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61. Ausgabe der Berlinale Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die 61. Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) fanden vom 10. bis zum 20. Februar 2011 statt. Der Hauptpreis des Festivals, der Goldene Bär, wurde an den iranischen Beitrag Jodaeiye Nader az Simin von Asghar Farhadi verliehen.[1]
Eröffnet wurde die Berlinale mit dem US-amerikanischen Western True Grit der Gebrüder Coen, der außer Konkurrenz gezeigt wurde. Der Film ist eine Neuverfilmung des John-Wayne-Films Der Marshal aus dem Jahr 1969. Innerhalb von elf Tagen wurden 385 Filme aus 58 Ländern in 969 Vorführungen gezeigt. 99 Produktionen stammten aus Deutschland oder sind mit deutscher Beteiligung entstanden.[2] Die Finanzierung des Festivals liegt 2011 bei 19,5 Mio. Euro. 6,5 Mio. Euro davon stammen aus Bundesmitteln.[3] Das Verkaufskontingent an Kinokarten betrug 300.000 Stück, während 20.000 Akkreditierungen an Fachbesucher ausgegeben wurden.[4]
Als Präsidentin der internationalen Jury wurde die italienisch-amerikanische Schauspielerin Isabella Rossellini ausgewählt. Als Jurymitglied wurde unter anderem der iranische Regisseur Jafar Panahi eingeladen. Nachdem Panahi im Dezember 2010 von dem Islamischen Revolutionsgericht in Teheran zu einer sechsjährigen Haftstrafe und 20-jährigem Berufsverbot verurteilt worden war, kündigte Berlinale-Direktor Dieter Kosslick die Unterstützung Panahis an.[5] So werden seine Filme in mehreren Sektionen der Filmfestspiele aufgeführt.[6] Außerdem wurde vom Berlinale Talent Campus und World Cinema Fund eine Podiumsveranstaltung mit iranischen Filmemachern zu Zensur und zur Einschränkung künstlerischer Freiheit im Iran geplant.[7]
Der Goldene Ehrenbär der Berlinale 2011 wurde dem 80-jährigen deutschen Schauspieler Armin Mueller-Stahl zuerkannt. Die Retrospektive erinnert an den schwedischen Filmregisseur Ingmar Bergman.
Als Jurypräsidentin der Berlinale wurde Ende August 2010 Isabella Rossellini präsentiert. Die italienische Schauspielerin hatte 1994 mit Fearless – Jenseits der Angst und 1998 mit Kalmans Geheimnis am Wettbewerb teilgenommen. Bei den Filmfestspielen 2008 präsentierte sie ihr Regiedebüt Green Porno.
Rossellini standen sechs Jurymitglieder zur Seite. Es handelte sich ausschließlich um Filmschaffende:[8]
Am 15. Dezember 2010 wurden die ersten Wettbewerbsfilme bekanntgegeben. Komplettiert wurde das Programm am 18. Januar 2011.[9] Insgesamt waren 16 Filmproduktionen aus 20 Ländern vertreten, vier weniger als im Vorjahr. Bis auf Asghar Farhadi (Regiepreis 2009 für Alles über Elly), Joshua Marston (Alfred-Bauer-Preis 2004 für Maria voll der Gnade), Rodrigo Moreno (Alfred-Bauer-Preis 2006 für Der Leibwächter) und Jonathan Sagall (Wettbewerbsteilnahme 1999) konkurrierten die zwölf übrigen Filmemacher zum ersten Mal um den Goldenen Bären. Mit ihrem Langfilmdebüt waren J. C. Chandor, Ralph Fiennes, Paula Markovitch und Victoria Mahoney vertreten.
Filmtitel | Regisseur | Produktionsland | Darsteller (Auswahl) |
---|---|---|---|
An einem Samstag (V Subbotu) | Alexander Mindadze | Russland, Deutschland, Ukraine | Anton Shagin, Svetlana Smirnova-Martsinkievich, Stanislav Rjadinsky, Vjacheslav Petkun, Sergej Gromov |
Les contes de la nuit | Michel Ocelot | Frankreich | 3D-Animationsfilm |
Coriolanus | Ralph Fiennes | Großbritannien | Ralph Fiennes, Gerard Butler, Vanessa Redgrave, Brian Cox, James Nesbitt |
The Forgiveness of Blood | Joshua Marston | USA, Albanien, Dänemark, Italien | Tristan Halilaj, Sindi Laçej, Refet Abazi, Ilire Vinca Çelaj |
The Future | Miranda July | Deutschland, USA | Hamish Linklater, Miranda July, David Warshofsky |
Der große Crash – Margin Call | J. C. Chandor | USA | Kevin Spacey, Jeremy Irons, Demi Moore, Paul Bettany, Zachary Quinto |
Kommt Regen, kommt Sonnenschein | Lee Yoon-ki | Südkorea | Lim Su-jeong, Hyun Bin |
Lipstikka | Jonathan Sagall | Israel, Großbritannien | Clara Khoury, Nataly Attiya, Moran Rosenblatt, Ziv Weiner, Daniel Caltagirone |
Nader und Simin – Eine Trennung | Asghar Farhadi | Iran | Leila Hatami, Peyman Moadi, Shahab Hosseini, Sareh Bayat, Sarina Farhadi, Babak Karimi, Merila Zarei |
Our Grand Despair | Seyfi Teoman | Türkei, Deutschland, Niederlande | İlker Aksum, Fatih Al, Güneş Sayın, Baki Davrak, Taner Birsel, Mehmet Ali Nuroğlu |
Der Preis – El Premio | Paula Markovitch | Mexiko, Frankreich, Polen, Deutschland | Paula Galinelli Hertzog, Sharon Herrera, Laura Agorreca, Viviana Suraniti, Uriel Lasillo |
Rätselhafte Welt | Rodrigo Moreno | Argentinien, Deutschland, Uruguay | Esteban Bigliardi, Cecilia Rainero, Rosario Bléfari, Germán de Seilva, Leandro Uria |
Schlafkrankheit | Ulrich Köhler | Deutschland, Frankreich, Niederlande | Pierre Bokma, Jean-Christophe Folly, Jenny Schily, Hippolyte Girardot, Sava Lolov |
Das Turiner Pferd | Béla Tarr | Ungarn, Frankreich, Deutschland, Schweiz, USA | János Derzsi, Erika Bók, Mihály Kormos |
Wer wenn nicht wir | Andres Veiel | Deutschland | August Diehl, Lena Lauzemis, Alexander Fehling |
Yelling To The Sky | Victoria Mahoney | USA | Zoë Kravitz, Gabourey Sidibe, Tim Blake Nelson |
Außer Konkurrenz
Außer Konkurrenz laufen im Wettbewerbsprogramm folgende Filme:
Die Sektion Panorama fand in diesem Jahr zum 32. Mal statt und widmete sich dem internationalen Film (vorzugsweise Arthouse-Kino und Autorenfilm). Aus den Filmen konnten die Kinobesucher auf Stimmzetteln den beliebtesten Film wählen, der dann mit dem Panorama-Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Diesen gewannen También la lluvia (Spielfilm) von Icíar Bollaín und Im Himmel, unter der Erde. Der Jüdische Friedhof Weißensee (Dokumentarfilm) von Britta Wauer.
Hauptprogramm
Panorama Special
Panorama Dokumente
Die Sektion Perspektive Deutsches Kino wurde zum zehnten Mal veranstaltet und zeigte aktuelle deutsche Dokumentar- und Spielfilmproduktionen. Sie gilt als Plattform für deutsche Nachwuchsregisseure und wurde 2011 auch für die Vergabe des Preises für den Besten Erstlingsfilm berücksichtigt (gemeinsam mit Wettbewerb, dem Panorama, dem Forum sowie der Sektion Generation).
* = Gast der Perspektive Deutsches Kino
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