Homberg (Efze)
Kreisstadt im Schwalm-Eder-Kreis in Hessen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kreisstadt im Schwalm-Eder-Kreis in Hessen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Homberg (Efze) ist eine Kleinstadt mit ca. 14.000 Einwohnern und Kreisstadt des nordhessischen Schwalm-Eder-Kreises. Ihr Name kommt von der Hohenburg auf dem Basaltkegel oberhalb der Stadt. Sie trägt seit dem 19. Februar 2014 die amtliche Zusatzbezeichnung Reformationsstadt,[3][4] in Bezug auf die Homberger Synode, bei der die Einführung der Reformation in Hessen beschlossen wurde.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 2′ N, 9° 24′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Schwalm-Eder-Kreis | |
Höhe: | 222 m ü. NHN | |
Fläche: | 100,11 km2 | |
Einwohner: | 14.712 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 147 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 34576 | |
Vorwahl: | 05681 | |
Kfz-Kennzeichen: | HR, FZ, MEG, ZIG | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 34 009 | |
LOCODE: | DE HBE | |
Stadtgliederung: | 22 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausgasse 1 34576 Homberg (Efze) | |
Website: | www.homberg-efze.de | |
Bürgermeister: | Nico Ritz (parteilos[2]) | |
Lage der Stadt Homberg im Schwalm-Eder-Kreis | ||
Homberg liegt im Übergangsgebiet zwischen Westhessischer Senke – einem Senkungsgebiet des Tertiärs – und dem Knüllgebirge. Die Stadt selbst erstreckt sich über mehrere Hügel, die größtenteils aus basaltischem Untergrund bestehen. Homberg wird von der Efze durchflossen, die vom Knüll kommend zur Schwalm fließt, die über die Eder zu Fulda und Weser entwässert. Es existierten geringere Kohlevorkommen in der direkten Umgebung. Im Südosten erstreckt sich der Naturpark Knüll.
Homberg grenzt im Norden an die Gemeinde Wabern, die Stadt Felsberg und die Gemeinde Malsfeld, im Osten an die Gemeinde Knüllwald, im Süden an die Stadt Schwarzenborn sowie im Westen an die Gemeinde Frielendorf und die Stadt Borken (alle im Schwalm-Eder-Kreis).
Homberg besteht neben der Kernstadt aus den folgenden Stadtteilen:
|
|
Die Stadt Homberg (Efze) schloss sich im Rahmen der Gebietsreform in Hessen zunächst am 1. Februar 1971 mit den Gemeinden Dickershausen, Holzhausen bei Homberg, Lützelwig, Mörshausen und Welferode zusammen, denen am 1. Oktober 1971 dann Wernswig folgte. Schließlich kamen am 31. Dezember 1971 noch die Gemeinden Allmuthshausen (seit 1. September 1968 bereits bestehend aus den Gemeinden Allmuthshausen und Rückersfeld), Berge, Caßdorf, Hombergshausen, Hülsa, Lembach, Mardorf, Mühlhausen, Relbehausen, Rodemann, Roppershain, Sondheim, Steindorf und Waßmuthshausen hinzu. Sitz der Verwaltung ist Homberg (Efze). Die Einwohner verteilen sich mit gut 8.000 auf die Kernstadt Homberg und mit insgesamt knapp 6.000 auf die Eingemeindungen.
Homberg ist eine Gründung der hessisch-thüringischen Landgrafen und wurde als Stadt urkundlich erstmals 1231 beurkundet. Der Name stammt von der Hohenburg, der Burg über Homberg. Als Stadtgründungsjahr kann das Jahr 1231 angenommen werden. Im Jahr 1231 wurden in einer Urkunde die burgenses von Homber und ein vicillicus Eberhard erwähnt. Landgraf Konrad und seine Nachfolger förderten die Stadt weiter, um die landgräfliche Herrschaft gegen die Erzbischöfe von Mainz im benachbarten Fritzlar zu sichern und zu stärken. Die Efzeaue hatte bereits zuvor als strategischer Stützpunkt an der Handelsstraße Lange Hessen (von Frankfurt nach Leipzig) und der Straße von Fritzlar nach Hersfeld fungiert.
Schon 1231 war von einer Doppelstadt unterhalb der Burg die Rede, mit der Altstadt als Oberstadt und der sogenannten Freiheit als Unterstadt. Im Jahr 1269 gründeten Prämonstratenserinnen aus dem Kloster Eppenberg bei Gensungen ein Stift in Homberg, das Kloster St. Georg.
Die Freiheit war von 1356 bis 1536 ein selbständiger Ort mit eigenem Bürgermeister, Verwaltung und Kirche. Die Bürger umgaben die neugegründete Stadt mit einem bis zu zwei Meter dicken und je nach Lage acht bis zehn Meter hohen Mauerring aus heimischem Basalt. 15 Türme sicherten die Befestigungen. Die Oberstadt hatte drei Stadttore, die Unterstadt zwei. 1536 wurden Stadt Homberg und Stadtteil Freiheit durch das heute noch erhaltene Neue Tor miteinander verbunden.
Von 1346 bis 1349 wütete die Pest in Homberg.
Die Handwerker- und Handelsstadt Homberg blühte auf, Wollhandel und wollverarbeitende Berufe legten den Grundstein für die Entwicklung zu einer der wohlhabendsten Städte der Landgrafschaft. Die Zunftbriefe der Schuhmacher und Lohgerber 1345, der Böttcher und Wagner von 1404 und der Leineweber 1428 belegen die Bedeutung der Zünfte in Homberg. Zeichen dieses Wohlstandes war auch die Grundsteinlegung für den Bau der Stadtkirche St. Marien im Jahr 1340. 1318 und 1356 legten Brände die Stadt in Schutt und Asche. 1372 brannte die Freiheit nieder.
Landtage der hessischen Stände fanden auf Grund der guten Erreichbarkeit in den Jahren 1508, 1509, 1514, 1518 und 1536 in Homberg in der Stadtkirche statt. Die von Landgraf Philipp dem Großmütigen einberufene Homberger Synode vom 20. bis 22. Oktober 1526 markiert einen Höhepunkt in der Homberger Geschichte, als die Einführung der Reformation in Hessen beschlossen wurde. Der Beiname Reformationsstadt Hessens weist auf dieses Ereignis hin. 1572 tagte der Landtag erneut in Homberg.
Im Laufe der Jahrhunderte brannte die Stadt mehrfach nieder. Im Dreißigjährigen Krieg wurden Burg und Stadt Homberg 1636 und 1640 bis auf wenige Häuser zerstört. Die Burg wurde zur Ruine.
Matthäus Merian der Jüngere schrieb 1655 in der Topographia Hassiae et regionum vicinarum: „Homberg/in Niederhesen/Schloss/Ampt/und Statt ist aus den vornembste Oertern Einer“
Von 1783 bis 1831 war der Ort Sitz des freiadligen Damenstifts Wallenstein. Im Jahre 1807 wurde unter der französischen Herrschaft das Kanton- und Friedensgericht Homberg eingerichtet. 1809 ging ein Aufstand gegen Jérôme Bonaparte unter der Führung von Wilhelm von Dörnberg von Homberg aus. 1814 wurde das Amt Homberg geschaffen, aus dem 1821 der Kreis Homberg und das Justizamt Homberg hervorgingen. Nach der Annexion des Kurfürstentums Hessen-Kassel wurde Homberg 1867 Sitz einer preußischen Kreisverwaltung und eines Amtsgerichtes. Im Jahre 1932 wurden die Kreise Homberg und Fritzlar zum Kreis Fritzlar-Homberg (1939 umbenannt in Landkreis Fritzlar-Homberg) zusammengelegt und Homberg verlor den Sitz der Kreisverwaltung. Mit der hessischen Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 wurde Homberg Kreisstadt des neuen Schwalm-Eder-Kreises.
Der amtliche Name der Stadt war Homberg, Bezirk Kassel. Dieser wurde am 1. Januar 1974 in Homberg und schließlich am 1. Januar 1977 in den heutigen Namen Homberg (Efze) geändert.[5] Zwei Jahre später war der Hessentag in Homberg zu Gast. Das größte Landesfest Deutschlands zog rund 810.000 Gäste an.[6] Der Hessentag bescherte der Stadt jedoch ein Defizit von ca. drei Millionen EUR.[7]
Bis 2006 bestand das Amtsgericht Homberg (Efze).
In der 1961 fertiggestellte Dörnberg-Kaserne rückten der Stab der Panzergrenadierbrigade 5, das Feldartilleriebataillon 55 und Panzereinheiten ein. In der Ostpreußen-Kaserne waren Einheiten von 1967 bis 2005 stationiert.
Homberg lag im Schnittpunkt zweier historischer Handelsstraßen, der Straße von Fritzlar über Homberg nach Hersfeld und der Langen Hessen. Aufgrund der Lage des Schlossberges, eines steil aus der Efzeaue aufragenden Basaltkegels, kam dem Standort eine wichtige strategische Bedeutung zu.
Die einstige Burg Homberg ist vermutlich vor 1190 durch Mitglieder der Familie derer von Homberg erbaut worden. Das Geschlecht der Hohenberg (oder Hohenberc), das erstmals mit Rentwich de Hohenberc 1162 urkundlich erwähnt wurde, starb 1427 mit Simon vom Hohen Berg aus. Um 1190 wurde die Burg als landgräflich bezeichnet. Sie war Amtssitz der landgräflichen Verwaltung. Zusammen mit der Stadt bildete die Burg eine Einheit.
1508 war der Bruder des hessischen Landgrafen, Erzbischof Hermann IV. von Köln, Eigentümer der Burg und ließ sie aufwendig umbauen. Eine Bronzetafel, die bei Grabungsarbeiten auf der Burg gefunden wurde, trägt die Inschrift: Herman von Gotzes gnaden Erzbyschoff zu Colne, des heiligen romschyn richs durch Ytalien, Ertzcantzler, Kurfürst, Herzog zu Westvaln und Engern, des Stifts zu Paderborn, Administrator A(nno) 1508. Die Bronzeplatte befindet sich im Heimatmuseum der Stadt Homberg. Sie zeichnet sich durch bemerkenswerte Ziselierarbeit aus und wird von dem erzbischöflichen und landgräflichen Wappen geschmückt.
Landgraf Moritz ließ von 1605 bis 1613 für 25.000 Gulden (6100 Reichstaler) den wieder freigelegten Burgbrunnen, welcher mit einer Tiefe von 150 Meter zu den tiefsten Brunnen Deutschlands gehört, errichten. Wenn man den Feingoldgehalt des Guldens in dieser Zeit zugrunde legt (0,245 Gramm), entspricht diese Summe einem Goldklumpen von über sechs Kilogramm. Die Landgrafen von Hessen-Kassel wahrten im Dreißigjährigen Krieg zunächst bis 1631 Neutralität. Ab 1634 wurde der Krieg nach Hessen hereingetragen. Am 16. Juli 1636 wurde die Stadt Homberg durch kaiserliche Truppen besetzt. Die Belagerung der Burg durch General Johann von Götzen mit einem kaiserlichen Heer von 13.000 Mann konnte jedoch erfolgreich abgewehrt werden. Eine erneute Belagerung am 3. August 1636 führte wegen mangelnder Wasserversorgung der Burginsassen zur Kapitulation von Burg und Stadt. Die Burg wurde bis auf wenige erhalten gebliebene Gebäude gebrandschatzt. Generalwachtmeister Rabenhaupt belagerte vom 28. bis 30. Januar 1648 die Burg und konnte sie für die Landgrafschaft Hessen-Kassel zurückerobern. Am 9. Februar 1648 kam es zur erneuten Kapitulation. Die stark zerstörte Burg verfiel im Laufe der Jahrhunderte. Teilweise wurde sie als Steinbruch für den Wiederaufbau der ebenfalls stark zerstörten Stadt Homberg genutzt, sodass noch heute viele Bauteile der ehemaligen Burg im Stadtbild wiederzufinden sind.
Wie die meisten deutschen Städte dürfte Homberg in der Regierungszeit der Staufer (1138–1254) planmäßig angelegt worden sein. Bauliche Besonderheiten in dem Stadtbild von Homberg weisen auf eine nicht auf den ersten Blick erkennbare Stadtplanung hin. Homberg ist an sich eine Doppelstadt, sie besteht aus der Altstadt, 1231 erstmals urkundlich erwähnt, und der Freiheit. Die Freiheit war eine selbstständige Stadt, sie wurde 1356 gegründet und 1536 mit der Altstadt vereinigt. Die Altstadt selbst bestand aus drei Geburden (Gebündnis). In der Aufsicht auf den Stadtplan erkennt man die drei Hauptzugänge der Stadt über die ehemaligen Toreingänge: Westheimer Tor, Obertor und Holzhäuser Tor.
Mittelpunkt und Zielpunkt aller Wegeverbindungen ist der Marktplatz, überragt von der Stadtkirche St. Marien, die ehemals von dem Friedhof der Stadt umgeben war. Einen regelmäßigen Grundriss weist die Stadt nicht auf. Doch eines ist der Stadt mit vielen mittelalterlichen Stadtgründungen gemein, das erst auf den zweiten Blick erkennbar wird: Die mittelalterlichen Stadtplaner verwandten bei der Anlage von Straßen das bewusste Krümmen und das Versetzen der Kreuzungen oder Einmündungen von Straßen und Gassen. Insbesondere wurde die Straßenkrümmung als ästhetisches Mittel bei der Anlage der heutigen Untergasse eingesetzt. Durch eine gekrümmte Straßenführung wurde der Straßenraum optisch begrenzt, es entstand ein geschlossener Straßenraum, am Endpunkt war ein in die Blickachse geschobenes Haus zu erkennen. In der Untergasse war es das ehemalige Brauhaus der Stadt, ein Eckhaus der Enten- und Untergasse. In der Untergasse ist die ehemalige Straßenführung im Rahmen der Stadtsanierung verschwunden, sie ist nur noch an der Häuserstellung oder in der Aufsicht auf die Stadt zu erkennen.
Der gleiche Effekt wurde erreicht, indem die Stadtplaner die Seitengassen gegeneinander versetzt oder ohne gradlinige Fortsetzung auf eine der Hauptstraßen münden ließen. Durch diese geschickten Planungen wurden Zugerscheinungen vermieden. Eine weitere Möglichkeit, Zugluft in den Städten zu vermeiden, war das Versetzen bzw. Vorspringen einzelner Häuser oder Straßenabschnitte aus der Straßenachse. Dieser stadtplanerische Trick ist noch im Bereich der Oberen Westheimer Straße sehr gut zu erkennen. Auch im Bereich der unteren Westheimer Straße bestand ein solcher Versprung, der aber im Laufe der Jahrhunderte verschwunden ist.
Zum 1. Februar 1971 wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständigen Gemeinden Dickershausen, Holzhausen bei Homberg, Lützelwig, Mörshausen und Welferode auf freiwilliger Basis als Stadtteile der Stadt Homberg, Bezirk Kassel, eingegliedert.[8] Am 1. Oktober 1971 kam Wernswig hinzu. Allmuthshausen, Berge, Caßdorf, Hombergshausen, Hülsa, Lembach, Mardorf, Mühlhausen, Relbehausen, Rodemann, Roppershain, Sondheim, Steindorf und Waßmuthshausen folgten am 31. Dezember 1971.[9][5] Für die in der Kreisstadt Homberg (Efze) eingegliederten ehemals selbständigen Gemeinden (Stadtteile) wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[10]
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Homberg (Efze) 13.949 Einwohner. Darunter waren 616 (4,4 %) Ausländer, von denen 161 aus dem EU-Ausland, 207 aus anderen Europäischen Ländern und 242 aus anderen Staaten kamen.[11] Von den deutschen Einwohnern hatten 19,2 % einen Migrationshintergrund.[12] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 12,4 %.[13]) Nach dem Lebensalter waren 2322 Einwohner unter 18 Jahren, 5656 zwischen 18 und 49, 3025 zwischen 50 und 64 und 2947 Einwohner waren älter.[14] Die Einwohner lebten in 6141 Haushalten. Davon waren 1985 Singlehaushalte, 1761 Paare ohne Kinder und 1722 Paare mit Kindern, sowie 572 Alleinerziehende und 101 Wohngemeinschaften.[15] In 1490 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 4034 Haushaltungen lebten keine Senioren.[16]
Quelle: Historisches Ortslexikon[17] | |
• um 1490: | 240 wehrhafte Männer |
• 1575: | 474 Hausgesesse |
• 1587: | 480 Mannschaft |
• 1639: | 153 verheiratete, 50 verwitwete Hausgesesse |
• 1705: | 379 Hausgesesse |
• 1731: | 1950 Einwohner |
• 1747: | 328 Hausgesesse |
• 1748: | 2520 Einwohner |
Homberg (Efze): Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1834 | 3.686 | |||
1840 | 3.766 | |||
1846 | 3.798 | |||
1852 | 3.678 | |||
1858 | 3.443 | |||
1864 | 3.446 | |||
1871 | 3.001 | |||
1875 | 3.212 | |||
1885 | 3.469 | |||
1895 | 3.321 | |||
1905 | 3.596 | |||
1910 | 3.714 | |||
1925 | 3.520 | |||
1939 | 4.339 | |||
1946 | 6.164 | |||
1950 | 6.423 | |||
1956 | 5.884 | |||
1961 | 6.086 | |||
1967 | 7.314 | |||
1973 | 14.603 | |||
1975 | 14.527 | |||
1980 | 14.384 | |||
1985 | 14.140 | |||
1990 | 14.853 | |||
1995 | 15.388 | |||
2000 | 15.328 | |||
2005 | 14.686 | |||
2010 | 14.263 | |||
2011 | 13.949 | |||
2015 | 13.907 | |||
2020 | 13.926 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [17]; Hessisches Statistisches Informationssystem[13]; Zensus 2011[11] Nach 1970 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte. |
Quelle: Historisches Ortslexikon[17] | |
• 1748: | Erwerbspersonen: 16 Gewandreißer[Anm. 1], 35 Leineweber, 26 Wolltuchmacher, 6 Färber, 18 Wollspinner; insgesamt 294 Handel- und Gewerbetreibende, 77 Tagelöhner. |
• 1838: | Familien: 9 Ackerbau, 24 Gewerbe, 6 Tagelöhner. |
• 1961: | Erwerbspersonen: 107 Land- und Forstwirtschaft, 962 Produzierendes Gewerbe, 511 Handel und Verkehr, 782 Dienstleistungen und Sonstiges. |
Quelle: Historisches Ortslexikon[17] | |
• 1835: | 3544 evangelische, 4 katholische Einwohner |
• 1861: | 3485 evangelisch-reformierte, 14 evangelisch-lutherische, 17 evangelisch-unierte, 23 katholische Einwohner |
• 1885: | 3382 evangelische (= 97,49 %), 72 katholische (= 2,08 %), 15 jüdische (= 0,43 %) Einwohner |
• 1961: | 4884 evangelische (= 80,25, %), 1076 katholische (= 17,68 %) Einwohner[17] |
• 1987: | 10.737 evangelische (= 76,5 %), 2202 katholische (= 15,7 %), 1089 sonstige (= 7,8 %) Einwohner[18] |
• 2011: | 9110 evangelische (= 85,6 %), 2270 katholische (= 16,3 %), 120 orthodoxe (= 0,9 %), 350 andersgläubig (= 2,6 %), 1890 sonstige[Anm. 2] (= 13,6 %) Einwohner[19] |
Die evangelische Homberger Stadtkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und steht am Marktplatz 15.
Die katholische Pfarrkirche Christus Epheta wurde in 1956/57 errichtet. Das katholische Gemeindezentrum befindet sich in der Kasseler Straße 6/6A neben dem Pfarrhaus und der Pfarrkirche.
Jehovas Zeugen haben in Homberg (Efze) zwei Gemeinden (in deutscher und russischer Sprache).[20] Beide Gemeinden treffen sich im Königreichssaal in der August-Vilmar-Straße 21. Den beiden Gemeinden gehören circa 150 Mitglieder an.
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[21] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[22][23][24]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 31,2 | 12 | 28,0 | 10 | 35,5 | 13 | 40,5 | 15 | 45,5 | 17 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 29,0 | 11 | 26,8 | 10 | 33,5 | 12 | 42,6 | 16 | 36,4 | 14 |
FWG | Freie Wählergemeinschaft | 22,0 | 8 | 24,0 | 9 | 15,0 | 6 | — | — | — | — |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 11,6 | 4 | 7,4 | 3 | 11,3 | 4 | 8,3 | 3 | 9,1 | 3 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 6,2 | 2 | 7,0 | 3 | 4,8 | 2 | 8,6 | 3 | 9,0 | 3 |
BLH | Bürgerliste Homberg | — | — | 6,9 | 2 | — | — | — | — | — | — |
Gesamt | 100 | 37 | 100 | 37 | 100 | 37 | 100 | 37 | 100 | 37 | |
Wahlbeteiligung in % | 47,5 | 52,5 | 53,8 | 52,1 | 58,8 |
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Magistrats, dem in der Stadt Homberg (Efze) neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Stadtrat und zehn weitere Stadträte angehören.[25] Bürgermeister ist seit dem 19. Juli 2014 der parteiunabhängige Nico Ritz.[26] Er wurde als Nachfolger von Martin Wagner (CDU), der nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte, am 15. Juni 2014 in einer Stichwahl bei 49,6 Prozent Wahlbeteiligung mit 63,3 Prozent der Stimmen gewählt.[26] Es folgte eine Wiederwahl ohne Gegenkandidaten im Februar 2020.[27][28]
Für die in der Kreisstadt Homberg (Efze) eingegliederten ehemals selbständigen Gemeinden (Stadtteile) besteht je ein Ortsbezirk nach Maßgabe der §§ 81 und 82 HGO und des Kommunalwahlgesetzes in der jeweils gültigen Fassung. Die Ortsbeiräte bestehen aus drei bis neun Mitgliedern. Der Ortsbeirat des Ortsbezirks wird im Rahmen der Kommunalwahlen gewählt und bestimmt aus seiner Mitte den/die Ortsvorsteher/in. Die Ortsbezirksgrenzen entsprechen den Gemarkungen der eingegliederten ehemaligen Gemeinden.[10]
Blasonierung: „In Blau oben ein schreitender, rotgezungter und -bewehrter goldener (gelber) Löwe; unten zwei kleinere zugewendete, rotbezungte und -bewehrte steigende goldene (gelbe) Löwen.“[32] | |
Wappenbegründung: Das Wappen wurde am 19. Dezember 1968 vom Hessischen Ministerium des Innern genehmigt.[33] Das Wappen ist abgeleitet von Siegeln aus dem 13. und 14. Jahrhundert, welche bereits Löwen zeigten. Die Darstellung des über drei Felsspitzen schreitenden bunten Löwen im Siegel des 14. Jahrhunderts verursachte das durch die zeitgenössische naturwissenschaftliche Literatur bestärkte Missverständnis, es handele sich um mehrere Löwen. Zuerst sind es drei und seit dem Siegel von 1639 nur noch zwei junge Löwen. Diese Darstellung übernahmen auch die Wappenbücher und schließlich auch Otto Hupp, da die Stadt sie selbst anerkennt. Ab 1505 wurde auch ein Wappen mit drei Kleeblättern gezeigt, welches als „echtes Wappen“ bezeichnet wird. |
Banner
Banner: „Das Banner ist blau-weiß längsgestreift mit dem aufgelegten Wappen oberhalb der Mitte.“ |
Homberg unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
Homberg verfügt über vier Museen und ein Heimatkundliches Archiv.[38]
Sportliches Aushängeschild Hombergs ist die 1. Damenmannschaft der Tischtennisabteilung der Homberger Turnerschaft, die zu den festen Größen im deutschen Tischtennis gehörte. Nach dem Rückzug aus der 2. Bundesliga der Frauen startet die Mannschaft in der Saison 2009/10 nur noch in der Oberliga.[40] Größter Mannschaftserfolg bisher ist der Gewinn des europäischen ETTU-Cups am 31. März 2006 in der Besetzung Wenling Tan Monfardini, Zhenqi Barthel und Yin Na. Gegner im Finale war 3B Berlin.
Zhenqi Barthel von der Homberger Turnerschaft gewann 2006 den Einzel-Titel bei den 74. Nationalen Deutschen Meisterschaften in Minden. Außerdem siegte sie mit ihrem Doppel-Partner, dem Jugend-Weltmeister Patrick Baum, im Mixed. Im Doppel wurde sie zusammen mit Desirée Czajkowski (Watzenborn-Steinberg) Dritte.
Wie vielerorts ist auch hier der Fußball besonders beliebt. Neben dem FC Homberg stellen mehrere Ortschaften alleine oder als Spielgemeinschaften eigene Mannschaften, die teilweise sogar Jugendangebote bieten.[41][42]
Darüber hinaus gibt es in Homberg eingetragene Vereine für Handball, Tennis, Kampfsport, Motorsport, Reiten, Gymnastik, Schach und Andere.[43]
Homberg liegt am Wanderweg Löwenweg als Teilstrecke des Hessenweges 2, am Abschnitt Lange Hessen des Jakobswegs und ist Startpunkt des Höhenwanderweges nach Bad Hersfeld.
Am ersten Wochenende im August feiert die Stadt im Stadtpark Alter Friedhof das Homberger Weinfest.[44]
An drei bis fünf Tagen rund um den Nikolaustag findet auf dem historischen Marktplatz der Stadt der als „Clobesmarkt“ bekannte Weihnachtsmarkt statt.[45]
Im Ortsteil Hombergshausen findet seit 2004 am Himmelfahrtswochenende das Open-Air-Festival Musikschutzgebiet statt.
In Homberg sind verschiedene Logistikdienstleister wie die Zentrale des Dänischen Bettenlagers angesiedelt. Diverse Speditionsunternehmen wie CTL Logistics, Rauter Spedition oder der Logistikdienst sim cargo haben ihren Standort im Industriegebiet. Die Firma Ehring produziert ebenfalls im Industriegebiet Kindermöbel. Die Firma AKH (Antriebstechnik KATT Hessen GmbH) ist ein Hersteller von Spezial-Elektromotoren.
Bis zum 31. Dezember 2004 bestand das Amtsgericht Homberg (Efze). Seine Aufgaben werden heute durch das Amtsgericht Fritzlar wahrgenommen.[46]
Die Stadt verfügt über neun Schulen in sieben Schulformen.[47]
Zur politischen Mitsprache ist eine Stadtjugendvertretung eingerichtet. Es steht ein Jugendzentrum zur Verfügung.[48]
In der Stadt und ihren Stadtteilen stehen neun Kindergärten zur Verfügung.[49]
Für Menschen mit Behinderungen sowie für Menschen, die von einer Behinderung bedroht sind, stehen verschiedene Betreuungs- und Anlaufstellen zur Verfügung.[50][51]
Die Hessische/Niedersächsische Allgemeine ist die einzige in Homberg erscheinende Tageszeitung mit Regionalteil. Das Amtsblatt Homberg aktuell und die Regionalzeitung Homberger Anzeiger werden wöchentlich an alle Homberger Haushalte verteilt.
Homberg gehört dem Nordhessischen Verkehrsverbund an.
Die Stadt liegt an der Bundesstraße 254, von der die Bundesstraße 323 abzweigt. Über Letztere ist Homberg mit der auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Knüllwald gelegenen Anschlussstelle Homberg (Efze) der Bundesautobahn 7 verbunden. Angesichts des hohen Anteils an Fachwerkhäusern in der Altstadt wurde auch die „braune Route“ der Deutschen Fachwerkstraße über Homberg geführt.
Die Bahnstrecke Leinefelde–Treysa, ein Teilstück der Kanonenbahn, führte über Homberg. Die Gleisanlagen auf dem Abschnitt Treysa–Homberg sind noch vorhanden, jedoch wurden der Personenverkehr 1981 und der Güterverkehr 2002 eingestellt.
Am 28. März 1933 wurde Adolf Hitler und Hermann Göring die Ehrenbürgerwürde der Stadt Homberg verliehen. Obwohl diese mit dem Tode endet und sie ohnehin Kriegsverbrechern nach dem Beschluss der Direktive 38 des Alliierten Kontrollrats in Deutschland vom 12. Oktober 1946 entzogen worden war, wurde im Januar 2009 darüber beraten, Hitler und Göring in einem symbolischen Akt die Ehrenbürgerschaft der Stadt Homberg formal zu entziehen.[52] Das Stadtparlament erkannte den Ehrentitel schließlich formell am 22. Januar 2009 ab.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.