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Gemeinde im Bezirk Wiener Neustadt, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Miesenbach ist eine Gemeinde mit 647 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Wiener Neustadt-Land in Niederösterreich. Der Ort ist untrennbar mit dem Leben des Malers Friedrich Gauermann verbunden, der hier geboren wurde und gewirkt hat.
Miesenbach | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Wiener Neustadt (Land) | |
Kfz-Kennzeichen: | WB | |
Fläche: | 34,11 km² | |
Koordinaten: | 47° 51′ N, 15° 59′ O | |
Höhe: | 470 m ü. A. | |
Einwohner: | 647 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 19 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2761 | |
Vorwahl: | 02632 | |
Gemeindekennziffer: | 3 23 21 | |
NUTS-Region | AT122 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Miesenbach 240 2761 Miesenbach | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Wolfgang Stückler (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Miesenbach im Bezirk Wiener Neustadt (Land) | ||
Gemeindeamt mit Raiffeisenkasse und Kindergarten | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Miesenbach liegt in den Niederösterreichischen Kalkalpen auf 500 bis 1.200 Meter Seehöhe in einem Seitental der Piesting im Industrieviertel.
Die Gemeinde erstreckt sich zwischen der Dürren Wand im Westen und der Hohen Wand im Osten, sowie im Süden auf einen Teil des Stolzenwörther Beckens mit dem frühgeschichtlichen Höhenweg in das Halltal bei Mariazell (Salzweg). Im Norden bildet die Hohe Mandling die Grenze. Die ganze Landschaft ist auf Wetterstein-, Dachstein- und Gutensteiner Kalk aufgebaut. 74,12 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden außer Miesenbach.
Die Gemeinde Miesenbach umfasst 27 Ortsteile, von denen die Rotte Scheuchenstein die bedeutendste ist. Weitere Ortsteile sind die Streusiedlungen An der Leithen, An der Wand, Auf der Höh, Tiefenbach, Waidmannsbach und Wegscheid, dann die Rotten Bach, Balbersdorf, Frohnberg, Grandhäusl, Hausberg, Kaltenberg, Kreuzbach, Krottenbach, Lehen, Oberlehn, Oed, Rastberg, Tuft und Ungerberg sowie zahlreiche Einzellagen.
Waidmannsfeld | Waldegg | |
Gutenstein | Hohe Wand | |
Puchberg am Schneeberg (NK) | Grünbach am Schneeberg (NK) |
Der Name Miesenbach weist auf ein Gewässer und einen Mann namens „Miso“ hin, ist bayrischen Ursprungs und leitet sich von „moosiger Bach“ ab, da der Oberlauf des Baches in sumpfige und moosige Landschaft eingebettet ist.[1]
Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg, welche Hauptort für das gesamte Nord-Ost-Norikum war. Später unter den Römern lag das heutige Miesenbach dann in der Provinz Pannonia.
Um 900, unter Kaiser Arnulf v. Kärnten, wird das Miesenbachtal durch treue Gefolgsleute besiedelt, als diese ihr Reich nach Osten kolonialisieren.[2]
1166 werden das Piestingtal und seine Nebentäler, die von Bayern aus der Gegend um Miesbach besiedelt wurden, im Falkensteiner Codex erwähnt. 1182 übergibt Adalram II. seine Güter an den steirischen Herzog Ottokar IV. Ein großer Teil der verschiedenen Besitzungen des Miesenbachtales dürfte an die Familie „von Scheuchenstein“ gelangt sein, in deren Zeit die Erbauung der Burg und der Kapelle in Scheuchenstein fiel.
1282 übernimmt Rudolf I. von den steirischen Herzögen das Land. 1464 spielt die Burg Scheuchenstein im Bruderzwist zwischen Kaiser Friedrich III. und Herzog Albrecht VI. eine bedeutende Rolle.
Mit dem Tod von Truchseß Ruprecht von Scheuchenstein, Dachenstein und Wulfingstein im Jahr 1530 verliert die Herrschaft Scheuchenstein immer mehr an Bedeutung und fällt später an die Herrschaft Hernstein. Hans Balthasar von Hoyos kauft 1632 die Ämter Scheuchenstein und Pernitz.
1850 wurde erstmals von den Gemeindebürgern ein Bürgermeister in freier und geheimer Wahl gewählt. Mit dem Bau der Straße über den Sattel des Aschers besteht seit 1874 eine Verbindung nach Puchberg am Schneeberg. 1885 wird eine Straßenverbindung nach Oed errichtet.
Nachdem umliegende Orte wie Gutenstein oder Puchberg am Schneeberg bereits seit längerer Zeit vom Fremdenverkehr profitieren, setzt in Miesenbach erst in den 1920er Jahren der Tourismus ein. Der ruhige Ort erfreut sich bei Wiener „Sommerfrischlern“ zunehmender Beliebtheit.
Anlässlich des 150. Geburtstages von Friedrich Gauermann wird 1967 im Gauermannhof eine Ausstellung gezeigt, die zahlreiche Besucher anzieht. 1962 findet in Miesenbach und Gutenstein die Niederösterreichische Landesausstellung „Friedrich Gauermann und seine Zeit“ statt, die von rund 162.000 Gästen besucht wird. 1976 wird die Gauermann-Schule geschlossen und in ein Gauermann-Museum umgewandelt.
Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 94,6 % der Einwohner römisch-katholisch und 0,8 % evangelisch. 4,4 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.
Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.
Bei der österreichischen Bundespräsidentenwahl 2016 kam die Gemeinde Miesenbach in den öffentlichen Fokus, da dort ein zum Wahlzeitpunkt 14-Jähriger zur Wahl zugelassen wurde und eine gültige Stimme abgegeben hat. Das Gesetz sieht jedoch vor, dass man zur Abgabe mindestens 16 Jahre alt sein muss.[6]
Miesenbachs grünes Wappen steht für die lokale Forst- und Landwirtschaft. Es ist durch einen symbolisierten Flusslauf (den Miesenbach) getrennt. Im unteren Teil symbolisiert ein Wasserrad die Mühlen und Sägewerke entlang des Baches. Im oberen Teil sind Bischofsstab und Salzfass Referenzen zum Kirchenpatron Rupert von Salzburg.
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 insgesamt 27 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, nach der Erhebung 1999 74. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 313. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 44,64 Prozent.
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