Abbehusen wurde 1875 als Sohn eines Bildhauers und Stuckateurs in Bremen geboren. Er studierte Architektur und ließ sich nach dem Studium in Bremen nieder. Von 1903 bis 1919 arbeitete er mit Otto Blendermann im Büro Abbehusen und Blendermann zusammen. Aus dieser Zeit stammen seine besten Werke, wie die Christuskirche in Woltmershausen, das Rathaus Blumenthal, das Bremer Schauspielhaus (Theater am Goetheplatz) oder die Schule an der Carl-Schurz-Straße (Haus Vietor). Obwohl die Architektengemeinschaft hohes Ansehen erlangt hatte, trennten sich die Wege von Abbehusen und Blendermann nach dem Ersten Weltkrieg, als die Bautätigkeit bis zur Mitte der 1920er Jahre zum Erliegen kam. Im Gegensatz zu Otto Blendermann konnte sich August Abbehusen anschließend nicht in ähnlicher Weise wieder etablieren. Er war dann bis 1939 überwiegend im Wohnhausbau tätig und starb 1941 in Bremen.
Abbehusen und Blendermann waren nicht auf bestimmte Bauaufgaben spezialisiert, sondern entwarfen u.a. Wohn- und Landhäuser, Kirchen, ein Rathaus, Sport- und Klubgebäude oder auch einen dörflichen Saalbau. Ihre Architekturauffassung war geprägt vom Klassizismus der Zeit um 1800. Ihr Stil hat eine regionale, durchaus biedermeierliche Ausprägung, der in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg eine Blütephase erlebte und mit dem man bis heute, nahezu zeitlos, den Wohlstand und zugleich auch die hanseatische Zurückhaltung assoziiert. Abbehusen besaß ein sehr feines Proportionsgefühl, welches besonders in den schlichten Werken des Büros erkennbar ist. Gern schmücken Putti und Girlanden die hellen Putzfassaden ihrer Gebäude, das Rathaus Blumenthal mit seinem Anklängen an den holländischen Barock bildet mit seiner Klinkerfassade eher eine Ausnahme. Ein Zeitgenosse hat den Grund ihrer Wertschätzung in Bremen 1910 treffend so beschrieben: „In Bremen aber, wo einem auf Schritt und Tritt das Alte begegnet, kann man seiner Modernität nicht so die Zügel schießen lassen. Hier muss man sich dem Charakter des Vorhandenen unterordnen.“[1]
(D) = Erhalten und unter Denkmalschutz
Bis zum Ersten Weltkrieg, mit Otto Blendermann
1902: Wettbewerbsbeteiligung Realgymnasium, Am Barkhof[2]
1903: Wohnhäuser Lüder-von-Bentheim-Straße 10/12
1904: Grabmal August A. Abbehusen auf dem Riensberger Friedhof, Familienbegräbnis (Feld AA, Pflanzung)
K. Widmer (Karlsruhe):Wohlfahrtseinrichtungen, Arbeiterhäuser, Heimatschutzbestebungen, landwirtschaftliche Anlagen. Arbeiter- und Beamtenwohnhäuser der Architekten Abbehusen und Blendermann in Bremen. In: Der Industriebau. Band1, 1910, S.165–168.
Knut Soiné: Eine Evangelische Kirche für Woltmershausen. Architektur im Kontext. In: Heiner Rogge: 100 Jahre Christuskirche Woltmershausen 1906–2006. Bremen 2006.
St. Magnus: Rohlwink, J. „Villa Heidhof“ 150 Adressbuch Vegesack 1909.wiki-de.genealogy.net,ehemalsimOriginal(nicht mehr online verfügbar);abgerufen am 20.September 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/wiki-de.genealogy.net(Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
St. Magnus: Toro, Franzesko Mahlstedtstraße 150 Adressbuch Vegesack 1928.wiki-de.genealogy.net,ehemalsimOriginal(nicht mehr online verfügbar);abgerufen am 20.September 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/wiki-de.genealogy.net(Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
Mahlstedtstraße 18 ist 1941 (nach der Eingemeindung) einziger Eintrag Bremer Adressbuch 1941.brema.suub.uni-bremen.de,abgerufen am 20.September 2018.
Stiehl, O.: Der Backsteinbau und seine Wirkung in der Landschaft. In: Zeitschrift des Verbandes deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine 1 (1912), S. 341–342
B.:Wohlfahrtseinrichtungen, Arbeiterhäuser, Heimatschutzbestebungen, landwirtschaftliche Anlagen. Arbeiter- und Beamtenwohnhäuser der Architekten Abbehusen und Blendermann in Bremen. In: Der Industriebau. Band1, 1910, S.190–192.
Br.:Wohlfahrtseinrichtungen, Arbeiterhäuser, Heimatschutzbestebungen, landwirtschaftliche Anlagen. Arbeiter- und Beamtenwohnhäuser der Architekten Abbehusen und Blendermann in Bremen. In: Der Industriebau. Band1, 1910, S.238–240.
N.N.: Schüttebrücke im Bürgerpark Bremen. Architekten Abbehusen und Blendermann, Bremen. In: Jahrbuch des deutschen Werkbundes 1914, Abbildungsteil, S. 51
Jessen, Peter: Die Deutsche Werkbundausstellung Köln 1914. In: Jahrbuch des deutschen Werkbundes 1915, S. 10–12, Abbildungsteil, S. 11–16 goobipr2.uni-weimar.de