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Stadt in Nordrhein-Westfalen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bad Münstereifel (bis 1967 Münstereifel) ist eine Stadt im Kreis Euskirchen im Süden des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie gilt als mittelalterliches Kleinod mit nahezu vollständig erhaltener restaurierter Stadtmauer und ist ein Erholungsort, insbesondere für die Bewohner der Ballungsräume Köln, Bonn, Düsseldorf und Ruhrgebiet. Seit dem 12. September 1974 ist Bad Münstereifel staatlich anerkanntes Kneipp-Heilbad.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 33′ N, 6° 46′ O | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Köln | |
Kreis: | Euskirchen | |
Höhe: | 280 m ü. NHN | |
Fläche: | 150,83 km2 | |
Einwohner: | 17.568 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 116 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 53902 | |
Vorwahlen: | 02253, 02257 | |
Kfz-Kennzeichen: | EU, SLE | |
Gemeindeschlüssel: | 05 3 66 004 | |
Stadtgliederung: | 51 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktstraße 11–15 53902 Bad Münstereifel | |
Website: | www.bad-muenstereifel.de | |
Bürgermeisterin: | Sabine Preiser-Marian (CDU) | |
Lage der Stadt Bad Münstereifel im Kreis Euskirchen | ||
Das an der Erft gelegene Grundzentrum übernimmt gemäß Landesentwicklungsplan Teilfunktionen eines Mittelzentrums und zählt 4109 Einwohner (Stand 31. Dezember 2019) im Stadtkern sowie weitere rund 13.000 Einwohner in den zugehörigen 51 Stadtteilen und Weilern.[2] Mitte Juli 2021 wurden mehrere Stadtteile von einem schweren Hochwasserereignis getroffen.[3]
Bad Münstereifel liegt etwa 30 Kilometer südwestlich von Bonn und rund zehn (jeweils Luftlinie) südlich der Kreisstadt Euskirchen im Münstereifeler Wald, einem Teil der Eifel, und wird von der Erft durchflossen. Es erstreckt sich auf rund 151 km² Fläche über Höhenlagen von 200 bis 586,1 m ü. NHN.[2] Letzteres ist die Höhe des Michelsbergs, der sich als höchste Erhebung des Stadtgebiets im Nordwestteil des Ahrgebirges (weiterer Teil der Eifel) erhebt.
Das Stadtgebiet ist zu rund 60 Prozent bewaldet, etliche Waldparzellen sind als sogenannte Urwaldparzellen ausgewiesen. Über 200 Kilometer ausgebaute Wanderwege erschließen die Mittelgebirgslandschaft, die in etwa 25 Kilometer Entfernung zum Nationalpark Eifel liegt. Das gesamte Stadtgebiet gehört zum Naturpark Hohes Venn-Eifel.
Bad Münstereifel gehört zum Regenschattengebiet der Osteifel (im Lee der westlichen Hocheifel und Schneifel) und weist durchschnittliche Jahresniederschläge von 650 bis knapp 800 mm auf (letzterer Wert rund um den Michelsberg).
Liegt Bad Münstereifel bei Südwestwetterlagen noch im Regenschatten, ändert sich dies schnell bei Nord-Nordost und Ostwetterlagen. Durch diese Winde werden Wolken gegen die nördliche Eifel gedrückt und regnen sich als Steigungsregen (= Luv) aus. Unwetterartige Regen- bzw. im Winter auch Schneefälle sind die Folge. So geschehen beim Jahrhunderthochwasser am 14. Juli 2021, als ein Vb-artiges Tiefdruckgebiet von Nordosten durch das Aufgleiten warmer Luftmassen immer wieder neue Niederschläge auslöste und diese mit einer nordöstlichen Strömung gegen die Eifel drückte. In und um Bad Münstereifel konnten so innerhalb von 24 Stunden extreme 200 mm Regen gemessen werden.
Im Ort selbst herrscht eine jahresdurchschnittliche Lufttemperatur von 7,5 bis 8,0 °C und eine Julitemperatur von ca. 15 bis 16 °C. Die Länge der Vegetationszeit liegt bei 130 bis 140 Tagen. Der mittlere Beginn der Apfelblüte ist am 10. bis 20. Mai. Die Winterroggenernte beginnt am 29. Juli bis 8. August.
Viele der Stadtteile von Bad Münstereifel gehören erst seit der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen zur Stadt. Durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Euskirchen wurden am 1. Juli 1969 die folgenden Gemeinden eingegliedert: Arloff, Effelsberg, Eschweiler, Hohn, Houverath, Iversheim, Kalkar, Mahlberg, Mutscheid, Nöthen, Rupperath und Schönau.
Die Gemeinden Hohn und Nöthen gehörten vorher dem Landkreis Schleiden an. Der Ort Lingscheiderhof aus der ehemaligen Gemeinde Holzmülheim (ebenfalls vorher im Landkreis Schleiden) und Waldgebiete der Gemeinde Kirchheim kamen ebenfalls hinzu.[4]
Die bedeutendsten Stadtteile sind hier aufgeführt:[5]
Stadtteil | Einwohner (1) | Höhe (m) | ehemalige Gemeinde |
---|---|---|---|
Arloff | 1089 | 221 | Arloff |
Bergrath | 109 | 467 | Hohn |
Berresheim | 89 | 396 | Mutscheid |
Effelsberg | 154 | 450 | Effelsberg |
Eichen | 62 | 348 | Houverath |
Eicherscheid | 832 | 316 | Münstereifel |
Ellesheim | 101 | 367 | Mutscheid |
Esch | 244 | 469 | Mutscheid |
Eschweiler | 574 | 397 | Eschweiler |
Gilsdorf | 111 | 325 | Nöthen |
Hilterscheid | 136 | 434 | Mutscheid |
Hohn | 361 | 355 | Hohn |
Holzem | 276 | 435 | Effelsberg |
Honerath | 54 | 419 | Mutscheid |
Houverath | 692 | 367 | Houverath |
Hummerzheim | 132 | 455 | Mutscheid |
Hünkhoven | 44 | 402 | Rupperath |
Iversheim | 1481 | 245 | Iversheim |
Kalkar | 418 | 238 | Kalkar |
Kernstadt | 4109 | 280 | Münstereifel |
Kirspenich | 1415 | 236 | Arloff |
Kolvenbach | 51 | 341 | Hohn |
Langscheid | 139 | 448 | Schönau |
Lanzerath | 101 | 365 | Houverath |
Lethert | 183 | 438 | Effelsberg |
Limbach | 91 | 369 | Houverath |
Lingscheiderhof | 20 | 366 | Holzmülheim |
Mahlberg | 634 | 465 | Mahlberg |
Maulbach | 153 | 369 | Houverath |
Mutscheid | 101 | 421 | Mutscheid |
Neichen | 39 | 426 | Effelsberg |
Nitterscheid | 192 | 472 | Mutscheid |
Nöthen | 721 | 355 | Nöthen |
Odesheim | 181 | 438 | Mutscheid |
Ohlerath | 172 | 405 | Mutscheid |
Reckerscheid | 127 | 491 | Mutscheid |
Rodert | 454 | 427 | Münstereifel |
Rupperath | 457 | 400 | Rupperath |
Sasserath | 223 | 451 | Mutscheid |
Scheuerheck | 151 | 440 | Effelsberg |
Scheuren | 170 | 365 | Houverath |
Schönau | 851 | 362 | Schönau |
Soller | 117 | 497 | Mutscheid |
Vollmert | 39 | 484 | Schönau |
Wald | 652 | 420 | Houverath |
Willerscheid | 146 | 439 | Mutscheid |
Witscheiderhof | 138 | 460 | Hohn |
Folgende Gemeinden grenzen an das Stadtgebiet Bad Münstereifel:
in Nordrhein-Westfalen
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Bereits in der Frühzeit zog es die Menschen auf den in der Nähe gelegenen Michelsberg, die zweithöchste Erhebung des Ahrgebirges. Zahlreiche Artefaktfunde von dort belegen, dass bereits in der Mittelsteinzeit (9600 bis 5500/4500 v. Chr.) Menschen als Jäger und Sammler in dieser Gegend lebten. Eine Siedlung der Jungsteinzeit (5500/4500 bis 2000 v. Chr.) ist auf einem Höhenzug bei Schönau in der Gemarkung Op de Pöhle durch Werkzeuge wie Klingen u. a. aus Feuerstein nachgewiesen. Die prähistorischen Artefakte befinden sich im Hürten-Museum in Bad Münstereifel.
Um 830 gründete der dritte Abt von Prüm, Markward, ein Tochterkloster der Benediktiner, das er „Novum Monasterium“ (= Neumünster) nannte. 844 schenkte Papst Sergius II. dem Abt die Gebeine des römischen Märtyrerehepaars Chrysanthus und Daria und Reliquien 46 weiterer Heiliger. Danach gewann das Kloster durch rege Wallfahrtstätigkeit an Bedeutung und wurde kirchlicher Mittelpunkt des Eifeldekanates. König Zwentibold von Lotharingien verlieh nach einem Besuch im Jahre 898 dem Kloster das Markt-, Münz- und Zollrecht. Um die Klostermauern herum entstand eine Siedlung, vor dem Kloster entstand ein Markt.[6]
Ab dem Ende des 10. Jahrhunderts entstanden auch im heutigen Stadtgebiet von Bad Münstereifel mehrere Siedlungen, die als Endung des Ortsnamens ein „-scheid“ aufweisen.[7] Hierbei handelt es sich um bewaldete oder ehemals bewaldete Bergriedel.[8]
Im 12. Jahrhundert setzte sich ein neuer Name für die Siedlung durch, Monasterium in Eiflia. Das Kloster wurde in ein Stift umgewandelt. Um 1300 baute der Graf von Jülich die Burg und errichtete die Stadtbefestigung. 1356 wurde Münstereifel Sitz eines Gerichts und der städtischen Selbstverwaltung. Es entstanden Wollwebereien, Gerbereien und Brauereien. 1454 gab der Herzog von Jülich der Stadt eine Ratsverfassung. Dem Rat gehörten sieben Schöffen und sieben Ratsverwandte an, aus deren Mitte jährlich der Bürgermeister gewählt wurde. Nach 1600 wurde Münstereifel zu einer Stadt der Gegenreformation umgebaut. 1618 kamen die Kapuziner nach Münstereifel, die auf ihrem Klosterbezirk auch eine Tuchmanufaktur errichteten und damit neue Arbeitsplätze für die in Schwierigkeiten geratenen Wollweber schufen. 1625 nahmen die Jesuiten den Unterricht des St. Michael-Gymnasiums auf. Ihre Niederlassung wurde 1649 zum Kolleg erhoben; die Errichtung der Klostergebäude erfolgte zwischen 1652 und 1674, die der Jesuitenkirche von 1659 bis 1668; das Gymnasialgebäude wurde zwischen 1724 und 1727 errichtet. Ab 1657 ließen sich die Karmelitinnen in Münstereifel nieder. Ihr Klosterkomplex wurde 1769/70 erbaut. Das von den Jesuiten erbaute St. Michael-Gymnasium war die einzige höhere Schule zwischen Köln und Trier.
Münstereifel wurde wie das gesamte linke Rheinufer im Ersten Koalitionskrieg von französischen Truppen besetzt; im Jahr 1798 erfolgte die Annexion dieses Gebiets durch die Erste Französische Republik. Münstereifel wurde zu einer Mairie (Bürgermeisterei) im Département de Rhin-et-Moselle. Hier gehörte es zum Kanton Rheinbach im Arrondissement de Bonn. Die Säkularisation der Klöster und des Stifts um 1802 durch Napoleon bedeutete einen schweren Rückschlag für das wirtschaftliche Leben der Stadt, das durch zuletzt sieben Klöster und Kirchen mit insgesamt etwa 100 Priestern, Schwestern und Laienbrüdern geprägt wurde.
Am Ende der Napoleonischen Kriege wurden die Gebiete entlang des Rheins grundlegend neu geordnet. Auf dem Wiener Kongress 1815 fiel Münstereifel mit anderen linksrheinischen Gebieten an Preußen und gehörte fortan zur Rheinprovinz des neu gegliederten preußischen Staates. Münstereifel verlor im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts politisch und wirtschaftlich an Bedeutung. Erst gegen dessen Ende brachte der Fremdenverkehr eine erneute Belebung der Wirtschaft. Münstereifel wurde 1926 Kneippkurort und heißt seit 1967 „Bad“ Münstereifel.
Am 20. Oktober 1906 besuchte Kaiser Wilhelm II auf seiner Reise durch die Eifel auch Bad Münstereifel.[9]
Von 1901 bis 1965 bestand an der Straße nach Iversheim die Firma Hettner, die Industriebohrmaschinen fertigte. Eine solche Maschine ist als Denkmal mittig im Kreisel der B51 aufgestellt.
Nachdem Mitte der 1920er Jahre bereits Pläne für eine Motorsport-Rennstrecke am Kölner Stadtrand und im Bonner Kottenforst bestanden haben, nahm später auch die Planung eines Kurses im Stadtwald von Bad Münstereifel Gestalt an. Die Projekte wurden aus finanziellen Gründen jedoch alle verworfen, woraufhin der Nürburgring bei Adenau erbaut und 1927 eröffnet wurde.[10]
Im Zweiten Weltkrieg nutzte Adolf Hitler während des Westfeldzuges vom 10. Mai bis zum 6. Juni 1940 und während der Ardennenoffensive ab 19. Dezember 1944 das zuvor ausgebaute Führerhauptquartier „Felsennest“ in Münstereifel-Rodert. Das Oberkommando des Heeres (OKH) hatte sein Quartier in einem Bunker- und Barackenlager um das Forsthaus Hülloch.
Am 25. Dezember 1944 erlitt Bad Münstereifel den schwersten Bombenangriff. Am stärksten betroffen waren die Marktstraße und die Wertherstraße. Insbesondere das Postamt und das ehemalige Gerichtsgebäude (Haus Best) wurden zerstört. Auch der Südflügel des gotischen Rathauses wurde getroffen.
Insgesamt ereigneten sich in der Stadt 25 alliierte Luftangriffe, bei denen 53 Menschen aus der Zivilbevölkerung ums Leben kamen. 145 Soldaten aus den Orten Münstereifel, Eicherscheid und Rodert waren gefallen.[11]
Münstereifel und die Umgebung wurden am 7. März 1945 kampflos von US-amerikanischen Soldaten eingenommen.[12]
Im Mai 1974 trafen sich der damalige Bundeskanzler Willy Brandt und der SPD-Fraktionsvorsitzender Herbert Wehner in Bad Münstereifel zum Thema eines möglichen Rücktritts des Bundeskanzlers wegen der Guillaume-Affäre. Wehner stellte diesem ein Ultimatum, sodass am 7. Mai 1974 der Rücktritt Willy Brandts bekanntgegeben und Helmut Schmidt der deutsche Bundeskanzler wurde.[13]
Als letzter katholischer Orden ließen sich 2008 die Legionäre Christi (LC) in Bad Münstereifel nieder und übernahmen das ehemalige Ursulinen-Internat als Apostolische Schule und Noviziat.
Bei der Kommunalwahl am 13. September 2015 starb der Bürgermeister-Kandidat Werner Esser (SPD) am Wahlabend. Esser hatte zuvor 44,7 % der Stimmen erhalten und es wäre zu einer Stichwahl gegen Sabine Preiser-Marian, die 37,7 % erhalten hatte, gekommen.[14] Die Wiederholung der Wahl fand am 25. Oktober 2015 und die anschließende Stichwahl fand am 8. November 2015 statt.[15]
Am 30. Mai 2021 wurde in Bad Münstereifel erstmals ein Bürgerentscheid durchgeführt. Das obligatorisch zulässige Bürgerbegehren wurde zuvor mit der Frage „Sind Sie dagegen, dass die städtischen Flächen in der Gemarkung Nöthen (Nöthener Wald) für Windkraftanlagen zur Verfügung gestellt werden?“ eingereicht. Insgesamt beantworteten 3.277 Personen die Frage mit „Ja“ und 3.584 Personen die Frage mit „Nein“. Gemäß § 26 Abs. 7 der Gemeindeordnung NRW wurde das notwendige Abstimmungsquorum erreicht, womit die städtischen Flächen in der Gemarkung Nöthen (Nöthener Wald) für Windkraftanlagen theoretisch zur Verfügung gestellt werden könnten.[16][17]
Beim Hochwasser in Deutschland im Juli 2021 nahm die Innenstadt schweren Schaden.[18] Auch in den umliegenden Stadtteilen Arloff, Eicherscheid, Iversheim, Kirspenich und Schönau gab es schwere Verwüstungen. Am 20. Juli 2021 besuchte Angela Merkel Bad Münstereifel, um sich selbst ein Bild von den Schäden zu machen.[19] In der Folgezeit besuchten zudem ebenfalls im Rahmen des Wiederaufbaus Ina Scharrenbach[20], Hendrik Wüst[21] und Olaf Scholz[22] Bad Münstereifel.
Der Stadtrat ist die kommunale Volksvertretung der Stadt Bad Münstereifel. Über die Zusammensetzung entscheiden die Bürger alle fünf Jahre. Die letzte Wahl war die Kommunalwahl am 13. September 2020. Der aktuelle Stadtrat hat 32 Sitze.
Bürgermeisterin von Bad Münstereifel ist seit 2015 Sabine Preiser-Marian von der CDU. Sie wurde zuletzt am 13. September 2020 in ihrem Amt bestätigt. Thomas Bell von den Linken trat als Gegenkandidat an.[26] Erster stellvertretender Bürgermeister ist Ludger Müller (CDU) und zweite stellvertretende Bürgermeisterin ist Brigitte Fuchs (SPD). Allgemeiner Vertreter ist Kurt Reidenbach.
Städtepartnerschaften bestehen mit:[27]
Die Stadt Bad Münstereifel führt ein Wappen und eine Flagge.
Blasonierung: „Geteilt von Gold und Rot, oben ein wachsender, rot bewehrter und bezungter schwarzer Löwe, unten ein goldener fünfstrahliger Stern.“[28] | |
Wappenbegründung: Münstereifel war eine der vier Hauptstädte des Herzogtums Jülich, worauf der Jülicher Löwe im Wappen heute noch verweist. Der Stern ist ein Symbol für die Gerichtsbarkeit. Seit 1171 ist ein Schöffengericht urkundlich belegt, dem 1197 die Marktgerichtsbarkeit übertragen wurde. Aus diesem Schöffengericht entwickelte sich der Rat der Stadt. Erstmals bezeugt ist das Münstereifeler Wappen im Siegel der Münstereifeler Schöffen aus dem 14. Jahrhundert.
Das Wappen wurde vom Kölner Regierungspräsidenten am 27. März 1972 genehmigt. |
Die klassischen „Konzerte am Wallgraben“ sind weit über die Grenzen der Stadt bekannt. Das „Kulturhaus theater 1“ steht als Kulturraum zur Verfügung. Dort finden Aufführungen von Theater, Kabarett, Tanz, Musik und Figurentheater statt.
Die Stadt ist die erste, in der ein sogenanntes Outlet-Center (Direktverkaufsstellen) in einer Innenstadt und nicht, wie bisher üblich, außerhalb oder am Rand einer Ortschaft entstanden ist. Südlich außerhalb der Stadtmauer, unmittelbar vor dem Orchheimer Tor, wurden hierzu einige neue Gebäude rund um einen freien Platz errichtet. Zusätzlich sind innerhalb der Stadtmauer, entlang der Fußgängerzone, zahlreiche Markenläden in bestehenden Gebäuden der historischen Altstadt angesiedelt. Das Projekt trägt den Namen City Outlet Bad Münstereifel und wurde am 14. August 2014 eröffnet. In den ersten vier Monaten sollen eine halbe Million Besucher registriert worden sein.[35]
Außerdem ist Bad Münstereifel Sitz der Peter Greven Gruppe, eines international tätigen Herstellers oleochemischer Produkte.
In den ehemaligen Räumlichkeiten der Kurt-Schumacher-Akademie befindet sich die Lifespring Klinik, eine auf Suchtkrankheiten spezialisierte Privatklinik.
In nächster Umgebung der Stadt gibt es rund 200 km gut gekennzeichnete Wanderwege für Läufer und Spaziergänger. Der Erft-Radweg führt über 110 km von der Quelle der Erft bis zu ihrer Mündung in den Rhein. Das Eifelbad verfügt über Schwimm- und Sportbecken, Spiel- und Spaßbecken, Kinder-Spiel- und Spaßbecken, Außenbecken (auch im Winter), Whirlpool (außen und innen), Suhle, eine 66 m-Riesenrutsche, eine Saunalandschaft, Solarien und eine große Liegewiese.[36]
Die Jugendherberge DJH im Stadtteil Rodert stellt 164 Betten in Schlafräumen für vier, sechs und acht Personen, außerdem zehn Gruppenleiterzimmer sowie sieben Aufenthaltsräume.
Es werden mehrere Führungen im Stadtgebiet und der Umgebung angeboten, darunter:
Seit Oktober 2007 gibt es in Bad Münstereifel das Kulturhaus theater 1, das ein ständig wechselndes Kulturprogramm in den Bereichen Theater, Figurentheater, Konzert, Tanz und Literatur bietet.
Bad Münstereifel besitzt eine Stadtbücherei mit einem Bestand von 16.000 Medien.[37]
In Bad Münstereifel gibt es neben vier Grundschulen in der Kernstadt sowie den Stadtteilen Arloff, Mutscheid und Houverath eine Haupt- und eine Realschule sowie zwei Gymnasien: das städtische St. Michael-Gymnasium und das Erzbischöfliche St.-Angela-Gymnasium. Seit 2008 besteht in Bad Münsteifel das Collegium Maria Immaculata, eine Apostolische Schule der Legionäre Christi, die als Internatsgymnasium von der siebten Klasse bis zum Abitur führt.
Die Stadt ist Standort der 1976 gegründeten Fachhochschule für Rechtspflege Nordrhein-Westfalen und verfügt zudem über eine eigene Stadt-Volkshochschule. Mit dem Haus der Arbeitssicherheit der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse beherbergt die Stadt eine private Schulungsstätte.[38] Daneben gibt es das Haus des Jugendrotkreuzes als Bildungsstätte für den Landesverband Nordrhein.
Bad Münstereifel ist Sitz der SIGNO-Innovations-Gesellschaft Eifel e. V., der größten Erfindervereinigung in Deutschland. SIGNO ist ein Projekt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Dem Verein angeschlossen ist eine Jugend- und Kinderabteilung, in der Kinder und Jugendliche in einer vereinseigenen Werkstatt das Grundwissen in Technik erwerben können.[39]
Der Bahnhof Bad Münstereifel ist ein Haltepunkt und Endpunkt der Erfttalbahn. Im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) verkehrt auf dieser Strecke die RB 23 täglich im Stundentakt bis Euskirchen und anschließend als S 23 weiter bis Bonn Hauptbahnhof. Montags bis freitags verkehren die Züge von 6:00 bis 21:30 Uhr, samstags zwischen 7:30 und 20:30 Uhr, sonntags von 9:30 bis 19:30 Uhr. Die Fahrtzeit von Bad Münstereifel nach Euskirchen beträgt 21 Minuten, nach Bonn Hauptbahnhof ohne Umstieg insgesamt 74 Minuten.
Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB Regio NRW, die für die Voreifelbahn Diesel-Triebwagen der DB-Baureihe 620 und 622[40] in Ein- bis Zweifachtraktion für Geschwindigkeiten bis zu 140 km/h einsetzt. Auf der Erfttalbahn kann eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h gefahren werden, da es sich um eine eingleisige Nebenstrecke mit vielen schlecht einsehbaren, unbeschrankten Bahnübergängen handelt.
Des Weiteren wird Bad Münstereifel von den Buslinien des Regionalverkehrs Köln (RVK) angefahren. Es existieren mehrere Buslinien in verschiedene Richtungen. Aufgrund der relativ schwachen Nachfrage werden nur auf der Buslinie 801 (Euskirchen – Bad Münstereifel) alle Fahrten mit normalen Linienbussen durchgeführt, da hier die Auslastung entsprechend hoch ist. Auf den anderen Linien werden die Fahrten außerhalb der Hauptverkehrszeit meist mit Taxibussen (TaxiBusPlus mit geringem Zuschlag) durchgeführt.
Für den Schienenpersonennahverkehr sowie den Linienbusverkehr gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.
Die Bundesstraße 51 (B 51) von Bremen bis ins Saarland verläuft von Euskirchen kommend in Nord-Süd-Richtung durch das Stadtgebiet. Sie läuft an Arloff vorbei, durch Iversheim und die Kernstadt, bis sie in Eicherscheid westlich in Richtung Blankenheim abbiegt. Ab Eicherscheid nimmt dann die Landesstraße 165 (L 165) die südliche Richtung auf und verläuft durch Schönau und die Mutscheid bis nach Schuld an der Ahr in Rheinland-Pfalz. Im Stadtteil Wasserscheide zweigt von ihr die L 113 in Richtung Rheinbach und Bonn ab. In die andere Richtung läuft die L 165 von der Kernstadt aus nach Westen über Nöthen nach Mechernich. In der Kernstadt zweigt von der B 51 noch die L 234 über Effelsberg nach Rheinland-Pfalz ab. Die nächste Autobahnausfahrt für den Kernort und die umliegenden Dörfer ist die Anschlussstelle 112 Bad Münstereifel/Mechernich an der Bundesautobahn 1 (Eifelautobahn).[41]
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