Mangersreuth
Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Kulmbach Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mangersreuth (oberfränkisch: Mangeasch-raid[1]) ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Kulmbach im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Mangersreuth hat eine Fläche von 7,907 km². Sie ist in 2974 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 2658,85 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Forstlahm, Gelbe Weiden, Herlas, Kessel, Oberkodach, Plosenberg, Tiefenbach, Weiher und Wickenreuth.[4]
Mangersreuth Große Kreisstadt Kulmbach | |
---|---|
Koordinaten: | 50° 5′ N, 11° 27′ O |
Höhe: | 341 m ü. NHN |
Eingemeindung: | 1. April 1946 |
Postleitzahl: | 95326 |
Vorwahl: | 09221 |



Geografie
Das Pfarrdorf Mangersreuth bildet mit Kulmbach im Norden eine geschlossene Siedlung. Die B 85 führt zur B 289 (2 km nordwestlich) bzw. nach Forstlahm (2,4 km südöstlich). Eine Gemeindestraße führt nach Wickenreuth (1,8 km südlich), ein Anliegerweg nach Oberkodach (0,7 km westlich).[5]
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Der Ort wurde 1361 als „Meingosrewt“ erstmals urkundlich erwähnt. 1398 wurde der Ort „Mengersrewt“ genannt. Das Grundwort reuth bedeutet Rodung, das Bestimmungswort ist der Personenname des Siedlungsgründers Megingaud.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Mangersreuth 20 Anwesen. Das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach übte das Hochgericht aus und hatte zugleich die Dorf- und Gemeindeherrschaft. Grundherren waren
- das Fürstentum Bayreuth (Kastenamt Kulmbach: 2 Höfe, 10 Gütlein, 2 Tropfgütlein, 1 Tropfhaus, 1 unbewohnte Tropfhofstatt; Markgräflicher Lehenhof Bayreuth: 1 Söldengütlein, 2 Sölden; Klosteramt Kulmbach: 1 Tropfhäuslein),
- das Rittergut Steinenhausen (1 Gütlein).
Außerdem gab es eine Kirche, ein Pfarrhaus und ein Schulhaus.[7]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde 1811 der Steuerdistrikt Mangersreuth gebildet, zu dem Oberkodach gehörte. 1812 kamen folgende Orte zum Steuerdistrikt hinzu: Forstlahm, Gelbe Weiden, Herlas (hinteres, mittleres, vorderes), Tiefenbach, Weiher und Wickenreuth. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Mangersreuth, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kulmbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kulmbach (1919 in Finanzamt Kulmbach umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit gehörten einige Anwesen bis 1848 Patrimonialgerichten an, die aus den ehemaligen Rittergütern entstanden sind.[8] 1812 wurden Kessel und Plosenberg von Melkendorf an das Steuerdistrikt und die Ruralgemeinde Mangersreuth überwiesen.[9] Ab 1862 gehörte Mangersreuth zum Bezirksamt Kulmbach (1939 in Landkreis Kulmbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kulmbach (1879 in das Amtsgericht Kulmbach umgewandelt).[8] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 7,929 km².[10]
Am 1. April 1946 wurde die Gemeinde Mangersreuth nach Kulmbach eingegliedert.[11][12]
Baudenkmäler
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Mangersreuth
Ort Mangersreuth
*
Ort wird zu Kulmbach gerechnet.
Religion
Mangersreuth ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und Sitz der Pfarrei Unsere Liebe Frau (Mangersreuth).[7][26]
Literatur
- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Johann Kaspar Bundschuh: Mangersreuth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 415 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 3). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451450973, S. 42–43.
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 106.
- Georg Paul Hönn: Margersreuth. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 271 (Digitalisat).
Weblinks
Commons: Mangersreuth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Mangersreuth in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. September 2021.
- Mangersreuth in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 5. November 2020.
- Mangersreuth im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 5. November 2020.
Fußnoten
Wikiwand - on
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.