Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext
Ortsamt (Bremen)
lokale Verwaltungsbehörde Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Remove ads
Ein Ortsamt in Bremen ist eine örtliche Verwaltungsbehörde, die Aufgaben für die Stadt- oder Ortsteile eigenständig wahrnimmt.
Aufgaben
Die stadtbremischen Ortsämter haben die Aufgabe, die bei ihnen wirkenden Beiräte bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zu unterstützen und ihre Beschlüsse bei den Behörden und anderen zuständigen Stellen zu vertreten. Sie sind verpflichtet, den gegenseitigen Kontakt zwischen den Einwohnern, Beiräten und Behörden zu fördern. Sie müssen bei allen Angelegenheiten, die von öffentlichem Interesse sind und ihren örtlichen Zuständigkeitsbereich betreffen, tätig werden und zudem Wünschen, Hinweisen und Beschwerden aus der Bevölkerung nachgehen.[1]
Öffentliche Aufgaben, die örtlich erledigt werden können, können per Rechts- und Verwaltungsvorschrift von den Fachbehörden des Senats den Ortsämtern als Außenstelle übertragen werden. Letztlich bestimmt die Aufsichtsbehörde im Einvernehmen mit dem fachlich zuständigen Senator den Umfang der Aufgaben und welchen Ortsämtern als Außenstellen die Aufgaben übertragen werden.
Remove ads
Leitung
Die Ortsamtsleiter/Ortsamtsleiterinnen werden von den jeweiligen Beiräten gewählt und vom Senat berufen. Die Leitung von Ortsämtern mit Zuständigkeit für mindestens einen Stadtteil ist eine hauptamtliche Tätigkeit, die Leitung der Ortsämter in den vier stadtteilfreien Ortsteilen erfolgt ehrenamtlich.
Orte
In der Regel ist ein Ortsamt für eines der 22 Beiratsgebiete (18 Stadtteile ohne Häfen und 4 stadtteilfreie Ortsteile) zuständig, vier aber auch für zwei oder drei Stadtteile.
In Bremen sind 17 Ortsämter eingerichtet:
- Ortsamt Blockland
- Ortsamt Blumenthal
- Ortsamt Borgfeld
- Ortsamt Burglesum
- Ortsamt Hemelingen
- Ortsamt Horn-Lehe
- Ortsamt Huchting
- Ortsamt Mitte/Östliche Vorstadt (Beiräte Mitte und Östliche Vorstadt)
- Ortsamt Neustadt/Woltmershausen (Beiräte Neustadt und Woltmershausen)
- Ortsamt Oberneuland
- Ortsamt Obervieland
- Ortsamt Osterholz
- Ortsamt Schwachhausen/Vahr (Beiräte Schwachhausen und Vahr)
- Ortsamt Seehausen
- Ortsamt Strom
- Ortsamt Vegesack
- Ortsamt West (Beiräte Findorff, Walle und Gröpelingen)
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Der Vorläufer der Bremischen Ortsämter waren ab 1941 die vier „Außenstellen“ gemäß der Außenstellenverordnung vom 26. April 1941 in den seit 1939 stadtbremischen, davor preußischen Orten Vegesack, Blumenthal, Burglesum und Hemelingen. Daneben existierte bis noch der Landkreis Bremen mit zuletzt nur noch 11 selbstständigen Gemeinden. Dieser wurde aufgelöst nach dem „Gesetz“ über die Vereinigung des bremischen Landgebiets mit der Stadt Bremen, das Bürgermeister Kaisen am 19. September 1945 mit Zustimmung der Militärregierung beschlossen hatte, die Bürgerschaft war zu diesem Zeitpunkt noch nicht gebildet worden. Die 11 vorher selbstständigen Gemeinden wurden zu Ortsteilen von Bremen[2].
Am 14. Dezember 1946 wurden 15 Ortsämter gebildet, 4 größere entsprechend den Außenstellen von 1941 und 11 in den neuen Ortsteilen der ehemaligen Landgemeinden (Borgfeld, Blockland, Seehausen, Strom, Osterholz, Oberneuland, Huchting, Habenhausen, Arsten, Lehesterdeich und Lankenau). In den ersten Jahren gab es noch einige Veränderungen:
- Der Ortsteil und das Ortsamt Lankenau wurden bereits 1951 aufgelöst, das Gebiet wurde zunächst den benachbarten Ortsteilen Seehausen, Strom und Woltmershausen zugeschlagen[3]. Das Dorf bestand noch etwa zehn Jahre weiter, bis es für den Bau des 1964 eröffneten Neustädter Hafens abgerissen wurde.
- Mit der gleichen Verordnung 1951 wurde auch ein neuer Stadtteil Horn-Lehe gegründet. Lehesterdeich verlor sein Gebiet Oberblockland an das Blockland und kam mit Horn und Lehe zu Horn-Lehe[3]. Das Ortsamt Lehesterdeich bestand zunächst weiter, bis 1954 neue Räume in Horn für das Ortsamt Horn-Lehe fertiggestellt waren.
- Der 1959 neu gegründete Stadtteil Vahr erhielt kein Ortsamt, Horn-Lehe und Hemelingen verloren Gebiete an die Vahr[4].
- Mit der Bildung des Stadtteils Obervieland 1962 wurden die Ortsämter Arsten und Habenhausen zum Ortsamt Obervieland zusammengefasst[5].
Dadurch hatte sich die anfängliche Zahl von 15 Ortsämtern bis 1951 auf 13 im Jahre 1962 reduziert. Die 13 Ortsämter von 1962 bestehen alle noch heute. Huchting wurde 1946 oder kurz darauf zum Stadtteil, Osterholz und Oberneuland erst nach 1962, damit sind heute nur noch vier stadtteilfreie Ortsteile übrig geblieben.
Bis 1967 waren Ortsamtleiter oft gleichzeitig Mitglied der Bürgerschaft. Seit 1967 ist das wegen einer Regelung zur Unvereinbarkeit von Amt und Bürgerschaftsmandat nicht mehr möglich.
Die stadtinneren Bereiche (also die Stadt Bremen in den Grenzen von vor 1939) waren zunächst ortsamtsfrei. 1971 wurden hier vier Ämter eingerichtet:[6]
- Amt für Beiratsangelegenheiten Nordost (Schwachhausen/Vahr)
- Amt für Beiratsangelegenheiten West (Findorff/Walle/Gröpelingen)
- Amt für Beiratsangelegenheiten Süd (Neustadt/Woltmershausen) und
- Amt für Beiratsangelegenheiten Mitte (Mitte/Östl. Vorstadt)
1979 wurden diese vier Ämter umbenannt in „Ortsämter“, anstatt der Himmelsrichtungen standen jetzt die Namen der Stadtteile. 1989 wurde das „Ortsamt Findorff/Walle/Gröpelingen“ umbenannt in „Ortsamt West“.[6]
Die Zuständigkeit für die Aufsicht über die Ortsämter liegt seit 2010 bei der Bremer Senatskanzlei, davor lag sie bei dem Senator für Inneres.
Die Ortsamtsleiter wurden ab 1971 von den jeweiligen Beiräten vorgeschlagen, seit 2012 werden sie gewählt. Die Tätigkeit ist nur in den vier stadtteilfreien Ortsteilen ehrenamtlich, bis 2018 war sie dies auch noch im Stadtteil Oberneuland[7].
Ortsamtsleiter wurden um 1979 für die Dauer von zwölf Jahren gewählt[8] und bis mindestens 1989 verbeamtet[9], heute sind es noch zehn Jahre und sie werden Beamte auf Zeit. Die ehrenamtlichen Ortsamtsleiter in Blockland, Borgfeld, Seehausen und Strom wurden um 1970 für sechs Jahre[10], heute für vier Jahre gewählt.
Remove ads
Einzelnachweise
Wikiwand - on
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Remove ads