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deutscher Schauspieler (1916-1987) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Richard Heinrich Ludwig Münch (* 10. Januar 1916 in Gießen; † 5. Juni 1987 in Málaga, Spanien) war ein deutscher Schauspieler und Hörspielsprecher.
Richard Münch wuchs in Darmstadt als Sohn von Emma Münch, geborene Stendal, und Wilhelm Münch, einem Konfektionär, auf, wo er am Reform-Realgymnasium sein Abitur machte. Er besuchte danach die Schauspielschule an der Hochschule für Theater in Frankfurt am Main und gab an den dortigen Städtischen Bühnen 1937 sein Debüt in Gerhart Hauptmanns Hamlet in Wittenberg.
Von 1948 bis 1950 gehörte er zum Ensemble der Münchner Kammerspiele, danach agierte er an den Hamburger Kammerspielen. 1953 bis 1962 wirkte er am Düsseldorfer Schauspielhaus und unter Gustaf Gründgens am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. Weitere Engagements folgten am Schauspielhaus Zürich, zwei Jahre am Burgtheater in Wien, danach wieder am Schauspielhaus Düsseldorf und an den Hamburger Kammerspielen sowie am Theater Das Schiff, Hamburgs Kulturdampfer an der Holzbrücke. In der ARD-Kabarettsendereihe Hallo Nachbarn, die vom 30. Oktober 1963 bis zum 11. November 1965 ausgestrahlt wurde, gehörte Richard Münch ebenso zu den Mitwirkenden, wie Dieter Hildebrandt, Wolfgang Neuss oder Werner Finck. 1970 bis zu seinem Rücktritt 1972 war er Schauspieldirektor an den Städtischen Bühnen Frankfurt. Er führte mehrmals Regie, unter anderem am 28. April 1970 am Wiener Akademietheater, bei der deutschsprachigen Erstaufführung von Marcel Achards Komödie Gugusse[1] sowie am 27. September 1980 am Hamburger Thalia Theater, bei Carl Sternheims Komödie Der Kandidat.[2] Er spielte vornehmlich Charakterrollen, so etwa in Wer hat Angst vor Virginia Woolf?, Faust II (unter Karlheinz Stroux 1972 in Düsseldorf), Die Plebejer proben den Aufstand und Der Vater (in Wien).
Während der fünfziger Jahre erhielt Münch einige unbedeutende Filmrollen. 1961 machte er in der Filmsatire Das Wunder des Malachias auf sich aufmerksam, wo er als Dr. Erwin Glass ein offenbar echtes Wunder bedenkenlos zu einem Wirtschaftswunder umfunktionierte. Münch erhielt 1962 dafür als bester Hauptdarsteller das Filmband in Gold sowie den Preis der deutschen Filmkritik. Bundesweit bekannt wurde Münch durch die Verkörperung des unheimlichen „Hai“-Tauchers in dem Edgar-Wallace-Film Das Gasthaus an der Themse aus dem Jahr 1962 und als FBI-Chef Mr. High in den deutschen Jerry-Cotton-Filmen der 1960er Jahre.
Eine seiner letzten Rollen hatte Münch in dem Film Das Spinnennetz von Bernhard Wicki als Baron von Köckwitz, der 1989 herauskam. Durch eine schwere Erkrankung Wickis mussten die Dreharbeiten (1986–1989) für einen längeren Zeitraum unterbrochen werden. Noch während dieser Zeit starb Münch und wurde durch Ullrich Haupt ersetzt. Wicki konnte sich beim Schneiden des Films aber nicht dazu entscheiden, auf Münchs Darstellung vollständig zu verzichten. Daher ist in einigen kurzen Einstellungen des Films auch Münch zu sehen.
Münch war auch ein vielbeschäftigter Hörspielsprecher. So wirkte er beispielsweise 1952 in der ersten Staffel von Gestatten, mein Name ist Cox (Regie: Hans Gertberg) an der Seite von Carl-Heinz Schroth mit oder 1956 als Sherlock Holmes unter Regisseur Eduard Hermann in Der Silberstrahl von Arthur Conan Doyle[3]. Daneben veranstaltete er auch zahlreiche Dichterlesungen. Auch hatte er in den 1960ern eine halbstündige Radio-Satiresendung namens „Adrian und Alexander“, die unter anderem im WDR, NDR und SFB lief, und in welcher er den Adrian und seinen unverständliche Laute ausstoßenden Freund Alexander mimte, welchem er in satirischer Weise die aktuellen Ereignisse erklärte.
In seinem Urlaubsort in der Nähe von Málaga brach Richard Münch gegen Mitternacht des 5. Juni 1987 im Alter von 71 Jahren auf der Straße zusammen und erlag einem Herzanfall.[4] Er war seit 1959 mit der Schauspielerin Ella Büchi verheiratet, hatte zwei Söhne, darunter Stephan aus einer ersten Ehe, und wohnte in Küsnacht. Sein Grab, wie auch das seiner Frau, befindet sich auf dem Friedhof Küsnacht-Hinterriet.
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