Köngen
Gemeinde in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Köngen [Landkreis Esslingen, rund neun Kilometer von der Kreisstadt Esslingen am Neckar und rund sechs Kilometer von Nürtingen entfernt. Sie gehört zur Region Stuttgart (bis 1992 Region Mittlerer Neckar) und zur europäischen Metropolregion Stuttgart.
], schwäbisch gesprochen Kengga [ ], ist eine Gemeinde imWappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 41′ N, 9° 22′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Esslingen | |
Höhe: | 281 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,52 km2 | |
Einwohner: | 9786 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 782 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 73257 | |
Vorwahl: | 07024 | |
Kfz-Kennzeichen: | ES, NT | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 16 035 | |
LOCODE: | DE KNN | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Stöfflerplatz 1 73257 Köngen | |
Website: | www.koengen.de | |
Bürgermeister: | Ronald Scholz | |
Lage der Gemeinde Köngen im Landkreis Esslingen | ||
Köngen liegt auf der linken Neckarseite am Westhang des Neckartals. Der Westhang ist zugleich der östliche Ausläufer der Filderebene.
Angrenzende Gemeinden sind im Norden Deizisau, im Nordosten Wernau, im Südosten Wendlingen, im Süden Unterensingen und im Westen Denkendorf (alle Landkreis Esslingen).
Zur Gemeinde gehören das Dorf Köngen, die Höfe Birkenhöfe, Buchenhöfe, Erlenhöfe, Kempflerhöfe, Lerchenhof, Riedhöfe, Rothöfe, Seehof, Talhof und Wangerhöfe und das Haus Altenberg.[2]
Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[3]
Köngen befindet sich auf dem Gebiet der römischen Siedlung Grinario, die um 100 unserer Zeitrechnung aus einem Kastell entstand. Grinario war Endpunkt der Römerstraße Neckar–Alb–Aare, die in Windisch (Schweiz) ihren Ausgang nahm. Im mittleren 3. Jahrhundert wurde der Ort durch die Alamannen zerstört und die Römer vertrieben (siehe Limesfall).
Der alamannische Ort, der um 700 entstanden sein muss, wurde erstmals 1075 in einer Urkunde des Klosters Hirsau erwähnt. 1336 verkauften die Herren von Hohenberg den Ort an Albrecht von Aichelberg. 1382 gelangte die Herrschaft an die Herren Thumb von Neuburg, die um 1430 ihren Wohnsitz aus Graubünden nach Köngen verlegten. Hans Friedrich Thumb förderte frühzeitig die Reformation; schon 1527 wurde in Köngen daher lutherisch gepredigt, also sieben Jahre, bevor Herzog Ulrich 1534 die Reformation in Württemberg durchsetzte.[4]
In Köngen lebten um das Jahr 1600 etwa 900 Dorfbewohner. Im Verlauf des 17. Jahrhunderts ereilten die Köngener mehrere harte Schicksalsschläge durch Seuchen und Kriegsgewalt. Von 1609 bis 1611 gab es eine erste Pestwelle, die 1627 erneut auftrat. Etwa ein Drittel der Einwohner erlagen der Krankheit. Nach der Schlacht bei Nördlingen im Dreißigjährigen Krieg wurden 1634 über 100 Dorfbewohner von marodierenden Truppen des siegreichen Kaisers getötet. Die Anzahl von 1000 Einwohnern wurde erst im Lauf der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erreicht und überschritten.
1739 wurde Köngen württembergisch, die früheren Besitzer (Thumb von Neuburg) standen schon seit über 200 Jahren in württembergischen Diensten. Nach der Gründung des Königreichs Württemberg war Köngen von 1806 bis 1808 kurzfristig Sitz eines Oberamtes, wurde aber dann 1808 im Zuge der Konsolidierungsphase der neuen württembergischen Verwaltungsgliederung langfristig in das Oberamt Esslingen eingeordnet. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Köngen 1938 zum vergrößerten Landkreis Esslingen. Da Köngen nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der Amerikanischen Besatzungszone geworden war, gehörte die Gemeinde somit 1945 zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.
Seit der Reformation ist Köngen vorwiegend evangelisch geprägt. Erst seit 1953 gibt es wieder eine römisch-katholische Kirche im Ort. Der Neubau war durch die Ansiedlung vieler katholischer Heimatvertriebener notwendig geworden. Außerdem gibt es eine evangelisch-methodistische Kirchengemeinde und seit 1924 auch eine neuapostolische Gemeinde.
Nach Köngen ist der Bund der Köngener benannt, weil dort 1919 eine für die Bildung des Bundes wichtige Tagung stattgefunden hatte.
Die Einwohnerzahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes (nur Hauptwohnsitze).
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Bürgermeister ist seit dem 1. Juni 2024 Ronald Scholz.[5] Er wurde am 21. April 2024 mit 68,7 Prozent der Stimmen gewählt.[6]
Der Gemeinderat in Köngen besteht aus den gewählten 18 ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Endergebnis[7].
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2024 |
Sitze 2024 |
% 2019 |
Sitze 2019 |
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FW | Freie Wähler | 38,61 | 7 | 41,46 | 7 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 33,09 | 6 | 27,21 | 5 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 16,18 | 3 | 16,52 | 3 | |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 12,13 | 2 | 14,81 | 3 | |
gesamt | 100,0 | 18 | 100,0 | 18 | ||
Wahlbeteiligung | 66,66 % | 65,70 % |
Blasonierung: „In Blau eine silberne Glocke.“ | |
Köngen führt die größte Glocke der Peter-und-Paulskirche im Wappen. Die Glocke ist schon im Abdruck eines Gemeindesiegels aus dem Jahre 1904 zu sehen. Die Wappenfigur bezieht sich auf die Sage von der „Sauglocke“, die einst während des Dreißigjährigen Krieges aus Angst vor Plünderern vergraben und später von weidenden Schweinen wieder ausgescharrt worden sein soll. Die Wappenfarben wurden 1929 festgelegt. Das Innenministerium verlieh die Flagge am 17. Januar 1967. |
Köngen unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu:
Köngen ist durch die Bundesstraße 313 und die Bundesautobahn 8 an das überregionale Straßennetz angeschlossen. Durch die Buslinie 151 ist auch der Bahnhof der Nachbargemeinde Wendlingen am Neckar gut erreichbar: Dort besteht direkt Anschluss von und zur S-Bahn in Richtung Stuttgart und Kirchheim unter Teck; dort verkehren auch Regionalzüge in Richtung Tübingen und Stuttgart sowie Busse in Richtung Nürtingen.[8]
Seit 2016 verkehrt innerhalb von Köngen auch ein Bürgerbus an 3 Wochentagen; seit Dezember 2016 gibt es mit dem neuen Expressbus X10 auch eine Direktverbindung zum Flughafen Stuttgart sowie zum Bahnhof Kirchheim unter Teck.
DHL betreibt in Köngen ein Paketzentrum mit 700 Mitarbeitern.[9] Außerdem sind hier Firmen aus dem Maschinenbau (ALMiG Kompressoren, MATEC) angesiedelt. Zudem hat hier der Modediscount AWG seinen Sitz. Der Werkzeugmaschinenbauer Matec ging 2016 in die Insolvenz und wurde durch den taiwanischen Maschinenbaukonzern Anderson Group übernommen.[10]
In Köngen gibt es mit der Burgschule, einer Gemeinschaftsschule[11], und der Mörikeschule, einer Grundschule, zwei staatliche Schulen. Die Anne-Frank-Schule (Förderschule) und das Robert-Bosch-Gymnasium in Wendlingen werden auch von Köngener Schülerinnen und Schülern besucht. Außerdem gibt es sieben Kindergärten, einen Waldorf- und einen Waldkindergarten in Köngen.[12]
Musikalische Aus- und Weiterbildung für Kinder und Erwachsene bietet die Musikschule Köngen-Wendlingen an.[13] Die private Grinio-Akademie[14] widmet sich speziell der intensiven, individuellen Fortbildung mit kammermusikalischen Elementen.
Die Bücherei der Gemeinde befindet sich im Dachgeschoss der Zehntscheuer. Sie hat einen Bestand von rund 12.000 Büchern und 3.000 sonstigen Medien.[15]
Erwachsenenbildung wird durch die Volkshochschule Köngen[16] und die fba Köngen[17] geleistet. Für Führungskräfte und Belegschaften von Unternehmen veranstaltet die Staufen-Akademie im Schloss Köngen Qualifikationsseminare.[18]
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