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Galerieartikel der Dienstgradabzeichen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Dienstgradabzeichen der Bundeswehr dienen der Darstellung der Dienstgrade der Bundeswehr. Ferner ermöglichen sie die Zuordnung des Soldaten zu einem Uniformträgerbereich. Zusatzelemente kennzeichnen die Zugehörigkeit des Soldaten zu einer Laufbahn, Verwendungsreihe, Truppengattung oder ähnliches. Diese Zusatzelemente sind teils notwendig, um anderslautende Dienstgrade der verschiedenen Laufbahnen, aber derselben Rangstufe zu unterscheiden. Nur Soldaten im niedrigsten Dienstgrad tragen keine Dienstgradabzeichen (möglicherweise aber Zusatzelemente). Dienstgradabzeichen sind Teil der Uniformen der Bundeswehr.
Gemäß § 4 Soldatengesetz (SG) setzt der Bundespräsident grundsätzlich die Dienstgradbezeichnungen der Soldaten fest und erlässt die Bestimmungen über die Uniform der Soldaten. Dazu hat er die Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten erlassen.[1] Die Zentralrichtlinie A1-2630/0-9804 „Anzugordnung für Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr“[2] spiegelt diese Regelungen wider und legt Details fest. Die Zentralvorschrift ist Nachfolger der ehemaligen Zentralen Dienstvorschrift (ZDv) 37/10 „Anzugordnung für die Soldaten der Bundeswehr“.[3] Ferner normieren weitere Details die Technischen Lieferbedingungen des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (oder seines Vorgängers, des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung).[4][5][6]
Grundsätzlich unterschieden werden kann zwischen folgenden Typen:
Die Dienstgradabzeichen aller Dienstgrade werden im Folgenden für einen Überblick zunächst anhand der Dienstgradabzeichen für die Schulterklappen des Dienstanzugs dargestellt. Bei Marineuniformträgern werden zusätzlich Ärmelabzeichen für die Jacke dargestellt. Bei Heeresuniformträgern werden zunächst die Schulterklappen der Jacke dargestellt. Varianten der zunächst vorgestellten Dienstgradabzeichen werden im Anschluss exemplarisch behandelt.
Verwendungsabzeichen bzw. Unterlagen bzw. Paspelierungen sind uneinheitlich Beispiele verschiedener Verwendungsreihen bzw. Truppengattungen. Laufbahnabzeichen für Mannschafts- und Unteroffizierdienstgrade werden nur für Oberfähnriche (zur See) im Truppendienst (nicht Sanitätsoffizieranwärter) berücksichtigt. Dienstgradabzeichen für Marineuniformträger der Dienstgradgruppe der Offiziere werden mit dem Laufbahnabzeichen für Offiziere im Truppendienst (nicht Sanitätslaufbahn, nicht Militärmusikalischer Dienst, nicht Geomilitärischer Dienst) dargestellt. Weitere Zusatzelemente bleiben unberücksichtigt. Für einen genaueren Überblick über die Zusatzelemente siehe folgende Kapitel.
Dienstgrad | Heer[A 1] | Luftwaffe[A 1] | Marine[A 1] | Bemerkungen | |
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niedrigster Dienstgrad | • Soldaten im niedrigsten Dienstgrad tragen keine Dienstgradabzeichen (im Soldatenjargon „Schulterglatze“). • Uniformknöpfe aus Metall fixieren Schulterklappen. Der Knopf für Marineuniformträger zeigt einen „unklaren“ (von einem Tau umwundenen) Anker. • Farbige Paspelierung bei Heeres- und Luftwaffenuniformträgern in Farbe der Kragenspiegel • Alle (auch folgende) Embleme (nicht Tressen) auf Schulterklappen aus Metall zum Anstecken. • Ärmelabzeichen für Mannschaften auf dem Oberärmel. | ||||
Gefreiter | • Alle (auch folgende) goldfarbenen Tressen sind aufgenäht und aus Metallgespinst (Kupferkern mit vergoldetem Neusilbermantel aus 65 % Kupfer, 12 % Nickel, 23 % Zink) • Metallembleme sind altsilberfarben für Heeres- und Luftwaffenuniformträger; goldfarben für Marineuniformträger • Darstellung aller (auch folgender) Schulterklappe und Ärmelabzeichen für linke Schulter und linken Arm. Die Schrägbalken der Dienstgradabzeichen der rechten Seite sind vertikal gespiegelt. • Schrägbalken werden im Soldatenjargon, regional unterschiedlich, als „Pommes“ oder „Fritte(n)“ bezeichnet, ihre Träger als „Ein-/Zwei-/Drei-/usw.-Pommes-“ oder „- Frittengeneral(e)“. | ||||
Obergefreiter | |||||
Hauptgefreiter | |||||
Stabsgefreiter | • Innerer (oberer) Schrägbalken für Stabsgefreite ist von den drei äußeren (unteren) Schrägbalken abgesetzt. | ||||
Oberstabsgefreiter | |||||
Korporal | Der Dienstgrad wurde zum 15. September 2021 eingeführt; für den Dienstanzug wurde bisher nur das Ärmelabzeichen für Marineuniformträger in der Technischen Lieferbedingung beschrieben.[7] Als Anhalt für die Breite des Balkens der Dienstgradabzeichen für die Schulterklappe des Dienstanzugs für den Korporal und Stabskorporal dient stattdessen die Anzugordnung.[8] | ||||
Stabskorporal | Der Dienstgrad wurde zum 15. September 2021 eingeführt; für den Dienstanzug wurde bisher nur das Ärmelabzeichen für Marineuniformträger in der Technischen Lieferbedingung beschrieben.[7] Als Anhalt für die Breite des Balkens der Dienstgradabzeichen für die Schulterklappe des Dienstanzugs für den Korporal und Stabskorporal dient stattdessen die Anzugordnung.[8] | ||||
Dienstgrad[A 2] | Heer[A 1] | Luftwaffe[A 1] | Marine[A 1] | Bemerkungen | |
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Unteroffizier Maat |
• Alle (auch folgende) Embleme (nicht Tressen) auf Schulterklappen aus Metall zum Anstecken. • Alle (auch folgende) Tressen mit Metallgespinst und aufgenäht. • Metallembleme sind altsilberfarben für Heeres- und Luftwaffenuniformträger; goldfarben für Marineuniformträger • Alle (auch folgende) hellaltgoldfarbene Tressen für Heeres- und Luftwaffenuniformträger mit Metallgespinst Kupferkern mit Neusilbermantel (65 % Kupfer, 12 % Nickel, 23 % Zink); für Marineuniformträger goldfarbene Tressen mit Kupferkern und vergoldetem Neusilbermantel (65 % Kupfer, 12 % Nickel, 23 % Zink) • Farbige Paspelierung für alle Unteroffiziere außer Oberfähnrich und Unterlage beim Oberfähnrich bei Heeres- und Luftwaffenuniformträgern in Farbe der Kragenspiegel. • Ärmelabzeichen (auch folgende bis Obermaat) auf dem Oberärmel. • Umrandung aus Metallgespinst erinnert an das Portepee. • Umrandung wird scherzhaft auch als „(Dackel-) Rennbahn“ bezeichnet. | ||||
Stabsunteroffizier Obermaat |
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Feldwebel Bootsmann |
• Alle (auch folgende) Ärmelabzeichen auf dem Unterärmel. | ||||
Oberfeldwebel Oberbootsmann |
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Hauptfeldwebel Hauptbootsmann |
• Das Emblem („Kopfwinkel mit der Spitze nach oben“[1]) wird scherzhaft auch als „Fisch“ bezeichnet. In den Dienstvorschriften wird trotz der Ähnlichkeit keine Verbindung zur Rune Othala hergestellt. | ||||
Oberfähnrich Oberfähnrich zur See |
Hinweis: Dienstgradabzeichen für Oberfähnriche werden hier dargestellt, weil sie sich meistens der sonst üblichen Systematik der Dienstgradabzeichen der Offizieranwärter der Dienstgradgruppe der Unteroffiziere entziehen – siehe unten für eine Gesamtschau der Dienstgradabzeichen für Offizieranwärter • Dienstgradabzeichen für Oberfähnriche (zur See) beim Dienstanzug ähneln bereits der Grundform für Offiziere. Hintergrund ist, dass Oberfähnriche (zur See) bereits die Uniform der Offiziere tragen. • Silberne Zierkordel (Metallgespinst mit Aluminiumanteil) als Paspelierung und Schulterklappenunterlage in Farbe der Kragenspiegel bei Heeres- und Luftwaffenuniformträgern wie bei Dienstgradabzeichen der Offiziere (s. u.). Paspelierung erinnert an das Portepee. • Tresse der Marineuniformträger auf den Schulterklappen genau so breit wie Tresse der Ärmelabzeichen. • Die hier dargestellten Varianten für Marineuniformträger sind für Sanitätsoffizieranwärter anders gestaltet (siehe unten). | ||||
Stabsfeldwebel Stabsbootsmann |
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Oberstabsfeldwebel Oberstabsbootsmann |
Angesichts des begrenzten Platzes auf den Schulterklappen des Oberstabsbootsmanns, der das Zusammenrücken der Dienstgradabzeichen unumgänglich macht, und um trotzdem die Abstände zwischen den drei Winkeln gleich zu gestalten, werden üblicherweise zur Darstellung der beiden äußeren Winkel zwei einzelne Anstecker benutzt (statt wie bei Heeres- und Luftwaffenuniformträgern ein Doppelwinkel). | ||||
Dienstgrad[A 2] | Heer[A 1] | Luftwaffe[A 1] | Marine[A 1] | Bemerkungen | |
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Leutnant Leutnant zur See |
• Alle (auch folgende) Embleme (nicht Tressen) auf Schulterklappen aus Metall zum Anstecken. • Alle (auch folgende) Tressen mit aufgenäht. • Metallembleme sind silberfarben für Heeres- und Luftwaffenuniformträger bis Oberst; goldfarben für Marineuniformträger und Generale • Alle (auch folgende) goldfarbene Tressen mit Kupferkern und vergoldetem Neusilbermantel (65 % Kupfer, 12 % Nickel, 23 % Zink) • Alle (auch folgende) Ärmelabzeichen auf dem Unterärmel. • Tressen der Marineuniformträger bis Kapitän zur See auf den Schulterklappen genau so breit wie Tressen der Ärmelabzeichen. • Farbige Unterlage aller (auch der folgenden) Schulterklappen bei Heeres- und Luftwaffenuniformträgern in Farbe der Kragenspiegel. • Silberne Zierkordel (Metallgespinst mit Aluminiumanteil) als Paspelierung aller (auch der folgenden Schulterklappen) für Heeres- und Luftwaffenuniformträger bis Dienstgrad Oberst erinnert an das Portepee. • Marineuniformträger der Sanitätslaufbahn und der Laufbahnen militärgeographischer und militärmusikalischer Dienst tragen statt des Sterns abweichende Laufbahnabzeichen auf (diesen und allen folgenden) Ärmelabzeichen und Schulterklappen (siehe unten). • Die Rangtressen auf Unterärmeln und Schulterstücken erhielten erst 1972 die bis heute gültige Anzahl und Abmessungen. Vorher waren die schmalen, mittelbreiten und breiten Tressen auf Ärmeln und Schultern unterschiedlich breit. Außerdem wechselte die Tressenbreite an sich sowie bei einigen Dienstgraden die Anzahl der Rangtressen, da man hier bis Ende 1962 offenkundig dem Vorbild der United States Navy folgte und erst dann zu dem Tressensystem der Reichsmarine und Kriegsmarine zurückkehrte. Bspw. führte bis dahin der Kapitänleutnant nur zwei mittelbreite Tressen (Ärmel 16 mm, Schulter 12 mm) und der Korvettenkapitän zwei mittelbreite und dazwischen eine schmale Tresse (Ärmel 9 mm, Schulter 7 mm). Seit 1972 messen auf Ärmel und Schulter die schmalen Tressen einheitlich 7 mm und die mittelbreiten 14 mm, die breiten Tressen der Admirale messen auf dem Ärmel 52 mm und auf der Schulter 26 mm. Die Abmessungen der Tressen werden seit Mitte der 1990er Jahre nicht mehr in Millimetern benannt, sondern man spricht nur noch von schmalen, mittelbreiten und breiten Tressen.[9][10] | ||||
Oberleutnant Oberleutnant zur See |
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Hauptmann Kapitänleutnant |
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Stabshauptmann Stabskapitänleutnant |
• Das Dienstgradabzeichen für den Stabskapitänleutnant entsprach anfangs dem Dienstgradabzeichen des Kapitänleutnants, doch führte er oberhalb der drei Tressen und ggf. unter dem Seestern zusätzlich zwei goldfarbene, horizontal bzw. liegend gebundene Eichenlaubblätter.[11][12] Im Mai 1996 wurde die Einführung des neuen, bis heute unveränderten Abzeichens verfügt.[10] | ||||
Major Korvettenkapitän |
• Eichenlaub ist ein traditionelles deutsches Symbol | ||||
Oberstleutnant Fregattenkapitän |
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Oberst Kapitän zur See |
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Brigadegeneral Flottillenadmiral |
• Goldene Zierkordel (Metallgespinst aus Silberdraht mit Goldauflage, feuervergoldet) als Paspelierung aller (auch der folgenden Schulterklappen) für alle Generale erinnert an das Portepee. • Äußerste Tresse der Schulterklappen der Flaggoffiziere auf den Schulterklappen nur halb so breit wie unterste Tresse der Ärmelabzeichen | ||||
Generalmajor Konteradmiral |
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Generalleutnant Vizeadmiral |
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General Admiral |
• Die Schulterklappe eines Admirals ist weder in der Zentralvorschrift bildlich dargestellt noch in einer Technischen Lieferbedingung genauer beschrieben. Wenn die Außenmaße der Schulterklappe unverändert bleiben, muss der Stern die innerste Tresse wie dargestellt teilweise bedecken.[13] | ||||
Neben den Dienstgradabzeichen auf hellgrauen Schulterklappen wie oben gezeigt existiert für Heeresuniformträger eine Variante (siehe Bild a) auf dunkelgrauem Tuch, die vor allem auf Diensthemd und Mantel angebracht wird. Außer dem andersfarbigen Gewebe sind die Dienstgradabzeichen ansonsten völlig identisch.
Für Marineuniformträger der Dienstgradgruppe Mannschaften ist das Tragen der dunkelblauen Jacke mit entsprechenden Ärmelabzeichen wie oben dargestellt relativ selten, da Mannschaften vor Vollendung des 30. Lebensjahres statt der Jacke i. d. R. das weiße oder dunkelblaue Hemd tragen. Die dort aufgenähten Ärmelabzeichen sind schlichter als die Dienstgradabzeichen der Jacke, in Form und Abmessungen aber völlig identisch. Statt Tressen mit Metallgespinstanteilen bestehen die Schrägbalken aus goldgelben oder stahlblauen Tressen ohne Metallgespinstanteil (siehe Bild b und c).
Abweichend von der obigen Darstellung tragen Marineuniformträger der Dienstgradgruppe der Mannschaften im Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung (WachBtl BMVg) keine Ärmelabzeichen. Entgegen der Zentralrichtlinie werden in repräsentativen Truppenteilen (u. a. WachBtl BMVg und Stabsmusikkorps der Bundeswehr) auch für Mannschaften und Unteroffiziere die Kragenspiegel beim Dienstanzug in Farbe der Kragenspiegel unterlegt.[14] Abweichend von der obigen Darstellung für die Jacke des Dienstanzugs entfällt an der Schibluse die farbige Paspelierung oder Unterlage in Farbe der Kragenspiegel.[14] Heeres- und Luftwaffenuniformträgern der Dienstgradgruppe Offiziere ist anstelle der Metallabzeichen das Tragen selbstbeschaffter handgestickter Dienstgradabzeichen gestattet – in der Praxis ist dieser Typ aber sehr selten.
Am Gesellschaftsanzug muss zwischen Heeres-, Marine- und Luftwaffenuniformträgern sowie Geschlechtern unterschieden werden.
Bei männlichen Heeresuniformträgern ist das Gewebe der mit Seide überzogenen Schulterklappe passend zum Jacket schwarz (vgl. Bild), während die Schulterklappen bei Luftwaffenuniformträgern dunkelblau sind. Schulterklappen für Unteroffiziere (außer Oberfähnriche) sind schmaler als die der Offiziere. Männliche Marineuniformträger tragen die von der Jacke bekannten Ärmelabzeichen, die daher hier nicht weiter beschrieben werden.
Bei Offizieren sind für die Schulterklappen handgestickte Abzeichen die Regel (erlaubt sind auch Metallanstecker, die in der Praxis jedoch nur sehr selten vorkommen). Die Dienstgradabzeichen der Schulterklappen sind für Unteroffiziere mit Portepee handgestickt. Laufbahnabzeichen für die Schulterklappen der Sanitätsoffizieranwärter der Dienstgradgruppe Unteroffiziere ohne Portepee sind entweder selbstbeschafft und handgestickt oder aus Metall wie für „gewöhnliche“ Schulterklappen des Dienstanzugs; Laufbahnabzeichen der übrigen Dienstgradgruppen sind in der Ausführung der Dienstgradabzeichen ausgeführt.
Die Schulterklappen sind mit einer Zierkordel aus Metallgespinst paspeliert: Generale tragen eine goldfarbene Zierkordel, bei sonstigen Offizieren und Oberfähnrichen ist sie silberfarben (vgl. Bild), bei sonstigen Unteroffizieren hellaltgoldfarben. Die umlaufende hellaltgoldene Tresse der Unteroffiziere ist aus Metallgespinst und für den Gesellschaftsanzug nur 0,4 cm statt wie beim Dienstanzug 0,8 cm breit (in der Praxis ist diese Umrandung jedoch nur selten anzutreffen). Beim Gesellschaftsanzug entfallen alle farbigen Paspelierungen oder Unterlagen in Farbe der Kragenspiegel.
Weibliche Soldaten tragen dunkelblaue Schulterklappen. Die Schulterklappen entsprechen in Formen und Maßen denen der Männer. Nur die Ausführung einiger Dienstgradabzeichen weicht leicht ab. Eine Besonderheit für weibliche Marineuniformträger der Sanitätslaufbahn ist, dass die Tressenbreite der Dienstgrade Oberfähnrich zur See (SanOA) bis Flottenarzt/-apotheker nur 10 und 5 mm beträgt. Die Tressenbreite der weiblichen Marineuniformträger in allen anderen Laufbahnen beträgt stattdessen die üblichen 14 und 7 mm. Laufbahn- und Verwendungsabzeichen der Dienstgradgruppe Unteroffiziere ohne Portepee sowie die horizontalen Doppelbalken für Maate und Obermaate (BA) sind entweder handgestickt[15] oder aus Metall wie für „gewöhnliche“ Schulterklappen des Dienstanzugs; Laufbahnabzeichen der übrigen Dienstgradgruppen sind in der Ausführung der Dienstgradabzeichen gehalten.
Aufschiebeschlaufen sind in aller Regel sinngemäß völlig analog zu den oben gezeigten Schulterklappen gestaltet. Es ist daher ausreichend, im Folgenden statt einer erneuten Auflistung aller Dienstgrade nur exemplarisch die verschiedenen Ausführungen vorzustellen. Dienstlich gelieferte Aufschiebeschlaufen sind gewebt. Der häufigste Aufschiebeschlaufentyp für den Feldanzug weist schwarze oder goldene Embleme auf steingrau-olivem Grundgewebe auf:
Dienstgradgruppe | Heer | Luftwaffe | Marine | Bemerkung |
---|---|---|---|---|
Mannschaften | • Bei Heeresuniformträgern liegen an der Ärmeleinsatznaht Schlaufen aus 0,4 cm breiter geklöppelter Flachlitze (kurz als Litze bezeichnet) in den Farben der Kragenspiegel an. • Aufschiebeschlaufen dieses Typs für Luftwaffenuniformträger weisen zur Unterscheidung der Uniformen von Marine- und Heeresuniformträgern eingewebte Doppelschwingen auf. Die Aufschiebeschlaufe mit Doppelschwinge sind länger als alle anderen Aufschiebeschlaufentypen. Bei Luftwaffenuniformträgern weisen nur steingrau-olive Aufschiebeschlaufentypen die Doppelschwinge auf. • Soldaten im niedrigsten Dienstgrad tragen i. d. R. keine Aufschiebeschlaufen. Ausnahmen sind Unteroffizier-/Maatanwärter, Bootsmannanwärter (vgl. unten) sowie Luftwaffenuniformträger, die auf steingrau-oliven Aufschiebeschlaufen ohne weitere Dienstgradabzeichen die Doppelschwinge tragen. | |||
Unteroffiziere | ||||
Stabsoffiziere | • Diese Aufschiebeschlaufen werden auch auf dem Feldanzug, 3-Farben-Tarndruck getragen. • Die von Schulterklappen und Ärmelabzeichen vom Dienstanzug bekannten Sterne (s.o) werden bei Aufschiebeschlaufen nur von manchen Offizieranwärtern getragen (vgl. unten). | |||
Generale Flaggoffiziere |
Fast völlig analog gestaltete Aufschiebeschlaufen für andersfarbige Uniformteile existieren sowohl für Heeres-, Luftwaffen- als auch Marineuniformträger.
Heeresuniformträger tragen beispielsweise auf den Schulterklappen des grauen Pullovers und des Blousons schwarze Aufschiebeschlaufen mit hellgrauen (bei Generalen goldgelben) Emblemen.
Bei Marineuniformträgern sind dunkelblaue Aufschiebeschlaufen mit goldgelben Emblemen weit verbreitet und werden beispielsweise am Bordparka angebracht. Für den Bord- und Gefechtsanzug in der Tropenausführung sind für Marineuniformträger Aufschiebeschlaufen auf beigem Grundgewebe vorgesehen.[16][17]
Für Luftwaffenuniformträger existiert für die Fliegerkombination eine Variante „hellgraue (goldgelbe für Generale) Embleme auf dunkelblauen Grundgewebe“ (ohne Doppelschwinge). Da letztere Farbkombination für Heeresuniformträgern unzulässig ist, kann die Doppelschwinge als Unterscheidungsmerkmal entfallen (ist aber beispielsweise bei der Fliegerkombi an anderer Stelle der Uniform angebracht).
Nicht abgebildet sind annähbare oder anklettbare Dienstgradabzeichen für Sonderbekleidung wie beispielsweise die Panzerkombination oder Flugdienstanzug. Sie sind völlig analog zu den oben vier vorgestellten Aufschiebeschlaufentypen gestaltet. Meist sind sie jedoch rechteckig und nicht leicht trapezförmig wie die Aufschiebeschlaufen. Bei diesem Aufschiebeschlaufentyp tragen Heeresuniformträger keine Flachlitze in Farbe der Kragenspiegel.
Durch die zum 15. September 2021 in Kraft getretene Änderung der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldatinnen und Soldaten[18] sind wieder weiße Dienstgradabzeichen für Heeres- und Luftwaffenuniformträger genehmigt. Die Anzugordnung wird dahingehend voraussichtlich entsprechend ergänzt.
Zwischen 1996 und 2021 hat der Bundespräsident ausschließlich schwarze statt silberne Dienstgradabzeichen angeordnet. Konkret wurde durch die Anordnung zur Änderung der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform des Soldaten vom 7. Februar 1996 (BGBl. I S. 218) festgelegt, dass „am Kampfanzug, Tarndruck an Stelle der silberfarbenen Dienstgradabzeichen schwarzfarbene Dienstgradabzeichen getragen“ werden. Die ZDv 37/10 wurde einhergehend zunächst um folgenden Hinweis ergänzt: „Bis zur Auslieferung von olivfarbenen Dienstgradaufschiebeschlaufen mit schwarzen Abzeichen für Mannschaften, Unteroffiziere und Offiziere bis Oberst des Heeres und der Luftwaffe sind die Aufschiebeschlaufen mit den entsprechenden grau eingewebten Abzeichen aufzutragen.“[19] Dieser Hinweis war in der ZDv 37/10 später entfallen. Für selbst beschaffte stein-grau olive Aufschiebeschlaufen sah die ZDv 37/10 schwarze Embleme vor; sonst traf die ZDv 37/10 im Text keine explizite Aussage zur Farbe der Embleme der steingrau-oliven Aufschiebeschlaufen. Die ZDv 37/10 bildete zunächst sogar weiter hellgraue Dienstgradabzeichen auf steingrau-olivem Grundgewebe für sowohl oliv-unifarbene Oberbekleidung als auch für den Feldanzug, Tarndruck ab.[20] Die Aufschiebeschlaufen mit hellgrauen Emblemen auf steingrau-olivem Grundgewebe wurden nicht mehr dienstlich gefertigt. Restbestände wurden in Einzelfällen aber weiterhin ausgegeben und auf den Schulterklappen der Flecktarnbekleidung aufgetragen, obwohl dies dem Text der ZDv 37/10 und der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform des Soldaten[1] widersprach. Insgesamt war dieser Aufschiebeschlaufentyp daher in jener Zeit als „auslaufend“ aber als „noch“ geduldet zu beschreiben. Für oliv-unifarbene Oberbekleidung war das Tragen der weißen Embleme auf steingrau-oliven und (damals noch) dienstlich gelieferten Aufschiebeschlaufen weiter vorschriftsgemäß – in der Praxis waren uniolivfarbene Uniformen aber nur noch selten anzutreffen. Größere Ausnahmen waren beispielsweise beim Heer die unifarben-oliven Flugdienstanzüge der Heeresflieger und ähnliche Overalls der Wartungsteams der Heeresflieger, zu denen man vorschriftsgemäß weiter silberfarbene Embleme tragen könnte.
Folgende Aufschiebeschlaufen wurden in der Praxis auf entsprechenden Schulterklappen im 5- oder 3-Farben-Tarndruck getragen. Sie sind gemäß der „Zentralvorschrift A2-2630/0-0-9804 – Anzugordnung für die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr“[21] nicht vorgesehen und seit dem 1. Oktober 2019 ausdrücklich unzulässig („Das Tragen von Aufschiebeschlaufen in Tarndruck bzw. am Oberarm aufgenähten Dienstgradabzeichen in Tarndruck ist nicht zulässig.“ (5.3.1 / 503)). Sie werden daher auch nicht dienstlich geliefert. Sie widersprechen der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten, die meist die oben dargestellten schwarzen (für Marineuniformträger und Generale: goldenen) Embleme auf steingrau-oliven Grundgewebe für den Feldanzug bestimmt.[1] Ausführungen wie unten dargestellt (hellgraue, schwarze oder goldgelbe – für Marineuniformträger und Generale – Embleme auf 5-Farben-Tarndruck sowie schwarze oder goldgelbe Embleme auf 3-Farben-Tarndruck) sind nicht erlaubt. Im Dienstalltag erschwert die schlechte Erkennbarkeit der schwarzen Embleme auf 5-Farben-Flecktarn besonders für Dienstgrade wie Feldwebel, Leutnant oder Major die korrekte Ansprache und das Grüßen von (nicht persönlich bekannten) Soldaten.
Verschiedene Zusatzelemente ergänzen die oben vorgestellten Dienstgradabzeichen in allen Varianten. Sie dienen häufig der Kennzeichnung der Dienstgrad- oder Laufbahngruppe des Trägers oder der Zugehörigkeit zu einer anderen Gruppe innerhalb der Bundeswehr. Da die Rangstufen durch die oben gezeigten Dienstgradabzeichen bereits vollständig abgebildet werden, sind die Zusatzelemente nicht Teil der eigentlichen Dienstgradabzeichen. Für approbierte Sanitätsoffiziere sowie für einige Offizieranwärter der Dienstgradgruppe der Unteroffiziere, die spezielle von den üblichen Dienstgradbezeichnungen abweichende Dienstgradbezeichnungen besitzen, sind die Zusatzelemente aber wichtig, um die Bezeichnung des Dienstgrads eindeutig zu signalisieren.
In die oliv-steingrauen Aufschiebeschlaufen der Luftwaffenuniformträger ist die Doppelschwinge (auch Fliegerschwinge) in Farbe der sonstigen Embleme (meist schwarz bzw. goldfarben für Generale) eingewebt. Die Doppelschwinge, die sich auch an vielen anderen Uniformteilen der Luftwaffenuniformträger findet, dient der Abgrenzung zu den steingrau-oliven Aufschiebeschlaufen der Heeresuniformträger. Aufschiebeschlaufen mit der Doppelschwinge sind länger und breiter als alle anderen Aufschiebeschlaufen. Auch Luftwaffenuniformträger im niedrigsten Dienstgrad tragen Aufschiebeschlaufen mit der Doppelschwinge auf sonst leeren Aufschiebeschlaufen, um die Abgrenzung zu Heeresuniformträgern mit sonst gleichen Feldanzügen sicherzustellen.
Farbige Unterlagen oder Paspelierungen für Schulterklappen (nicht für das Jackett des Gesellschaftsanzuges und z. T. nicht für die Schibluse[22]) bei Heeres- und Luftwaffenuniformträgern sowie 4 mm breite Flachlitzen unterhalb (d. h. an der Ärmeleinsatznaht anliegend) der Aufschiebeschlaufen (nicht bei annähbaren oder anklettbaren Dienstgradabzeichen) bei Heeresuniformträgern kennzeichnen die Zugehörigkeit zu einer Truppengattung, zur Gruppe der Luftwaffenuniformträger, zur Gruppe der Generale oder zur Gruppe der Offiziere im Generalstabsdienst (i. G.). Diese Farbe wird meist als Waffenfarbe bezeichnet und entspricht der Farbe der Kragenspiegel. Waffenfarbe der Generale ist hochrot, bei Offizieren im Generalstabsdienst karmesin, bei anderen Luftwaffenuniformträgern goldgelb, bei anderen Heeresuniformträger in der für die Truppengattung charakteristischen Farbe.
Marineuniformträger der Dienstgradgruppen Mannschaften und Unteroffiziere tragen auf den Schulterklappen und auf den Ärmeln (nicht aber auf Aufschiebeschlaufen oder aufgenähten oder gekletteten, wenn die Dienstgradabzeichen gewebt sind) Verwendungsabzeichen, wenn sie nicht die Laufbahnabzeichen für Offiziere oder für Offizieranwärter tragen (vgl. unten). Verwendungsabzeichen nehmen bei Marineuniformträgern eine ähnliche Funktion wie die Waffenfarbe bei Heeres- und Luftwaffenuniformträger ein, denn sie zeigen die Zugehörigkeit zu einer Verwendungsreihe. Für Schulterklappen sind die Verwendungsabzeichen wie die Dienstgradabzeichen goldfarbene metallgeprägte Anstecker. Für die Ärmel sind selbige in Form und Farbe identisch, lediglich in gestickter Ausführung aufgebracht, wobei Metallfadenstickerei definitiv ausgenommen ist.
Die Verwendungsabzeichen für die Ärmel sind in der Regel maschinengestickt. Nur die stahlblauen Verwendungsabzeichen für das weiße Hemd für Mannschaften sind gewebt. Matrosen tragen die Verwendungsabzeichen auf sonst leeren Schulterklappen bzw. Oberärmeln. Verwendungsabzeichen werden am Ärmel direkt mittig unterhalb (Mannschaften), mittig oberhalb (Unteroffiziere mit Portepee) der Dienstgradabzeichen oder innerhalb des von den Tressen gebildeten Quadrats (bei Maat und Obermaat) positioniert. Auf Schulterklappen wird das Verwendungsabzeichen zwischen Knopf und Dienstgradabzeichen getragen. (Auch asymmetrische) Verwendungsabzeichen für die linke und rechte Seite sind meist identisch, nur für die Verwendungsreihe 81 existieren linke und rechte Verwendungsabzeichen derart, dass die Schlange stets nach vorne blickt. Die Verwendungsabzeichen sind Abwandlungen des „klaren“ oder „unklaren“ Ankers und existieren für folgende Verwendungsreihen:
Bei Heeres- und Luftwaffenuniformträgern sind die Schulterklappen des Dienst- und Gesellschaftsanzugs der Generale wie oben gezeigt mit einer goldenen Zierkordel aus Metallgespinst paspelliert, bei allen anderen Offizieren mit einer silbernen Zierkordel aus Metallgespinst. Diese Zierkordel enthält bei Generalen Metallgespinst aus Silberdraht mit Goldauflage (feuervergoldet), bei anderen Offizieren Metallgespinst mit Aluminiumanteil. Gleichartige Paspeln finden sich als Paspelierung auch an anderen Uniformteilen, u. a. als Kragenvorstoß der Jacke des Dienstanzug der Offiziere und Oberfähnriche oder als Biese einiger Kopfbedeckungen (Schirmmütze, Bergmütze).
Verschiedene Laufbahnabzeichen kennzeichnen die verschiedenen Laufbahnen der Offiziere. Offiziere in Marineuniform tragen keine Verwendungsabzeichen. Laufbahnabzeichen im militärgeographischen Dienst ist ein stilisierter Globus mit dem Schriftzug GEO. Offiziere im militärmusikalischen Dienst tragen eine dreisaitige Lyra. Ein fünfzackiger stumpfer Stern (Seestern) mit Spitze nach oben kennzeichnet die Offiziere des Truppendienstes und im militärfachlichen Dienst. (Für das Laufbahnabzeichen der Sanitätsoffiziere: siehe unten).
Die Laufbahnabzeichen werden oberhalb der goldfarbenen waagerechten Tressen angeordnet. Auf gewebten Aufschiebeschlaufen (auch nicht entsprechende angeklettete oder aufgenähte) werden von Offizieren keine Verwendungs- und Laufbahnabzeichen getragen. Die Laufbahnabzeichen sind für alle Ärmelabzeichen der Offiziere handgestickt und aus goldfarbenem Metallgespinst gefertigt. Laufbahnabzeichen für Schulterklappen sind in der Regel metallgeprägte goldfarbene Anstecker im Stil der Dienstgradabzeichen für Unteroffiziere und Mannschaften. Für dunkelblaue Schulterklappen sind auch handgestickte Seesterne aus goldfarbenem Metallgespinst zugelassen, jedoch praktisch nicht in Verwendung. Das asymmetrische Laufbahnabzeichen für den militärgeographischen Dienst ist für die linke und rechte Seite identisch.
Sanitätsoffiziere tragen an allen Schulterklappen und Ärmelabzeichen zusätzlich zu den Dienstgradabzeichen auf den Schulterklappen und Aufschiebeschlaufen besondere Laufbahnabzeichen entsprechend der Studienrichtung. Erst die Laufbahnabzeichen ermöglichen die korrekte Ansprache Sanitätsoffiziere mit traditionell anderslautenden Dienstgradbezeichnungen (Flottenapotheker, Oberstveterinär, Generalarzt usw.).
Für Marineuniformträger nimmt dieses Element durchgängig die Rolle eines Laufbahnabzeichens ein (vgl. oben) und wird an Stelle der oben beschriebenen Laufbahnabzeichen (Seestern, Lyra oder Globus) getragen. Zusätzlich gilt bei Marineuniformträgern, dass Sanitätsoffiziere im Gegensatz zu den anderen Offizieren das Laufbahnabzeichen auch auf gewebten Aufschiebeschlaufen tragen. Das Laufbahnabzeichen zeigt je nach Studienrichtung den Äskulapstab oder Abwandlungen davon.
Die Farbe, die stets der Farbe der Dienstgradabzeichen entspricht, und die sonstige Ausführung der Laufbahnabzeichen gleicht den Laufbahnabzeichen für alle Schulterklappen und Ärmelabzeichen (vgl. oben). Für Aufschiebeschlaufen werden die Laufbahnabzeichen eingestickt auf schmalen, je nach Farbe der Aufschiebeschlaufen dunkelblauen, schwarzen oder steingrau-oliven Aufschiebeschlaufen geliefert. Dadurch müssen Marineuniformträger auch für die steingrau-oliven Aufschiebeschlaufen eigentlich nicht wie beim Seestern auf das metallgeprägte Laufbahnabzeichen zurückgreifen. In der Praxis tragen Marineuniformträger auf allen Aufschiebeschlaufen dennoch häufig metallgeprägte Äskulapstäbe, auch wenn ausdrücklich für alle Aufschiebeschlaufen gestickte Sanitätslaufbahnabzeichen festgelegt sind. Durch die Umstellung der Aufschiebeschlaufen für Luftwaffen- und Heeresuniformträger von hellgrauen auf schwarze Embleme (vgl. oben), sind bei Heeres- und Luftwaffenuniformträgern in der Praxis (noch) recht häufig Aufschiebeschlaufen mit schwarzen Dienstgradabzeichen aber hellgrauen Laufbahnabzeichen zu beobachten, obwohl dies unzulässig ist. Der Kopf der Schlange zeigt beiderseits nach vorn. Daher werden die asymmetrischen Laufbahnabzeichen paarweise für links und rechts geliefert.
Fast alle Offizieranwärter in Heeres- und Luftwaffenuniform tragen in Vorgriff auf die von den Uniformen der Offiziere bekannte silberne Paspelierung meist eine entsprechend gestaltete Metallgespinstkordel in Form einer Überziehschlaufe. Die hier beschriebene Kennzeichnung erlaubt in den meisten Fällen die korrekte Ansprache bestimmter Offizieranwärter mit anderslautenden Dienstgradbezeichnungen derselben Rangstufe (Fahnenjunker, Fähnrich, Oberfähnrich statt Unteroffizier, Feldwebel, Hauptfeldwebel).
Die Kordel wird auf alle Schulterklappen und neben alle Aufschiebeschlaufen aufgezogen. Tragen die Offizieranwärter jedoch anklettbare oder angenähte Dienstgradabzeichen, entfällt die Metallgespinstkordel. Offizieranwärter im niedrigsten Dienstgrad tragen die Überziehschlaufe auf sonst leeren Schulterklappen, wenn man von der Flachlitze für Heeresuniformträger und den Aufschiebeschlaufen mit der Doppelschwinge für Luftwaffenuniformträger absieht. Eine weitere Ausnahme bildet der Dienst- und Gesellschaftsanzug der Oberfähnriche: Oberfähnriche tragen Dienst- und Gesellschaftsanzug der Offiziere und somit silbern paspelierte Schulterklappen mit dem altsilberfarbenen Dienstgradabzeichen der Hauptfeldwebel (aber ohne deren Umrandungstresse). Daher entfällt die Überziehschlaufe für Oberfähnriche im Gesellschafts- und Dienstanzug. Oberfähnriche tragen jedoch in anderen Anzugarten dieselben Aufschiebeschlaufen wie Hauptfeldwebel und daher zu ihrer Unterscheidung analog die silbernen Überziehschlaufen wie die anderen Offizieranwärter.
Verschiedene Laufbahnabzeichen unterscheiden die Offizieranwärter von anderen Soldaten der Dienstgradgruppen Mannschaften und Unteroffiziere. Der Seestern wie oben beschrieben kennzeichnet alle Dienstgradabzeichen der Offizieranwärter (außer Sanitätsoffizieranwärter, vgl. unten). Offizieranwärter im Militärmusikdienst sind anders als Militärmusikoffiziere nicht gesondert gekennzeichnet, sondern tragen ebenfalls den Seestern.[A 6] Wie bei Heeres- und Luftwaffenuniformträgern erlaubt erst die hier beschriebene Kennzeichnung die korrekte Ansprache bestimmter Offizieranwärter mit anderslautenden Dienstgradbezeichnungen derselben Rangstufe (Seekadett, Fähnrich zur See, Oberfähnrich zur See statt Maat, Bootsmann, Hauptbootsmann).
Offizieranwärter tragen Laufbahnabzeichen auf allen Schulterklappen und zu Ärmelabzeichen stets an Stelle der Verwendungsabzeichen. Abweichend von den Offizieren tragen Offizieranwärter auch auf gewebten Aufschiebeschlaufen (auch entsprechende angeklettete oder aufgenähte Dienstgradabzeichen) ihr Laufbahnabzeichen an entsprechender Position wie bei Schulterklappen. Die Ausführung entspricht für Offizieranwärter im Wesentlichen der Ausführung der Dienstgradabzeichen des Dienstanzugs für Mannschaften. Entsprechend sind Ärmelabzeichen für das Hemd maschinengestickt aus stahlblauem (für weißes Hemd) oder goldgelben (für das dunkelblaue Hemd) Textil ohne Metallgespinstanteile gefertigt. Für alle anderen Ärmelabzeichen sind die Laufbahnabzeichen handgestickt aus goldfarbenem Metallgespinst. Für dunkelblaue Schulterklappen sind wie bei Offizieren metallgeprägte Anstecker sowie handgestickte Laufbahnabzeichen aus Metallgespinst zulässig. Wie bei Offizieren finden sich auf den Schulterklappen jedoch fast ausschließlich die metallgeprägten Laufbahnabzeichen. Zur Ausführung des Seesterns auf gewebten Aufschiebeschlaufen (oder analog anklettbare oder angenähte) trifft die Zentralvorschrift keine Aussage. Für dunkelblaue Aufschiebeschlaufen läge durch Analogiebetrachtung die Verwendung der maschinengestickten Laufbahnabzeichen nahe, die dann auf die Aufschiebeschlaufen genäht würden. In der Praxis wird jedoch fast immer auch auf dunkelblauen Aufschiebeschlaufen der metallgeprägte Seestern angebracht. Die Ausführung für steingrau-olive Aufschiebeschlaufen bleibt unklar. Da die gestickten Seesterne nur auf dunkelblauem Grundtuch ausgeliefert werden und daher nicht zum oliv-steingrauen Grundgewebe „passen“, kommen in der Praxis meist ebenfalls die metallgeprägten Seesterne zum Einsatz. Bei (für Marineuniformträger nicht explizit unzulässigen) selbstbeschafften Aufschiebeschlaufen sind Dienstgradabzeichen und Seestern häufig aus Textilfäden ohne Metallgespinst gefertigt und direkt in das Grundgewebe gestickt. Offizieranwärter tragen auch im niedrigsten Dienstgrad (Matrosen) den Seestern in oben bezeichneter Form. Da jedoch leere Aufschiebeschlaufen mit eingewebten oder eingestickten Seestern oder leere Aufschiebeschlaufen (oder analog anklettbare oder aufgenähte), auf denen der metallgeprägte Anstecker zu befestigen wäre, nicht dienstlich geliefert (wohl aber selbstbeschafft) werden, und auch das Anbringen direkt auf den leeren Schulterklappen von beispielsweise Bordparka oder Feldanzug unüblich ist, tragen Offizieranwärter im Dienstgrad Matrose häufig keinen Seestern bzw. nur auf den (sonst leeren) Ärmeln oder Schulterklappen des Dienstanzugs.
Auffällig ist, dass Oberfähnriche zur See bereits wie Offiziere stets eine Tresse und nie (wie Heeres- und Luftwaffenuniformträger) eine abgewandelte Form der Dienstgradabzeichen des Hauptbootsmannes (bzw. Hauptfeldwebels) tragen. Hier wird also noch mehr als bei Heeres- und Luftwaffenuniformträgern deutlich, dass Oberfähnriche bereits die Uniform der Offiziere tragen. Laufbahnabzeichen für Oberfähnriche zur See werden analog wie bei Offizieren oberhalb der goldfarbenen waagerechten Tresse angeordnet, aber wie bei allen Offizieranwärtern auch auf gewebten Aufschiebeschlaufen (auch entsprechende angeklettete oder aufgenähte Dienstgradabzeichen) getragen.
Sanitätsoffizieranwärter tragen an allen Schulterklappen und Ärmelabzeichen zusätzlich zu den Dienstgradabzeichen auf den Schulterklappen und Aufschiebeschlaufen besondere Laufbahnabzeichen entsprechend ihrer Studienrichtung. Für Sanitätsoffizieranwärter in Marineuniform nimmt dieses Element durchgängig die Rolle eines Laufbahnabzeichens ein (vgl. oben) und wird an deren Stelle getragen. Bei der Heeres- und Luftwaffenuniform ergänzen die Laufbahnabzeichen ggf. die sonstigen Kennzeichnungen für Offiziere und Offizieranwärter.[A 7] Die Laufbahnabzeichen, Ausführung und Trageweise der Laufbahnabzeichen entsprechenden denen für Sanitätsoffiziere.[A 5] Wie bei den Sanitätsoffizieren erlaubt erst die hier beschriebene Kennzeichnung die korrekte Ansprache bestimmter Sanitätsoffizieranwärter mit anderslautenden Dienstgradbezeichnungen derselben Rangstufe (Seekadett, Fähnrich zur See, Oberfähnrich zur See statt Maat, Bootsmann, Hauptbootsmann).
Werden dienstlich gelieferte Laufbahnabzeichen auf schmalen Aufschiebeschlaufen genutzt, wird die Umrandung der Aufschiebeschlaufen bei Sanitätsoffizieren der Dienstgradgruppen Unteroffiziere mit und ohne Portepee zwangsläufig durchbrochen. Bei selbstbeschafften, gestickten Dienstgradabzeichen wird dieser optisch irritierende Effekt vermieden. Besonders Offizieranwärter in Heeres- und Marineuniform tragen im niedrigsten Dienstgrad in der Praxis häufig, bei Marineuniformträgern analog zur Praxis beim Seestern (und aus selben Gründen wie oben beschrieben), entweder keine Laufbahnabzeichen oder die schmalen Aufschiebeschlaufen (ggf. neben der silbernen Zierkordel und farbiger Flachlitze) auf sonst leeren Schulterklappen.
Seit April 2002 tragen Feldwebelanwärter in Heeres- oder Luftwaffenuniform auf allen Schulterklappen eine altgoldfarbene Kordel aus Metallgespinst als Überziehschlaufe. Farbe und Material ähnelt der Tresse zur Umrandung der Luftwaffen- und Heeresuniformschulterklappen für Unteroffiziere. Die Kordel erinnert an das System zur Kennzeichnung der Offizieranwärter (vgl. oben). Analog sind die Schulterklappen des Gesellschaftsanzugs bei Heeres- und Luftwaffenuniformträgern mit einer entsprechenden hellaltgoldenen Metallgespinstkordel paspeliert.
Bootsmannanwärter tragen seit April 2002 zur Kennzeichnung ihrer Laufbahn zwei waagerechte Balken auf allen Schulterklappen, Aufschiebeschlaufen und bei allen Ärmelabzeichen in derselben Farbe und Form wie die Dienstgradabzeichen. Matrosen tragen ausschließlich (sieht man von der Verwendungsabzeichen für Marineuniformträger ab) entsprechende Querbalken auf sonst leeren Schulterklappen, Aufschiebeschlaufen oder Oberärmeln. Der Kennzeichnung der Bootsmannanwärter ähnelt damit der Kennzeichnung für Maatanwärter. Beachtenswert ist die reduzierte Breite der Embleme auf den gewebten Aufschiebeschlaufen für Bootsmannanwärter in der Dienstgradgruppe der Mannschaften.
Unteroffizieranwärter (bzw. Maatanwärter) tragen zur Kennzeichnung ihrer Laufbahn einen waagerechten Balken auf allen Schulterklappen, Aufschiebeschlaufen und bei allen Ärmelabzeichen in derselben Farbe und Form wie die Dienstgradabzeichen. Soldaten im niedrigsten Dienstgrad tragen ausschließlich (sieht man von der Verwendungsabzeichen für Marineuniformträger oder der Doppelschwinge ab) entsprechende Querbalken auf sonst leeren Schulterklappen, Aufschiebeschlaufen oder Oberärmeln.
Unteroffizieranwärter mit bestandenen Lehrgang (UA mbL) tragen auf allen Schulterklappen und Aufschiebeschlaufen für Luftwaffen- und Heeresuniformträger Schlaufen aus 8 mm breiter hellaltgoldener Metallgespinsttresse. Die Schlaufe entspricht in Farbe und Form der Tresse zur Umrandung der Schulterklappen der Unteroffiziere. Die Tresse wird in der Regel auf Höhe des (gedachten) unteren Querbalkens dieser Umrandung für Stabsunteroffiziere aufgeschoben. Bei Aufschiebeschlaufen mit der Doppelschwinge wird die Tresse folglich zwischen Doppelschwinge und äußerstem Dienstgradabzeichen positioniert.
Militärgeistliche sind nicht Teil der deutschen Streitkräfte. Daher haben Militärgeistliche keine militärischen Dienstgrade und tragen weder Dienstgradabzeichen noch Uniformen. Im Feld tragen sie aber Bekleidung der Bundeswehr als Schutzkleidung und – um sie von den Soldaten zweifelsfrei zu unterscheiden – besondere Aufschiebeschlaufen. Dienstlich geliefert und normiert nach TL 8455-0167[23] werden die unten dargestellten Typen, die sich nach Konfession (evangelisch, jüdisch oder katholisch) und nach Seelsorgebereich (im Bereich Heeres-/Luftwaffenuniformträger oder im Bereich Marineuniformträger) unterscheiden. Beide christlichen Konfessionen zeigen ein in der Form an das Eiserne Kreuz erinnerndes Kreuz. Das Kreuz der katholischen Pfarrer ist um eine Krone analog der frühen Ausführungen des Eisernen Kreuzes ergänzt. Der lateinische Ausspruch Domini Sumus (deutsch: Wir gehören dem Herrn) ist Motto der Evangelischen Militärseelsorge in Deutschland. Die Aufschiebeschlaufen für Militärrabbiner zeigen den Davidstern und die nummerierten Steintafeln mit den Zehn Geboten.
Nicht dargestellt sind beige Aufschiebeschlaufen mit goldenen Emblemen. Weitere Ausdifferenzierungen wie bei den Aufschiebeschlaufen für Soldaten sind aus offizieller Sicht nicht existent. Bemerkenswert ist beispielsweise, dass nach TL 8455-0167 im Bereich Marineuniformträger auch zum fünffarbigen Feldanzug eine dunkelblaue Aufschiebeschlaufe mit goldenen Emblemen getragen wird (statt eine oliv-steingraue Aufschiebeschlaufe mit goldenen Emblemen). Da aber die ZDv 37/10 sowie die Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten keine Regelungen über die Aufschiebeschlaufen von Personen außerhalb der Streitkräfte treffen kann, ist die TL 8455-0167 lediglich als Richtschnur für ein einheitliches Erscheinungsbild zu deuten. Daher sind selbstbeschaffte Aufschiebeschlaufen nicht vorschriftswidrig und daher in der Praxis in der gesamten Farb- und Formvielfalt der Dienstgradabzeichen für Kombattanten anzutreffen, darunter beispielsweise gestickte Embleme auf 5- oder 3-Farben-Tarndruck oder hellgraue Embleme auf steingrau-olivem Grundgewebe. Besonders häufig sind auch einfach gehaltene oliv-graue Aufschiebeschlaufen anzutreffen, deren Emblem ein einfaches hellgraues oder schwarzes Kreuz † ist, die aber in keiner Technischen Lieferbedingung oder Zentralen Dienstvorschrift beschrieben sind.
Die Dienstgradabzeichen (ggf. in Verbindung mit der Schulterklappe) sind geeignet, stets Heeres-, Luftwaffen- und Marineuniformträger auch ohne Ansehen der sonstigen Uniform zu unterscheiden.
In der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen, die Ernennung und Entlassung sowie die Uniform der freiwilligen Soldaten vom 23. Juli 1955 wurden die Dienstgradabzeichen erstmals definiert. In Grundzügen geht die heutige Gestaltung auf die damals geschaffene Systematik zurück.
Mannschaften der Luftwaffe und des Heeres trugen statt der heute bekannten Schrägstreifen auf Schulterklappen altgoldene Streifen auf dem Oberarm. Statt der heutigen Schulterabzeichen wurde für (Stabs-)Unteroffiziere (zwei) ein altgoldfarbener Winkel mit der Spitze nach oben am Ärmel (Oberarm) aufgenäht. Maate trugen einen, Obermaate trugen zwei parallel angeordnete, goldfarbene Winkel. Nur die Heeres- und Luftwaffenuniformen der Unteroffiziere mit Portepee und Offiziere wiesen Schulterklappen auf. Die Schulterklappen für Feldwebel, Oberfeldwebel, Stabsfeldwebel und Oberstabsfeldwebel (der Hauptfeldwebel war noch kein Dienstgrad) waren noch nicht von einer Tresse umgeben und wiesen je nach Dienstgrad ein bis vier übereinander angeordnete altgoldene Winkel auf. Entsprechend waren die auf den Ärmeln (Unterarm) aufgenähten ein bis vier goldfarbenen Winkel der Bootsleute angeordnet. Bemerkenswert war, dass die Dienstgradabzeichen der Maate sich nur durch ihre Position am Oberarm von den Dienstgradabzeichen der Bootsmänner und Oberbootsmänner unterschieden.[24]
Bei den Dienstanzügen des Heeres und der Luftwaffe waren die Ärmelabzeichen in einem wie vom Bundespräsidenten geforderten[24] altgoldenen Farbton ausgeführt. Zunächst waren diese Tressen aus einem altgoldenen mit einem Muster versehenem Stoff, später dann aus blassem, mit einem Muster versehenem Goldgespinst gefertigt. Ab 1956 legte der Bundespräsident die Farbe der Dienstgradabzeichen (außer für Generale) nicht mehr explizit fest,[25] dennoch blieb im Folgenden der altgoldene Farbton der Ärmelstreifen der Dienst- und Ausgehanzüge erhalten. Dagegen waren die Tressen auf den Arbeits- und Feldanzügen des Heeres und der Luftwaffe meist aus hellgrauem, fast weißem, gemusterten Stoff gefertigt.
Die Dienstgradabzeichen auf Schulterklappen der Offiziere entsprachen im Wesentlichen den bis heute getragenen. Allerdings waren die Dienstgradabzeichen aller Offiziere des Heeres und der Luftwaffe (außer Generale) altgoldfarben (statt silberfarben wie heute) und etwas größer (Durchmesser 20 mm). Ein weiterer grundlegender Unterschied war, dass nur die der Generale ein halbkreisförmiges Eichenlaub heutiger Form aufwiesen, wohingegen die der Stabsoffiziere eine gradlinig angeordnetes, quergestelltes Eichenlaub trugen. Die Dienstgradabzeichen der Marineoffiziere entsprachen denen der US-Navy. Der Oberleutnant zur See trug eine mittelbreite, darüber eine schmale Ärmeltresse (heute zwei mittelbreite). Der Kapitänleutnant trug zwei mittelbreite Tressen (wie heute der Oberleutnant zur See). Beim Korvettenkapitän waren folgerichtig die Tressen wie heute beim Kapitänleutnant angeordnet (mittelbreit, schmal, mittelbreit) und die des Fregattenkapitäns wie heute beim Korvettenkapitän (drei mittelbreite Tressen).[24]
Mit der zweiten Ausfertigung der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen, die Ernennung und Entlassung sowie die Uniform der freiwilligen Soldaten wurden zum 1. Februar 1956 einige Dienstgrade neu geschaffen. Die Träger der neuen Dienstgrade für Sanitätsoffiziere trugen zunächst Dienstgradabzeichen, die exakt den damaligen Dienstgradabzeichen für die anderen Offiziere der jeweiligen Rangstufe entsprachen (spezielle Laufbahnabzeichen existierten noch nicht). Die neu geschaffenen Dienstgrade Fahnenjunker und Fähnrich trugen Dienstgradabzeichen, die denen von Unteroffizier und Feldwebel glichen. Zusätzlich trugen sie auf den (bei Fahnenjunkern sonst leeren) Schulterklappen einen 1 cm breiten (also breiter als heutige Litzen), matt-silberfarbenen Balken in Form einer Aufstecklitze. Die ebenfalls neuen Dienstgrade Seekadett und Fähnrich zur See erhielten Ärmelabzeichen die nur entfernt an die heutigen Dienstgradabzeichen erinnern. Beim Seekadett wurde auf die (sonst leeren) Oberarme ein goldfarbener fünfzackiger Form mit ovaler Umrandung aufgenäht. Der Fähnrich zu See erhielt einen schmalen goldenen Streifen, der (auf sonst leeren) Unterärmeln schräg von oben außen nach unten innen über die halbe Ärmelbreite lief. Das Eichenlaub der Stabsoffiziere und Generalen unterschied sich fortan nur noch in der Farbe. Die Farbe der Dienstgradabzeichen wurde fortan nur noch für Generale und Admirale (zu Gold) festgesetzt[25] Gleichzeitig erhielt das Bundesministerium der Verteidigung mehr Freiheiten in der Farbgestaltung. Im Wesentlichen blieben die Farben der Dienstgradabzeichen unverändert. Lediglich Sterne und Eichenlaub für Offiziere außer Generale wurden im Folgenden – wie noch heute – silberfarben ausgegeben.
Durch die Anordnung vom 7. Mai 1956 blieben die Dienstgradabzeichen im Wesentlichen unverändert. Die neuen Dienstgrade General und Admiral erhielten Dienstgradabzeichen die der heute bekannten Form entsprachen. Für Marineoffizieren wurden das Tragen von entsprechend der Ärmelabzeichen gestalteten Schulterabzeichen erlaubt, falls die Anzugart Schulterklappen vorsah.[27]
Durch die Einführung der Dienstgrade Hauptfeldwebel und Hauptbootsmann wurden 1957 Änderungen der Dienstgradabzeichen für Unteroffiziere mit Portepee nötig. Für Heeres- und Luftwaffenuniformträger wurde zwar (noch nicht) die heute bekannten Umrandung in Form einer Tresse eingeführt, die Dienstgradabzeichen glichen aber fortan im Wesentlichen den heute bekannten: ein altgoldfarbener Kopfwinkel für Hauptfeldwebel, der bei den höheren Unteroffizieren mit Portepee durch einen oder zwei Winkel begleitet wurden. Die Ärmelabzeichen für Marineuniformen wurden völlig analog gestaltet.[28]
Unten stehend sind die altgoldenen Winkel (Breitenmaß von 28 mm) für Unteroffiziere mit Portepee für den jagdmelierten Kampfanzug des Heeres jener Zeit dargestellt.
1959 wurden die Dienstgradabzeichen für Unteroffiziere erneut geändert. Für Marineuniformen der Unteroffiziere mit Portepee wurden wie zuvor bereits für Marineoffiziere analog den Ärmelabzeichen gestaltete Schulterabzeichen für zulässig erklärt, falls die Anzugart diese vorsah. Die Schulterabzeichen aller Unteroffiziere des Heeres und der Luftwaffe sowie die der Bootsleute erhielten eine umlaufende, auf Höhe der Schulternaht nicht geschlossene Borte, ähnlich der heute bekannten Schulterklappen-Randtresse. Die unten offene Schulterklappen-Borte identifizierte demnach noch nicht (wie heute) speziell den Dienstgrad Unteroffizier, sondern fungierte als allgemeines Abzeichen der Unteroffizierslaufbahn (wie heute die unten geschlossene Tresse bei allen Unteroffiziersdienstgraden vom Stabsunteroffizier (Heer/Luftwaffe) bzw. vom Bootsmann (Marine) aufwärts). Folgerichtig trugen die nun neu mit Schulterabzeichen ausgestatteten Unteroffiziere ohne Portepee des Heeres und der Luftwaffe neben der Borte auf den Schulterabzeichen weiterhin ihre bisherigen Ärmelabzeichen.[26]
1962 wurden die Dienstgradabzeichen bereits wieder geändert. Unteroffiziere erhielten eine unten offene Borte als Schulterabzeichen, Stabsunteroffiziere eine geschlossene Borte als Schulterabzeichen (die Ärmelabzeichen entfielen). Auch Maate und Obermaate erhielten nun Ärmelabzeichen, wie sie noch heute Verwendung finden: zwei gegenübergestellte Winkel auf dem Oberarm (Obermaate zusätzlich ein zweiter Oberwinkel). Der Oberleutnant zur See, der Kapitänleutnant, der Korvettenkapitän und der Fregattenkapitän erhielten die Tressenabfolge, die bis heute Bestand hat. Die besonderen Regelungen über die Dienstgradabzeichen für Fahnenjunker, Fähnriche, Seekadetten, und Fähnriche zur See entfielen ersatzlos.[A 12][30]
In der Praxis zog sich die Änderung der Dienstgradabzeichen für Unteroffiziere und Stabsunteroffiziere hin. Auf der Arbeits-/ Kampfjacke entfielen die Ärmelabzeichen für Unteroffiziere ohne Portepee erst Mitte der 1960er Jahre.
1966 wurden zahlreiche Dienstgrade neu eingeführt. Die neu eingeführten Dienstgrade Oberfähnrich und Oberfähnrich zur See erhielten Dienstgradabzeichen, die bis heute unverändert sind (Kopfwinkel ohne Tresse als Schulterabzeichen bzw. eine schmale Ärmeltresse). Oberfähnriche zur See trugen, falls dies die Anzugart vorsah, wie noch heute ihre schmale Tresse (ohne Borte) als Schulterabzeichen. Besondere Dienstgradabzeichen für die zahlreichen neu eingeführten Sanitätsoffiziersdienstgrade wurden durch den Bundespräsidenten nicht vorgesehen.[29]
1974 verschwanden beim Heer und der Luftwaffe die letzten Ärmelabzeichen. Die Mannschaften dieser Teilstreitkräfte erhielten nun die Schulterabzeichen heutiger Art: bei Heer und Luftwaffe mit altsilberfarbenen (statt der zuvor meist altgoldenen) Dienstgrad- und Laufbahnabzeichen, bei der Marine wie bisher goldfarben. Ebenso erhielten Maate und Obermaate zusätzlich zu den Ärmelabzeichen Schulterabzeichen in Form einer geschlossenen bzw. offenen Tresse, falls die Uniform Schulterklappen vorsah.[31]
1978 entfielen für Maate und Obermaate die zusätzlichen Ärmelabzeichen, falls die 1974 eingeführten Schulterabzeichen getragen wurden.[32]
Der 1989 neu eingeführte Dienstgrad Stabsgefreiter erhielt die bis heute unveränderten Dienstgradabzeichen.[33]
1993 erhielt der neu eingeführte Dienstgrad Stabshauptmann Dienstgradabzeichen, die bis heute unverändert sind. Der neu geschaffene Dienstgrad Stabskapitänleutnant erhielt Dienstgradabzeichen, die im Prinzip denen für Kapitänleutnante glichen (zwei mittelbreite, dazwischen eine schmale Tresse). Zur Unterscheidung zwischen diesen beiden Dienstgraden erhielt der Stabskapitänleutnant zwei gebundene, goldene Eichenlaubblätter oberhalb der drei Tressen und ggf. unter dem Seestern.[11][34][9]
Der 1996 neu eingeführte Dienstgrad Oberstabsgefreiter erhielt die bis heute unveränderten Dienstgradabzeichen.[35] Der Stabskapitänleutnant erhielt die heute bekannten Dienstgradabzeichen (zwei mittelbreite Tressen, dazwischen zwei schmale); das Eichenlaub entfiel.[10] Die silbernen Dienstgradabzeichen für flecktarnfarbenen Kampfanzug wurden 1996 für unzulässig erklärt und wurden durch die schwarzfarbenen heutiger Art ersetzt.[35]
Anfangs kennzeichnete eine quer über das untere Ende der Schulterklappe verlaufende silberfarbene Aufschiebeschlaufe (ähnlich dem U.A.-Abzeichen der Wehrmacht) die Offizieranwärter in Heer und Luftwaffe. Diese wurde ab 1963 ersetzt von einem kreisrunden Aufnäher mit gewebtem Offizieranwärterstern. Der Stern war identisch mit den Sternen für Dienstgradabzeichen der Offiziere. Der Stern war an beiden Unterärmeln von Jacke und Feldbluse usw. zu tragen. Scherzhaft wurde der Stern als Schneeflocke oder OPi-Stern (zurückgehend auf eine Kennzeichnung für den Oberpionier der Wehrmacht) genannt. Der Stern war nicht sehr beliebt und hat sich in der Praxis nicht durchgesetzt. Auf den abnehmbaren Schulterklappen des Hemdes wurden auch weiterhin die Aufschiebeschlaufen getragen. Seit etwa 1980/81 unterscheidet die oben beschriebene silberfarbene Kordel die Offizieranwärter des Heeres und der Luftwaffe von den übrigen Unteroffizieren. Die Gestaltung erinnert an eine entsprechende Kennzeichnung bei der Luftwaffe der Wehrmacht von 1940. Scherzhaft wird die Kordel aufgrund ihres Glanzes auch „Discolitze“ genannt.
Am Sportanzug wurden keine Dienstgradabzeichen im engeren Sinn getragen, sondern Laufbahngruppenabzeichen. Eine (für alle Unteroffiziere) oder zwei parallele (für alle Offiziere) weiße (bzw. schwarze auf dem weißen Sporthemd) jeweils 10 mm breite Textiltressen auf dem Oberärmel der Trainingsjacke, auf der Brust des Sporthemdes und auf kurzer Sporthose (auf dem rechten Bein, vorne) kennzeichneten diese beiden Dienstgradgruppen.[36] Die Umsetzung dieser nach ZDv 37/10 beschriebenen Kennzeichnung wurde aber in der Praxis zuletzt nicht immer konsequent umgesetzt.[37] Die Kennzeichnung der Laufbahngruppen am Sportanzug ist seit Ende 2004 in der ZDv 37/10 entfallen.[38]
Das Reservistenabzeichen kennzeichnete bis August 2019 als Zusatzelement die Dienstgradabzeichen früherer Soldaten der Bundeswehr außerhalb des Wehrdienstverhältnisses.
Heeres- und Luftwaffenuniformträger trugen eine Aufschiebeschlaufe aus schwarz-rot-goldener Kordel an der Ärmeleinsatznaht anliegend. Wenn auch die ZDv 37/10 diesen Fall nicht explizit betrachtete, war analog wie bei Offizier- und Feldwebelanwärtern davon auszugehen, dass beim Feldanzug der Heeresuniformträger die in der Praxis getragene Flachlitze an der Ärmeleinsatznaht und die schwarz-rot-goldene daneben anliegt. Die Reihenfolge für Reservefeldwebel- und Reserveoffizieranwärter wurde in der ZDv 37/10 ebenfalls nicht normiert. Analog zur zwangsläufigen Reihung beim Dienstanzug für Offiziere (von außen nach innen Zierkordel, farbige Unterlage, schwarz-rot-goldene Kordel) war es aber üblich, dass außen zunächst ggf. die Flachlitze aufgeschoben wird und weiter innen zunächst die hellaltgoldene/silberne Kordel folgt und erst dann die schwarz-rot-goldene-Kordel.
Marineuniformträger kennzeichneten außerhalb eines Wehrdienstverhältnisses ihre Dienstgradabzeichen zusätzlich mit einem metallgeprägten goldfarbenen „R“ (R für Reserve). Auch am Ärmelabzeichen wird das „R“ immer als metallgeprägtes Emblem aufgesteckt. Am Dienstanzug (Ärmelabzeichen und Schulterklappe) wurde das R unmittelbar über den Dienstgradabzeichen angebracht, ggf. also zwischen obersten (innersten) Dienstgradabzeichen und Laufbahn-/Verwendungsabzeichen. Dem Wortlaut nach sollte das „R“ auch bei Feldwebel- und Unteroffiziersanwärtern unmittelbar über den Dienstgradabzeichen (also zwischen waagerechten Balken und Winkel bzw. Schrägbalken) getragen werden. Aus praktischen Gründen wurde es wohl oberhalb der waagerechten Balken der Feldwebel- bzw. Unteroffiziersanwärter getragen. Ob auf gewebten Aufschiebeschlaufen auch das „R“ aufzubringen war, obwohl dort meist (außer Laufbahnabzeichen einiger Offizieranwärter) andere metallgeprägte Anstecker explizit nicht gestattet wurden, blieb nach ZDv 37/10 unklar, läge aber nach dem Sinn der Vorschrift über das Reservistenabzeichen nahe.
In früheren Versionen der ZDv 37/10 wurde die Trageweise des Reservistenabzeichen für die Marine präziser beschrieben. Demnach war das „R“ am Ärmel wie oben beschrieben zu tragen, für die Schulterklappen galt jedoch, dass das „R“ für Offiziere mittig auf den Tressen (diese teils verdeckend) zu tragen sei, für alle anderen Soldaten zwischen Dienstgradabzeichen und Ärmeleinsatznaht; die Metallabzeichen für den Dienstgrad und Verwendung- und Laufbahnabzeichen „rutschten“ entsprechend von der Ärmeleinsatznaht weg nach innen um Platz für das „R“ zu machen.[39] Ob die beschriebene alte Version der ZDv weiter Anhalt für die Trageweise ist, wenn die aktuelle ZDv 37/10 Lücken aufweist, ist unbekannt.
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