Hülben
Gemeinde in Baden-Württemberg, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Hülben ist eine Gemeinde etwa 14 km östlich von Reutlingen in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Neckar-Alb und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart. Hülben ist mit seiner gesamten Gemarkung Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb und des UNESCO Geoparks Schwäbische Alb.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 31′ N, 9° 24′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Reutlingen | |
Höhe: | 713 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,41 km2 | |
Einwohner: | 3171 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 495 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 72584 | |
Vorwahl: | 07125 | |
Kfz-Kennzeichen: | RT | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 15 039 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 1 72584 Hülben | |
Website: | www.huelben.de | |
Bürgermeister: | Siegmund Ganser | |
Lage der Gemeinde Hülben im Landkreis Reutlingen | ||
Hülben ist eine Gemeinde am Nordrand der Schwäbischen Alb, oberhalb der Kurstadt Bad Urach.
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Hülben, sie werden im Uhrzeigersinn (beginnend im Norden) genannt und gehören zum Landkreis Reutlingen bzw. zum Landkreis Esslingen¹
Neuffen¹, Erkenbrechtsweiler¹, Grabenstetten, Bad Urach und Dettingen an der Erms.
Zur Gemeinde Hülben gehören das Dorf Hülben und die Häusergruppe An der Steige.[2]
Die gesamte Gemarkung von Hülben gehört bis auf die besiedelten Bereiche zum Landschaftsschutzgebiet Reutlinger und Uracher Alb. Darüber hinaus hat Hülben Anteile an den beiden FFH-Gebieten Uracher Talspinne und Alb zwischen Jusi und Teck sowie am Vogelschutzgebiet Mittlere Schwäbische Alb. Hülben gehört vollständig zum Biosphärengebiet Schwäbische Alb, eine Kernzone wurde im Rutschenwald im Westen der Gemeinde ausgewiesen.[3]
Hülben wurde wahrscheinlich in der Zeit der alemannischen Landnahme zwischen 700 und 800 gegründet. Der Ortsname ist eine Wohnstättenbezeichnung nach den beiden Hülben, an denen sich damals die ersten Siedler niedergelassen hatten.
Während der Zeit der Stammesherzogtümer gehörte der Ort zum Herzogtum Schwaben. In der Zwiefaltener Chronik von 1137 wird Hülben erstmals urkundlich erwähnt.
Schon im Hülbener Stammbuch aus dem Jahre 1278 stand über die damaligen Bewohner von Hülben: „Ein gar eigenbrötlerisches, zuweilen auch störrisches Bergvolk, das der Trunkenheit und der Weiberei nicht abgeneigt ist.“
1265 kam Hülben als Teil der Grafschaft Urach zu Württemberg, das 1534 nach der Schlacht bei Lauffen evangelisch wurde. Hülben war in altwürttembergischer Zeit dem Amt Urach unterstellt.
Bei der Neugliederung des jungen Königreichs Württemberg am Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Zugehörigkeit von Hülben zum Oberamt Urach fortgeführt. Durch den Ausbau der Albsteigen in den Jahren 1823 bis 1848 von Hülben nach Urach und 1852 nach Neuffen wurde die Benutzung auch schwerer Fuhrwerke möglich. 1866 bekam Hülben eine eigene Pfarrei; zuvor war es eine Tochtergemeinde (Filial) von Dettingen an der Erms. Im Laufe der zunehmenden Industrialisierung entwickelte sich Hülben im 20. Jahrhundert von einem alten Bauerndorf mit von Armut betroffenen Tagelöhnern zur Wohngemeinde mit Industriearbeitern und Angestellten, die zur Arbeit in die Fabriken ins Neckartal pendelten. Mit der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Hülben 1938 zum Landkreis Reutlingen. 1945 wurde der Ort Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.
Die Kirchengemeinde Hülben[4] umfasst die Gemeinde Hülben. Eine Marienkapelle wurde 1233 erstmals erwähnt. Sie war Filiale von Dettingen. 1866 wurde Hülben Pfarrverweserei, 1872 Pfarrei. Die frühgotische Kirche wurde 1967 durch eine neue Kirche mit Gemeindesaal ersetzt.
Überregional wurde die Gemeinde vor allem durch die von Michael Cullin (* 1540) aus Erkenbrechtsweiler abstammende Lehrersfamilie Kullen bekannt. Von 1722 bis 1966 (bis 1939 ununterbrochen) waren Angehörige der Familie Kullen im Hülbener Schuldienst tätig. „In Hülben schlägt das Herz des Altpietismus“: Aus der Familie Kullen ging auch die altpietistische Gemeinschaft hervor, die bis heute alljährlich die „Kirchweihmontagsstunde“ abhält. Hülbener Gemeinschaftsstunden sind seit 1784 nachweisbar.
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes (nur Hauptwohnsitze).
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Der Gemeinderat in Hülben besteht aus den 12 ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 wurde in Hülben nach dem System der Mehrheitswahl gewählt. Das bedeutet, dass nur eine Liste aufgestellt war und die Bewerber mit den höchsten Stimmenzahlen gewählt sind. Die Wahlbeteiligung lag bei 66,3 Prozent.
Ganser wurde im Januar 2014 mit 88,5 % im Amt bestätigt.
Blasonierung: „In Blau über einem silbernen (weißer) Wellenschildfuß ein goldener (gelber) Ammonit.“ | |
Wappenbegründung: Das Wappen wurde zur 850-Jahr-Feier der Gemeinde vom Gemeinderat beschlossen und von Landratsamt und Landesarchivdirektion genehmigt. Der Ammonit nimmt Bezug zur Lage der Gemeinde auf der Schwäbischen Alb. Der Wellenschildfuß bezieht sich wie beim ehemaligen Wappen (siehe unten) auf den Namen der Gemeinde von der lokalen Bezeichnung „hülwe“ = Lache, Teich oder Weiher. Die Gemeindefarben sind vom Wappen abgeleitet gelb und blau. |
Ehemaliges Wappen
Blasonierung: „In Silber über einem schwarzen Wellenschildfuß ein schwarzer Balken.“ | |
Wappenbegründung: Das bis 1930 gebrauchte, vermutlich dem 19. Jahrhundert entstammende Schultheißenamtssiegel zeigt eine mit Laubzweigen bekränzte gestürzte Pflugschar als Symbol für die Landwirtschaft. Nach einem Gemeinderatsbeschluss vom 12. März 1948 sollte das Wappen der bereits damals nicht mehr landwirtschaftlich geprägten Gemeinde andere Figuren enthalten. Der Wellenschildfuß bezieht sich auf den Gemeindenamen, der von Hüle = Lache oder See abgeleitet wird. Der Balken soll an die Ritter von Dettingen erinnern, die in Hülben Besitz hatten. Die Familie des Cudis miles de Tettingen führte diese Wappenfigur.[5]
Das damals neue, jetzt ehemalige Wappen wurde am 26. April 1951 durch das Innenministerium Württemberg-Hohenzollern verliehen. |
Das früher als Broterwerb ausgeübte, in Hülben seit 1835 nachgewiesene Spitzenklöppeln wird dort heute wieder als Hobby betrieben.
Die Hülbener Tropfsteinhöhle ist eine am 19. September 1978 beim Ausbau der Landesstraße Bad Urach–Hülben entdeckte Tropfsteinhöhle mit Stalaktiten und Stalagmiten. Der Einstieg in das Naturdenkmal befindet sich an der Landesstraße nach Bad Urach kurz oberhalb des Gebäudes An der Steige 10. Durch einen etwa fünf Meter tiefen Schacht gelangt man in den leicht begehbaren Teil der Höhle. Dieser hat etwa Zimmergröße, allerdings mit teilweise nur geringer Höhe.[7]
Die Landesstraße 250 verbindet die Gemeinde im Süden mit Bad Urach und im Norden über die Landesstraße 1250 mit Neuffen.
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 221.
Nordöstlich der Gemeinde befindet sich das Segelfluggelände Hülben.
Allgemeines
Zum Gewässernamen „Hülbe“ oder „Hüle“ (auch „Wette“, Dorfteich, Viehtränke)
Ortsgeschichte
Pietismus
Persönlichkeiten aus Hülben
Bildende Kunst
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