Homberg liegt im Übergangsgebiet zwischen Westhessischer Senke – einem Senkungsgebiet des Tertiärs – und dem Knüllgebirge. Die Stadt selbst erstreckt sich über mehrere Hügel, die größtenteils aus basaltischem Untergrund bestehen. Homberg wird von der Efze durchflossen, die vom Knüll kommend zur Schwalm fließt, die über die Eder zu Fulda und Weser entwässert. Es existierten geringere Kohlevorkommen in der direkten Umgebung. Im Südosten erstreckt sich der Naturpark Knüll.
Nachbargemeinden
Homberg grenzt im Norden an die Gemeinde Wabern, die Stadt Felsberg und die Gemeinde Malsfeld, im Osten an die Gemeinde Knüllwald, im Süden an die Stadt Schwarzenborn sowie im Westen an die Gemeinde Frielendorf und die Stadt Borken (alle im Schwalm-Eder-Kreis).
Stadtgliederung
Homberg besteht neben der Kernstadt aus den folgenden Stadtteilen:
Die Stadt Homberg (Efze) schloss sich im Rahmen der Gebietsreform in Hessen zunächst am 1. Februar 1971 mit den Gemeinden Dickershausen, Holzhausen bei Homberg, Lützelwig, Mörshausen und Welferode zusammen, denen am 1. Oktober 1971 dann Wernswig folgte. Schließlich kamen am 31. Dezember 1971 noch die Gemeinden Allmuthshausen (seit 1. September 1968 bereits bestehend aus den Gemeinden Allmuthshausen und Rückersfeld), Berge, Caßdorf, Hombergshausen, Hülsa, Lembach, Mardorf, Mühlhausen, Relbehausen, Rodemann, Roppershain, Sondheim, Steindorf und Waßmuthshausen hinzu. Sitz der Verwaltung ist Homberg (Efze). Die Einwohner verteilen sich mit gut 8.000 auf die Kernstadt Homberg und mit insgesamt knapp 6.000 auf die Eingemeindungen.
Panoramablick von der Hohenburg
Stadtgründung und Entwicklung
Homberg ist eine Gründung der hessisch-thüringischen Landgrafen und wurde als Stadt urkundlich erstmals 1231 beurkundet. Der Name stammt von der Hohenburg, der Burg über Homberg.
Als Stadtgründungsjahr kann das Jahr 1231 angenommen werden. Im Jahr 1231 wurden in einer Urkunde die burgenses von Homber und ein vicillicus Eberhard erwähnt. Landgraf Konrad und seine Nachfolger förderten die Stadt weiter, um die landgräfliche Herrschaft gegen die Erzbischöfe von Mainz im benachbarten Fritzlar zu sichern und zu stärken. Die Efzeaue hatte bereits zuvor als strategischer Stützpunkt an der Handelsstraße Lange Hessen (von Frankfurt nach Leipzig) und der Straße von Fritzlar nach Hersfeld fungiert.
Die Freiheit war von 1356 bis 1536 ein selbständiger Ort mit eigenem Bürgermeister, Verwaltung und Kirche. Die Bürger umgaben die neugegründete Stadt mit einem bis zu zwei Meter dicken und je nach Lage acht bis zehn Meter hohen Mauerring aus heimischem Basalt. 15 Türme sicherten die Befestigungen. Die Oberstadt hatte drei Stadttore, die Unterstadt zwei. 1536 wurden Stadt Homberg und Stadtteil Freiheit durch das heute noch erhaltene Neue Tor miteinander verbunden.
Die Handwerker- und Handelsstadt Homberg blühte auf, Wollhandel und wollverarbeitende Berufe legten den Grundstein für die Entwicklung zu einer der wohlhabendsten Städte der Landgrafschaft. Die Zunftbriefe der Schuhmacher und Lohgerber 1345, der Böttcher und Wagner von 1404 und der Leineweber 1428 belegen die Bedeutung der Zünfte in Homberg. Zeichen dieses Wohlstandes war auch die Grundsteinlegung für den Bau der Stadtkirche St. Marien im Jahr 1340. 1318 und 1356 legten Brände die Stadt in Schutt und Asche. 1372 brannte die Freiheit nieder.
Landtage der hessischen Stände fanden auf Grund der guten Erreichbarkeit in den Jahren 1508, 1509, 1514, 1518 und 1536 in Homberg in der Stadtkirche statt. Die von Landgraf Philipp dem Großmütigen einberufene Homberger Synode vom 20. bis 22. Oktober 1526 markiert einen Höhepunkt in der Homberger Geschichte, als die Einführung der Reformation in Hessen beschlossen wurde. Der Beiname Reformationsstadt Hessens weist auf dieses Ereignis hin. 1572 tagte der Landtag erneut in Homberg.
Im Laufe der Jahrhunderte brannte die Stadt mehrfach nieder. Im Dreißigjährigen Krieg wurden Burg und Stadt Homberg 1636 und 1640 bis auf wenige Häuser zerstört. Die Burg wurde zur Ruine.
Matthäus Merian der Jüngere schrieb 1655 in der Topographia Hassiae et regionum vicinarum:
„Homberg/in Niederhesen/Schloss/Ampt/und Statt ist aus den vornembste Oertern Einer“
Von 1783 bis 1831 war der Ort Sitz des freiadligen Damenstifts Wallenstein. Im Jahre 1807 wurde unter der französischen Herrschaft das Kanton- und Friedensgericht Homberg eingerichtet. 1809 ging ein Aufstand gegen Jérôme Bonaparte unter der Führung von Wilhelm von Dörnberg von Homberg aus. 1814 wurde das Amt Homberg geschaffen, aus dem 1821 der Kreis Homberg und das Justizamt Homberg hervorgingen. Nach der Annexion des Kurfürstentums Hessen-Kassel wurde Homberg 1867 Sitz einer preußischen Kreisverwaltung und eines Amtsgerichtes. Im Jahre 1932 wurden die Kreise Homberg und Fritzlar zum Kreis Fritzlar-Homberg (1939 umbenannt in Landkreis Fritzlar-Homberg) zusammengelegt und Homberg verlor den Sitz der Kreisverwaltung. Mit der hessischen Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 wurde Homberg Kreisstadt des neuen Schwalm-Eder-Kreises.
Der amtliche Name der Stadt war Homberg, Bezirk Kassel. Dieser wurde am 1. Januar 1974 in Homberg und schließlich am 1. Januar 1977 in den heutigen Namen Homberg (Efze) geändert.[5]
Zwei Jahre später war der Hessentag in Homberg zu Gast. Das größte Landesfest Deutschlands zog rund 810.000 Gäste an.[6] Der Hessentag bescherte der Stadt jedoch ein Defizit von ca. drei Millionen EUR.[7]
In der 1961 fertiggestellte Dörnberg-Kaserne rückten der Stab der Panzergrenadierbrigade 5, das Feldartilleriebataillon 55 und Panzereinheiten ein. In der Ostpreußen-Kaserne waren Einheiten von 1967 bis 2005 stationiert.
Homberg lag im Schnittpunkt zweier historischer Handelsstraßen, der Straße von Fritzlar über Homberg nach Hersfeld und der Langen Hessen. Aufgrund der Lage des Schlossberges, eines steil aus der Efzeaue aufragenden Basaltkegels, kam dem Standort eine wichtige strategische Bedeutung zu.
Die einstige Burg Homberg ist vermutlich vor 1190 durch Mitglieder der Familie derer von Homberg erbaut worden. Das Geschlecht der Hohenberg (oder Hohenberc), das erstmals mit Rentwich de Hohenberc 1162 urkundlich erwähnt wurde, starb 1427 mit Simon vom Hohen Berg aus. Um 1190 wurde die Burg als landgräflich bezeichnet. Sie war Amtssitz der landgräflichen Verwaltung. Zusammen mit der Stadt bildete die Burg eine Einheit.
1508 war der Bruder des hessischen Landgrafen, Erzbischof HermannIV. von Köln, Eigentümer der Burg und ließ sie aufwendig umbauen. Eine Bronzetafel, die bei Grabungsarbeiten auf der Burg gefunden wurde, trägt die Inschrift: Herman von Gotzes gnaden Erzbyschoff zu Colne, des heiligen romschyn richs durch Ytalien, Ertzcantzler, Kurfürst, Herzog zu Westvaln und Engern, des Stifts zu Paderborn, Administrator A(nno) 1508. Die Bronzeplatte befindet sich im Heimatmuseum der Stadt Homberg. Sie zeichnet sich durch bemerkenswerte Ziselierarbeit aus und wird von dem erzbischöflichen und landgräflichen Wappen geschmückt.
Landgraf Moritz ließ von 1605 bis 1613 für 25.000 Gulden (6100 Reichstaler) den wieder freigelegten Burgbrunnen, welcher mit einer Tiefe von 150 Meter zu den tiefsten Brunnen Deutschlands gehört, errichten. Wenn man den Feingoldgehalt des Guldens in dieser Zeit zugrunde legt (0,245 Gramm), entspricht diese Summe einem Goldklumpen von über sechs Kilogramm. Die Landgrafen von Hessen-Kassel wahrten im Dreißigjährigen Krieg zunächst bis 1631 Neutralität. Ab 1634 wurde der Krieg nach Hessen hereingetragen. Am 16. Juli 1636 wurde die Stadt Homberg durch kaiserliche Truppen besetzt. Die Belagerung der Burg durch General Johann von Götzen mit einem kaiserlichen Heer von 13.000 Mann konnte jedoch erfolgreich abgewehrt werden. Eine erneute Belagerung am 3. August 1636 führte wegen mangelnder Wasserversorgung der Burginsassen zur Kapitulation von Burg und Stadt. Die Burg wurde bis auf wenige erhalten gebliebene Gebäude gebrandschatzt. Generalwachtmeister Rabenhaupt belagerte vom 28. bis 30. Januar 1648 die Burg und konnte sie für die Landgrafschaft Hessen-Kassel zurückerobern. Am 9. Februar 1648 kam es zur erneuten Kapitulation. Die stark zerstörte Burg verfiel im Laufe der Jahrhunderte. Teilweise wurde sie als Steinbruch für den Wiederaufbau der ebenfalls stark zerstörten Stadt Homberg genutzt, sodass noch heute viele Bauteile der ehemaligen Burg im Stadtbild wiederzufinden sind.
Wie die meisten deutschen Städte dürfte Homberg in der Regierungszeit der Staufer (1138–1254) planmäßig angelegt worden sein. Bauliche Besonderheiten in dem Stadtbild von Homberg weisen auf eine nicht auf den ersten Blick erkennbare Stadtplanung hin. Homberg ist an sich eine Doppelstadt, sie besteht aus der Altstadt, 1231 erstmals urkundlich erwähnt, und der Freiheit. Die Freiheit war eine selbstständige Stadt, sie wurde 1356 gegründet und 1536 mit der Altstadt vereinigt.
Die Altstadt selbst bestand aus drei Geburden (Gebündnis). In der Aufsicht auf den Stadtplan erkennt man die drei Hauptzugänge der Stadt über die ehemaligen Toreingänge: Westheimer Tor, Obertor und Holzhäuser Tor.
Mittelpunkt und Zielpunkt aller Wegeverbindungen ist der Marktplatz, überragt von der Stadtkirche St.Marien, die ehemals von dem Friedhof der Stadt umgeben war. Einen regelmäßigen Grundriss weist die Stadt nicht auf. Doch eines ist der Stadt mit vielen mittelalterlichen Stadtgründungen gemein, das erst auf den zweiten Blick erkennbar wird: Die mittelalterlichen Stadtplaner verwandten bei der Anlage von Straßen das bewusste Krümmen und das Versetzen der Kreuzungen oder Einmündungen von Straßen und Gassen. Insbesondere wurde die Straßenkrümmung als ästhetisches Mittel bei der Anlage der heutigen Untergasse eingesetzt. Durch eine gekrümmte Straßenführung wurde der Straßenraum optisch begrenzt, es entstand ein geschlossener Straßenraum, am Endpunkt war ein in die Blickachse geschobenes Haus zu erkennen. In der Untergasse war es das ehemalige Brauhaus der Stadt, ein Eckhaus der Enten- und Untergasse. In der Untergasse ist die ehemalige Straßenführung im Rahmen der Stadtsanierung verschwunden, sie ist nur noch an der Häuserstellung oder in der Aufsicht auf die Stadt zu erkennen.
Der gleiche Effekt wurde erreicht, indem die Stadtplaner die Seitengassen gegeneinander versetzt oder ohne gradlinige Fortsetzung auf eine der Hauptstraßen münden ließen. Durch diese geschickten Planungen wurden Zugerscheinungen vermieden.
Eine weitere Möglichkeit, Zugluft in den Städten zu vermeiden, war das Versetzen bzw. Vorspringen einzelner Häuser oder Straßenabschnitte aus der Straßenachse. Dieser stadtplanerische Trick ist noch im Bereich der Oberen Westheimer Straße sehr gut zu erkennen. Auch im Bereich der unteren Westheimer Straße bestand ein solcher Versprung, der aber im Laufe der Jahrhunderte verschwunden ist.
Eingemeindungen 1971
Zum 1. Februar 1971 wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständigen Gemeinden Dickershausen, Holzhausen bei Homberg, Lützelwig, Mörshausen und Welferode auf freiwilliger Basis als Stadtteile der Stadt Homberg, Bezirk Kassel, eingegliedert.[8] Am 1. Oktober 1971 kam Wernswig hinzu. Allmuthshausen, Berge, Caßdorf, Hombergshausen, Hülsa, Lembach, Mardorf, Mühlhausen, Relbehausen, Rodemann, Roppershain, Sondheim, Steindorf und Waßmuthshausen folgten am 31. Dezember 1971.[9][5] Für die in der Kreisstadt Homberg (Efze) eingegliederten ehemals selbständigen Gemeinden (Stadtteile) wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[10]
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Homberg (Efze) 13.949 Einwohner. Darunter waren 616 (4,4%) Ausländer, von denen 161 aus dem EU-Ausland, 207 aus anderen Europäischen Ländern und 242 aus anderen Staaten kamen.[11] Von den deutschen Einwohnern hatten 19,2% einen Migrationshintergrund.[12] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 12,4%.[13]) Nach dem Lebensalter waren 2322 Einwohner unter 18 Jahren, 5656 zwischen 18 und 49, 3025 zwischen 50 und 64 und 2947 Einwohner waren älter.[14] Die Einwohner lebten in 6141 Haushalten. Davon waren 1985 Singlehaushalte, 1761 Paare ohne Kinder und 1722 Paare mit Kindern, sowie 572 Alleinerziehende und 101 Wohngemeinschaften.[15] In 1490 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 4034 Haushaltungen lebten keine Senioren.[16]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: [17]; Hessisches Statistisches Informationssystem[13]; Zensus 2011[11] Nach 1970 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte.
Die evangelische Homberger Stadtkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und steht am Marktplatz 15.
Katholisch
Die katholische PfarrkircheChristus Epheta wurde in 1956/57 errichtet. Das katholische Gemeindezentrum befindet sich in der Kasseler Straße 6/6A neben dem Pfarrhaus und der Pfarrkirche.
Jehovas Zeugen
Jehovas Zeugen haben in Homberg (Efze) zwei Gemeinden (in deutscher und russischer Sprache).[20] Beide Gemeinden treffen sich im Königreichssaal in der August-Vilmar-Straße 21. Den beiden Gemeinden gehören circa 150 Mitglieder an.
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Magistrats, dem in der Stadt Homberg (Efze) neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Stadtrat und zehn weitere Stadträte angehören.[25] Bürgermeister ist seit dem 19. Juli 2014 der parteiunabhängige Nico Ritz.[26] Er wurde als Nachfolger von Martin Wagner (CDU), der nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte, am 15. Juni 2014 in einer Stichwahl bei 49,6 Prozent Wahlbeteiligung mit 63,3 Prozent der Stimmen gewählt.[26] Es folgte eine Wiederwahl ohne Gegenkandidaten im Februar 2020.[27][28]
Für die in der Kreisstadt Homberg (Efze) eingegliederten ehemals selbständigen Gemeinden (Stadtteile) besteht je ein Ortsbezirk nach Maßgabe der §§81 und 82 HGO und des Kommunalwahlgesetzes in der jeweils gültigen Fassung.
Die Ortsbeiräte bestehen aus drei bis neun Mitgliedern. Der Ortsbeirat des Ortsbezirks wird im Rahmen der Kommunalwahlen gewählt und bestimmt aus seiner Mitte den/die Ortsvorsteher/in. Die Ortsbezirksgrenzen entsprechen den Gemarkungen der eingegliederten ehemaligen Gemeinden.[10]
Wappen und Banner
Blasonierung: „In Blau oben ein schreitender, rotgezungter und -bewehrter goldener (gelber) Löwe; unten zwei kleinere zugewendete, rotbezungte und -bewehrte steigende goldene (gelbe) Löwen.“[32]
Wappenbegründung: Das Wappen wurde am 19. Dezember 1968 vom Hessischen Ministerium des Innern genehmigt.[33] Das Wappen ist abgeleitet von Siegeln aus den 13. und 14. Jahrhundert, welche bereits Löwen zeigten. Die Darstellung des über drei Felsspitzen schreitenden bunten Löwen im Siegel des 14. Jahrhunderts verursachte das durch die zeitgenössische naturwissenschaftliche Literatur bestärkte Missverständnis, es handele sich um mehrere Löwen. Zuerst sind es drei und seit dem Siegel von 1639 nur noch zwei junge Löwen. Diese Darstellung übernahmen auch die Wappenbücher und schließlich auch Otto Hupp, da die Stadt sie selbst anerkennt. Ab 1505 wurde auch ein Wappen mit drei Kleeblättern gezeigt, welches als „echtes Wappen“ bezeichnet wird.
Banner
00Banner: „Das Banner ist blau-weiß längsgestreift mit dem aufgelegten Wappen oberhalb der Mitte.“
Stadtkern Homberg an der Efze ist eine der wenigen Städte, die ihren mittelalterlichen Stadtkern mit zahlreichen historischen Bauten bis heute weitgehend erhalten haben. Der Kupferstich von Matthäus MerianAnsicht von Homberg/Efze zeigt die Stadtansicht, wie sie in der Topographia Hassiae von 1655 wiedergegeben ist. Zahlreiche der dort abgebildeten Gebäude sind noch heute vorhanden. Erst Ende des 19. Jahrhunderts begann die Besiedlung der Bereiche außerhalb der Stadtmauer. Von 2004 bis 2007 wurde die Altstadt aufwändig saniert. Der Marktplatz wurde zur Fußgängerzone umgestaltet. Durch Homberg führt die Deutsche Märchenstraße.
Stadtkirche St. Marien Der evangelischen Homberger Stadtkirche St. Marien aus dem 13. Jahrhundert kommt eine besondere Bedeutung innerhalb des hessischen Protestantismus zu: Im Jahre 1526 berief Landgraf Philipp der Großmütige eine Synode nach Homberg ein, die in dieser Kirche tagte und den Zeitpunkt markiert, an dem die Landgrafschaft Hessen evangelisch wurde. Deshalb nennt man diese Kirche, die zu den wichtigsten gotischen Baudenkmälern im nördlichen Hessen gehört, die Reformationskirche Hessens.
Stadtbefestigung Die Stadtanlage von Homberg wird von zwei getrennten, aber noch nahezu erhaltenen Stadtbefestigungsanlagen umfasst. Die Altstadt umgibt eine Stadtmauer mit einer Länge von ca. 1800 Metern. Die Höhe betrug sechs bis acht Meter, die Dicke variiert, im Durchschnitt beträgt sie zwei Meter. Die Altstadt war durch drei Tore, das Westheimer Tor, das Holzhäuser Tor und das Obertor zu erreichen. Die Anlage wurde durch sieben Wachttürme gesichert, den Pulverturm, den Tiefen Turm und den ehemaligen Bächtenturm, auf dessen Basis der Dörnberg-Tempel, ein Gartenhaus, errichtet wurde. 1809 diente das Bauwerk als Treffpunkt der Verschwörer gegen Jérôme Bonaparte um Wilhelm von Dörnberg. Eine im Heimatmuseum aufbewahrte Karte weist noch einen Turm zwischen Pulverturm und Westheimer Turm auf, dieser wird in der Literatur jedoch nicht namentlich genannt. Als Verbindungspforte zur Burg diente das sogenannte Pförtchen, das rekonstruiert wurde. Ein Wallgraben sorgte für weiteren Schutz. Am 18. Juli 2005 wurde bei Bauarbeiten eine der Grundmauern des Westheimertorturmes gefunden. Über einem Fundament aus Basaltsteinen wurden glatt behauene Sand- oder Tuffsteine festgestellt. Aufgrund der Mächtigkeit der Grundmauern kann man von einem gewaltigen Bauwerk ausgehen.
Äußeres und inneres Westheimer Tor
Obertorturm und Holzhäuser Tor mit Bastion
Das linke Bild zeigt aus einem Fehldruck nach Merian die Tor- und Turmanlagen der westlichen Altstadtbefestigung. Zu erkennen sind die Doppeltüren des äußeren Westheimer Tores. Der wuchtige rechteckige Torturm des inneren Westheimer Tores, der Tiefe Turm (noch heute vorhanden) sowie der untergegangene Turm im Bereich des Bischofschen Hauses. Der Torturm war nicht bündig in die Stadtmauer eingebunden, sondern ragte teilweise aus der Stadtmauer heraus. Der eckige Obertorturm grenzte unmittelbar an das Amtshaus und wies nach dem Stich von Merian 1655 Ähnlichkeiten mit dem Westheimertorturm auf. Das Holzhäusertor war durch eine Bastion und ein Torgebäude gesichert. Die ehemalige zwischen 1356 und 1526 selbständige Stadt „Die Freiheit“ bei Homberg verfügte über eine eigene Verwaltung, nach außen deutlich mit Stadtmauer und zwei Toranlagen sowie vier Turmanlagen abgegrenzt. Im Laufe der Stadtentwicklung wurde die Stadtbefestigung um das Vordere Westheimer Tor erweitert. 1526 wurde das Neue Tor an der heutigen Wallstraße als Verbindungstor zwischen Altstadt und Freiheit geschaffen.
Kirchhof- und Gerichtslinde Vor der Kirche steht eine vermutlich über 730 Jahre alte Linde. Mit der Kirche bildet der Baum oberhalb des Marktplatzes ein malerisches Ensemble. Der Heimatdichter Heinrich Ruppel widmete der Linde das Gedicht Die Kirchhofslinde in Homberg aus Dankbarkeit für die Geldspenden zum Erhalt des Baumes, nachdem dieser im Hohlraum gebrannt hatte. Auch der Heimatforscher und Schriftsteller Erich Kaiser erwähnte in seinen Schriften oftmals den Baumveteranen. Er ist aufgrund des Alters und seines Standortes über den Schirnen einer der historischen Bäume Deutschlands, denen eine besondere Bedeutung zukommt. Der Baum steht auf dem Gewölbe einer Schirne (Marktlaube), wo er selbst in sehr trockenen Jahren keine Dürre- oder Trockenerscheinungen zeigt.
Schirnen, Möbelwagen und Haus unter der Kirchhofslinde Der Name „Schirn“ leitet sich aus der Geschichte ihres Standortes ab. In den acht Schirnen unter dem Kirchhof befanden sich die im Mittelalter eingerichteten Verkaufsstände, wie z.B. die der Metzger und Bäcker und eine Garküche. Am ehemaligen Standort, der so genannten Bäckerschirne, Anfang 1820 abgebrochen, wurde an gleicher Stelle ein markantes Gebäude errichtet, das von den Hombergern „Möbelwagen“ genannt wird. Das Gebäude rechts neben der Kirchhoftreppe wurde 1719 auf Trümmern der ehemaligen Garküche errichtet. Im Jahr 2018 wurde mit Umbauarbeiten an zwei der Schirnen begonnen sowie die historischen Fensteröffnungen beseitigt, um Glasfronten einzubauen.
Rathaus 1704 erbaut auf den Grundmauern eines im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Vorgängerbaus aus dem 15. Jahrhundert. Nach dem Siebenjährigen Krieg erfolgte der Bau des Turmes, die Wetterfahne stammt aus dem Jahr 1767. Neben dem gotischen Eingang an der Treppe zur Obertorstraße befindet sich die Homberger Elle, eine mittelalterliche Maßeinheit von 57,4cm Länge; sie hatte Bedeutung bis in den Thüringer Raum. An der Obertorstraße befindet sich der Eingang zum Stadtkeller. Seit 1991 befindet sich im Turm des Rathauses ein Glockenspiel. Es ertönt mittags um 12:30 Uhr und abends um 17:45 Uhr. Das Jahr über erklingt Kein schöner Land und in der Weihnachtszeit Süßer die Glocken nie klingen. Die Initiative zur Einrichtung des Glockenspiels ging von dem damaligen Bürgermeister Horst Gunkel aus, das Spielwerk wurde aus Spendengeldern finanziert. Die Simbelschanze vor dem Rathaus wurde 1875 baulich verändert. Der Name stammt von einer Steuer aus demselben Jahr: die Regierung hatte die Erhebung von Simbeln zur Deckung der gestiegenen Ausgaben genehmigt.
Engel-Apotheke 1668 auf einer Trümmerstätte errichtetes größtes Fachwerkhaus am Marktplatz, war von 1702 bis 2012 Apotheke. Nach der 2017 begonnenen Renovierung[34] wurden 2019 das Haus der Reformation und das Hohenbergmuseum eröffnet.[35]
Fünffenster-Haus Ab 1811 wurde im Königreich Westphalen eine Fenstersteuer erhoben; deshalb wurde die Anzahl der Fenster pro Etage auf fünf begrenzt.
Krone Fachwerkhaus von 1480, seit 1721 Gasthaus. Bemerkenswerte Balken und Dachkonstruktion, Erkeranbauten aus dem 16. Jahrhundert.
Geburtshaus des Heimatdichters Ludwig Mohr an der Südseite des Marktplatzes. Dichter des Romans „Rot-Weiß“, Thema ist der Dörnbergsche Aufstand.
Weißer Hof Fachwerkbau der Renaissance. Bemerkenswert ist die Verzierung mit Andreaskreuzen.
Löwenhaus 1617 erbaut. Wappenstein mit Stab und Schlange sowie ein Löwenkopf mit Inschrift L.A.1664 (Ofenstein) weisen auf den Sitz der Löwenapotheke hin. Wertvolles Renaissanceportal.
Altes Schulhaus oder Opfermannhaus, Kaserne 1750 als Wohnhaus des Opfermannes (Küsters) der benachbarten Kirche erbaut, diente das Gebäude auch als erste Stadtschule. In unmittelbarer Nachbarschaft gotischer Bau, ehemals genutzt als Kaserne des kurhessischen Jägerbataillons.
Hochzeitshaus Erbaut 1552. Nach dem Brand des alten Rathauses als so genanntes neues Rathaus genutzt. Später Pfarrhaus, Schule und Verwaltungsgebäude, seit 1952 Heimatmuseum der Stadt Homberg.
Baumbachscher Burgsitz Erbaut um 1543 als Burgsitz der von Baumbach direkt an der Stadtmauer, von 1840 bis 1855 vermietet an die Taubstummenanstalt, seit 1873 im Besitz der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde.
Haus Leimbach Markantes Eckhaus mit gotischem Eingangsportal.
Bischofsches Haus Stammsitz der Wollhandelsfamilie Bischof, auf Resten nach dem Dreißigjährigen Krieg erbaut. Renaissance-Erker, Hauszeichen von Bischof (Bischofsstab) und dessen Ehefrau, geb. Scheffer (Dreischenkel).
Haus Klüppel Sitz des Homberger Landratsamtes bis 1891, an der Seite zur Bischofstraße Sandsteinfiguren vom ehemaligen Kellereingang eines Nachbarhauses.
Ehemaliges Brauhaus In den Archivalien der Stadt finden sich verschiedene Bezeichnungen für das Brauhaus in der Untergasse, Ecke Entengasse. 1665 sprach man vom kleinen Brauhaus, an dem ein Brunnen gesetzt wurde. Ab 1730 wurde vom alten oder unteren Brauhaus berichtet, weil zwischenzeitlich ein weiteres Brauhaus errichtet worden war. 1676 wurde das Haus durch Brand teilweise zerstört. Mit der Einführung der Gewerbefreiheit 1869 fand die Homberger Biergerechtsame ihr gesetzliches Ende. Die Stadt veräußerte das Brauhaus an den Pächter Zickendraht, der noch 15 Jahre lang Bier braute. Als weiterer Eigentümer wird der Wagenfabrikant Wilhelm Ulrich genannt. 1918 veräußerte dieser es an den Fuhrmann Aubel, der es zum Wohnhaus in der heutigen Form umbaute.
Stadtpark Alter Friedhof Seit 1580 Begräbnisstätte, heute Parkanlage mit sehenswerten historischen Grabdenkmälern Homberger Persönlichkeiten, darunter Minister Julius Rhode, Bürgermeister Winter, Prof. Wilhelm Volckmar. Grabstätte der Äbtissinnen Marianne Freiin vom und zum Stein und Charlotte von Gilsa sowie von Friedensrichter Martin – Personen, die 1809 wesentlichen Anteil an den Vorbereitungen zum Dörnbergschen Aufstand unter Wilhelm von Dörnberg gegen Jérôme Bonaparte hatten. Am 27. Januar 2010 wurde die bisherige Bezeichnung Alter Friedhof in Stadtpark – Alter Friedhof geändert.
Christus-Epheta-Kirche 1957 geweiht. Der Planentwurf basiert auf einem Kreis, in dessen Mittelpunkt der Altar steht. Dreistufige Kuppel über der Apsis. 12 Fenster in der Schauseite stehen für die 12 Apostel, Turm mit 30m Höhe. Mosaikentwurf von Gerhard Dechant: Christus heilt zwei taubstumme Kinder. Vierstimmiges Bronzeglockengeläut von 1961 in den Tönen f′-g′-b′-c″.
Ehemaliges Lehrerseminar Unterhalb des Bindeweges ließ die preußische Regierung 1879 das neue königliche Lehrerseminar bauen. Die Ausbildungsstätte hatte zuvor 44 Jahre lang im alten Lehrerseminar in der Freiheit bestanden. Der rote Backsteinbau war großzügig gestaltet und galt zu seiner Zeit als der modernste Bau seiner Art in Preußen. Das Gebäude bestand aus einem breiten Mitteltrakt, in dem die Klassen- und Fachräume, Aula und Verwaltung untergebracht waren. In den vorgezogenen Seitentrakten wohnten der Direktor und mehrere Seminarlehrer. 1925 wurde das Lehrerseminar aufgelöst, und das Gebäude diente zunächst als Aufbauschule. Heute wird der gesamte Gebäudekomplex von der Theodor-Heuss-Schule genutzt.
Die Freiheit 1356 durch Landgraf Heinrich II. gegründeter Stadtteil, getrennt von der Altstadt durch den Stadtmauerring, mit eigenem Bürgermeister, Rathaus, Kirche und Befestigung. 1536 Ende der Selbstständigkeit.
Das Neue Tor 1536 als Verbindung zwischen der Stadt und dem neuen Stadtteil Freiheit gebrochener Tordurchgang.
Wallensteinsches Stiftsgebäude Erbaut um 1550, seit 1616 Burgsitz. Das freiadlige Damenstift Wallenstein wurde von Freifrau Maria Amalia von Schlitz, genannt von Görtz, einer geborenen Freiin von Wallenstein, gegründet. Testamentarisch setzte sie einen Geldbetrag und das Wohnhaus in Homberg für eine Stiftung aus. Hessische Fräuleins und adlige, protestantische Witwen sollten nach Entscheidung der hessischen Regierung aufgenommen werden und ihren Wohnsitz in Homberg haben. Kaiser Franz I. hatte die Stiftung bestätigt. Am 31. Oktober und 1. November 1783 wurde das Stift gemäß einem Reichshofratbescheid vom 25. Juli 1783 errichtet, nachdem dies durch Erbauseinandersetzungen verzögert worden war. Erste Äbtissin wurde Henriette Sophie Christine Rau von Holzhausen, die das Amt bis zum 9. August 1796 innehatte. Vom 18. Oktober 1796 bis zum 7. April 1822 leitete Charlotte Christine Wilhelmine von Gilsa den Stift, gefolgt von Marianne Freiin vom und zum Stein vom 16. August 1823 bis zum 7. November 1831. Heinrich Friedrich Karl vom Stein war vom 29. Dezember 1801 bis zu seiner Ernennung zum preußischen Minister im November 1804 Direktor des Stiftes. Während der napoleonischen Besetzung wurden dem Stift Vermögen und Einnahmequellen entzogen. In der angeblichen Beteiligung am Dörnbergschen Aufstand fand man einen Vorwand gegen das Stift vorzugehen. Der mit den Stiftsdamen befreundete Freiherr Wilhelm von Dörnberg ging im Stift ein und aus. Die Stiftsdame von Gilsa wurde bis zu ihrem Freispruch Ende August 1809 inhaftiert. Dechantin vom Stein wurde nach Paris verbracht, bis sie 1810 über Leipzig und Diez nach Homberg zurückkehrte. Erst am 15. März 1814 wurde das Stift durch Kurfürst Wilhelm I. wiederhergestellt und das Stiftsvermögen soweit möglich zurückgegeben. 1832 wurde das Stift nach Fulda verlegt. Dort konnte das sogenannte Harstallsche Haus Palais Buseck käuflich erworben werden, das den räumlichen Ansprüchen der Stiftsdamen entsprach. Im Jahr 1992 wurde das ehemals selbständige Stift Wallenstein mit der Althessischen Ritterschaft verschmolzen. Nach der Verlegung des Stifts nach Fulda wurde das Gebäude als Wohnhaus für die Pädagogen des Lehrerseminars genutzt.
Folgende Teile (der nachfolgende Eintrag) scheinen seit 2007 nicht mehr aktuell zu sein:
„wurde im Dezember 2007 abgerissen und wir nun komplett neu gebaut“ ist das noch immer eine Baustelle, fertiggestell oder aufgegeben worden?
Hospital zum Heiligen Geist[36] Gestiftet 1368 von Priester Heinrich Bischoff zu Gunsten der Armen und Kranken. Der sich vom Altbau trennende Neubau wurde im Dezember 2007 abgerissen und wird nun komplett neu gebaut. An dem erhaltenen Bau befindet sich eine Inschrift mit folgendem Wortlaut:
M tria C anno sexagesimo minus anno (1368) Presbyter Henricus Bischoff cognomine dictus Ecclesiam struxit, altaria quinquedotavit Ad Christii laudem cunctis aegrisque solanem. Hic sibi retinuit conferre, quot ipse dotavit, Jus patronatus haeredibus attulit actus.
Im Jahre 1369 weniger einem Jahr / Hat der Priester Henrich mit Beinamen Bischoff genannt / Die Kirche erbaut, fünf Altäre gestiftet zum Lobe Christi und allen Kranken zum Trost / Dieser behielt er sich vor, über so viel, wie er beigetragen hat, zu bestimmen. / Das Patronatsrecht übertrug er seinen Erben.
Gotisches Haus Ältestes Homberger Wohnhaus, erbaut um 1425.
Haus Holzhäuser Straße, Ecke Webergasse Haus aus dem 16. Jahrhundert, in der Wandung zur Webergasse Sandsteinplastik, Engel mit Schwert; Plastik stammt aus dem alten Amtsgericht.
Ehemaliger jüdischer Betraum (Webergasse) In diesem Gebäude befand sich der Betraum der jüdischen Mitbürger.
Baumbachscher Burgsitz am Obertor Über dem Eingangsportal das Familienwappen mit liegendem Halbmond und zwei Sternen, Original barockes Eingangsportal, das Sockelgeschoss im 19. Jahrhundert baulich verändert.
Windmühle Ehemalige Befestigungsanlage der Stadt vor dem ehemaligen Holzhäusertor.
Stadthalle 1909–1911 als Restaurant Stadtpark erbaut. Nach jahrzehntelanger Zweckentfremdung restauriert, seit 1991 als Stadthalle genutzt. Ausgezeichnet mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis. Bemerkenswerte Jugendstilarchitektur.
Hermann-Schafft-Schule Schule für Gehörlose und Hörbehinderte. 1912 Einweihung des noch heute genutzten Schulgebäudes.
Hohlebach Mühle Die Hohlebach Mühle gilt als die älteste Mühle im Kreis Homberg. 1415 erstmals urkundlich erwähnt, zwischen 1987 und 1989 restauriert. Die Hohlebach Mühle liegt mit den übrigen Homberger Mühlen an einem Betriebsgraben. Der Antrieb des Werkes erfolgte durch ein 1901 und 1949 erneuertes Zuppinger-Wasserrad von 4,80m Durchmesser und 1,10m Breite; die nutzbare Kraft betrug maximal 8,5 PS = 6,25kW. Das Wasserrad wurde im Zuge der Renovierung Ende der 1980er Jahre erneuert. Betrieben wurden ein Walzenstuhl, ein Mahlgang, eine Reinigung und eine Dresch- und Futterschneidemaschine. Das Eichpfahlprotokoll wurde am 18. Aug. 1856 gefertigt. Danach wurde die Wasserkraft durch drei unterschlächtige Wasserräder genutzt; betrieben wurden zwei Mahlgänge und ein Schlaggang. Das Niederschlagsgebiet beträgt für die Anlage 87km². Der Betriebsobergraben ist 550m und der Untergraben 280m lang. Die Hohlebachmühle ist als Mahlmühle stillgelegt. Die Hohlebach Mühle ist im Homberger Raum die einzige, originalgetreu wiederhergestellte Wassermühle.[37]
Nebengebäude des späten Mittelalters Es handelt sich dabei um ein landwirtschaftlich oder gewerblich genutztes Nebengebäude aus dem späten Mittelalter. Das Haus liegt an einer Gasse zwischen der Pfarrstraße und der Bergstraße, mit dem Giebel zur Bergstraße. Die Gesamtkonstruktion des Hauses, das noch nicht dendrochronologisch datiert worden ist, weist auf die 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Ein ähnliches Gebäude befand sich in Marburg, fiel aber dem Abriss zum Opfer. Die Geschosse wurden als Lager- und Abstellräume genutzt. Das Erdgeschoss ist durch eine später eingezogene Mittelwand in zwei Hälften unterteilt. Obergeschoss und Dachgeschoss haben keine Innenwände. Hinweise auf ursprüngliche Unterteilungen fehlen. Das Gebäude wird durch drei Zugänge erschlossen: Eine Tür an der Osttraufe zum Erdgeschoss von der Hofseite, eine gegenüberliegende Tür an der Westtraufe von der Straße, und eine Türe am Nordgiebel zum Obergeschoss. In das Dachgeschoss führt eine Leiter. In den Gefachen des Giebeldreiecks ist noch der ursprüngliche Wandkern aus Lehmgeflecht vorhanden. Hier sind beim Bau an der Außenseite mit einer spitzen Kelle dreieckige Löcher in die noch feuchte Lehmoberfläche gedrückt worden. Es handelt sich dabei um den so genannten Schuppenputz, der in Nordhessen in einem 1452 erbauten Haus in Bad Hersfeld auch noch im Original erhalten ist, sodass hier eine noch mittelalterliche Wandgestaltung vorliegt. Mit der Sanierung des Gebäudes wurde 2008 begonnen.
Brunnen und Zisternen Bei der Erneuerung der Westheimer Straße wurden im Jahr 2006 zwei lange verloren geglaubte Beispiele der historischen Wasserversorgung wiederentdeckt und rekonstruiert. Im Vordergrund des Bildes erkennt man den sogenannten Radbrunnen; auf dem Besenmarkt im Hintergrund wurde eine Zisterne rekonstruiert.
St. Wendel 1274 südlich der Stadt am Fuße des Schmückeberges errichtet, lag das Sondersiechenhaus St. Wendelin mit Kapelle und Mühle. Im Jahre 1652 wird der letzte Leprosekranke genannt. Später diente das Gebäude als Seuchenhaus sowie Obdachlosenasyl. Der zerfallende Gebäudekomplex wurde 1786 abgebrochen. Das Leprosenhaus gehörte zu dem dichten Netz von insgesamt 68 Orten und 71 Leprosenhäusern mit einer sehr gleichmäßigen Verteilung über das heutige Hessen.
Kunstwerke Am 19. Mai 2005 wurde an der Wallstraße eine Gemeinschaftsarbeit von Christina Fiand und Ernst Groß errichtet. Die Skulptur Die Stelzengänger ist eine Auftragsarbeit der Stadt Homberg und der Kraftstrombezugsgenossenschaft (KBG). Drei geschnitzte Figuren auf Stelzen mit über sechs Meter Höhe schauen neugierig über die Stadtmauer an der Wallstraße. Sie sollen die Neugier der Passanten und Vorbeifahrenden auf die Stadt Homberg wecken und sie dazu auffordern, hinter die Mauern der Stadt zu schauen. Dieselben Künstler schufen ein Kunstwerk vor dem Kreishaus des Schwalm-Eder-Kreises oberhalb des Parks Der Alte Friedhof sowie den „Heckengucker“ gegenüber der Stadthalle Homberg.
Museen
Homberg verfügt über vier Museen und ein Heimatkundliches Archiv.[38]
Hohenburgmuseum und Haus der Reformation in der ehemaligen Engel-Apotheke[39]
Heimatkundliches Archiv
Sport
Sportliches Aushängeschild Hombergs ist die 1. Damenmannschaft der Tischtennisabteilung der Homberger Turnerschaft, die zu den festen Größen im deutschen Tischtennis gehörte. Nach dem Rückzug aus der 2. Bundesliga der Frauen startet die Mannschaft in der Saison 2009/10 nur noch in der Oberliga.[40] Größter Mannschaftserfolg bisher ist der Gewinn des europäischen ETTU-Cups am 31. März 2006 in der Besetzung Wenling Tan Monfardini, Zhenqi Barthel und Yin Na. Gegner im Finale war 3B Berlin.
Zhenqi Barthel von der Homberger Turnerschaft gewann 2006 den Einzel-Titel bei den 74. Nationalen Deutschen Meisterschaften in Minden. Außerdem siegte sie mit ihrem Doppel-Partner, dem Jugend-Weltmeister Patrick Baum, im Mixed. Im Doppel wurde sie zusammen mit Desirée Czajkowski (Watzenborn-Steinberg) Dritte.
Wie vielerorts ist auch hier der Fußball besonders beliebt. Neben dem FC Homberg stellen mehrere Ortschaften alleine oder als Spielgemeinschaften eigene Mannschaften, die teilweise sogar Jugendangebote bieten.[41][42]
Homberg liegt am WanderwegLöwenweg als Teilstrecke des Hessenweges 2, am Abschnitt Lange Hessen des Jakobswegs und ist Startpunkt des Höhenwanderweges nach Bad Hersfeld.
Regelmäßige Veranstaltungen
Am ersten Wochenende im August feiert die Stadt im Stadtpark Alter Friedhof das Homberger Weinfest.[44]
An drei bis fünf Tagen rund um den Nikolaustag findet auf dem historischen Marktplatz der Stadt der als „Clobesmarkt“ bekannte Weihnachtsmarkt statt.[45]
In Homberg sind verschiedene Logistikdienstleister wie die Zentrale des Dänischen Bettenlagers angesiedelt.
Diverse Speditionsunternehmen wie CTL Logistics, Rauter Spedition oder der Logistikdienst sim cargo haben ihren Standort im Industriegebiet. Die Firma Ehring produziert ebenfalls im Industriegebiet
Kindermöbel. Die Firma AKH (Antriebstechnik KATT Hessen GmbH) ist ein Hersteller von Spezial-Elektromotoren.
Behörden
Sitz der Kreisverwaltung des Schwalm-Eder-Kreises
Amt für Bodenmanagement als Teil der Hessischen Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation (HVBG)
THW – Bundesanstalt Technisches Hilfswerk Ortsverband Homberg (Gründung im April 1953)
Zur politischen Mitsprache ist eine Stadtjugendvertretung eingerichtet. Es steht ein Jugendzentrum zur Verfügung.[48]
Jugendzentrum im Alten Gaswerk im Davidsweg (Sanierung 2015)
In der Stadt und ihren Stadtteilen stehen neun Kindergärten zur Verfügung.[49]
Städtische Kindergärten (die Kindergärten „Holzhäuser Feld“ und „Osterbach“ in der Kernstadt, Kindergarten „Phantasien“ im Stadtteil Wernswig sowie Kindergärten in den Stadtteilen Holzhausen und Hülsa)
Für Menschen mit Behinderungen sowie für Menschen, die von einer Behinderung bedroht sind, stehen verschiedene Betreuungs- und Anlaufstellen zur Verfügung.[50][51]
AKGG Frühförderung – Beratungsstelle für Frühe Hilfen im Schwalm-Eder-Kreis (für Säuglinge, Klein- und Kindergartenkinder mit vermutetem Entwicklungsrisiko, bestehenden Entwicklungsauffälligkeiten bzw. Behinderungen)
Begleitetes Wohnen in Familien (Psychosoziales Zentrum Schwalm-Eder-Nord)
Betreutes Wohnen für Menschen mit seelischen Behinderungen (Psychosoziales Zentrum Schwalm-Eder-Nord)
Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstelle (Psychosoziales Zentrum Schwalm-Eder-Nord)
Sozialtherapeutische Wohneinrichtung und Werkstatt für behinderte Menschen „Batzenmühle“ im Stadtteil Wernswig (Hephata Diakonie; für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen)
Tagesstätte (St. Elisabeth-Vereins im Oikos Sozialzentrum, Psychosoziales Zentrum Schwalm-Eder-Nord)
Medien
Die Hessische/Niedersächsische Allgemeine ist die einzige in Homberg erscheinende Tageszeitung mit Regionalteil. Das AmtsblattHomberg aktuell und die Regionalzeitung Homberger Anzeiger werden wöchentlich an alle Homberger Haushalte verteilt.
Wilhelm Winter (1813–1901), Bürgermeister von 1853 bis 1898
Horst Gunkel, Bürgermeister a. D.
Helmut Blau, Bürgermeister a. D.
Jürgen Monstadt, langjähriges Mitglied des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung
Am 28. März 1933 wurde Adolf Hitler und Hermann Göring die Ehrenbürgerwürde der Stadt Homberg verliehen. Obwohl diese mit dem Tode endet und sie ohnehin Kriegsverbrechern nach dem Beschluss der Direktive 38 des Alliierten Kontrollrats in Deutschland vom 12. Oktober 1946 entzogen worden war, wurde im Januar 2009 darüber beraten, Hitler und Göring in einem symbolischen Akt die Ehrenbürgerschaft der Stadt Homberg formal zu entziehen.[52] Das Stadtparlament erkannte den Ehrentitel schließlich formell am 22. Januar 2009 ab.
Hessisches Ministerium des Innern und für Sport: Verleihung einer Bezeichnung nach §&198713 Abs.2 Satz 2 der Hessischen Gemeindeordnung an die Kreisstadt Homberg (Efze), Schwalm-Eder-Kreis; Staatsanzeiger für das Land Hessen Nr. 11/2014 Seite 237 vom 10. März 2014.
Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20.Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.6, S.248, Punkt 328, Abs. 55 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 6,2MB]).
Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14.Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.01, S.5, Punkt 8; Abs. 49. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 4,9MB]).
Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Homberg Bez. Kassel, Landkreis Fritzlar-Homberg, Regierungsbezirk Kassel vom 19.Dezember 1968. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1969 Nr.2, S.50, Punkt 43 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 5,7MB]).
Bettina Toson: Mittelalterliche Hospitäler in Hessen zwischen Schwalm, Eder und Fulda. Hessische Historische Kommission Darmstadt und Historische Kommission für Hessen, Darmstadt und Marburg, 2012, ISBN 978-3-88443-319-5.