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trennt die Staatsgebiete von Deutschland und der Schweiz ab Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz ist eine nach Schweizer Auffassung 347 km ohne bzw. 363 km mit der Exklave Büsingen[1] bzw. nach Auffassung Deutschlands 316 km lange[2] politische Grenze in Mitteleuropa. Die Differenz hängt mit dem ungeklärten Grenzverlauf auf dem Obersee genannten Teil des Bodensees zusammen.[3]
Diese Grenze erstreckt sich über weite Strecken in Binnengewässern (siehe auch Talweg) und ist Außengrenze der Europäischen Union.
Die politische Grenze der Schweizerischen Eidgenossenschaft zur Bundesrepublik Deutschland verläuft etwa in West-Ost-Richtung. Nördlich davon liegt Deutschland, südlich davon die Schweiz. Im Osten verläuft die Grenze durch den Bodensee.
Der westlichste Punkt der deutsch-schweizerischen Grenze ist das Dreiländereck Basel (CH) / Weil am Rhein (DE) / Huningue (FR). Der nördlichste Punkt und gleichzeitig der nördlichste Punkt der Schweiz überhaupt liegt in Oberbargen (CH) / Blumberg-Epfenhofen (DE). Der östlichste Punkt ist der Hafen Rheinspitz bei Altenrhein im Kanton St. Gallen. Der südlichste Punkt ist Rorschach.
Etwa 27 % des Bodenseeufers gehören zur Schweiz. Das Ufer von Konstanz bis zur Landesgrenze mit Bayern beträgt ohne die Uferlänge des Untersees 86 km.[5]
Über lange Zeit stellten Bodensee und Rhein keine Grenze dar. Erst mit Eroberung des Aargaus 1415 und des Thurgaus 1460 durch die Alte Eidgenossenschaft rückte diese an den Rhein und an den Bodensee vor. 1451 war die Fürstabtei St. Gallen als Zugewandter Ort in das Bündnis der Eidgenossen aufgenommen worden. Seit 1460 kontrollierten die Eidgenossen damit das südliche Seeufer des Bodensee mit Ausnahme der Stadt Konstanz und dem östlichen Delta des Alpenrheins. Der Schwabenkrieg verfestigte die Situation, das Fricktal blieb aber weiterhin im Besitz des Hauses Habsburg, welches mit Vorderösterreich auch Gebiete nördlich des Rheins beherrschte. Am 13. Juli 1501 trat Basel der Eidgenossenschaft bei. Damit kontrollierte sie beidseitig den Rhein an einer wichtigen Stelle. Am 10. August 1501 trat auch Schaffhausen dem Bündnis bei, sodass die Eidgenossenschaft auch hier Kontrolle über beide Seiten des Rheins erlangte.
Der heutige Grenzverlauf entstand erst 1802 mit Eingliederung des Fricktals in die Helvetische Republik; während des Wiener Kongresses 1815 wurde die Grenze zwischen Baden, Württemberg und Bayern endgültig festgelegt. Ungeklärt blieb nur die Grenzziehung auf dem Bodensee.
Zwischen Ende Juni und Mitte September 1942 errichteten im Bereich Weil am Rhein auf Geheiß des Reichssicherheitshauptamts unter Heinrich Himmler zwei Kolonnen von etwa je 250 „Reichsarbeitsdienstmännern“ (Jugendliche im Alter von ca. 17 Jahren im Pflichtarbeitsdienst vor ihrem Heeresdienst) aus Basislagern in Siegen und Ferndorf im Siegerland entlang der Grenze zur Schweiz, dabei teils am Fluss Wiese einen bis zu drei Meter hohen und acht Meter breiten kilometerlangen Stacheldrahtverhau um die Gemeinde Riehen und die „Eiserne Hand“ (CH), damit Fluchten aus Nazideutschland in die Schweiz erschwert werden.[6][7]
Es gab nach dem Zweiten Weltkrieg diverse Grenzkorrekturen, so unter anderem beim Verenahof, im Rahmen des N4-Baus, beim Zollamt Ramsen wie auch beim Zoll Neuhaus am Rheinfall oder entlang der Wutach (Hauptartikel → Territoriale Veränderungen des Kantons Schaffhausen im 18., 19. und 20. Jahrhundert). Im Staatsvertrag zwischen dem Kanton Aargau und dem Großherzogtum Baden wurde 1808 festgelegt, dass der tiefste Punkt des Rheins die Grenze der Länder markieren soll. Folglich wurde die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz bei der Holzbrücke zwischen Bad Säckingen und Stein aufgrund deren Sanierung neu vermessen und 2023 im Einvernehmen um acht Meter zugunsten Deutschlands verschoben.[8]
Seit 2008 ist die Schweiz, wie zuvor schon Deutschland, Teil des Schengenraumes.
Der Grenzverlauf wurde auch in der jüngeren Geschichte mehrfach geändert. Diesbezüglich wurden verschiedene Abkommen, Notenwechsel, Protokolle und Staatsverträge geschlossen. Vertragspartner waren nicht nur die Bundesrepublik Deutschland und die Schweizerische Eidgenossenschaft, sondern auch Entitäten, die in einem dieser Staatsgebilde aufgegangen sind. Es bestehen über 200 solcher Rechtsakte.[9]
Deutsche Exklave und Schweizer Enklave ist Büsingen am Hochrhein mit diversen Sonderregelungen, beispielsweise hinsichtlich Post, Währung, Steuern und Polizei. Der Ort gehört zum Landkreis Konstanz und grenzt an die Kantone Schaffhausen, Thurgau und Zürich. Durch einen 1964 abgeschlossenen Staatsvertrag zwischen Deutschland und der Schweiz, der am 4. Oktober 1967 in Kraft trat, wurde der rechtliche Status geregelt und das Gebiet in das Schweizer Zollgebiet einbezogen.
Das Tägermoos westlich des linksrheinischen Teils der Stadt Konstanz ist eine Gemarkung dieser Stadt, gehört aber staatsrechtlich zum Gebiet des Kantons Thurgau und dessen Gemeinde Tägerwilen. Die Stadt Konstanz übt bestimmte Verwaltungsaufgaben im Tägermoos nach Maßgabe des thurgauischen Gemeinderechts aus, andere Aufgaben werden durch die Behörden der Gemeinde Tägerwilen ausgeübt.
Die Schweiz und Deutschland tauschten bis 1967 mehrere Gebiete, um den komplizierten Grenzverlauf zu vereinfachen.
Der Badische Bahnhof in der Stadt Basel wird von der Deutschen Bahn betrieben (Bundeseisenbahnvermögen) und gehört zolltechnisch gesehen zu Deutschland, er befindet sich allerdings auf Schweizer Staatsgebiet.
Ein knapp zwei Kilometer langes und rund 200 Meter breites Territorium der Schweiz ragt in das Staatsgebiet von Deutschland hinein. Das vom Grenzverlauf komplizierte Gebiet zeichnete sich in der Vergangenheit durch eine wechselvolle Geschichte aus.
Grenzüberschreitende Bahnlinien (anhand ihres ersten Grenzübertritts von West nach Ost geordnet):
Grenzüberschreitende Straßenbahnlinien:
Sonstige nicht-grenzüberschreitende Bahnlinien auf deutscher Seite in unmittelbarer Grenznähe (5 km-Zone), die eine direkte Zubringerfunktion zum Grenzverkehr haben und/oder als strategische Bahnen angelegt wurden, um den Grenzübertritt zu vermeiden (in alphabetischer Reihenfolge):
Sonstige nicht-grenzüberschreitenden Bahnlinien auf Schweizer Seite in unmittelbarer Grenznähe (Fünf-Kilometer-Zone), die eine direkte Zubringerfunktion zum Grenzverkehr haben (in alphabetischer Reihenfolge):
Zwischen Deutschland und der Schweiz werden mehrere Intercity-Express (ICE)-Linien, Eurocity (EC)-Linien, Intercity (IC)-Linien, ÖBB-Nightjet-Linien und auch eine Schweizer InterRegio-Linie betrieben:
Mit der Eurocity-Linie 88 von München nach Zürich bzw. nach Basel führt eine weitere Fernverkehrslinie von Deutschland in die Schweiz. Da sie aber über Bregenz in Österreich geführt wird und dadurch nicht die deutsch-schweizerische Grenze überquert, wird sie hier nicht gelistet.
Im grenzüberschreitenden Regionalverkehr auf der Schiene werden mehrere Verbindungen angeboten:
Zuggattung | Linienführung | Bahnstrecke am Grenzübertritt |
---|---|---|
IRE | Basel – | – Waldshut – | – Schaffhausen – | – Singen (Hohentwiel) (– Ulm / Lindau) | Hochrheinbahn |
RE / RB | Basel – | – Freiburg – Offenburg (– Karlsruhe) | Oberrheinbahn |
RE | Herisau – St. Gallen – Romanshorn – Kreuzlingen Hafen – | – Konstanz | Seelinie |
RB | Basel – | – Waldshut (– Lauchringen) | Hochrheinbahn |
RB | Schaffhausen – | – Singen | Hochrheinbahn |
S | Schaffhausen – | – Erzingen | Hochrheinbahn |
Linien von fünf schweizerischen S-Bahn-Netzen bedienen deutsches Gebiet. Diese sind mit Ausnahme der Linie S 5 der S-Bahn Basel (vollständig auf deutschem Gebiet) grenzüberschreitende S-Bahn-Linien. Nachfolgend sind alle schweizerischen S-Bahn-Linien aufgelistet, die die Grenze nach Deutschland überschreiten:
S-Bahn-Netz | Linie | Linienführung | Bahnstrecke am Grenzübertritt |
---|---|---|---|
S-Bahn Basel | S 6 | Basel – | – Zell im Wiesental | Wiesentalbahn |
S-Bahn Aargau | S 27 | Baden – | – Waldshut | Bahnstrecke Turgi–Koblenz–Waldshut |
S-Bahn Schaffhausen | S 64 | Schaffhausen – | – Erzingen | Hochrheinbahn |
S-Bahn St. Gallen | S 14 | Weinfelden – Kreuzlingen – | – Konstanz | Kreuzlingen–Konstanz |
S-Bahn Zürich | S 9 | Schaffhausen – | – Jestetten – | – Rafz – Zürich HB – Stettbach – Uster | Bahnstrecke Eglisau–Neuhausen |
S 36 | Bülach – Zurzach – | – Waldshut | Bahnstrecke Turgi–Koblenz–Waldshut |
Am 14. Dezember 2014 nahm die grenzüberschreitende Strassenbahnlinie 8 der Schweizer Strassenbahn Basel den Betrieb auf. Sie verkehrt von der Basler Neuweilerstrasse über den Bahnhof Basel SBB und das Basler Quartier Kleinhüningen nach Weil am Rhein in Deutschland.
Der Straßenverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz wird derzeit an 67 Grenzübergängen abgewickelt (Stand: Juli 2017).
Der Großteil des überregionalen Grenz- und Transitverkehrs zwischen Deutschland und der Schweiz führt über mehrere deutsche und Schweizer Autobahnen sowie Autostrassen. Es existieren fünf Grenzübergänge, an die zumindest von einem der beiden Länder eine Autobahn oder eine Autostrasse heranführt. Hier findet mit geringerer Bedeutung auch regionaler und vereinzelt auch lokaler Grenzverkehr statt.
Der regionale Grenzverkehr erfolgt zu einem Großteil über deutsche Bundesstraßen und Schweizer Hauptstrassen. Auf diesen Straßen herrscht in der Regel Mautfreiheit. Untergeordnet findet über diese Straßen auch überregionaler Grenz- und Transitverkehr sowie lokaler Grenzverkehr statt. Es existieren zwölf Grenzübergänge, die für den regionalen Verkehr von besonderer Bedeutung sind. Diese zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass an sie zumindest von einem der beiden Länder eine Bundesstraße oder eine wichtige Hauptstrasse heranführt (normalerweise Hauptstrassen mit ein- oder zweistelliger Nummerierung), jedoch keine Autobahn oder Autostrasse.
Der lokale Grenzverkehr geschieht größtenteils an 50 kleineren und häufig unbesetzten Grenzübergängen, die auf deutscher Seite an Landesstraßen, Kreisstraßen oder Gemeindestraßen, auf Schweizer Seite an Nebenstrassen, Kantonsstrassen oder Gemeindestrassen liegen. Untergeordnet findet auf diesen Straßen auch regionaler und sehr vereinzelt auch überregionaler Grenzverkehr statt.
Das Verkehrszeichen 2.51 Zollhaltestelle verpflichtet Verkehrsteilnehmer zu einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h – selbst wenn keine andere explizite Geschwindigkeitsbeschränkung erkennbar ist:
Wer hier beispielsweise innerorts mit 50 statt 20 km/h einen Grenzübergang passiert, dem drohen bereits ab 800 CHF Busse sowie drei Monate Fahrverbot.[11] Die Bussenliste nennt unter Abschnitt 303 für eine Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit um 11–15 km/h innerorts eine Busse von 250 CHF.[12] Für höhere Überschreitungen können deutlich höhere Bussen verordnet werden.
Von der SWEG betriebene Buslinie:
Von den Basler Verkehrs-Betrieben und Südbadenbus betriebene Buslinien:
Von Südbadenbus betriebene Buslinien:
Vom Unternehmen Stadtbus Tuttlingen Klink (Außenstelle Moos) betriebene Buslinien:
Von der VBSH betriebene Buslinien:
Von der PostAuto Schweiz AG betriebene Buslinien:
1961 passierten rund 19 Millionen Kraftfahrzeuge die Grenzzollstellen in Baden-Württemberg. Je 3,3 Millionen Fahrzeuge wurden in Konstanz und Weil am Rhein erfasst, 1,9 Millionen Fahrzeuge passierten die Zollgrenzstelle in Lörrach.[13]
Flughäfen und Flugplätze in Grenznähe (50 km-Zone) mit regelmäßigem internationalen Flugbetrieb:
Es existieren mehrere internationale Fährverbindungen zwischen Deutschland und der Schweiz. Diese befinden sich hauptsächlich auf dem Bodensee, aber auch auf dem Hochrhein. Es verkehren überwiegend Personenfähren zwischen den beiden Ländern. Die einzige Ausnahme bildet die Fährlinie Friedrichshafen–Romanshorn, auf der auch PKW und LKW transportiert werden. Bis 1976 wurden mit den Bodensee-Trajekten auch Eisenbahn-Güterwagen zwischen den beiden Ländern transportiert.
Die Grenzkontrolle obliegt
Für die Zollkontrolle ist zuständig:
(von West nach Ost)
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