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Menge von n-Tupeln Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Relation (lateinisch relatio „Beziehung“, „Verhältnis“) ist allgemein eine Beziehung, die zwischen Dingen bestehen kann. Bei Relationen im Sinne der Mathematik ist stets klar, ob sie bestehen oder nicht, sodass Objekte nicht „bis zu einem gewissen Grade“ in einer Relation zueinander stehen. Damit ist eine einfache mengentheoretische Definition des Begriffs möglich: Eine Relation ist eine Menge von -Tupeln. In der Relation zueinander stehende Dinge bilden -Tupel, die Element von sind.
Wird nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben, versteht man unter einer Relation gemeinhin eine zweistellige oder binäre Relation. Bei einer solchen Beziehung bilden dann jeweils zwei Elemente und ein geordnetes Paar Stammen dabei und aus verschiedenen Grundmengen und , so heißt die Relation heterogen oder „Relation zwischen den Mengen und .“ Stimmen die Grundmengen überein (), dann heißt die Relation homogen oder „Relation in bzw. auf der Menge .“
Wichtige Spezialfälle, zum Beispiel Äquivalenzrelationen und Ordnungsrelationen, sind Relationen auf einer Menge.
Heute sehen manche Autoren den Begriff Relation nicht unbedingt als auf Mengen beschränkt an, sondern lassen jede aus geordneten Paaren bestehende Klasse als Relation gelten.
Eine zweistellige Relation (auch binäre Relation genannt)[1] zwischen zwei Mengen und ist eine Teilmenge des kartesischen Produkts [2][3][4]
Die Menge wird als Quellmenge (englisch: set of departure) der Relation bezeichnet, die Menge als Zielmenge (englisch: set of destination).[5]
Manchmal ist diese Definition jedoch nicht präzise genug und man bezieht die Quell- und Zielmenge in die Definition mit ein, obige Teilmenge wird dann der Graph der Relation genannt. Eine zweistellige Relation ist dann definiert als Tripel
Die Kenntnis von Quelle und Zielmenge ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn man Funktionen als spezielle (sogenannte funktionale) Relationen betrachtet.
Als Urbild-, Argument- oder Definitions- oder Vorbereich[6][7] einer gegebenen zweistelligen Relation wird der kleinstmögliche Vorbereich zum Graphen verstanden, dessen Elemente alle in den geordneten Paaren von tatsächlich auf der linken Seite auftreten, in Zeichen
Der Wertevorrat, Werte- oder Bild- oder Nachbereich[6][7] bezeichnet in diesem Sinne den kleinsten Nachbereich zu bei gegebenem , dessen Elemente also alle in den Paaren von auf der rechten Seite auftreten, in Zeichen
Gelegentlich wird für die Vereinigungsmenge die Bezeichnung Feld (oder Knotenmenge) benutzt, in Zeichen
Darüber hinaus finden sich folgende Bezeichnungen:
Stimmen zwei Relationen in ihren Graphen überein, so sagt man auch, sie seien im Wesentlichen gleich.
Beispiel: Jede Relation ist im Wesentlichen gleich mit und mit der homogenen Relation .
Allgemeiner ist eine -stellige Relation eine Teilmenge des kartesischen Produkts von Mengen :
Dabei bezeichnet die endliche Folge der Mengen, und das kartesische Produkt.
Die ausführlichere Definition lässt sich auch auf -stellige Relationen verallgemeinern und man erhält dann das -Tupel
Die Mengen heißen Trägermengen der Relation mit den minimalen Trägermengen zum Graphen , nämlich
Das Feld einer -stelligen Relation ist gegeben durch
Wesentliche Gleichheit ist analog definiert wie für zweistellige Relationen durch Übereinstimmung der Graphen, insbesondere ist jede -stellige Relation im Wesentlichen gleich mit und mit der homogenen Relation .
Eine einstellige Relation auf einer Menge ist somit einfach eine Teilmenge , in der ausführlichen Definition mit .
Die nullstelligen Relationen sind demnach die Teilmengen des leeren kartesischen Produkts bzw. , also und , ausführlich und .
Häufig sind die Trägerbereiche einer Relation keine Mengen, sondern echte Klassen, man spricht dann von Klassenrelationen. Gelegentlich kann man mengentheoretische Probleme, die sich daraus ergeben, vermeiden, indem man nur noch den Graph der entsprechenden Relation betrachtet. Die (minimalen) Trägermengen (, im zweistelligen Fall Definitions- und Wertemenge ) sind tatsächlich Mengen, aber es ist nicht nötig, sich von vornherein auf Quellmenge, Zielmenge, … () festzulegen, wenn die Relationen im Wesentlichen gleich sind. Nicht immer ist das möglich, beispielsweise für die Äquivalenzrelation der Gleichmächtigkeit, siehe auch: Kardinalzahlen §Definition. Gleichheit von Relationen im Wesentlichen ist ein weiteres Beispiel.
Eine zweistellige Klassenrelation mit Quellklasse und Zielklasse heißt vorgängerklein,[15][16] wenn für alle die Klasse der Vorgänger (Urbildfaser von , s. u.) eine Menge (d. h. keine echte Klasse) ist.[17] Die Relation heißt englisch right-narrow (deutsch in etwa nachfolgerklein),[18] wenn für alle die Klasse der Nachfolger (Bildfaser von ) eine Menge ist. Im Fall der Rechtseindeutigkeit (partielle Abbildungen, Abbildungen, s. u.) ist eine Klassenrelation stets klein, da es zu jedem Urbild (genau oder höchstens) einen Bildwert gibt, die Klasse der Nachfolger also eine Einermenge (oder die Leermenge) ist. Jede injektive Klassenabbildung ist beides, klein und vorgängerklein. Die Enthaltenseinsrelation ist für jede Klasse vorgängerklein, da die keine echten Klassen sein können, sondern Mengen sind und damit ebenfalls eine Menge ist.[19][20] Die Begriffe Vorgänger und Nachfolger selbst werden üblicherweise im Kontext von Ordnungsrelationen verwendet, siehe Ordnungsrelation §Vorgänger und Nachfolger.
Das kartesische Produkt zweier Mengen und ist die Menge aller geordneten Paare von und wobei irgendein Element aus der Menge und eines aus darstellt. Bei dem geordneten Paar ist die Reihenfolge wichtig, d. h. unterscheidet sich von im Gegensatz zum ungeordneten Paar das identisch ist mit Für schreibt man auch , um zu verdeutlichen, dass jene Beziehung zwischen den Objekten besteht (wie in ). Die Leermenge als Teilmenge des kartesischen Mengenprodukts als Relation aufgefasst heißt Nullrelation , das volle Produkt heißt Allrelation (auch Universalrelation) (auch als bezeichnet).[21]
In allen Fällen ist (beziehungsweise wenn die ausführliche Definition zugrunde gelegt wird).
Für Funktionen und Multifunktionen gilt:
Für Funktionen und partielle Funktionen gilt:
Allgemein gilt:
Es gilt:
Die Vorwärtsverkettung[24] zweier zweistelliger Relationen ist wie folgt definiert:
Die Verkettung in der umgekehrten Reihenfolge wird als Rückwärtsverkettung[28] bezeichnet:
Manche Autoren (W. v. O. Quine) verwenden hierfür alternativ die Notation .[30]
Die Reihenfolge ist bei der Rückwärtsverkettung dieselbe wie bei der Verkettung von Funktionen (die als spezielle Relationen aufgefasst werden können).
Die Verkettung zweistelliger Relationen wird auch als relatives Produkt bezeichnet. Bei der Verkettung kann auch die einfachste Relation, die in jedem kartesischen Produkt enthaltene leere Relation (leere Menge) auftreten, nämlich wenn und disjunkt sind, in Zeichen: .
Beispiel: Die Relation „Schwägerin sein von“ ist die Vereinigungsmenge
Die Umkehrrelation (auch konverse Relation, Konverse oder inverse Relation genannt) ist für eine zweistellige Relation definiert als
Gelegentlich findet sich hierfür auch die Bezeichnung transponierte Relation, in Zeichen .[31]
Die Verallgemeinerung der Umkehrrelation (Konverse) auf -stellige Relationen ist die Permutation der Koordinaten der in ihr enthaltenen -Tupel, speziell
beides Beispiele (zyklischer) selbstinverser Permutationen.
Sei eine Permutation (d. h. eine bijektive Abbildung von auf sich selbst),[32] und sei eine -stellige Relation, dann ist die nach Anwenden der Permutation sich ergebende Relation (man verstehe als Familie). Im Fall der Spiegelung
ist .
Bei einer zweistelligen Relation bezeichnet man als das Bild einer Menge oder Klasse die Menge bzw. Klasse
Das Urbild einer Menge oder Klasse ist die Menge bzw. Klasse
Gelegentlich findet sich hierfür auch die Bezeichnung (sic!),[30][36] oft auch mit eckigen Klammern als notiert. Bei Korrespondenzen ist für die Bildfaser einer Einermenge (Singleton) auch die Schreibweise im Gebrauch, wofür teilweise ebenfalls die Notation mit eckigen Klammern verwendet wird, d. h. ;[37] im Fall symmetrischer Relationen, d. h. (ggf. partieller) Äquivalenz- bzw. Verträglichkeitsrelationen ist die Notation und spricht von Äquivalenz- bzw. Verträglichkeits- oder Toleranzklassen.
Relationen lassen sich auf verschiedene Art und Weise auf Teilmengen der Trägermengen einschränken, Näheres siehe Einschränkung einer Relation.
Für zweistellige Relationen bei festem Vor- und Nachbereich ist die komplementäre Relation gegeben durch[38]
analog für -stellige Relationen bei festen Trägerbereichen . Auf den reellen Zahlen ist beispielsweise die komplementäre Relation zu .
Wird die komplexe Notation zugrunde gelegt, so ist
wobei jetzt keine äußeren Zugaben mehr sind, sondern Bestandteile der Relation; analog für -stellige Relationen in dieser Notation.
Wie für alle Mengen ist das Komplement auch für Relationen involutiv:
Ist , also , dann nennt man die Relation homogen. Manche Autoren definieren eine allgemeine Relation bereits als homogene Relation, denn eine allgemeine Relation kann immer auch als Einschränkung einer homogenen betrachtet werden: .
Eine spezielle homogene Relation in einer Menge ist die Gleichheits- oder Identitätsrelation oder Diagonale
Alternative Notationen für die Diagonale sind oder ; wenn bereits bekannt ist, wird sie einfach mit , oder bezeichnet.[39]
Eine weitere spezielle homogene Relation ist die Allrelation oder Universalrelation
Wenn bereits bekannt ist, wird wie bei der Identitätsrelation auch hier der Index weggelassen.[40]
Die Allrelation spielt eine Rolle in der Graphentheorie (siehe unten). Ein Anwendungsbeispiel ist folgender Satz:
Die Bildung der Umkehrrelation (konversen Relation) einer homogenen zweistelligen Relation liefert wieder eine homogene zweistellige Relation (Abgeschlossenheit), zweimalige Ausführung ergibt wieder die Ausgangsrelation (Involutivität). Die Verknüpfung einer beliebigen (auch nicht-homogenen) Relation mit der dazu konversen Relation ist symmetrisch und reflexiv, also eine Äquivalenzrelation, aber im Allgemeinen nicht gleich der Identitätsrelation.[29]
Im Fall einer homogenen Relation ist die Verkettung ebenfalls eine homogene Relation, sodass die homogenen Relationen in ein Monoid mit der multiplikativen Verknüpfung und dem neutralen Element bilden. Somit kann und können allgemeiner Potenzen für definiert werden, wobei ist.[41] wird daher auch Einsrelation auf der Menge genannt.
In Erweiterung der Notation anstelle von für die Umkehrrelation bezeichnet man deren Potenzen mit negativen Exponenten:[42]
Damit sind beliebige ganze Zahlen als Exponent zulässig.
Zudem besitzt jedes Monoid homogener Relationen mit der leeren Relation (Nullrelation)
noch ein absorbierendes Element.
Durch Vereinigung der verschiedenen Potenzen entstehen die Relationen[43][42]
Alles zusammengefasst, bilden die zweistelligen Relationen auf einer Menge eine Relationsalgebra
Unter Verwendung der Notationen .[46]
Zusammen mit den Beschränkungen bilden die homogenen Relationen eine (heterogene) Peirce-Algebra.[47]
Homogene mehrstellige Relationen sind (mit ihrem Graphen) Teilmengen von . Für festes sind die Allrelation (auch ) und die Identitätsrelation (Diagonale) (auch ) gegeben durch
Die als Verallgemeinerung der Konversenbildung beschriebene Anwendung von Permutationen auf ihre -Tupel sind hier von besonderer Bedeutung, da man auf diese Weise immer innerhalb der Teilmengen von bleibt (Abgeschlossenheit). M. a. W. sind diese Operationen bijektive Abbildungen in . Auch weitere von zweistelligen Relationen bekannte Begriffe wie Reflexivität und Symmetrie etc. lassen sich in kanonischer (natürlicher) Weise auf beliebig mehrstellige Relationen ausdehnen.
Die Graphentheorie beschreibt Mengen mit einer Relation darauf zusammen mit gewissen Verallgemeinerungen unter einem gemeinsamen Oberbegriff, dem Graphen.[48] Die in der Graphentheorie betrachteten Fälle sind (wenn nicht anders angegeben) üblicherweise endlich (finit).
1. Eine relationale Struktur bestehend aus einer Menge zusammen mit einer Relation darauf wird als gerichteter (auch orientierter) Graph bezeichnet. wird Knotenmenge des Graphen genannt, ihre Elemente heißen Knoten. wird als Teilmenge von als Kantenmenge bezeichnet, ihre Elemente (geordnete Paare aus ) heißen gerichtete (d. h. orientierte) Kanten.
2. Symmetrische Graphen , d. h. Mengen mit einer symmetrischen Relation , sind äquivalent einem ungerichteten Graphen , dessen Kantenmenge aus (ungerichteten) Kanten, nämlich den (ungeordnete) Mengen mit (hier äquivalent zu ) besteht.
3. Weitere Verallgemeinerungen betreffen sogenannte gerichtete Graphen mit zusammengefassten Mehrfachkanten, bei denen jede Kante eine natürliche Zahl als Multiplizität hat. Die Kanten solcher Graphen können durch eine Multimenge dargestellt werden: eine Abbildung mit einer Menge und einer Abbildung , die jedem Knoten eine Farbe genannte positive Zahl zuordnet. Ähnlich sind Graphen mit gefärbte Knoten und/oder Kanten.[49]
4. Von gewichteten Knoten und/oder Kanten: Von Gewichten anstelle von Farben spricht man, wenn die Abbildung reellwertig ist. Bei gewichteten Knoten entspricht dies einer Fuzzymenge , bei ist ein real valued multiset.[50] Entsprechendes gilt für gewichtete Kanten. Für orientierte Graphen bedeutet dies insbesondere, dass die Kantenmenge (eine Relation, d. h. Menge geordneter Knotenpaare) in einer Erweiterung des Relationsbegriffs zu einer Multimenge oder Fuzzymenge wird.
Die folgenden Relationen sind für Funktionen (dargestellt als spezielle Relationen) wichtig. Im Allgemeinen besteht hier die Relation zwischen zwei verschiedenen Mengen der Fall ist natürlich auch möglich.
Die Relation heißt | genau dann, wenn (Prädikatenlogik) | oder gleichwertig (Mengenschreibweise) | und das bedeutet: |
---|---|---|---|
linkstotal bzw. definal (Multifunktion) |
Jedes Element aus hat mindestens einen Partner in | ||
rechtstotal bzw. surjektiv | Jedes Element aus hat mindestens einen Partner in | ||
linkseindeutig bzw. injektiv | Jedes Element aus hat höchstens einen Partner in | ||
(rechts-) eindeutig (partielle Funktion) |
Jedes Element aus hat höchstens einen Partner in |
Die Relation heißt | genau dann, wenn (Prädikatenlogik) | oder gleichwertig (Mengenschreibweise) | und das bedeutet: |
---|---|---|---|
bitotal | Jedes Element aus hat mindestens einen Partner in und umgekehrt. | ||
eineindeutig | Jedes Element aus hat höchstens einen Partner in und umgekehrt. | ||
bijektiv | Jedes Element aus hat genau einen Partner in | ||
Abbildung bzw. Funktion | Jedes Element aus hat genau einen Partner in |
Eine Relation ist also genau dann eine (totale) Funktion, wenn sie linkstotal und rechtseindeutig ist. Das heißt, dass jedes Element in A genau einen Partner in B hat. Die Eigenschaften surjektiv, injektiv und bijektiv werden in der Regel für Funktionen gebraucht und spezifizieren bestimmte zusätzliche Eigenschaften. Z. B. ist eine Funktion (und auch eine beliebige Relation) genau dann bijektiv, wenn sie surjektiv und injektiv ist, also wenn ihre Umkehrrelation eine Funktion ist.
Die Relation heißt | genau dann, wenn sie eine | ist oder gleichwertig (Mengenschreibweise) | und das bedeutet: |
---|---|---|---|
Surjektion | surjektive Funktion | Jedes Element aus hat genau einen Partner in und jedes Element aus hat mindestens einen Partner in | |
Injektion | injektive Funktion | Jedes Element aus hat genau einen Partner in und jedes Element aus hat höchstens einen Partner in | |
Bijektion | bijektive Funktion | Jedes Element aus hat genau einen Partner in und umgekehrt. |
Eine Abbildung bzw. Funktion nennt man auch
Eine Funktion ist als Relation immer umkehrbar, als Funktion ist sie dagegen genau dann umkehrbar, wenn ihre Umkehrrelation auch wieder eine Funktion ist, also wenn es eine Umkehrfunktion von ihr gibt.
Die in den folgenden Tabellen gegebenen Beispiele beziehen sich bei Verwendung von Gleichheitszeichen „=“, Kleinerzeichen „<“ und Kleinergleich-Zeichen „≤“ auf die gewöhnliche Anordnung reeller Zahlen.
Die Relation heißt | genau dann, wenn (Prädikatenlogik) | oder gleichwertig (Mengenschreibweise) | und das bedeutet: |
---|---|---|---|
rechtskomparativ bzw. drittengleich[51] | Stehen zwei Elemente jeweils zu einem gleichen dritten Element in Relation, dann stehen auch sie zueinander in Relation. Z. B. gilt mit und stets | ||
linkskomparativ bzw. euklidisch[52][53] | Steht ein erstes Element jeweils zu einem zweiten und zu einem dritten Element in Relation, so stehen auch diese zueinander in Relation. Z. B. gilt mit und stets ebenso | ||
transitiv | Steht ein erstes Element zu einem zweiten Element und dieses wiederum zu einem dritten Element in Relation, so steht auch das erste Element zum dritten Element in Relation. Z. B. folgt aus und stets | ||
intransitiv | Stehen zwei Elemente in Relation und zudem das zweite Element zu einem dritten Element in Relation, dann steht das erste Element zum dritten Element nicht in Relation. Z. B. ist jede natürliche Zahl die (unmittelbare) Vorgängerin von und die (unmittelbare) Vorgängerin von aber ist nicht (unmittelbare) Vorgängerin von |
Nichttransitivität (d. h. die Relation ist nicht transitiv), Intransitivität und negative Transitivität sind jeweils voneinander verschieden.
Die Relation heißt | genau dann, wenn (Prädikatenlogik) | oder gleichwertig (Mengenschreibweise) | und das bedeutet: |
---|---|---|---|
reflexiv | Jedes Element steht in Relation zu sich selbst, z. B. ist stets | ||
irreflexiv | Kein Element steht in Relation zu sich selbst, z. B. gilt für kein |
Die Relation heißt | genau dann, wenn (Prädikatenlogik) | oder gleichwertig (Mengenschreibweise) | und das bedeutet: |
---|---|---|---|
symmetrisch | Die Relation ist ungerichtet, z. B. folgt aus stets (und umgekehrt) | ||
antisymmetrisch bzw. identitiv | Es gibt keine zwei verschiedenen Elemente, die in beiden Richtungen in Relation stehen, z. B. folgt aus und stets | ||
asymmetrisch | Es gibt keine zwei Elemente, die in beiden Richtungen in Relation stehen, z. B. folgt aus stets, dass nicht gilt. |
Die Relation heißt | genau dann, wenn (Prädikatenlogik) | oder gleichwertig (Mengenschreibweise) | und das bedeutet: |
---|---|---|---|
total bzw. vollständig | Je zwei Elemente stehen in Relation, z. B. wenn stets oder gilt. | ||
konnex[54] bzw. verbunden | Je zwei verschiedene Elemente stehen in Relation, z. B. wenn stets oder (für ) gilt. | ||
trichotom | Je zwei verschiedene Elemente stehen stets auf genau eine Weise in Relation, z. B. wenn stets entweder oder gilt. |
Zwischen den Eigenschaften gelten folgende Zusammenhänge:
Zwischen den Eigenschaften einer Relation und denen ihres Komplements bestehen folgende Zusammenhänge:
Weitere wichtige Klassen von Relationen und ihre Eigenschaften:
In der elementaren Mathematik gibt es drei grundlegende Vergleichsrelationen:
mit .
Zwei reelle Zahlen stehen immer in genau einer dieser Relationen zueinander. Mit diesen Relationszeichen lassen sich auch weitere bilden. Es gilt:
für alle .
Für komplexe Zahlen existieren obige Ordnungsrelationen nicht.
Mathematiker verwenden das Zeichen ≤ auch für abstrakte Ordnungsrelationen (und ≥ für die zugehörige Umkehrrelation), während „<“ keine Ordnungsrelation im Sinne der mathematischen Definition ist.
Für Äquivalenzrelationen werden „symmetrische“ Symbole wie ≈, ~, ≡ bevorzugt.
Für einen beliebigen Halbring mit Nullelement und Einselement ist folgendes eine Kategorie:
Die Morphismen sind also mengenindizierte Matrizen und ihre Komposition geschieht wie bei der Matrixmultiplikation, entspricht der Einheitsmatrix .
Im Sonderfall gilt , d. h., ist die Kategorie der Relationen.
Operationen auf ganzen Relationen werden in der relationalen Algebra untersucht. In der Informatik sind Relationen bei der Arbeit mit relationalen Datenbanken wichtig.
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