1950 sind „mehr als 90 Prozent aller Richter und Staatsanwälte in Bayern ehemalige Nationalsozialisten. Im Bonner Außenministerium gehörte jeder Dritte zu Hitlers Partei, das Bundeskriminalamt wird von früheren SS-Offizieren aufgebaut.“
1959 wird eine Synagoge mit Hakenkreuzen und antisemitischen Parolen beschmiert. Weitere judenfeindliche Straftaten folgen.
Etliche ehemalige Täter des Naziregimes haben hohe Ämter inne: SS-General Heinz Reinefarth wird Bürgermeister von Sylt, NS-Staatsanwalt Hubert Schrübbers wird Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, GauleiterGustav Adolf Scheel lässt sich bis 1977 als Arzt nieder; drei von vielen.
Der ehemalige Wehrmachtsoffizier Otto Ernst Remer bezeichnet die Attentäter des 20. Juli 1944 als Vaterlandsverräter und wird von Fritz Bauer verklagt. Der berühmte Satz „Ein Unrechtsstaat, der täglich Zehntausende Morde begeht, berechtigt jedermann zur Notwehr“ des Juristen folgt.
48 Prozent der Bürger sehen 1955 Hitler, hätte er keinen Krieg geführt, als einen der größten deutschen Staatsmänner.[1]
Karl D. Bracher, Theodor Eschenburg, Joachim C. Fest, Hans-Peter Schwarz: Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Band 2: Die Ära Adenauer 1949–1957. 541 S., Deutsche Verlagsanstalt 1981, ISBN 3-7653-0328-3
Lottemi Doormann: Emanzipation wider die Friedfertigkeit. In: Ruth-Esther Geiger, Anna Johanneson (Hrsg.): Nicht friedlich und nicht still. Streitschriften von Frauen zu Kriegsgewalt. München 1982.
Günter Helmes: „Wir haben den Krieg verloren […], aber wir müssen ihn verlieren, wenn unser Land seine Seele wiederfinden soll.“ Die Spielfilmproduktion der BRD im Jahre 1958 als Ausdruck einer ‚Seelenlandschaft’. In: Flandziu 4, H. 2, 2013, S. 65–99. ISBN 978-3-941120-12-9
Ilko-Sascha Kowalczuk: Das bewegte Jahrzehnt. Geschichte der DDR von 1949 bis 1961. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2003, 164 S., ISBN 3-89331-521-7.
Axel Schildt: Ankunft im Westen. Ein Essay zur Erfolgsgeschichte der Bundesrepublik. S. Fischer, Frankfurt am Main 1999, 223 S., ISBN 3-10-070210-7.
Dieter Selk, Dietmar Walberg, Astrid Holz: Siedlungen der 50er Jahre – Modernisierung oder Abriss? Methodik zur Entscheidungsfindung über Abriss, Modernisierung oder Neubau in Siedlungen der 50er Jahre. Endbericht. Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung -BBR-, Bonn (Förderer), Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V., Kiel (Ausführende Stelle) 2008, ISBN 978-3-8167-7481-5.
Kurt Sontheimer: Die Adenauer-Ära. Grundlegung der Bundesrepublik. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1991, 1. A, ISBN 3-423-34024-X.