Schwachhausen
Stadtteil von Bremen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Schwachhausen (plattdeutsch Swachhusen) ist ein Stadtteil von Bremen und gehört zum Bremer Stadtbezirk Ost.
Stadtteil von Bremen Schwachhausen | ||
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Basisdaten | Rang | |
Fläche: | 8,764 km² | 17/23 |
Einwohner: | 39.455 | 3/23 |
Bevölkerungsdichte: | 4.502 Einwohner je km² | 5/23 |
Ausländeranteil: | 9,6 % | 18/23 |
Arbeitslosenquote: | 4,6 % | 20/23 |
Koordinaten: | 53° 5′ N, 8° 51′ O | |
Ortsteile: | Neu-Schwachhausen Bürgerpark Barkhof Riensberg Radio Bremen Schwachhausen Gete | |
Postleitzahlen: | 28209, 28211, 28213, 28215 | |
Stadtbezirk: | Ost | |
Ortsamt: | Schwachhausen / Vahr | |
Website: | Ortsamt Schwachhausen | |
Alle Flächenangaben[1] mit Stand vom 31. Dezember 2014. Demographische Angaben[2][3] mit Stand vom 31. Dezember 2021. Angaben zur Arbeitslosigkeit[4] mit Stand vom 31. Dezember 2016. |
Schwachhausen schließt nördlich an die Bremer Innenstadt an. Die Bebauung besteht hauptsächlich aus alleinstehenden Villen und sogenannten Bremer Häusern, viele davon im Jugendstil.
Der heutige Stadtteil umfasst auch Gebiete, die nicht zu dem gleichnamigen Dorf gehörten. Insbesondere sind dies der Bürgerpark und der Stadtwald, die im 19. Jahrhundert auf Teilen der Bürgerweide angelegt wurden, sowie das so genannte ‚vordere Schwachhausen‘, historisch ein Teil der Pagenthorner Feldmark.
Die Westgrenze des Stadtteils und des Bürgerparks bildet der Neue Torfkanal. Im Osten reicht der Stadtteil bis über die Bürgermeister-Spitta-Allee, im Süden bis an die Bahnstrecken nach Hannover und Osnabrück.
In Schwachhausen stehen unter anderem das Krankenhaus St. Joseph-Stift und das Focke-Museum. Bis zum Umzug ins Faulenquartier befanden sich in Schwachhausen auch die Studio- und Betriebsgebäude der Hörfunkabteilung von Radio Bremen.
Fläche: 2,92 km², 5723 Einwohner[5]
Neu-Schwachhausen ist der Ortsteil zwischen dem Schwachhauser Ring im Süden und der Bahnstrecke Bremen–Hamburg im Norden. Im Osten reicht er bis zur H.-H.-Meier-Allee, im Westen bis an den Torfkanal, umfasst also auch den Stadtwald und die Nordhälfte des Bürgerparks. Teilweise herrscht lockere Bebauung mit Einfamilienhäusern vor. In den 1950er und 1960er Jahren errichteten die Bremer Beamtenbaugesellschaft (BBG) und der Bremer Schoss drei- bis fünfstöckige Blöcke mit Mietwohnungen. Im Norden bis zur Bahnlinie schließen sich Kleingartengebiete an. Am Baumschulenweg liegen die Hallen und Plätze des Sportvereins Bremen 1860. Entlang der H.-H.-Meier-Allee verkehrt die Straßenbahnlinie 6 und auf der Crüsemannallee die Linie 8.
Die Wohnbauanlagen Sparer-Dank Kulenkampffallee an der Kulenkampffallee von 1961 bis 1966 nach Plänen von Gerhard Müller-Menckens, Friedrich Heuer und Gunter Müller zählen zu den bedeutenden Bremer Bauwerken.[6]
Fläche: 1,36 km², 4611 Einwohner[5]
Zum Ortsteil gehört die Südhälfte des Bürgerparks mit Hollersee, Parkhotel und Marcusbrunnen.
Die Wohnbebauung des Ortsteils Bürgerpark steht bis auf ein kleines Dreieck im Nordosten auf dem Gebiet der Pagenthorner Feldmark.
Fläche: 0,37 km², 2860 Einwohner[5]
Der Name Barkhof stammt aus dem niederdeutschen Wort für Birke. Erstmals erwähnt wurde er als erzbischöflicher Berchowe im Weidebrief von 1159. In späteren Urkunden hieß er 1313 Berchhof und 1412 Berckhof.
Abgesehen vom zwischen heutiger Franz-Liszt-Straße, Stern und Parkallee gelegenen Grundstück des Barkhofes gehörte das Gebiet des heutigen Ortsteils östlich der Parkallee zum Pagenthorner Feld, westlich der Parkallee zur Bürgerweide. Von deren heutigem Gelände gehört der Nelson-Mandela-Park mit zum Ortsteil. Dort steht das 1931/32 nach einem Entwurf des Münchener Bildhauers Fritz Behn in Form eines Elefanten aus Backstein errichtete Reichskolonialehrenmal, welches durch Beschluss der Bremer Bürgerschaft vom 19. September 1989 zum Antikolonialdenkmal umgewidmet wurde.
Das Gymnasium am Barkhof wurde 1989 aufgelöst. Die Räumlichkeiten wurden danach von der Universität Bremen und zudem zeitweise vom Hermann-Böse-Gymnasium genutzt. Seit 2012 befindet sich dort die Oberschule am Barkhof.
An der Hohenlohestraße / Ecke Hermann-Böse-Straße steht die Kreuzkirche der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde. Am anderen Ende der Hohenlohestraße, Ecke Parkallee, betreibt das Diakoniewerk der Gemeinde das St. Catharinenstift, das auf ein mittelalterliches Beginen-Stift zurückgeht.[7]
Auf dem Platz Ecke Hermann-Böse-Straße / Parkstraße / Slevogtstraße befindet sich das 1905 aufgestellte Reiterstandbild für Kaiser Friedrich III. des Bildhauers Louis Tuaillon. Umgeben wird das Denkmal durch das unter Denkmalschutz stehende Ensemble Kaiser-Friedrich-Platz der Wohnhäuser von 1902 bis 1905. Auch die Wohnhausgruppe Delbrückstraße befindet sich im Ortsteil.
Fläche: 1,14 km², 6203 Einwohner[5]
Der Gutsbezirk Riensberg war eine eigene Gemarkung zwischen den Dörfern Schwachhausen und Horn. Das ehemalige Gut Riensberg beherbergt seit 1953 das Bremer Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte (Focke-Museum). Der Riensberger Friedhof ist neben den Friedhöfen Walle und Osterholz einer der drei großen Friedhöfe der Stadt, welcher ab 1875 nach der Verlegung des Friedhofes vom Herdentorsteinweg entstanden ist. Hier befinden sich die Gräber vieler Bremer Persönlichkeiten.
Fläche: 1,32 km², 7177 Einwohner[5]
In diesem Ortsteil befanden sich bis 2007 das Ortsamt Schwachhausen-Vahr und die Hörfunkabteilung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt Radio Bremen, die diesem Ortsteil den Namen gab. Radio Bremen hat den Ortsteil im September 2007 verlassen und ist in das Faulenquartier an der Weser umgezogen. Als herausragend gilt der 1952 erstellte Radio Bremen Sendesaal, der aufgrund seiner besonderen Bauweise über eine europaweit einzigartige Akustik verfügt. Er wird heute noch für Konzerte und andere Veranstaltungen genutzt.[8]
Fläche: 0,54 km², 3583 Einwohner[5]
Der heutige Ortsteil Schwachhausen liegt zu etwa 60 % auf dem Gebiet der Pagenthorner Feldmark und nur zu 40 % auf der alten Gemarkung des Dorfes Schwachhausen. Er hat keinen Anteil an der alten Ortslage des Dorfes.
Im Ortsteil liegen das ursprünglich als Mädchengymnasium gegründete Kippenberg-Gymnasium und das katholische Krankenhaus St. Joseph-Stift.
Fläche: 1,21 km², 7692 Einwohner[5]
Der Ortsteil ist nach dem Bach Gete benannt. Er floss durch die Getekuhlen, die einst Streitobjekt zwischen Fischern und Anrainern waren. Von diesen Kuhlen ist noch ein kleiner Teich im Parzellengebiet „Stiller Frieden e. V.“ geblieben.
Das Bürohaus Schwachhauser Heerstraße 41 wurde für die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Düsseldorf) 1971/72 gebaut, 1974 vom BDA-Bremen ausgezeichnet und ist seit 2010 ein Bürohaus, das von Dienstleistungsunternehmen genutzt wird.[9]
Das Terrassenhaus von 1971, Obernkirchner Straße 16, wurde gebaut für 65 Wohnungen nach Plänen von Kurt Schmidt und Karl-Heinz Stelling.[10]
Der Name Schwachhausen kommt von Aussiedlern aus der Region um Celle. Er könnte von dem in Schwachhausen ansässigen Bauern Sivico abgeleitet worden sein oder vom niederdeutschen Wort sweeg, was feucht bedeutet.
Historisch betrachtet besteht das Gebiet des heutigen Stadtteils Schwachhausen aus fünf Teilen, dem Dorf Schwachhausen, dem Gutsbezirk Riensberg, der Pagenthorner Feldmark, dem Barkhof und einem Teil der Bürgerviehweide.
Die Bürgerweide wurde schon 1070 von Adam von Bremen erwähnt, in seiner Darstellung der Gräfin Emma von Lesum, die 1032 diese Weide den Bremer Bürgern schenkte. Im Bremer Weidebrief von 1159, in dem der Erzbischof Hartwig I. der Stadt den Besitz der Bürgerweide bestätigte, wurde als deren Ostgrenze statt einer Grenzlinie das Gebiet des Dorfes Schwachhausen angegeben. Es war damals ein bäuerliches Marschendorf ohne Ortskern und Dorfkirche. 1212/13 zerstörten die Stedinger das Gut Riensberg.
Die Grenze zwischen der reichsstädtischen Pagenthorner Feldmark und dem erzbischöflichen, ab 1648 schwedischen und ab 1719 hannöverschen Schwachhausen, folgte zwischen der heutigen Kirchbachstraße und der Bürgerviehweide (heute großenteils Bürgerpark) etwa einer Linie aus Kurfürstenallee, Freie Waldorfschule Bremen, Carl-Schurz-Straße und dem westlichsten Stück der Parkallee. Der Barkhof gehörte als Exklave zum Erzstift und schließlich zu Hannover. Riensberg wiederum, zwischen Friedhofstraße, Schwachhauser Heerstraße und kleiner Wümme, gehörte wie das nördlich angrenzende Hollerland der Freien Reichsstadt Bremen.
Im 18. Jahrhundert standen die Häuser Schwachhausens in lockerer Folge entlang der Gete und des hier an ihrem Westufer verlaufenden Weges vom Herdentor nach Horn (heute ein Teil der Schwachhauser Heerstraße) zwischen der Kirchbachstraße und der Friedhofstraße, dazu eine Gruppe ebenfalls an der Gete zwischen Kirchbachstraße und heutiger Orleansstraße. Das Dorf lag also auf der Grenze der heutigen Ortsteile Riensberg und Radio Bremen. Als eine der wenigen Häuser dieser dörflichen Bebauung sind das ehemalige Müllerwohnhaus an der Schwachhauser Heerstraße 253 und das Haus Riensberg erhalten.
Durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wurde Schwachhausen an das Bremer Landgebiet angeschlossen. Es hatte 206 Einwohner. Bremer Kaufleute errichteten ihre Landhäuser und Villen in Schwachhausen. Die landwirtschaftlichen Höfe wurden verdrängt. Gartenlokale und Tanzsalons entstanden.
1849 wurden Pagenthorn (außer der Feldmark auch Ostertor-, Steintor- und Rembertivorstadt) und die Bürgerweide in die Stadt Bremen eingemeindet.
1865 fand das Zweite Deutsche Bundesschießen auf der Bürgerweide statt. Danach erfolgte die Umwandlung großer Teile der Bürgerweide in den Bürgerpark als allgemeine Erholungsfläche. Auch der dahinter befindliche Stadtwald wurde aufgeforstet.
1875 wurde der Riensberger Friedhof angelegt.
Seit 1876 fuhr Bremens erste Pferdebahn vom Herdentor nach Schwachhausen.
Die erste elektrische Straßenbahn fuhr 1892 nach Schwachhausen. Von September 1910 bis Dezember 1911 war Schwachhausen außerdem auch durch die Parkbahn (einem Oberleitungsbus-Betrieb) mit der Bremer Innenstadt verbunden.
Das katholische St. Joseph-Krankenhaus wurde 1878–1880 gebaut.
Der Schwachhauser Ring wurde im 19. Jahrhundert als Teil der um die Bremer Innenstadt mit Kirchbachstraße, Utbremer Ring und Osterfeuerberger Ring großzügig projektierten Ringstraße (Schröderring nach Plänen von Alexander Schröder) angelegt. Er gehört zu den wenigen Alleen, bei denen die Trennung von gepflastertem Weg für den Winter – heute Straße – und dem sandigen Sommerweg für die Kutschen noch erkennbar ist.
Der Kuhgraben wurde 1889–90 vom Dobben bis zur Kleinen Wümme zugeschüttet und die Parkallee für eine folgende Wohnbebauung angelegt.
Die Eingemeindung des Dorfes Schwachhausen in die Stadt Bremen erfolgte 1902.
Orts-/Stadtteil | 1812 | 1885 | 1905 | 1975 | 1995 | 2007 |
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Neu-Schwachhausen | 98 % / 50 % | 6.621 | 5.707 | 5.634 | ||
Bürgerpark | 5 % / 2 % | 4.918 | 4.653 | 4.611 | ||
Barkhof | 0 % | 2.884 | 2.770 | 2.876 | ||
Riensberg | 80 % / 60 % | 7.396 | 6.039 | 6.120 | ||
Radio Bremen | 95 % | 6.455 | 6.851 | 7.094 | ||
Ortsteil Schwachhausen | 40 % | 3.879 | 3.729 | 3.583 | ||
Gete | 10–15 % | 8.095 | 7.704 | 7.757 | ||
Stadtteil | 206 | 1.223 | 3.646 | 40.247 | 37.453 | 37.675 |
Ab 1975 durchschnittliche Jahresbevölkerung als Angaben vom Statistischen Landesamt Bremen
1812 und 1885 Anteil der Gemarkung Schwachhausen (bis 1902) an der bebauten Fläche/Gesamtfläche des heutigen Ortsteils
Der Beirat Schwachhausen tagt regelmäßig und in der Regel öffentlich im Ortsamt oder in anderen Einrichtungen wie z. B. Schulen. Der Beirat setzt sich aus den auf Stadtteilebene gewählten Vertretern der politischen Parteien oder Einzelkandidaten zusammen. Die Beiratswahlen finden alle vier Jahre statt, zeitgleich mit den Wahlen zur Bremischen Bürgerschaft. Der Beirat diskutiert über alle Belange des Stadtteils, die von öffentlichem Interesse sind, und fasst hierzu Beschlüsse, die an die Verwaltung, die Landesregierung und die Stadtbürgerschaft weitergeleitet werden. Für seine Arbeit bildet er Fachausschüsse. Dem Beirat stehen für stadtteilbezogene Maßnahmen eigene Haushaltsmittel zur Verfügung.
Beiratssprecherin ist Gudrun Eickelberg (Bündnis 90/Die Grünen). Ihr Stellvertreter ist Christian Carstens (SPD).
Für die Stadtteile Schwachhausen und Vahr ist ein Ortsamt als gemeinsame örtliche Verwaltungsbehörde eingerichtet. Es unterstützt den Beirat bei seiner politischen Arbeit. Es soll bei allen örtlichen Aufgaben, die von öffentlichem Interesse sind, mitwirken. Es wird von einem vom Beirat vorgeschlagenen und vom Senat bestätigten Ortsamtsleiter geführt. Ortsamtsleiter ist Ralf Möller[11].
Privatschulen
Schwachhausen ist ein Wohnstandort des gehobenen Bedarfs mit einer Reihe örtlicher Einkaufzonen an der Schwachhauser Heerstraße, Wachmannstraße, H.H.-Meierallee/Kulenkampffallee.
Der größte Arbeitgeber ist das Krankenhaus St. Joseph-Stift mit rund 1.000 Mitarbeitern. Weiterhin befinden sich die Ärztekammer, die Landesversicherungsanstalt, die Deutsche Post sowie viele kleinere Dienstleistungsunternehmen und Freiberufler im Stadtteil.
Wochenmärkte bestehen in den Ortsteilen Bürgerpark (Benqueplatz) und Schwachhausen (H-H.-Meier-Allee).
Folgende Straßenbahn- und Buslinien der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) verkehren tagsüber durch Schwachhausen:
Nachts ist Schwachhausen durch folgende Nachtlinien angebunden:
Schwachhausen kann erreicht werden
Die innerörtlichen Haupterschließungstraßen sind die Parkallee, Schwachhauser Heerstraße, Kurfürstenallee, Kirchbachstraße und Hollerallee sowie für die Stadtbahn die Hartwigstraße – Crüsemannallee und die Wachmannstraße – H.-H.-Meier-Allee.
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