Milicz
Stadt in Polen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Milicz [Powiat Milicki der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Sie ist zugleich Sitz der Stadt- und Landgemeinde Milicz.
] (deutsch: Militsch) ist eine Stadt imMilicz | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Niederschlesien | |
Powiat: | Milicz | |
Fläche: | 13,50 km² | |
Geographische Lage: | 51° 32′ N, 17° 17′ O | |
Einwohner: | 11.199 (31. Dez. 2020)[1] | |
Postleitzahl: | 56-300 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 71 | |
Kfz-Kennzeichen: | DMI | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Krotoszyn–Breslau | |
Eisenbahn: | Oleśnica–Chojnice | |
Nächster int. Flughafen: | Breslau | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Stadt- und Landgemeinde | |
Gminagliederung: | 91 Ortschaften | |
52 Schulzenämter | ||
Fläche: | 435,61 km² | |
Einwohner: | 24.050 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 55 Einw./km² | |
Gemeindenummer (GUS): | 0213033 | |
Verwaltung (Stand: 2007) | ||
Bürgermeister: | Jacek Supeł | |
Adresse: | ul. Trzebnicka 2 56-300 Milicz | |
Webpräsenz: | www.milicz.pl |
Die Kleinstadt liegt an der Bartsch (Barycz), etwa 55 km nordnordöstlich von Breslau.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Burg „Miliche“ im Jahre 1136 in einer Bulle des Papstes Innozenz II. Sie gehörte den Breslauer Bischöfen und sollte den Übergang über die Bartsch sichern, der über Trebnitz nach Krotoschin und weiter über Gnesen und Thorn nach Danzig führte. Zugleich bildete sie den Mittelpunkt einer erstmals 1155 genannten Kastellanei. Für das Jahr 1223 ist die dem hl. Adalbert von Prag geweihte Pfarrkirche belegt, und 1245 erfolgte die Erhebung zur Stadt. 1358 verkaufte der Breslauer Bischof Preczlaw von Pogarell die Stadt, die Burg mit dem Burgzoll und 24 Dörfern an Konrad I., Herzog von Oels, das seit 1329 ein Lehen der Krone Böhmen war.
Während der Hussitenkriege wurde die Burg Militsch 1432 zerstört.
Nach dem Tod des letzten Oelser Herzogs Konrad X. 1492 fiel Militsch als erledigtes Lehen an den böhmischen Landesherrn Vladislav II. Dieser verlieh die Herrschaft Militsch 1494 an seinen Kämmerer Sigismund III. von Kurzbach, der daraus eine umfangreiche Freie Standesherrschaft bildete. Dessen Söhne teilten das Gebiet in die Standesherrschaften Trachenberg und Militsch. Die Kurzbach betrieben energisch die deutsche Kolonisierung des bisher dünn besiedelten, vornehmlich polnischsprachigen Landes, indem sie viele Bauern aus Schwaben anwarben. Durch Heirat der letzten Erbin aus dem Hause Kurzbach gelangte die Standesherrschaft Militsch an Joachim von Maltzan. 1709–1714 wurde die evangelische Gnadenkirche errichtet.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Militsch mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Die Standesherren von Militsch betätigten sich als Industriegründer, indem sie mehrere Tuchmanufakturen und andere Textilbetriebe gründeten und die Karpfenzucht förderten. Anfang des 19. Jahrhunderts legten sie die Arbeitersiedlung Karlstadt polnisch seit 1945 Karłów an. Ab 1816 war Militsch Sitz des Landkreises Militsch, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. Das 19. Jahrhundert brachte eine weitere Entwicklung der Stadt. Durch die Preußischen Reformen verloren die Standesherren Maltzan ihre Feudalrechte, um 1850 wurde ein neues Rathaus errichtet[2] sowie Kanalisation und Wasserleitungen installiert.
1875 erhielt die Stadt Eisenbahnverbindungen mit Oels, Breslau und Krotoschin, etwa 20 Jahre später auch eine Schmalspurbahn, die die Stadt u. a. mit Trebnitz, Trachenberg und Breslau verband.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs eroberte im Januar 1945 die Rote Armee Militsch. Die Einwohner waren zuvor teilweise evakuiert worden. Die Kunstschätze im Schloss, Deutschlands größte Kollektion von Wanduhren, eine große Kupferstich-Sammlung, eine Gemäldegalerie und eine reichhaltige Bibliothek, wurden als Beutekunst in die Sowjetunion abtransportiert, soweit sie die Maltzans nicht 1944 nach Österreich oder Westdeutschland überführt hatten.[3] In der Stadt waren noch monatelang sowjetische Soldaten stationiert. Infolge des Weltkriegs fiel Militsch mit dem größten Teil Schlesiens 1945 an Polen. Nachfolgend wurde die Ortsbezeichnung Milicz eingeführt und bis 1947 zurückgekehrten Einwohner vertrieben. An ihre Stelle traten Polen, die zum Teil ihrerseits im Zuge der Zwangsumsiedlung von Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten 1944–1946 vertrieben worden waren.[4]
Bis 1975 war Milicz Sitz des Powiat Milicki, dann bis 1999 eine Stadt- und Landgemeinde in der Woiwodschaft Breslau.[5] Seit 2000 ist die Stadt wieder eine Kreisstadt.
Der Bahnhof Milicz liegt an der Bahnstrecke Oleśnica–Chojnice. Vor 1945 bestand auch eine Kreisbahn.
Milicz ist flächenmäßig eine der größten Gemeinden (Gmina) in ganz Polen. Sie hat eine Flächenausdehnung von 435,6 km². 41 % des Gemeindegebiets werden landwirtschaftlich genutzt, 43 % sind mit Wald bedeckt.[7]
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