Loading AI tools
deutscher Philologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Reinhard Breymayer (* 4. Januar 1944 in Urach; † 13. August 2017 in Ofterdingen)[1] war ein deutscher Philologe, Pietismusforscher und Experte für die Geschichte der Rhetorik.
Reinhard Breymayer stammte mütterlicherseits aus der altpietistischen Familie der Kullen in Hülben bei Bad Urach.[2]
Breymayer wuchs in Unterweissach und Hülben auf. Er war Schüler an den Evangelisch-Theologischen Seminaren Maulbronn und Blaubeuren, staatlichen humanistischen (altsprachlichen) Gymnasien mit landeskirchlichem Internat, und legte dort 1963 das Abitur ab. Er studierte an den Universitäten in Tübingen, Köln, Bonn und Bochum. Von 1964 bis 1967 war er Stipendiat des Evangelischen Stifts Tübingen als Inhaber einer Philologen-Freistelle. 1971 erwarb er an der Universität Bonn den Grad des Magister Artium in den Fächern Germanistik, Allgemeine Sprachwissenschaft und Allgemeine Rhetorik.
Nach dem Studium war er ab 1971 an den Universitäten Bonn, Heidelberg und Stuttgart, den Pädagogischen Hochschulen Heidelberg und Schwäbisch Gmünd sowie für das Landeskirchliche Archiv in Stuttgart und die Historische Kommission zur Erforschung des Pietismus in Berlin als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig.
Seit 1989 war Breymayer Lehrbeauftragter für Allgemeine Rhetorik an der Universität Tübingen und seit 1996 Deutschlandkorrespondent der Stiftung ADAMAS – Stiftung Götz Hübner für interkulturelle Studien am griechisch-deutschen und polnisch-deutschen Beispiel in Schorndorf.
Von 1971 bis 1976 wirkte er bei der Herausgabe der Zeitschrift Linguistica Biblica (Bonn) mit,[3] im Jahr 1972 auch als Mitherausgeber von Band 1 und 3 der Schriftenreihe Forum Theologiae Linguisticae. Interdisziplinäre Schriftenreihe für Theologie und Linguistik.[4] Von 1982 bis 2000 war er Mitglied des Redaktionskomitees der Zeitschrift ARIES (Paris/Sorbonne). Seit 1992 war er Herausgeber der Suevica. Beiträge zur schwäbischen Literatur- und Geistesgeschichte (Stuttgart) in der Reihe Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik. Die Suevica berücksichtigen vor allem die Schwäbische Romantik.
Breymayer war Verfasser von über 200 Veröffentlichungen vor allem zum Pietismus[5], zur Rhetorik und zur deutschen Philologie. Genannt seien die von ihm mitherausgegebenen Bände 1 und 3 der historisch-kritischen Edition der Werke des Theosophen Friedrich Christoph Oetinger. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1977 und 1999.[6] Er hat zahlreiche Beiträge zu Ehren renommierter Institutionen und Personen veröffentlicht, zum Beispiel des Evangelischen Stifts Tübingen 1986, des Sorbonne-Professors Antoine Faivre 2001 beziehungsweise des in Toronto tätigen Professors Hartmut Fröschle 2005.
Breymayer hat erstmals die Frage nach dem Verbleib der Privatbibliotheken des Vorpietisten Johannes Coccejus und führender Pietisten wie Philipp Jacob Spener, August Hermann Francke und Gottfried Arnold gestellt und sie auf Grund neu gefundener Auktionskataloge zu diesen Privatbibliotheken teilweise beantworten können.
In späteren Jahren betrat er auch das Feld der Philosophiegeschichte. Dabei hat er den deutschen Diderot-Forscher Werner Raupp als Übersetzer und Bibliograph maßgeblich unterstützt, besonders bei der Herausgabe der Denkschrift: Denis Diderot zum 300. Geburtstag (2013)[7].
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.