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Stadt in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Münsingen ist eine Stadt im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg. Mit einer Einwohnerzahl von rund 14.000 ist die zwischen Reutlingen und Ulm gelegene Stadt ein Mittelzentrum der Region Neckar-Alb. Münsingen ist die nach der Fläche größte Kommune des Landkreises Reutlingen. Ein Großteil der Gemarkung (98,5 %) gehört zum Biosphärengebiet Schwäbische Alb.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 25′ N, 9° 30′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Reutlingen | |
Höhe: | 707 m ü. NHN | |
Fläche: | 116,93 km2 | |
Einwohner: | 14.860 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 127 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 72525 | |
Vorwahlen: | 07381, 07383, 07384 | |
Kfz-Kennzeichen: | RT | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 15 053 | |
Stadtgliederung: | 14 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Bachwiesenstraße 7 72525 Münsingen | |
Website: | www.muensingen.de | |
Bürgermeister: | Mike Münzing (SPD) | |
Lage der Stadt Münsingen im Landkreis Reutlingen | ||
Münsingen liegt auf der Schwäbischen Alb und hat neben dem Hauptort im Tal der Großen Lauter die Ortsteile Apfelstetten, Bichishausen, Buttenhausen, Gundelfingen und Hundersingen sowie auf der Albhochfläche Auingen, Böttingen, Bremelau, Dottingen, Dürrenstetten, Magolsheim, Rietheim und Trailfingen.
Böttingen war eines der bedeutendsten Abbaugebiete für Onyxmarmor in Europa. Das hier abgebaute Gestein wird auch als Böttinger Marmor bezeichnet. Der Abbau ruht schon seit Jahrzehnten.
Folgende Städte und Gemeinden aus zwei Landkreisen grenzen an die Stadt Münsingen, aufgezählt im Uhrzeigersinn:
Bad Urach REU im Nordnordwesten, Gutsbezirk Münsingen REU (gemeindefreies Gebiet) im Norden, Schelklingen ADK im Osten, Mehrstetten REU im Osten, Ehingen ADK im Südosten, Hayingen REU im Süden, Hohenstein REU im Südwesten, Gomadingen REU im Westen und St. Johann REU im Nordwesten.
Die Stadt Münsingen gliedert sich in die 14 Stadtteile Apfelstetten, Auingen, Bichishausen, Böttingen, Bremelau, Buttenhausen, Dottingen, Dürrenstetten, Gundelfingen, Hundersingen, Magolsheim, Münsingen, Rietheim und Trailfingen, die bis in die 1970er Jahre selbstständige Gemeinden bildeten. Zur Stadt gehören Münsingen und 26 weitere Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser.
Im Stadtgebiet liegen die abgegangene Burg Reichenau (Stadtteil Auingen), die Wüstungen Buchhausen (Stadtteil Bichishausen), Hochstetten und Niederweiler (Stadtteil Bremelau), Ratzenhofen, Kennenstein und Walenstetten (Stadtteil Gundelfingen), Rockenweiler (Stadtteil Hundersingen), Bertoldesbach, Fröschenhofen und Weitstetten (Stadtteil Münsingen), Elwangen und die abgegangene Burg Littstein (Stadtteil Rietheim) und Brechhöfle und Siessen im Stadtteil Trailfingen.[2]
Mit den Gebieten Höhnriß-Neuben, Kälberberg-Hochberg, Seetalhalde-Galgenberg, Schopflochberg und Eckenlauh-Weißgerberberg im nördlich der Stadt und der Buttenhausener Eichhalde im Lautertal gibt es auf der Gemeindefläche insgesamt sechs Naturschutzgebiete. Im Norden liegen die Landschaftsschutzgebiete Sommerschafweide auf Elwangen (Urenbühl) und Sommerschafweide am Eichholz. Im Südwesten hat die Stadt Anteile am Landschaftsschutzgebiet Großes Lautertal. Weitere Landschaftsschutzgebiete sind die Sommerschafweide in Lindenhalde und Wiesensteigtrieb bei Bremelau, die Heckenlandschaft ob der Halde bei Apfelstetten, die Sommerschafweide auf Hagbühl und auf Breitelau bei Hundersingen und die Sommerschafweide am Pfaffenburren bei Gundelfingen. Die Stadt hat Anteile an den FFH-Gebieten Großes Lautertal und Landgericht und Münsinger Alb sowie zu kleineren Teilen an der Uracher Talspinne und am Tiefental und Schmiechtal. Zudem hat die Stadt Anteil an den beiden Vogelschutzgebieten Mittlere Schwäbische Alb im Norden und Täler der Mittleren Flächenalb im Süden.
Die Stadtfläche gehört zum größten Teil zum Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Größere Kernzonen sind am Schlossrain bei Hundersingen, an der Holderheide bei Wittsteig sowie am Föhrenberg und am Kohlteich im Norden ausgewiesen.[3]
Der Name Münsingen geht wahrscheinlich auf einen alemannischen Sippenführer Munigis zurück, der auf dem heutigen Stadtgebiet einer Huntare vorstand. 775 taucht dann der Name erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch auf. Nach der Frankenherrschaft ging der Ort an die Grafschaft Urach, welche ihn 1263 an Ulrich I. von Württemberg verkaufte. 1339 erhielt Münsingen das Stadtrecht. Bei der Teilung von Württemberg durch den Nürtinger Vertrag von 1441 wurde Münsingen dem Uracher Teil zugeschlagen, bis hier 1482 im Münsinger Vertrag die Wiedervereinigung der Grafschaft Württemberg abgeschlossen wurde. Am 23. Oktober 1654 wurde Münsingen zur Amtsstadt erhoben.
Die Größe und Bedeutung Münsingens leitet sich ursprünglich durch die strategische Lage ab. Münsingen war der württembergische Widerpart gegenüber der vorderösterreichischen Donaustadt Ehingen. Nach den erheblichen Gebietszuwächsen des nun zum Königreich Württemberg erhobenen Herzogtums, die durch den Reichsdeputationshauptschluss und die Rheinbundakte begründet waren, wurde auch das Oberamt Münsingen Anfang des 19. Jahrhunderts um viele neuwürttembergische Gebiete erweitert. 1893 erreichte der Bau der Eisenbahn Münsingen, womit der Anschluss an das Streckennetz der Württembergischen Staatsbahn kam.
Bei Münsingen befinden sich folgende Burgruinen und Burgreste: Burg Bichishausen, Burg Buttenhausen, Burg Hohengundelfingen, Burg Hohenhundersingen, Burg Hohloch, Ruine Niedergundelfingen.
Von kulturhistorischer Bedeutung ist der Böttinger Marmor, der 1750 beim Bau eines Wohnhauses zufällig entdeckt worden sein soll. Er wurde im 18. Jahrhundert im Marmorsaal und Treppenhaus des Neuen Schlosses in Stuttgart verbaut. Steinbrüche, die sich im Nordosten von Böttingen erstreckten, wurden 1964 geschlossen und sind wegen Steinschlaggefahren nicht betretbar.
Im Jahr 1895 begann die württembergische Armee auf dem Markungsgebiet mit der Errichtung eines Truppenübungsplatzes für das XIII. Armee-Korps. Im Dritten Reich wurde er von der Wehrmacht erneut genutzt und 1942 zum gemeindefreien Gebiet Gutsbezirk Münsingen erklärt. Dort wurde 1944 die Russische Befreiungsarmee unter Andrei Andrejewitsch Wlassow aufgestellt. Das 1915 errichtete Neue Lager, das seit 1965 Herzog-Albrecht-Kaserne hieß, wurde am 31. März 2004 endgültig geschlossen. Das Kasernengelände wurde von der Gemeinde in eine Parksiedlung umgewandelt. Seit April 2006 sind der 6698 ha große ehemalige Truppenübungsplatz und die ehemalige Gemeinde Gruorn auf ausgewiesenen Wegen für die Öffentlichkeit zugänglich.
Bei der Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg wurde Münsingen ab 1938 Kreisstadt des Landkreises Münsingen. 1945 wurde die Stadt Teil der Französischen Besatzungszone und erfuhr somit 1947 die Zuordnung zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.
In der Nacht vom 3. auf den 4. Juni 1957 zerstörten mehrere Dutzend der ca. 450 Einwohner der Gemeinde Magolsheim in gemeinschaftlicher Aktion ein Wohnhaus, in dem am nächsten Tag eine Sinti-Familie einziehen wollte. Zuvor hatte die Gemeinde Magolsheim über alle möglichen Wege versucht, den Zuzug dieser Familie zu verhindern. Als dies nicht gelang, griffen die Einheimischen zur Selbstjustiz und schleiften das zweigeschossige Haus bis auf die Grundmauern. In einem Prozess 1958 wurden 31 Personen wegen Landfriedensbruchs und der Zerstörung von Bauwerken zu Gefängnisstrafen auf Bewährung verurteilt, in der Einschätzung weiter Teile der Öffentlichkeit waren sie jedoch „moralisch im Recht“. Die „Affäre Magolsheim“[4] war eines der deutlichsten Zeichen eines immer noch weit verbreiteten Antiziganismus in der Bundesrepublik Deutschland.
Nach der Auflösung des Landkreises Münsingen im Rahmen der Kreisreform in Baden-Württemberg fiel die Stadt 1973 an den Landkreis Reutlingen.
Dürrenstetten wurde bereits 1822 mit Gundelfingen vereinigt. Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden die folgenden bis dahin selbstständigen Gemeinden nach Münsingen eingemeindet:
Im Zuge der Rekommunalisierung des gemeindefreien Gutsbezirks Münsingen (Landkreis Reutlingen) wurden am 1. Januar 2011 die an Auingen angrenzenden Wohngebiete „Königstraße“, „Am Kapf“ und der öffentliche Wohnbereich „Altes Lager“ mit einer Gesamtfläche von 96,3 Hektar und 41 Einwohnern nach Münsingen umgemeindet.[8]
Die Münsinger Kirche wurde 804 erstmals genannt.[9] Religiös entstammt die Kernstadt Münsingen wie auch die Stadtteile Apfelstetten,[10] Auingen,[11] Böttingen,[12] Buttenhausen,[10] Dottingen,[13] Hundersingen,[10] Rietheim[13] und Trailfingen[9] aus dem lutherischen Umfeld Altwürttembergs. Die Reformation wurde hier 1537 eingeführt. Durch den Stadtteil Magolsheim verlief die Grenze zwischen Württemberg und Vorderösterreich. Durch diese Besonderheit hat dieser kleine Ort zwei Kirchen (evangelisch[12] und katholisch). Die anderen Stadtteile Bichishausen, Gundelfingen und Bremelau sind durch ihre frühere fürstenbergische bzw. vorderösterreichische Zugehörigkeit römisch-katholisch geprägt.
Die Stadt war Sitz des Kirchenbezirks Münsingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, bevor dieser am 1. Dezember 2013 mit dem Nachbarbezirk Bad Urach zum Kirchenbezirk Bad Urach-Münsingen fusionierte.
Die Katholiken gehören zur Seelsorgeeinheit Münsingen im Dekanat Reutlingen-Zwiefalten des Bistums Rottenburg-Stuttgart.
Neben den beiden großen Konfessionen sind heute auch die Neuapostolische Kirche, die Baptisten, die evangelisch-methodistische Kirche und die Biblische Glaubensgemeinde Münsingen in Münsingen vertreten.
Im heutigen Ortsteil Buttenhausen bestand eine jüdische Gemeinde. Der Anteil jüdischer Familien am Ort war sehr hoch, ebenso ihre Integration in der Bevölkerung. Beim Novemberpogrom 1938 musste daher der angerückte SA-Trupp erst den Bürgermeister festnehmen, der sich hartnäckig gegen die Schändung der Synagoge wehrte. Dann wurde das Gotteshaus niedergebrannt, und die noch verbliebenen Familien wurden in der Folgezeit deportiert und somit Opfer der Shoa. Am ehemaligen Standort An der Mühlsteige erinnert ein Stein an dieses Geschehen. Zudem wurde 1961 in der Ortsmitte ein Mahnmal mit den Namen der 45 ermordeten jüdischen Einwohner errichtet. Der jüdische Friedhof, der von 1787 bis 1943 genutzt wurde, erhielt einen Gedenkstein.[14]
Daneben gibt es in Münsingen eine Moschee, welche von der Türkisch-Islamischen Gemeinde zu Münsingen e. V., einem Verein unter dem Dachverband DİTİB, betrieben wird.[15] Die Gemeinde hat ca. 70 Mitglieder.[16]
In Münsingen wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat in Münsingen hat nach der letzten Wahl 27 Mitglieder (2019: 26). Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis[17]. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2024 |
Sitze 2024 |
% 2019 |
Sitze 2019 |
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 26,03 | 7 | 32,6 | 8 | |
FW | Freie Wählervereinigung | 23,45 | 6 | 28,5 | 7 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 19,65 | 5 | – | – | |
LB | Liberale Bürger | 20,61 | 6 | 25,4 | 7 | |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 10,26 | 3 | 13,6 | 4 | |
gesamt | 100,0 | 27 | 100,0 | 26 | ||
Wahlbeteiligung | 59,98 % | 57,5 % |
Bei den Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2019 stellte der Münsinger Stadtverband der CDU – nach offiziellen Angaben aufgrund ungenügender Bereitschaft der örtlichen Parteimitglieder zu einer Kandidatur – keine eigene Wahlliste für die Gemeinderatswahl auf und trat somit nicht zur Wahl in Münsingen an.[18]
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Die derzeitige Amtszeit von Mike Münzing endet 2029.
Blasonierung: „In Silber eine liegende vierendige schwarze Hirschstange.“[19] | |
Wappenbegründung: Münsingen wurde im 13. Jahrhundert Residenz der Haus Württemberg. Die Stadtrechte wurden zwischen 1263 und 1339 verliehen. Das älteste Siegel stammt aus dem Jahr 1339 und zeigt eine Hirschstange aus dem württembergischen Wappen. Spätere Siegel und Wappen zeigten drei Hirschstangen und einen roten Bord, aber im späten 17. Jahrhundert wurde der Bord wieder entfernt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die beiden zusätzlichen Hirschstangen entfernt und das historische Wappen wiederhergestellt. Vor 1948 war die Farbe des Schildes nicht klar, Otto Hupp verwendete das goldene Feld des Wappens derer von Württemberg.
Wappen und Flagge der Stadt wurden am 18. Dezember 1972 vom Innenministerium Baden-Württembergs genehmigt. |
Wappen der früheren Gemeinden
Mit den folgenden Städten unterhält Münsingen eine offizielle Gemeindepartnerschaft:
Darüber hinaus pflegt das württembergische Münsingen freundschaftliche Beziehungen zum gleichnamigen Münsingen im Kanton Bern in der Schweiz. Die Kirchengemeinde Münsingen fördert außerdem ein Straßenkinderprojekt in Eldoret in Kenia und wird hierbei von der Stadt unterstützt.
Münsingen liegt an der Schwäbischen Dichterstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
Die musikalische Kultur Münsingens wird hauptsächlich von den örtlichen musiktreibenden Vereinen getragen. Mit den Posaunenchören in Münsingen, Auingen, Hundersingen-Buttenhausen und Dottingen, der Stadtkapelle Münsingen und den Musikvereinen Böttingen, Magolsheim und Rietheim sind viele Vereine im Bereich der Blasmusik aktiv.
Daneben gibt es mehrere Kirchenchöre, sowie die weltlichen Sängergemeinschaften „Liederkranz Münsingen“, Männergesangverein Apfelstetten, Sängerbund Buttenhausen, Liederkranz Dottingen, Liedertafel Hundersingen, Männer-Gesangverein Trailfingen und den Chor des EJW Bezirk Münsingen. Außerdem gibt es noch die Gesellschaft der Musikfreunde Münsingen und das Akkordeonorchester Münsingen. Die Hard-Rock-Band Kissin’ Dynamite kommt aus Burladingen und Münsingen.
Sehenswerte Bauwerke in Münsingen sind das historische Alte Rathaus aus dem Jahr 1550, sowie dessen Nachfolger, das Neue Rathaus im Heimatschutzarchitektur-Stil, das zwischen 1935 und 1937 erbaut wurde. Die Zehntscheuer stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist seit der Sanierung 2002 ein Kulturzentrum mit der Bezeichnung Bürgerhaus Zehntscheuer. Das „Alte Lager“ als historisches Gelände mit über 140 Gebäuden für bis zu 5200 Soldaten; früher Soldatenunterkunft des ehemaligen Truppenübungsplatzes. Die Alte Poststation ist ein Fachwerkgebäude aus dem 16. Jahrhundert. Sehenswert sind außerdem der Marktbrunnen und die 1495 durch Peter von Koblenz vollendete Martinskirche.
Im Stadtteil Buttenhausen steht das Schloss Buttenhausen und befindet sich ein jüdischer Friedhof. Außerdem existieren mehrere Burgruinen im Lautertal, die Burg Hohenhundersingen, Burg Bichishausen, Burg Hohengundelfingen und die Ruine Niedergundelfingen.
Im Randbereich des ehemaligen Truppenübungsplatzes Münsingen stehen in der Gemarkung des Gutsbezirks Münsingen vier Aussichtstürme des Schwäbischen Albvereins bzw. der Bundesforstverwaltung, die alle frei zugänglich sind.
Münsinger Museen sind die Erinnerungsstätte Matthias Erzberger, das Jüdische Museum Buttenhausen, die Max-Kommerell-Ausstellung im Bürgerhaus Zehntscheuer, das Heimatmuseum im Alten Schloss, das Museum zum ehemaligen Truppenübungsplatz im Alten Lager bei Auingen und das Museum Anton Geiselhart und das Burgmuseum Gundelfingen.
Die Uralan Kunststoffverarbeitung GmbH befindet sich im Industriegebiet West.[35] Zudem hat die Walter AG sowie die Volksbank Münsingen eG hier einen Sitz.
Die Bundesstraße 465 führt von Bad Urach kommend durch die Stadt über Ehingen nach Biberach an der Riß. Die Landesstraße 230 durchquert das Stadtgebiet in Ost-West-Richtung und bindet die Region an die Bundesautobahn 8 bei Merklingen an. Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 225. Der Bahnhof Münsingen, als württembergischer Einheitsbahnhof gebaut, liegt an der Bahnstrecke Reutlingen–Schelklingen und wird sonn- und feiertags von Anfang Mai bis Mitte Oktober von Regionalbahnen und Sonderzügen der Schwäbischen Alb-Bahn angefahren, um vor allem Wanderer und Ausflügler zu befördern. Außerdem fahren das ganze Jahr über wochentags einige Regionalbahnen in Richtung Ulm oder Gomadingen. Seit Anfang 2008 gehört Münsingen mit einem Übergangstarif auch zum Donau-Iller-Nahverkehrsverbund (DING). Außerdem befindet sich vier Kilometer westlich der Flugplatz Münsingen-Eisberg mit einer 475 Meter langen Graspiste.[36] Weiterhin befindet sich 2,2 km östlich der Dorfmitte des Ortsteils Magolsheim das Ultraleichtfluggelände Magolsheim.
Die Tageszeitung Alb-Bote, die zur Südwest Presse in Ulm gehört, berichtet täglich über das Geschehen in und um Münsingen. Auch der Reutlinger Generalanzeiger ist für Münsingen vertreten. Zudem werden über wichtige Ereignisse bei dem Lokalfernsehen RTF.1 berichtet.
Münsingen verfügt über ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Tübingen und Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart gehört.
Das Münsinger Amtsgericht geriet in den 1980er Jahren durch eine sich über Jahre hinziehende Prozesswelle mit etwa 300 Nötigungsverfahren gegen Aktivisten der Friedensbewegung in die Schlagzeilen auch überregionaler Medien.[37] Unter ihnen war auch der im Stadtteil Hundersingen geborene und 1997 als Münsinger Bürgermeisterkandidat antretende Liedermacher Thomas Felder. Die angeklagten Teilnehmer einer 1982 durchgeführten einwöchigen Sitzblockade des Atomwaffenlagers Golf bei der damaligen Eberhard-Finckh-Kaserne in Großengstingen wurden zu Geldstrafen verurteilt. Die Urteile mussten nach einem Bundesverfassungsgerichtsurteil von 1995 aufgehoben werden, da sie dem Bestimmtheitsgrundsatz des Grundgesetzes widersprachen.
Mit dem Gymnasium Münsingen, der Gustav-Mesmer-Realschule, der Gemeinschaftsschule mit Werkrealschule Schillerschule, der Grundschule Grundschule am Hardt im Ortsteil Auingen, der Grundschule Dottingen, der Grundschule Lautertalschule und der Grundschule Astrid-Lindgren-Schule sind alle allgemeinbildenden Schulformen in der Stadt vertreten.
Daneben gibt es mit der Gustav-Heinemann-Schule (Förderschule), der Erich-Kästner-Schule (Sprachheilschule), der Karl-Georg-Haldenwang-Schule für Geistigbehinderte und der Außenstelle der Körperbehindertenschule Mössingen auch vier Sonderschulen.
Ergänzt wird das Angebot durch die Berufliche Schule Münsingen.
Für die jüngsten Einwohner gibt es neun städtische, vier evangelische, eine römisch-katholische und eine integrative Kindertagesstätten sowie insgesamt acht Kleinkinderstuben.
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