Heilbad
spezialisierter Kurort Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Heilbad ist ein im deutschsprachigen Raum an Ortschaften mit medizinischen Einrichtungen für Kurmaßnahmen vergebenes Prädikat für spezialisierte Kurorte. In Deutschland werden die Qualitätsstandards für die Prädikatisierung von Kurorten, Erholungsorten und Heilbrunnen vom Deutschen Heilbäderverband e. V. aufgestellt und aktualisiert.[1] Kneippkurorte, Heilklimatische Kurorte und Seebäder sind keine Heilbäder, sofern sie über keine Heilquellen (Quellen mit Heilwasser) oder Moorheilbäder verfügen. Der für ein Heilbad vergebene Namenszusatz „Bad“ ist nicht zwangsläufig an selbständige Gemeinden gekoppelt, sondern kann auch von Stadtteilen geführt werden, wie z. B. Bonn-Bad Godesberg oder Stuttgart-Bad Cannstatt.
Schon im Althochdeutschen gab es das Wort heibrunno (Heilbrunnen, Heilquell).[2]
Heilbäder dürfen nach der Prädikatisierung die Bezeichnung Bad, Heilbad (z. B. Heilbad Heiligenstadt) oder Seeheilbad (z. B. Heiligendamm) im Ortsnamen führen, was jedoch nicht alle tun (wie z. B. Aachen). Für die Prädikatsstufe Heilbad sollen folgende Voraussetzungen gegeben sein:[1]
Rechtliche Grundlage für die Verleihung der staatlich anerkannten Heilbad-Prädikate ist das Kurorterecht der Bundesrepublik Deutschland, das in den einzelnen Bundesländern durch entsprechende Rechtsvorschriften geregelt ist. Darin sind das Bezeichnungsrecht (Artbezeichnung der Heilbäder), die Inbetriebnahme, die Aufrechterhaltung und die Überwachung der Kurorte und Erholungsorte sowie der ortsgebundenen natürlichen Heilmittel des Bodens, des Meeres und des Klimas geregelt. Artbezeichnungen wie z. B. Heilbad, Seeheilbad werden durch staatliche Hoheitsakte als so genannte begünstigende Verwaltungsakte verliehen.
Rechtlich werden Heilbäder in vielen Ländern vor allem dadurch begünstigt, dass die ansonsten restriktiven Bestimmungen des jeweiligen Ladenschlussgesetzes über die zulässige Zahl verkaufsoffener Sonntage für sie nicht oder nur in beschränktem Umfang gelten. Darüber hinaus ist der Namenszusatz „Bad“ eine werbewirksame Hilfe für das Stadtmarketing des jeweiligen Ortes.
Einem als Heilbad zertifizierten Ort kann das Recht entzogen werden, den Namenszusatz „Bad“ zu führen. Das setzt voraus, dass nach dem Recht des jeweiligen Landes Behörden einen Ermessensspielraum besitzen, der ihnen diese Maßnahme erlaubt, wenn die Voraussetzungen für das Prädikat entfallen sind. Von den betreffenden Landesbehörden wird die Maßnahme jedoch zumeist als unverhältnismäßig bewertet.[3] In einigen Ländern gibt es einen Bestandsschutz für Orte, die zu einem bestimmten Zeitpunkt den Namenszusatz „Bad“ geführt haben. Auch bei völliger Abwesenheit von Kureinrichtungen ist diesen Orten rechtlich garantiert, sich zeitlich unbegrenzt weiterhin „Bad“ nennen zu dürfen.[4]
Je nach Art der durchgeführten Kurmaßnahmen unterscheidet man unter anderem:[5][6]
Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden verschiedene, vorwiegend organische Kurmittel eingesetzt, die heute nicht mehr zur Ausweisung von Heilbädern herangezogen werden:
sowie
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