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französisches Regiment der schweren Kavallerie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Régiment Royal-Picardie cavalerie, zuletzt als 20e régiment de cavalerie, war ein Regiment der schweren Kavallerie, aufgestellt im Königreich Frankreich während des Ancien Régime und der Ersten Republik.
Régiment Royal-Picardie cavalerie | |
---|---|
Regimentsstandarte | |
Aktiv | 1652 bis 1803 |
Staat | Frankreich |
Streitkräfte | französische Armee |
Teilstreitkraft | Kavallerie |
Typ | Regiment |
Standort | letzte Garnison: Gray (Haute-Saône) |
Schutzpatron | St. Georg |
Jahrestage | 7. Dezember |
Führung | |
Ehemalige Kommandeure |
Mestre de camp Louis Charles Gaston de Nogaret de Foix d’Epernon, duc de Candale |
Das Regiment führte bis zu vier Standarten aus grüner Seide. Beidseitig war die königliche Sonne abgebildet, die von Lilien an den Ecken eingefasst war. Alle Stickereien sowie die Fransen waren in Gold ausgeführt.[4] Nach der Verleihung des Attributs „Royal“ änderte sich die Farbe in Blau.
(Mestre de camp war die Rangbezeichnung für den Regimentsinhaber und/oder den tatsächlichen Kommandeur. Sollte es sich bei dem Mestre de camp um eine Person des Hochadels handeln, die an der Führung des Regiments kein Interesse hatte (wie z. B. der König oder die Königin) so wurde das Kommando dem Mestre de camp lieutenant (oder Mestre de camp en second) überlassen. Während der Revolution wurde dieser Rang durch den „Colonel“ und von 1793 bis 1803 durch den Chef de brigade ersetzt)
Das Regiment war in den folgenden Kriegen eingesetzt:
Am 16. September 1652 erhielt der Duc de Candale ein Patent zur Aufstellung eine Kavallerieregiments ausgefertigt. Dieses wurde sogleich der „Armée de Catalogne“ (Katalanische Armee) zugeteilt. Erstmals eingesetzt wurde es 1654 bei der Einnahme von Villefranca, Roses und Puigcerdà. 1655 wurde es zur Armee in der Picardie abkommandiert. Im folgenden Jahr stand es wieder in Katalonien, wo es bis zum Abschluss des Friedensvertrages an der Pyrenäenfront eingesetzt war. Der Regimentsinhaber, der Duc de Candale starb am 2. Januar 1658 in Lyon. Das Regiment ging als Erbfall an einen Angehörigen seiner Familie über und hieß von nun an „Régiment de Foix-Candale cavalerie“. Nach dem Ende des Französisch-Spanischen Krieges wurde das Regiment wie viele andere am 20. Juli 1660 bis auf die Leibkompanie entlassen. Mit dem 7. Dezember 1665 erfolgte die Neuaufstellung als „Régiment de Foix-Candale cavalerie“ und die Kommandierung zur „Armée de Roussillon“ (Roussillon-Armee). Im Jahre 1668 verlegten die vier Kompanien, aus denen die Einheit zu diesem Zeitpunkt bestand, anlässlich des Devolutionskrieges zur Besetzung der Franche-Comté. Nach dem Friedensvertrag wurde die Einheit am 24. Mai 1668 wieder bis auf die Leibkompanie reduziert.
Am 9. Mai 1671 unter dem gleichen Namen wieder errichtet diente es 1672 im Holländischen Krieg in den Niederlanden.
Im Jahre 1674 war es an der endgültigen Inbesitznahme der Franche-Comté durch König Louis XIV. beteiligt. Im gleichen Jahr ging es in das Eigentum des Marquis de Biron über.
Anschließend wurde es zur Armee von Maréchal Turenne in Deutschland kommandiert. Hier kämpfte es 1674 im Gefecht bei Langenburg, in der Schlacht bei Sinsheim, der Schlacht bei Enzheim und im Gefecht bei Mülhausen.
Im folgenden Jahr wurde das Regiment wieder einmal reduziert, die allein verbliebene Leibkompanie wurde in das Régiment Royal-Piémont cavalerie eingegliedert.
Am 20. Oktober 1683 wurde der Marquis de Roquelaure autorisiert, sein Regiment unter dem Namen „Régiment d'Armagnac cavlerie“ als Provinzregiment wieder zu errichten. Dazu wurde als Stamm die an Royal-Piémont abgegebene Leibkompanie herangezogen. Bereits am 15. Januar 1685 erhielt es seinen Status als Linienregiment zurück und wurde nun als „Régiment de Roquelaure cavalerie“ bezeichnet.
Unter diesem Namen stand es 1688 im Feldlager an der Saône, nahm 1689 an den Feldzügen in Deutschland und 1689 an denen in Flandern teil.
1694 kehrte es an den Rhein zurück und blieb dort bis Kriegsende. 1699 lag es im Feldlager bei Landau in der Pfalz
Bereits seit 1691 gehörte das Regiment der Familie d'Esclainvilliers, die zwei Mestres de camp stellte, Vater und Sohn.
Die „Esclainvillers cavalerie“ zog 1701 nach Deutschland in den Spanischen Erbfolgekrieg, 1702 erfolgte die Verlegung nach Italien, wo es rechtzeitig ankam, um im Gefecht bei Luzara einzugreifen. Es wurde dann in Mantua in Garnison gelegt und nahm von hier aus an allen Expeditionen von Gouverneur René de Froulay de Tessé teil. Ab dem Jahre 1704, unter dem Kommando des zweiten Marquis d'Esclainvillers werden die Informationen über die Aktivitäten des Regiments spärlich. Es wird lediglich zwischen 1707 und 1712 als in Flandern stehend erwähnt und 1713 bei der Belagerung von Landau.
Seit 1727 trug das Regiment den Namen seines neuen Besitzers, des Marquis de Peyre. Unter diesem Namen war es im Polnischen Thronfolgekrieg eingesetzt und nahm an der Belagerung von Kehl, von Freiburg (Breisgau) und dem Gefecht bei Klausen teil. Nach dem Feldzug von 1735 bezog es Garnison in Gray (Haute-Saône).
1742, bereits unter dem Namen „Régiment de Vintimille cavalerie“ zog es im Österreichischen Erbfolgekrieg, wo es an Kampfhandlungen bei Aire-sur-la-Lys und bei Béthune teilnahm. 1743 stieß es bei Wœrth zur Armée du Rhin (Rheinarmee).
1744 wurde es der Moselarmee zugeteilt und war an Gefecht auf den Höhen von Zabern beteiligt, in welchem dem kaiserlichen General Nadasty eine Niederlage zugefügt wurde. Im Jahre 1746 lag das Regiment im Feldlager an der Saar und zog von dort aus nach Flandern, um an der Belagerung von Charleroi und Namur, sowie am Gefecht bei Raucoux teilzunehmen.
Anfang des Jahres 1747 verließ das Regiment seine Quartiere in Philippeville und Mariembourg um sich in die Provence zu begeben, wo der Feind eine Invasion versuchte. Zurück in Flandern 1748 war es bei der Belagerung von Maastricht eingesetzt, um dann nach Ypern, Bapaume, Guise und Le Quesnoy geschickt zu werden.
Nach dem Übergang auf die Familie Fumel wurde das Regiment nacheinander von den beiden Brüdern, dem Marquis de Fumel und dem Chevalier de Fumel kommandiert. Es lag zunächst in Givet in Garnison, dann 1750 in Neufchâteau, 1753 in Maubeuge und dem Feldlager von Saarlouis, 1754 in Dole und Marnay (Haute-Saône), 1755 in Lure (Haute-Saône) und Faverney und 1757 in Longwy. Von hier aus zog es in den Siebenjährigen Krieg und traf bei Neuss auf die Armee von Maréchal d’Estrées. Die wichtigsten Kampfhandlungen, an denen es teilgenommen hat, waren:
Bereits mit der Umorganisation der Kavallerie vom 1. Dezember 1761 war dem Regiment der Name „Royal-Picardie“ verliehen worden (Mestre de camp des Regiments war jetzt der König selbst) und es stieg in der Rangfolge der Kavallerieregimenter von der Nummer 41 zur Nummer 14 auf. Am 11. April 1763 wurden in Rethel die Reste des aufgelösten Kavallerieregiments „Bourbon-Busset“ eingegliedert.
Zwischen dem Ende des Siebenjährigen Krieges und der Französischen Revolution lag das Regiment in den folgenden Garnisonen: 1763 in Rethel und Metz, 1764 in Dôle, 1765 in Colmar, 1768 in Lunel, 1769 in Montpellier und Carcassonne, 1771 in Schlettstadt, 1773 in Redon, 1775 in Toul, 1778 in Niort, 1779 in Douai, 1780 in Alby und Castres, dann in Limoges, 1782 in Neubreisach, 1783 in Saint-Avold, 1785 in Sarrelouis, 1788 in Angers, 1791 in Josselin, Ploërmel, Pontivy und Nantes.
Im Oktober 1791 wurde es nach Gonesse kommandiert, von wo es nach kurzem Aufenthalt nach Rocroi marschierte und sich am Ende des Jahres 1792 in Charleville befand. Es gehörte zur Armée des Ardennes (Ardennenarmee).
Unter der neuen Bezeichnung „20e régiment de cavalerie“ war es an den Feldzügen in Deutschland bis 1797 beteiligt. 1792 bis 1794 stand es bei der Armée du Nord (Nordarmee). Es zeichnete sich in Gefechten bei Lincelles und Courtrai aus, wo es die Standarte eines britischen Dragonerregiments erbeuten konnte. Von 1797 bis 1800 lag es in Paris beim Hauptquartier der 17e division militaire. (17. Militärdivision)
Unter dem Konsulat gehörte es zur Reservearmee in Italien, wo es sich als eins von drei Regimentern in der Schlacht bei Marengo besonders auszeichnen konnte. Diese kesselten sechs österreichische Grenadierbataillone ein und zwangen sie, die Waffen niederzulegen. Des Weiteren konnte ein Regiment ungarischer Husaren in die Flucht geschlagen werden.
Diese glorreichen Aktionen konnten jedoch nicht verhindern, dass das Regiment der Umorganisation des Jahres 1803 zum Opfer fiel. Es wurde in Lyon aufgelöst und die Escadronen verteilt:
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