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Deutsche Zentrale Fachbibliothek für Technik, Architektur, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik mit Sitz in Hannover Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften ist die Deutsche Zentrale Fachbibliothek für Technik sowie Architektur, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik mit Sitz in Hannover. Die TIB ist die weltweit größte Spezialbibliothek für Technik und Naturwissenschaften.[1][2] Sie hat den Auftrag, in ihren Spezialgebieten die nationale wie internationale Forschung und Industrie sowie als Universitätsbibliothek Studierende, Forschende und Lehrende aller Fakultäten der Leibniz Universität Hannover sowie Bürger aus der Region mit Literatur und Information in gedruckter und elektronischer Form zu versorgen. Die TIB unterstützt Fach- und Forschungscommunities mit zahlreichen Angeboten in ihren Forschungs-, Lern- und Arbeitsprozessen. Zur Optimierung ihrer Dienstleistungen betreibt die Bibliothek angewandte Forschung und Entwicklung. Die Schwerpunkte liegen auf Data Science, nicht-textuellen Materialien, Open Science und Visual Analytics.
TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften | |
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Gründung | 1959 |
Bestand | über 9 Millionen Medieneinheiten |
Bibliothekstyp | Spezialbibliothek |
Ort | Hannover |
ISIL | DE-89 (Technische Informationsbibliothek (TIB) / Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek) |
Leitung | Sören Auer |
Website | www.tib.eu |
Die TIB ist Teil der nationalen Forschungsinfrastruktur und zugleich die größte Fachbibliothek in ihren Bereichen. Zu ihren Kernkompetenzen gehört die Volltextversorgung.
Als Zentrale Fachbibliothek in ihren Fachbereichen arbeitet die TIB eng mit den beiden anderen Deutschen Zentralen Fachbibliotheken – ZB MED – Informationszentrum Lebenswissenschaften und ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft – in den Bereichen Volltextversorgung, Lizenzen, nicht-textuelle Materialien, Langzeitarchivierung und Open Access zusammen.[3]
Die TIB ist eine Stiftung öffentlichen Rechts des Landes Niedersachsen. Sie trägt die Zusatzbezeichnungen „Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften“ und „Universitätsbibliothek“.
Die TIB ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.[4] Im Jahr 2020 wurde sie als nationale Bibliothek des Jahres ausgezeichnet.[5]
Die TIB besitzt einen weltweit einmaligen Bestand an grundlegender wie auch hoch spezialisierter technisch-naturwissenschaftlicher Fach- und Forschungsinformation. Die TIB sammelt Literatur aus den Bereichen Technik sowie Architektur, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik in diversen Sprachen und unterschiedlichen Medien. Dieser Bestand wird ergänzt durch einzigartige Sammlungen, die sich durch ihren Inhalt oder ihre regionale Ausrichtung auszeichnen. Dazu gehören Dissertationen, Patente und Standards sowie schwer beschaffbare graue Literatur aus Technik und Naturwissenschaften wie Konferenz- und Forschungsberichte. Eine Spezialität der TIB ist die Bereitstellung von schwer beschaffbaren und sprachlich schwer zugänglichen Neuerscheinungen aus Osteuropa und Ostasien.[6]
Der Bestand der TIB umfasst insgesamt 10 Millionen Medieneinheiten (Stand 31. Dezember 2022):
Das TIB-Portal ist der zentrale Webauftritt der Technischen Informationsbibliothek und bietet neben zahlreichen Informationen zu den Angeboten, digitalen Dienstleistungen und Forschungsaktivitäten der Bibliothek ein integriertes Recherche- und Bestellportal für alle Zielgruppen der TIB. Diese in Eigenleistung entwickelte Discovery-Lösung erlaubt die Recherche nach wissenschaftlichen Informationen unterschiedlichster Medientypen. So können wissenschaftliche Publikationen genauso wie Patente und Standards recherchiert werden, aber auch audiovisuelle Medien und Forschungsdaten. Im Suchraum „TIB für Forschung und Unternehmen“ kann für die überregionale Literaturversorgung nach Fach- und Forschungsinformationen mit Schwerpunkt Technik und Naturwissenschaften recherchiert werden. Ermöglicht wird hier ein direkter und kostenloser Zugriff auf frei verfügbare elektronische Volltexte und multimediale Objekte sowie auf Nationallizenzen. Über die kostenpflichtige TIB-Dokumentlieferung wird zudem eine schnelle Bereitstellung von Dokumenten in elektronischer oder gedruckter Form beziehungsweise ein Direktzugriff auf elektronische Dokumente (Pay-per-View) geboten. Im Suchraum „TIB für die Leibniz Universität Hannover“ kann nach Büchern, Zeitschriften und elektronischen Medien aus dem Gesamtbestand der TIB recherchiert werden. Die Medien können wie gewohnt entweder über das Campusnetz direkt online genutzt oder an den TIB-Standorten vor Ort ausgeliehen werden. Dieser Suchraum bietet der lokalen Zielgruppe der TIB einen alternativen und moderneren Rechercheansatz zum klassischen elektronischen Bibliothekskatalog (OPAC).
Um der Publikationsflut in den Wissenschaften entgegenzuwirken entwickelt die TIB den Open Research Knowledge Graph[7], mit dem die wissenschaftlichen Beiträge aus wissenschaftliche Publikationen in einer flexiblen Datenbank (dem Knowledge Graph) organisiert werden können. Im Jahr 2024 hat die TIB den Dienst ORKG ASK veröffentlicht[8], der es ermöglicht KI-gestützt wissenschaftliche Fragen auf Basis eines Korpus von 80 Millionen wissenschaftlichen Publikationen zu beantworten.
Das AV-Portal der TIB ist eine webbasierte Plattform für qualitätsgeprüfte wissenschaftliche Videos insbesondere aus den Bereichen Technik und Naturwissenschaften. Darunter fallen beispielsweise Computervisualisierungen, Lernmaterialien, Simulationen, Experimente, Interviews, Vorlesungs- und Konferenzaufzeichnungen. Im AV-Portal kommen verschiedene automatische Videoanalysen zum Einsatz, welche eine zielgenaue Suche im Videoinhalt, das heißt, im gesprochenen und geschriebenen Text ermöglichen.[9][10]
Darüber hinaus stellt die TIB den Medienbestand der IWF Wissen und Medien im TIB AV-Portal bereit. Dieser Medienbestand wurde im November 2012 auf die TIB übertragen.[11]
Das OER-Portal twillo bietet eine zentrale Infrastruktur für Open Educational Resources (OER).[12] Hochschulische Bildungsmaterialien aus allen Fachbereichen können seit 2020 auf der Open-Source Plattform veröffentlicht werden. Die bedarfsorientierte Weiterentwicklung und der Ausbau werden vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert (2019–2023). Ziel- und Anspruchsgruppe sind insbesondere Hochschullehrende.[13]
Die TIB versorgt ihre Kunden aus Wissenschaft, Forschung und Industrie über die TIB-Dokumentlieferung schnellstmöglich und umfassend mit benötigten Fachinformationen aus Technik und Naturwissenschaften. Die kostenpflichtige TIB-Dokumentlieferung bietet eine schnelle Bereitstellung von Dokumenten in elektronischer oder gedruckter Form bzw. einen Direktzugriff auf elektronische Dokumente (Pay-per-View). Literatur, die nicht in der TIB vorhanden ist, beschafft die TIB bei anderen Lieferanten.
Im AV-Portal der TIB werden wissenschaftliche Videos insbesondere aus den Bereichen Technik und Naturwissenschaften bereitgestellt und nachhaltig für Bildung und Wissenschaft nutzbar gemacht. Die Videos werden per Speech-to-Text analysiert, wodurch eine Suche im gesprochenen Text des Videos ermöglicht wird, und mit einem eindeutigen Zitierlink (Digital Object Identifier (DOI)) versehen. Das AV-Portal wurde vom Kompetenzzentrum für nicht-textuelle Materialien an der TIB in Kooperation mit dem Hasso-Plattner-Institut seit Juli 2011 entwickelt und ging im Frühjahr 2014 online.[14][10]
Die TIB vergibt DOI-Namen für Forschungsdaten, nicht-textuelle Materialien wie Videos, Bilder oder 3D-Modelle, graue Literatur und Artikel in Open-Access-Zeitschriften. Die Vergabe eines Digital Object Identifier (DOI) ermöglicht es, auf Objekte nachhaltig und eindeutig zuzugreifen. Der DOI-Service der TIB steht wissenschaftlichen Einrichtungen, Publikationsservices sowie dem Hochschul- und Forschungsbereich zur Verfügung.
2005 war die TIB die weltweit erste DOI-Registrierungsagentur für Forschungsdatensätze aus dem Bereich Technik und Naturwissenschaften sowie Medizin.
Die TIB sammelt deutsche Forschungsberichte aus Technik und Naturwissenschaften so umfassend wie möglich. Sie ist Depotbibliothek für Forschungsberichte für verschiedene Ministerien und forschungsfördernde Institutionen, darunter das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Die Berichte werden über das TIB-Portal nachgewiesen und bereitgestellt.
Die TIB engagiert sich in der weltweiten Community zur Entwicklung und Verbreitung von VIVO, einer Open-Source-Software für Forschungsinformationen.[15] Neben dem Aufbau und Betrieb eines eigenen FIS berät und unterstützt die TIB Institutionen aus dem Wissenschaftskontext wie Hochschulen, Forschungseinrichtungen oder Fachgesellschaften bei der Konzeption und Implementierung von Forschungsinformations-Lösungen.
Als forschende Bibliothek betreibt die TIB angewandte Forschung und Entwicklung, um neue Dienstleistungen zu generieren und bestehende zu optimieren. Die Schwerpunkte liegen auf Data Science & Digital Libraries, nicht-textuellen Materialien, Open Science und Visual Analytics.
In der Forschungsgruppe Data Science & Digital Libraries entwickelt die TIB Methoden und Techniken für die semantische Vernetzung von Daten, Informationen und Wissen.
In der Forschungsgruppe Visual Analytics beschäftigt sich die TIB mit der Visualisierung von Daten und der Interpretation visueller Daten.
Forschungsgruppe Scientific Data Management erforscht die TIB, wie groß-skalige, heterogene Daten dezentral und trotzdem semantisch vernetzt verarbeitet und analysiert werden können.
Im Open Science Lab der TIB werden im Dialog mit wissenschaftlich-bibliothekarischen Communities neue Ideen, Strategien, Arbeitsweisen und Werkzeuge im Bereich Open Science entwickelt und ausprobiert.
Im Kompetenzzentrum Nicht-Textuelle Materialien arbeiten die TIB an Analysemethoden und der Sammlung und Bereitstellung von audiovisuellen Medien, Open Educational Ressources (OER) sowie an der Referenzierung und Bereitstellung von Infrastrukturen für Forschungsdaten und wissenschaftliche Software.
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