Loading AI tools
Marktgemeinde im Bezirk Wiener Neustadt, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gutenstein ist eine österreichische Marktgemeinde im Bezirk Wiener Neustadt-Land in Niederösterreich mit 1268 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).
Marktgemeinde Gutenstein | ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Wiener Neustadt (Land) | |
Kfz-Kennzeichen: | WB | |
Fläche: | 104,20 km² | |
Koordinaten: | 47° 53′ N, 15° 53′ O | |
Höhe: | 481 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.268 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 12 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2770 | |
Vorwahl: | 02634 | |
Gemeindekennziffer: | 3 23 08 | |
NUTS-Region | AT122 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Markt 100 2770 Gutenstein | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Hildegard Ramberger (GFG) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) |
||
Lage von Gutenstein im Bezirk Wiener Neustadt (Land) | ||
Ortszentrum von Gutenstein | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Gutenstein ist ein bedeutender katholischer Wallfahrtsort und bedingt durch seine klimatische Lage auch Luftkurort.
Gutenstein liegt im Industrieviertel im Tal der Piesting in Niederösterreich.
Das Gebiet gehört zu den Nördlichen Kalkalpen, zu der nach dem Ort benannten Gruppe der Gutensteiner Alpen, deren Kernzone das Piestingtal bildet. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 104,20 km², etwa 91 % der Fläche ist bewaldet, womit Gutenstein den zweithöchsten Waldanteil aller Gemeinden Österreichs hat (Stand August 2017).[1]
Das Gemeindegebiet umfasst eine einzige gleichnamige Katastralgemeinde bzw. acht Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
Die Gutensteiner Nachbargemeinden sind Miesenbach, Muggendorf, Pernitz, Waidmannsfeld, Rohr im Gebirge, die ebenfalls zum Bezirk Wiener Neustadt-Land gehören, sowie im Bezirk Neunkirchen die Gemeinden Puchberg am Schneeberg und Schwarzau im Gebirge.
Bis 15 v. Chr. war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg, welche Hauptort für das gesamte Nord-Ost-Norikum war. Mit der Einverleibung Noricums in das Imperium Romanum unter Kaiser Augustus fiel auch das Gebiet um das heutige Gutenstein unter die Herrschaft der Römer und lag zunächst in der Provinz Noricum, nach Veränderung der Grenzen ab dem Jahr 8 n. Chr. in der Provinz Pannonia.
Der Ort zu Füßen der gegen Ende des 12. Jahrhunderts erbauten Burg Gutenstein (erste urkundliche Erwähnung 1220) blieb zunächst bedeutungslos. 1321 erhob Friedrich der Schöne, der die Burg zu seinem bevorzugten Aufenthaltsort wählte, Gutenstein zum Markt.
1487 kam Gutenstein unter die Herrschaft von Matthias Corvinus, 1490 wieder unter die Habsburger. Die Türkeneinfälle 1529 und 1532 übersteht Gutenstein vergleichsweise unbehelligt. 1576 verkaufen die Habsburger die Burg und die Herrschaft Gutenstein an die Familie Hoyos. Kaiser Ferdinand II. erhebt den Besitz 1628 zur Grafschaft. 1661 bringt der Marktrichter Sebastian Schlager ein wundertätiges Marienbild auf den Mariahilfberg, darauf wird dort von 1679 bis 1685 ein Kloster erbaut, 1688 eine Wallfahrtskirche, die nach einem Brand 1727 wieder errichtet wird.
1671 begann die Familie Hoyos ihr Schloss im Tal zu bauen. Der Dichter Ferdinand Raimund kam ab 1825 regelmäßig nach Gutenstein, wo er auch 1836 begraben wurde. Nach der Verwaltungsreform von 1848 übernahm die Gemeinde Gutenstein von der gräflichen Herrschaft Hoyos die Verwaltung. 1877 wurde die Gutensteinerbahn eröffnet, die für die im 19. Jhdt. errichteten Industriebetriebe (Eisenverarbeitung, Sägewerke und Kohlenmeiler) wichtig war. 1912 wurde die Gutensteiner Wasserleitung gebaut; Gutenstein entwickelte sich anschließend zum Fremdenverkehrsort.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Gutenstein kurzzeitig Frontgebiet und gehörte nach Kriegsende bis 1955 zur sowjetischen Besatzungszone.
Die Raimundspiele Gutenstein im Bleichgarten wurden 1993 gegründet und im Jahr 2000 wiederaufgenommen.[3] Seit 1995 finden musikalische Sommerkurse statt, zuerst unter dem Namen „Cartusiana“, dann als Meisterklassen Gutenstein.[4]
Im ehemaligen Wirtshaus Gutensteinerhof hat sich Oktober 2018 eine Gruppe junger Menschen mit Theresa Steininger und ihrem Betrieb „wohnwagon“ angesiedelt. Geld für die Renovierung des Hauses wurde gesammelt. Geplant ist die Errichtung von Wohnwagen und Häusern, so wie die Renovierung umstehender Häuser um in Bezug auf Strom, Wasser und Wärme autarkes Wohnen auf Miete anzubieten.[5]
Nach den Daten der Volkszählung 2001 waren 80,6 % der Einwohner römisch-katholisch, 3,7 % evangelisch, 3,8 % Muslime, 2,2 % gehörten orthodoxen Kirchen an, 7,9 % der Bevölkerung hatten kein religiöses Bekenntnis.
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 85, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 69. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 547. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 40,29 %. Ein Betrieb von überörtlicher Bedeutung ist Wohnwagon, ein Hersteller von Wohnwagen in Bauwagenweise.[6]
In Gutenstein befindet sich eine Volksschule.[7]
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
Der Gemeinde wurde 1996 folgendes Wappen verliehen: In Blau zwei silberne Felsen, auf dem rechten niedrigeren eine silberne Kirche mit drei Fenstern, rechts aufgesetztem Turm und roten Dächern, auf dem linken überhängenden eine zinnenbekrönte, rot gedeckte silberne Burg mit offenem Tor, fünf darüberliegenden Fenstern und links angebautem zinnenbekröntem Bergfried mit rotem Spitzdach, über den Gebäuden vier nach links fliegende silberne Tauben.[17]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.