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Internationale Filmfestspiele von Venedig 2024
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Die 81. Internationalen Filmfestspiele von Venedig (italienisch 81. Mostra Internazionale d’Arte Cinematografica) fanden vom 28. August bis zum 7. September 2024 am Lido statt. Sie zählen neben der Berlinale und den Filmfestspielen von Cannes zu den drei bedeutendsten A-Festivals der Welt. Die Auflage stand zum 13. Mal unter der Leitung von Alberto Barbera. Jurypräsidentin für den Hauptwettbewerb war die französische Schauspielerin Isabelle Huppert.[1] Mit dem Hauptpreis Goldener Löwe wurde der Spielfilm The Room Next Door von Pedro Almodóvar ausgezeichnet.


Bereits vor Festivalbeginn als Laureaten fest standen der australische Regisseur Peter Weir und die US-amerikanische Schauspielerin Sigourney Weaver, denen der Goldene Löwe als Ehrenpreis für ein Lebenswerk zuerkannt wurde.[2][3] Weaver wurde die Auszeichnung bei der Eröffnungsgala überreicht.[4]
Als Eröffnungsfilm wurde die Fantasy-Horrorkomödie Beetlejuice Beetlejuice von Tim Burton gezeigt.[5]

Als Moderatorin der Eröffnungszeremonie und abschließenden Preisgala wurde die italienische Schauspielerin Sveva Alviti ausgewählt.[6]
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Hintergrund
Beiträge für die offiziellen Sektionen des Festival konnten ab Februar 2024 eingereicht werden. Qualifizieren konnten sich Produktionen, die nach Beendigung der letzten Auflage noch nicht kommerziell vertrieben oder im Internet gezeigt wurden. Bei den Filmen musste es sich um Uraufführungen handeln und sie durften zuvor auch nicht im Herkunftsland gezeigt worden sein.[7] Spielfilme konnten bis zum 13. Juni, Kurzfilme bis 31. Mai und VR-Produktionen bis 15. Mai 2024 eingereicht werden.[8]
Neben dem internationalen Wettbewerb Venezia 81 in dem der beste Film unter maximal 21 eingeladenen Beiträgen mit dem Goldenen Löwen geehrt wird, existieren mit Außerhalb des Wettbewerbs („Out of Competition“), Orizzonti, Orizzonti Extra, Venice Classics (restaurierte Filmklassiker sowie Dokumentarfilme) und Venice Immersive (VR-Produktionen) fünf weitere offizielle Sparten.[7]
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Offizielle Sektionen (Auswahl)
Zusammenfassung
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Wettbewerb
Jury

Als Jurypräsidentin des Internationalen Wettbewerbs, in dem unter anderem der Goldene Löwe für den besten Film des Festivals vergeben wird, wurde die französische Schauspielerin Isabelle Huppert ausgewählt. Sie hatte dieselbe Aufgabe bereits beim Filmfestival von Cannes 2009 innegehabt. In der Vergangenheit war Huppert in Venedig für ihre Hauptrollen in den Spielfilmen Eine Frauensache (1988) und Biester (1995) zweimal mit dem Darstellerpreis geehrt worden. Ebenfalls war sie dort 2005 mit einem Sonderpreis für Gabrielle – Liebe meines Lebens ausgezeichnet worden.[9]
Huppert standen acht Jurymitglieder zur Seite. Es handelte sich ausschließlich um Filmschaffende:[9]
- James Gray, US-amerikanischer Regisseur und Drehbuchautor (Teilnehmer am Wettbewerb 1994 und 2019)
- Andrew Haigh, britischer Regisseur und Drehbuchautor (Teilnehmer am Wettbewerb 2017)
- Agnieszka Holland, polnische Regisseurin, Drehbuchautorin und Filmproduzentin (Teilnehmerin am Wettbewerb 1992, 2002 und 2023)
- Kleber Mendonça Filho, brasilianischer Regisseur, Drehbuchautor und Filmprogrammer
- Abderrahmane Sissako, mauretanischer Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent
- Giuseppe Tornatore, italienischer Regisseur und Drehbuchautor (Teilnehmer am Wettbewerb 1995 und 2009)
- Julia von Heinz, deutsche Regisseurin und Drehbuchautorin (Teilnehmerin am Wettbewerb 2020)
- Zhang Ziyi, chinesische Schauspielerin
Huppert und Gray waren im Jahr 2009 beide Mitglieder der Cannes-Jury. Der US-amerikanische Filmemacher habe sich bei der damaligen Festivalauflage über ihren Führungsstil als Jurypräsidentin aufgeregt. Gray war trotz angeblicher Meinungsverschiedenheiten mit Huppert bis zum Schluss in der Cannes-Jury verblieben, die Michael Hanekes Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte den Hauptpreis zukommen ließ.[10]
Konkurrenten um den Goldenen Löwen
Das offizielle Programm für die 81. Auflage des Festivals wurde am 23. Juli 2024 präsentiert. Insgesamt gelangten 21 Filmproduktionen in den Hauptwettbewerb um den Goldenen Löwen,[11] darunter mit Todd Phillips (2019) ein früherer Wettbewerbssieger. Sechs Werke von Filmemacherinnen wurden ausgewählt, eines mehr als im Vorjahr. Gianni Amelio wurde zum achten Mal im Hauptwettbewerb berücksichtigt, während elf Regiearbeiten von Filmschaffenden stammten, die zum ersten Mal um den Hauptpreis konkurrierten (die Geschwister Boukherma und Coulin, Delpero, Grassadonia und Piazza, Haugerud, Kulumbegashvili, Kurzel, Ortega, Reijn, Yeo und Steigerwalt). Mit Wang Bing wurde auch ein Dokumentarfilmregisseur eingeladen.
Außer Konkurrenz
Außerhalb der offiziellen Wettbewerbe wurden eine Reihe weiterer Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme sowie Serienprojekte gezeigt.[12] Dazu zählten mit Beetlejuice Beetlejuice von Tim Burton und L’orto Americano von Pupi Avati der offizielle Eröffnungs- beziehungsweise Abschlussfilm des Festivals. Nachgereicht wurden die ersten zwei Teile von Kevin Costners Westernfilmreihe Horizon: An American Saga.[13]
Orizzonti

Die Sektion Orizzonti (dt.: „Horizonte“) widmet sich neuen Trends im internationalen Film und stellt vor allem unkonventionelle Filme vor, darunter Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilme. Es wurden sowohl Kurz- als auch Langfilme akzeptiert.
Als Eröffnungsfilme der Langfilmwettbewerbe wurden Nonostante von Valerio Mastandrea (Sektion: Orizzonti) und September 5 von Tim Fehlbaum (Orizzonti Extra) ausgewählt.[20]
Als Vorsitzende der internationalen Jury wurde die US-amerikanische Filmemacherin Debra Granik bestimmt, die folgender Jury vorstand:[21][22]
- Ali Asgari, iranischer Filmemacher
- Soudade Kaadan, syrische Filmemacherin
- Christos Nikou, griechischer Regisseur, Drehbuchautor und Produzent
- Tuva Novotny, schwedische Schauspielerin und Regisseurin
- Gábor Reisz, ungarische Filmemacher
- Valia Santella, italienische Autorin und Regisseurin
Venice Classics
Diese Sektion zeigt eine Auswahl aktueller restaurierter Filmklassiker sowie Dokumentarfilme über das Kino oder einzelne Künstler. Der italienische Filmemacher Renato De Maria wurde als Jurypräsident berufen. Er vergibt mit 24 Filmstudenten an italienischen Universitäten Preise für den besten restaurierten Film und den besten Dokumentarfilm.[24]
Biennale College Cinema
Diese Sektion ist ein Filmproduktionsworkshop für in Entwicklung und Produktion befindliche Filme mit Mikrobudget. Sie richtet sich an Regie- und Produzenten-Teams aus aller Welt.
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Unabhängige Filmreihen
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Settimana Internazionale della Critica
Parallel zum Festival präsentiert die Settimana Internazionale della Critica (SIC; dt.: „Internationale Kritikerwoche“) sieben Werke von Debütregisseuren, die ebenfalls mit Preisen ausgezeichnet werden. Außer Konkurrenz werden zwei Sondervorführungen organisiert. Die Nebensektion wird von der italienischen Filmkritikervereinigung Sindacato Nazionale Critici Cinematografici Italiani (SNCCI) organisiert.
Das vollständige Programm wurde Ende Juli präsentiert.[30]
Giornate degli Autori
Seit 2004 organisiert die Non-Profit-Organisation Associazione culturale Giornate degli Autori in Zusammenarbeit mit den italienischen Berufsverbänden für Filmregisseure (ANAC) und Autoren (100autori) die Nebensektion Giornate degli Autori. Sie wurde von der Reihe Quinzaine des réalisateurs des Filmfestivals von Cannes inspiriert und präsentiert zehn Filmbeiträge. Die Giornate degli Autori legt Wert auf qualitativ hochwertiges Kino mit besonderem Augenmerk auf Innovation, Forschung, Originalität und Unabhängigkeit. Begleitet wird das Programm von zahlreichen Sonderveranstaltungen.[31]
Als Vorsitzende der internationalen Jury wurde die britische Filmemacherin Joanna Hogg ausgewählt. Sie stand folgender Jury vor:[32]
- David Bakum, deutscher Filmkurator und Organisator des Xposed Queer Film Festivals Berlin (Jurymitglied 2022)
- Victor Courgeon, französischer Werbefachmann und Mitarbeiter bei Cinéma Le Méliès in Montreuil (Jurymitglied 2019)
- Maarja Hinoalla, estnische Journalistin und Filmkritikerin (Jurymitglied 2015)
- Dimosthenis Kontes, griechischer Vertriebsleiter bei Pluto Film (Jurymitglied 2018)
- Amalia Mititelu, rumänische Filmassistentin sowie Szenenbildnerin (Jurymitglied 2020)
- Saulė Savanevičiūtė, litauische Programmerin beim European Film Forum Scanorama und Journalistin (Jurymitglied 2022)
- Esmée van Loon, niederländische Programmerin und Kuratorin (Jurymitglied 2017)
- Gregor Valentovic, slowakischer Filmemacher (Jurymitglied 2015)
- Isabella Weber, italienische Entwicklungsleiterin bei Kino Produzioni und freiberufliche Story-Redakteurin (Jurymitglied 2010)
- Chris Zahariev, bulgarischer Drehbuchautor und Regisseur (Jurymitglied 2020)
Die Filmauswahl wurde Ende Juli präsentiert. Sie oblag Gaia Furrer, die von Renata Santoro (Head of Programming) und einem Auswahlkomitee unterstützt wurde. Als Generaldelegierter war Giorgio Gosetti mitinvolviert.[33] Aufgrund eines Urheberrechtsstreits wurde der georgische Spielfilm Antikvariati (The Antique) von Rusudan Glurijdze am Tag der Festivaleröffnung aus dem Wettbewerbsprogramm genommen.[34]
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Auszeichnungen
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Offizielle Festivalpreise (Auswahl)
- Internationaler Wettbewerb um den Goldenen Löwen
Die Auszeichnungen wurden von der Internationalen Jury unter Leitung Isabelle Hupperts am letzten Festivaltag während der Abschlussgala bekanntgegeben:[35]
- Orizzonti
- Bester Film: Anul nou care n-a fost (The New Year That Never Came) – Regie: Bogdan Mureşanu
- Beste Regie: Sarah Friedland (Familiar Touch)
- Spezialpreis der Jury: Hemme’nin öldüğü günlerden biri (One of Those Days When Hemme Dies) – Regie: Murat Fıratoğlu
- Beste Darstellerin: Kathleen Chalfant (Familiar Touch)
- Bester Darsteller: Francesco Gheghi (Familia)
- Bestes Drehbuch: Scandar Copti (Yin’ād alīku / Happy Holidays)
- Bester Kurzfilm: Who Loves the Sun – Regie: Arshia Shakiba
- „Luigi De Laurentiis“-Preis für den besten Debütfilm („Löwe der Zukunft“)
- Familiar Touch – Regie: Sarah Friedland (Sektion: Orizzonti)
- Orizzonto Extra
- Publikumspreis: The Witness – Regie: Nader Saeivar
- Venice Classics
- Bester Spielfilm: Ecce bombo (Die Nichtstuer) – Regie: Nanni Moretti
- Bester Dokumentarfilm: Chain Reactions – Regie: Alexandre O. Philippe
- Ehren- und Spezialpreise

- Goldene Löwen als Ehrenpreis für ein Lebenswerk: Peter Weir und Sigourney Weaver
- Cartier Glory to the Filmmaker Award: Claude Lelouch[36]
- Campari Passion for Film Award: Paola Comencini, italienische Szenenbildnerin[37]
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Weblinks
Commons: Internationale Filmfestspiele von Venedig 2024 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Offizielle Website der Internationalen Filmfestspiele von Venedig (englisch, italienisch)
- Venice International Film Critics’ Week – offizielle Website der unabhängigen Nebensektion Internationale Kritikerwoche (englisch, italienisch)
- Giornate degli Autori – Venice Days – offizielle Website der unabhängigen Nebensektion (englisch, italienisch)
- Collateral awards of the 81st Venice Film Festival auf labiennale.org
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Einzelnachweise
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