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Marktgemeinde im Bezirk Bludenz, Vorarlberg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Nenzing ist eine Marktgemeinde im Bezirk Bludenz des österreichischen Bundeslands Vorarlberg mit 6441 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).
Marktgemeinde Nenzing | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Bludenz | |
Kfz-Kennzeichen: | BZ | |
Fläche: | 110,35 km² | |
Koordinaten: | 47° 11′ N, 9° 42′ O | |
Höhe: | 530 m ü. A. | |
Einwohner: | 6.441 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6710 | |
Vorwahl: | 05525 | |
Gemeindekennziffer: | 8 01 16 | |
NUTS-Region | AT341 | |
UN/LOCODE | AT NEZ | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Landstraße 1 6710 Nenzing | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Florian Kasseroler (FPÖ) | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020) (27 Mitglieder) |
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Lage von Nenzing im Bezirk Bludenz | ||
Nenzing | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Nenzing liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bludenz auf 533 Metern Höhe. Mit einer Fläche von 110,31 km² ist Nenzing die viertgrößte Gemeinde Vorarlbergs. 49,3 % der Fläche sind bewaldet, 21,1 % der Fläche Alpen. Mit 2859 m ü. A. ist der Panüler der höchste Berg der Gemeinde. Der Naturpark Nenzinger Himmel liegt auf 1370 m ü. A. und die Alpe Gamp auf 1564 m ü. A.
Ortsteile der Gemeinde sind (in Klammer die Einwohnerzahlen mit Stand 1. Jänner 2024[1]):
Nenzing grenzt im Süden an die Schweiz und im Südwesten an das Fürstentum Liechtenstein. (FK = Bezirk Feldkirch)
Frastanz (FK) | Satteins (FK) Bludesch | Ludesch |
Balzers | Nüziders | |
Triesenberg | Maienfeld Seewis | Brand |
Die erste nachgewiesene Dauersiedlung aus der Bronze- und Eisenzeit befindet sich auf dem Scheibenstuhl westlich von Nenzing. Später wurde von Römern eine Befestigungs- und Verteidigungsanlage gegen die Alemannen erbaut.
Die aus dem Gebiet des heutigen Schweizer Kantons St. Gallen stammenden Ritter von Ramschwag erbauten im Zeitraum von 1270 bis 1290 die Burganlage Welsch-Ramschwag. Die Burg und das Burggut Welsch-Ramschwag kamen 1360 als Lehen zu Österreich.
In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts gründeten Walser die Siedlung Nenzingerberg, die bis ins 20. Jahrhundert auf neun Einzelhöfen ca. 50 Einwohner zählte. 1955 verließen die letzten Walser den Nenzingerberg. Die meisten Häuser wurden abgebrochen und durch Alpgebäude ersetzt. Erhalten ist die Kapelle (St. Martinskirche). Von zumindest 1815 bis 1920 (Brand des Schulhauses) bestand am Nenzingerberg eine eigene Schule.[2]
Im Jahre 1474 wurde die Grafschaft Sonnenberg, zu der auch Nenzing gehörte, österreichischer Besitz.
Bei einem großen Brand im Jahre 1633 verbrannten im Dorf Kirche, Pfarrhof und 48 Häuser, die Pest forderte wieder ihre Opfer, und der Dreißigjährige Krieg brachte Armut und Hungersnöte. Ein zweites Mal wurden 1724 Teile des Dorfes durch einen Großbrand zerstört, und 1762 gab es ein Hochwasser an der Meng. Frastanz und Nenzing bildeten in früherer Zeit eine Art Doppelgemeinde. Bis ins 18. Jahrhundert waren beide Gemeinden als kleine Gnos unter den Bruggen eine steuerliche Einheit. Kirchlich gehören die Nenzinger Ortsteile Motten, Mariex und Mittelberg seit 1785 zu Frastanz.[3]
In den Wirren der Napoleonischen Kriege kämpften auch Nenzinger auf Seiten Andreas Hofers gegen die Bayern und Franzosen.
Die Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Nenzing seit der Gründung 1861. 1872 wurde eine Eisenbahnlinie durch die Gemeinde gebaut.
Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich. 1993 wurde Nenzing zur Marktgemeinde erhoben.
Am 22. Mai 2016 geriet der Ort in die internationalen Schlagzeilen, nachdem ein 27-jähriger Vorarlberger bei einem Konzert wahllos in die Menge geschossen und dabei zwei Männer und im Anschluss sich selbst getötet hatte. Zwölf weitere Opfer überlebten mit Verletzungen.[4]
Am 4. Dezember 2019 erhielt die Marktgemeinde Nenzing den Austrian SDG-Award und wurde damit als Pionier bei der Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) in Österreich ausgezeichnet. Dies war das erste Mal, dass der Senat der Wirtschaft, unterstützt durch den Österreichischen Nationalrat und das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, den Austrian SDG-Award auch für nachhaltig agierende Gemeinden und Städte in Österreich ausgeschrieben hatte, und für Vorarlberg wurden für das Jahr 2019 Nenzing und die Landeshauptstadt Bregenz ausgezeichnet.[5]
Im Zuge der COVID-19-Pandemie in Österreich im Jahr 2020 wurden die Nenzinger Ortsteile Nenzing-Dorf und Beschling am 22. März unter Quarantäne gestellt. Diese Maßnahme, die es den Bewohnern der betroffenen Gebiete untersagte, diese ohne wichtigen Grund zu verlassen, wurde von der Vorarlberger Landesregierung angeordnet, nachdem am Samstag, dem 21. März 2020 in Nenzing 22 Personen positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden waren.[6] Am 3. April wurde die Quarantäne-Maßnahme wieder aufgehoben.
Ende 2002 betrug der Ausländeranteil an der Bevölkerung 10,8 Prozent.
Da sowohl Geburtenbilanz als auch Wanderungsbilanz seit Jahrzehnten positiv sind, wächst die Einwohnerzahl der Gemeinde stark.[7]
Im Jahr 2003 gab es 88 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 2042 Beschäftigten und 182 Lehrlingen. Im Ort wohnten 2361 lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige.
Einer der größten Betriebe ist die Firma Liebherr, die hier Hydroseilbagger, Raupenkrane sowie Spezialtiefbaumaschinen herstellt. Der ehemalige Bereich Schiffs- und Offshorekräne wurde in andere Werke ausgelagert. 2016 arbeiteten rund 1700 Mitarbeiter an diesem Liebherr-Standort.
In Nenzing gibt es (Stand Juli 2022) fünf Kindergärten[9], vier Volksschulen[10] und eine Mittelschule. Insgesamt besuchen dabei (Stand: 2020/21) 277 Schüler eine Volksschule und 293 Schüler eine Mittelschule.[11]
Die Gemeindevertretung besteht aus 27 Mitgliedern. Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahl 2020:[12]
Bürgermeister ist Florian Kasseroler (FPÖ), welcher das Amt 2003 von Bruno Hummer übernommen hatte und bei den Bürgermeister-Direktwahlen 2005, 2010 und 2015 (mit 73,76 % der Stimmen) sowie 2020 (mit 72,7 %) ins Amt gewählt wurde.[13]
Das Gemeindewappen entstand im Jahre 1967 nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold: Es stellt zwei nach links schreitende, goldgekrönte rote Leoparden dar. Dieses Wappen wurde am 6. Februar 1968 von der Vorarlberger Landesregierung an die Gemeinde verliehen.[14]
Das Wappen ist abgeleitet von jenem des Rittergeschlechts der Herren von Ramschwag.[15]
Söhne und Töchter:
Personen mit Beziehung zu Nenzing:
Ehrenbürger:
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