Krassolzheim

Ortsteil des Marktes Sugenheim Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Krassolzheim (fränkisch: Grasldsa[3]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Sugenheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[4] Die Gemarkung Krassolzheim hat eine Fläche von 9,252 km². Sie ist in 743 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 12452,41 m² haben.[1][5]

Schnelle Fakten Markt Sugenheim ...
Krassolzheim
Markt Sugenheim
Koordinaten: 49° 37′ N, 10° 21′ O
Höhe: 326 (323–333) m ü. NHN
Fläche: 9,25 km²[1]
Einwohner: 172 (31. Dez. 2014)[2]
Bevölkerungsdichte: 19 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91484
Vorwahl: 09165
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Blick von Norden
Blick von Norden
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Dorfplatz in Krassolzheim

Geographische Lage

Das Pfarrdorf liegt auf freier Flur im südlichen Steigerwald im nördlichen Teil des Ehegrunds am Ursprung der Kleinen Ehe, die am Südrand des Ortes aus dem bedeutenderen rechten Biegenbach und dem kurzen linken Riedgraben zusammenfließt und dann zunächst ostwärts am Ortsrand entlang zieht. Im Norden von Krassolzheim erstreckt sich von West nach Ost ein größerer bewaldeter Rücken des Mittelgebirges. Dort wird an den südlichen Hängen des Hüllerbergs und des Birkenranken auf bis über 410 m ü. NHN Höhe in der Lage Krassolzheimer Pfaffenberg Wein angebaut.

Die Kreisstraße NEA 31 führt nach Kottenheim (1,4 km südlich) bzw. nach Ingolstadt (1,8 km östlich). Die Kreisstraße NEA 32/KT 2 führt nach Nenzenheim zur Staatsstraße 2418 (6 km nordwestlich).[6]

Geschichte

Der Ort wurde 816 in der Stiftungsurkunde des Benediktinerklosters Meingozhausen als „Graszulzun“ erstmals urkundlich erwähnt.[7][8] Das Grundwort des Ortsnamens ist ‚sulze‘ (ahd. für Salzwasser, verraster Sumpfboden), das Bestimmungswort ‚gras‘ (Ahd. für Gras) und bedeutet demnach ‚Zum Heim am grasigen Sumpf‘.[9]

Mitten im Dorf liegt das Gelände des ehemaligen Wasserschlosses. Der Turm der Nicolaikirche liegt zwar in diesem Bereich, gehört aber nicht zum ehemaligen Schloss.[10] Im Mittelalter saßen auf dem Schloss meist die Herren von Seinsheim bzw. die Seckendorff. Teilweise war der Ort Lehen des Klosters Michelsberg in Bamberg.

Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Krassolzheim dem Steuerdistrikt Nordheim zugeordnet. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Krassolzheim. Sie unterstand dem Herrschaftsgericht Schwarzenberg[11] und hatte eine Gebietsfläche von 9,255 km².[12] Am 1. Januar 1972 wurde Krassolzheim im Zuge der Gebietsreform nach Sugenheim eingemeindet.[13][14]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 4: Torpfeiler
  • Haus Nr. 14: Ehemaliger Gasthof
  • Haus Nr. 39: Ehemaliges Pfarrhaus
  • Haus Nr. 52: St. Nikolaus, evangelisch-lutherische Kirche
  • Torhalle des Friedhofs
  • Neun Grenzsteine
ehemalige Baudenkmäler
  • Haus Nr. 34: Ehemals mit dem Schloss in Krassolzheim verbundener Meiereihof. 1480 genannt, 1529 Hans von Seckendorff gehörig. Nach mehrfachem Besitzwechsel gelangt 1751 der „Kargerhof“ in Besitz von Johann Meyer, fürstlich Schwarzenbergische Schultheiß zu Krassolzheim. Das jetzige Gebäude modern. Im Innern Backtrog aus einem Halben gehölten Eichenstamm mit mehrfach profilierter Wand und glattem übergreifendem Deckel, im Friesteil bezeichnet „IOHANES MEIER · ANNO 17 12“. Steht auf dreibeinigen Böcken.[15]
  • Haus Nr. 36: Gasthaus zur Linde. Am Eckpfosten bezeichnet „Johann Steinmetz 1819“. Erdgeschossiges Fachwerkhaus Krüppelmansarddach auf profiliertem Traufgesims. Kellersockel. Einfaches Gitterfachwerk mit wandhohen Streben; Giebelseite dreiachsig.[15]
  • Haus Nr. 48: Erdgeschossiges Wohnstallhaus, 18. Jahrhundert, ursprünglich Fachwerk, im 19. Jahrhundert mit Quadermauern unterfangen. Satteldach. Zweigeschossiger Giebel mit Schmuckfachwerk: Zweidrittelstreben, Feuerböcke, Andreaskreuze.[15]

Weinbau

In Krassolzheim wird Weinbau betrieben. Der Lagename ist Krassolzheimer Pfaffenberg. Die Rebfläche umfasst 9,23 ha, die von 22 Winzern bewirtschaftet werden.[16]

Weitere Informationen Rebsorte, Ertrag ...
Sortenspiegel der Weinberge im Ertrag[17]
RebsorteErtrag
Weißweine
Bacchus2,6 ha
Müller-Thurgau2,36 ha
Grüner Silvaner1,47 ha
Kerner0,43 ha
Grauer Burgunder0,1 ha
Weißer Burgunder0,1 ha
Johanniter0,3 ha
Rotweine
Dornfelder0,3 ha
Blauer Zweigelt0,3 ha
Domina0,2 ha
Regent0,1 ha
Schwarzriesling0,1 ha
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Erstmals wurde der Weinbau in Krassolzheim im Jahre 1338 urkundlich erwähnt. Der Ritter Erkinger von Seinsheim zu (Hohen-)Kottenheim stiftete für die Ewigmesse zu Nordheim zwei Morgen „Weinwachs“ zu Krassolzheim.[18]

Literatur

Commons: Krassolzheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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