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Menge definiert durch Zugehörigkeitsfunktionen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Fuzzy-Menge (auch unscharfe Menge, englisch fuzzy set) ist eine Menge, deren Elemente nicht notwendig mit Gewissheit, sondern nur graduell zur Menge gehören.
So werden z. B. die „Menge der Besserverdienenden in Deutschland“, die „Menge der jungen Leute in Berlin“ oder die „Menge der reifen Äpfel auf einem Baum“ besser durch eine Fuzzy-Menge beschrieben als durch eine (scharfe) Menge mit klassischer Ja-Nein-Zugehörigkeit der Elemente.
Der Begriff Fuzzy-Menge wurde 1965 durch Lotfi Zadeh (1921–2017) geprägt,[1] hat aber gedankliche Vorläufer bis hinein in die Antike (z. B. das Sorites-Problem), aber auch in der mehrwertigen Logik. Fuzzy-Mengen sind Grundelemente der Fuzzylogik und der Fuzzy-Regler und dort in teils spezieller Terminologie eingeführt worden.
Sei eine Menge. Sie ist die Grundmenge (auch: Universum), auf der die Untersuchungen durchgeführt werden. Ein klassisches Beispiel für ein Universum bildet die Menge der reellen Zahlen. Während eine klassische (scharfe) Menge durch ihre Indikatorfunktion mit
beschrieben wird, ist eine Fuzzy-Menge auf durch ihre sogenannte Zugehörigkeitsfunktion (engl. membership function) charakterisiert
charakterisiert. Für liegt zwischen 0 und 1 und wird interpretiert als Grad der Akzeptanz (Möglichkeit oder Wahrheit), dass zu gehört. Eine wichtige Rolle spielen die sogenannten -Schnitte, (engl. -cuts)
d. h. die scharfen Mengen aller Elemente, die eine Mindestzugehörigkeit von zu von haben.
Der Durchschnitt und die Vereinigung zweier Fuzzy-Mengen ist in der Regel definiert durch
Anstelle von und können jedoch auch andere T-Normen bzw. T-Conormen verwendet werden, siehe z. B.[2] Die Komplementbildung zu geschieht meistens gemäß
kann aber auch anders gestaltet werden, z. B. durch das sogenannte -Komplement, das auf Sugeno zurückgeht.[3] Im Gegensatz zu scharfen Mengen sind hier und nicht notwendig disjunkt und geben vereinigt auch nicht notwendig das Universum, d. h.
bei Fuzzy-Mengen gilt also nicht der Satz vom ausgeschlossenen Dritten.
Fuzzy-Zahlen sind spezielle Fuzzy-Mengen. Das Universum ist die Menge der reellen Zahlen. heißt Fuzzy-Zahl, wenn es genau ein gibt, wo die Zugehörigkeitsfunktion den Wert 1 annimmt, d. h.
Dann kann als die Fuzzy-Menge interpretiert werden, die den Ausdruck ungefähr beschreibt. Wenn z. B. die Raumtemperatur „ungefähr 20 Grad Celsius“ beträgt, könnte man die Menge der möglichen Raumtemperaturen durch eine Fuzzy-Zahl modellieren, deren Zugehörigkeitsfunktion bei 20 Grad Celsius eins ist und die links bzw. rechts davon auf null abfällt. Die einfachste Form einer Fuzzy-Zahl ist die Dreiecks-Fuzzy-Zahl , deren Zugehörigkeitsfunktion optisch wie ein gleichseitiges Dreieck mit der Spitze bei aussieht, d. h.
Dabei ist der sogenannte Spreizungsparameter, d. h. ist nur innerhalb des Intervalles größer als null. Bei einem Fuzzy-Regler werden die nötigen Fuzzy-Mengen meistens durch Dreiecks-Fuzzy-Zahlen modelliert.
Anschaulich sollte „ungefähr 3“ plus „ungefähr 4“ gleich „ungefähr 7“ sein, aber es stellt sich die Frage, was genau man darunter verstehen soll. Mit Hilfe des recht allgemeinen Erweiterungsprinzips (siehe z. B.[4]) erhält man die Summe zweier Fuzzy-Zahlen durch
Für scharfe und reduziert sich diese Formel auf die Minkowski-Addition. Für zwei Dreiecks-Fuzzy-Zahlen ergibt sich z. B. ganz einfach
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