Titting
Markt in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Titting ist ein Markt und staatlich anerkannter Erholungsort im oberbayerischen Landkreis Eichstätt.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 0′ N, 11° 13′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Eichstätt | |
Höhe: | 447 m ü. NHN | |
Fläche: | 71,11 km2 | |
Einwohner: | 2685 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 38 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 85135 | |
Vorwahlen: | 08423, 09147 | |
Kfz-Kennzeichen: | EI | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 76 164 | |
Marktgliederung: | 26 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Rathausplatz 1 85135 Titting | |
Website: | www.titting.de | |
Erster Bürgermeister: | Andreas Brigl (CSU) | |
Lage des Marktes Titting im Landkreis Eichstätt | ||
Die weitverzweigte Gemeinde liegt im Bereich der südlichen Frankenalb nördlich von Eichstätt. Die Gemeindeteile sind teilweise im Anlautertal bzw. in Nachbartälern und teilweise auf den umgebenden Jurahöhen zu finden.
Die Anlauter ist der bestimmende Fluss im Gemeindegebiet. Sie durchfließt dieses von West nach Ost. Auch die Ortschaft Titting wird von ihr durchflossen. Im Osten entspringt der Morsbach und fließt Richtung Süden in die Anlauter.
Die Nachbargemeinden sind:
Die Gemeinde hat 26 Gemeindeteile[2] (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3]
Es gibt elf Gemarkungen[4] (in Klammern Gemeindeteile):
Um das Jahr 500 gab es im Bereich des heutigen Titting eine größere Siedlung aus der Merowingerzeit, wie Reihengräberfunde belegen. Die Silbe -ing im Ortsnamen deutet darauf hin, dass Bajuwaren hier siedelten und diese Siedlung bereits vor der Gründung des Missionsklosters Eichstätt 740 durch den angelsächsischen Benediktinermönch Willibald christianisiert war. Im 12. Jahrhundert ist ein Ortsadel nachgewiesen. So wird für 1130–1147 ein Hartwig von Titting im Schenkungsbuch des Klosterstifts Berchtesgaden genannt. Bischof Otto von Eichstätt (regierte 1183–1195) weihte hier gleichzeitig zwei Kirchen: In Obertitting St. Michael und in Untertitting St. Martin als Filiale von Emsing am Morsbach. 1186 bestätigte Papst Urban III. dem Eichstätter Domkapitel Besitz in Titting. 1250 schenkte Graf Gebhard IV. von Hirschberg seine Tittinger Mühle der Deutschherrenkommende Ellingen. 1296 ging das Patronat der Pfarrkirche St. Michael von den Hirschbergern an den Fürstbischof über und wurde 1305 dem Domkapitel inkorporiert. 1544 kaufte Fürstbischof Moritz von Hutten Titting von den Neuburgern für das Hochstift ab und setzte damit der Reformation im Ort ein Ende. Um 1600 rückte Titting als Verwaltungsmittelpunkt für die umliegenden Orte zum oppidum, zum Markt auf. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Dutting 1634 durch schwedische Truppen verwüstet.
Der Markt fiel im Reichsdeputationshauptschluss 1803 mit dem größten Teil des hochstiftischen Gebietes, das ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis gehörte, an das Herzogtum Salzburg des Erzherzogs Ferdinand von Toskana und gehört seit den Friedensverträgen von Brünn und Preßburg 1805 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde, die zum mittelfränkischen Bezirk bzw. zum 1972 aufgelösten Landkreis Hilpoltstein gehörte.
1996 erhielt Titting das Prädikat Staatlich anerkannter Erholungsort. Das Seniorenpflegeheim ist eine Einrichtung des Landkreises Eichstätt. Titting ist Schul- und Pfarrort.
Im Zuge der Gebietsreform wurde am 1. Juli 1971 die Gemeinde Kesselberg eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kamen Altdorf, Emsing, Großnottersdorf, Mantlach, Morsbach und Stadelhofen hinzu.[5] Am 1. Mai 1978 wurden auch Erkertshofen, Kaldorf und Petersbuch eingemeindet.[6]
Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Markt von 2418 auf 2671 um 253 Einwohner bzw. um 10,5 %. Innerhalb des Marktgebietes hat sich die Anzahl der Einwohner wie folgt entwickelt:
Einwohnerentwicklung | |
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seit 1961 | |
Jahr | Einwohner |
1961 | 2337 |
1970 | 2433 |
1987 | 2420 |
1991 | 2533 |
1995 | 2593 |
2000 | 2672 |
2005 | 2725 |
2010 | 2640 |
2015 | 2675 |
2020 | 2685 |
Im Bereich des Tittinger Wasserschlosses Schloss Titting (heute sind die Weiher trockengelegt) hatten vermutlich schon die Edlen von Titting ihren Sitz, die noch 1237 bezeugt sind. Das unregelmäßige Achteck gruppiert sich um einen Innenhof und besteht aus zweigeschossigen und zwei ebenso hohen dreiviertelrunden Türmen mit Helmdach. 1525 wurde das Schloss im Bauernkrieg geplündert. Nach den Edlen von Titting saß hier 1358 Heinrich Hofstetter, dann folgten die Erlingshofener, dann die Lidwacher, die 1535 Schloss und Dorf an Herzog Ottheinrich von Pfalz-Neuburg verkauften, woraufhin in Titting die Reformation eingeführt wurde. Der Kern der heutigen Schlossanlage geht auf die Besitzzeit der Lidwacher und des Neuburger Herzogs zurück.
1544 kam der Ort mitsamt dem Schloss in eichstättisch-fürstbischöflichen Besitz und wurde somit wieder katholisch. Das Schloss wurde Sitz des fürstbischöflichen Pflegamts Titting, nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges des Pflegamtes Raitenbuch-Titting. Da die Pfleger im 18. Jahrhundert das Schloss nur noch selten bewohnten, ließ es der Fürstbischof 1786 zu einem fürstlichen Bräuhaus umbauen. Nach der Säkularisation kam das Schloss in bayerischer Zeit 1855 in Privatbesitz und ist seither Mittelpunkt einer mittelständischen Brauerei, die vor allem durch ihr Weizenbier bekannt ist.
Der katholische Pfarrer der Tittinger Pfarrei St. Michael ist auch für die Pfarreien Erkertshofen und Kaldorf zuständig. Im Jahre 1713 wurde an ein älteres Langhaus der Pfarrkirche St. Michael ein neuer Chor und ein Turm mit Sakristei angebaut. Zwei Jahrzehnte später verlängerte man den Bau nach Westen. Um 1735 stuckierte Franz Horneis die Kirche und errichtete die Stuckkanzel. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Kirche für einen Neubau niedergelegt.
Der Marktgemeinderat hat 14 Mitglieder. Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 ergab sich bei einer Wahlbeteiligung von 74,75 %[7] folgende Besetzung:
Seit 1. Mai 2014 ist Andreas Brigl (CSU) erster Bürgermeister der Gemeinde Titting. Sein Amtsvorgänger war von 1996 bis 2014 Martin Heiß (CSU).
Blasonierung: „In Rot aus einer goldenen Zinnenmauer aus elf Steinen, darauf schräg gekreuzt ein schwarzer Schlägel und ein schwarzer Meißel, wachsend ein silberner Bischofsstab.“[9] | |
Das Wappen wird seit 1982 geführt. |
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 5,57 Millionen Euro, davon waren umgerechnet 1,74 Millionen Euro (netto) Gewerbesteuereinnahmen.
Im Jahr 2020 gab es nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft unbekannt viele, im produzierenden Gewerbe unbekannt viele und im Bereich Handel und Verkehr 81 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 76 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1246. Im verarbeitenden Gewerbe gab es vier, im Bauhauptgewerbe neun Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 119 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 3793 Hektar, davon waren 3235 Hektar Ackerfläche und 558 Hektar Dauergrünfläche.[10]
Hauptstraße der Gemeinde ist die von Hilpoltstein nach Eichstätt verlaufende Staatsstraße St 2225. In Titting zweigt die Staatsstraße St 2390 Richtung Osten ab.
2018 gab es folgende Einrichtungen:
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