Hülsa

Stadtteil von Homberg (Efze) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hülsamap

Hülsa, aus Niederhülsa und Oberhülsa bestehend, ist ein Stadtteil von Homberg (Efze) im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Schnelle Fakten Stadt Homberg (Efze) ...
Hülsa
Koordinaten: 50° 57′ N,  28′ O
Höhe: 468 m ü. NHN
Fläche: 8,85 km²[1]
Einwohner: 571 (Okt. 2016) HW+NW[1]
Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 34576
Vorwahl: 05686
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Luftbild Hülsa
Luftbild Hülsa
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Geographische Lage

Hülsa liegt im nördlichen Teil des Knüllgebirges auf 465 m ü. NN, etwa 12 km südsüdöstlich des Zentrums der Kreisstadt Homberg (Efze).

Das Dorf besteht aus den direkt aneinanderstoßenden Ortslagen Niederhülsa und Oberhülsa. Im Norden der Gemarkung liegt die Wüstung Gershagen und südwestlich zwischen Gershagen und Oberhülsa befindet sich noch die Wüstung Volpertsfeld (Volprachtsfeld).[2]

Um den Ort entspringen die Gewässer Rinnebach, Klingelbach, Ripperswasser und der Lochbach als westliche (linksseitige) Zuflüsse zur Efze mit der in Nordhessen einzigartigen Lochbachklamm, einer der schönsten Wanderstrecken im Naturpark Knüll.

Das Hülsaer Köpfchen ist mit 522 m der höchste Punkt der Gemarkung. Unterhalb liegt das Naturschutzgebiet Schwärzwiesen bei Hülsa. Aufgrund der topografischen Lage hat der flächenmäßig größte und höchstgelegene Stadtteil Hombergs überdurchschnittlich viele Sonnenstunden und in den Wintermonaten eine hohe Schneewahrscheinlichkeit.

Durch Hülsa führt die Landesstraße 3384 (Steindorf – Hülsa – Hergetsfeld).

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext
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Kirche von Hülsa

Hülsa entstand am 15. September 1960 durch die Zusammenlegung der Gemeinden Niederhülsa und Oberhülsa.

In historischen Dokumenten ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[3] de Hulse (1249) [Landau, Hessengau S. 163]; zcu Hulße (1477); zu Hulsße (1501); zu Holse (1535); Hoelße (1559); Hölße (1573); Hülsa (1575/85); vor und im Holssen (1576); Hülse (1611); Hils (1774).

Die erste bekannte urkundliche Erwähnung von Niederhülsa und Oberhülsa findet sich im Jahre 1249.[3][4]

Hülsa besitzt eine Parkanlage und ein Bewegungsbad (Hallenbad) und war von 1974 an staatlich anerkannter Luftkurort. Heute trägt der Ort das Prädikat staatlich anerkannter Familienferienort.[1]

Mit dem Gedicht "Mein Dörflein am Knüll" verfasste Pfarrer Samuel Raith während seiner Amtszeit in Hülsa (1904–1912) die heute als Musikstück bekannte inoffizielle Hymne der Region.

Seit 1991 findet jährlich – am ersten Adventswochenende – der durch die Vereinsgemeinschaft Hülsa veranstaltete traditionelle Weihnachtsmarkt vor der Kirche statt, auf dem das original Hülsaer Heißgetränk "Trompetentraum" ausgeschenkt wird.

Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Hülsa im Zuge der Gebietsreform in Hessen als Stadtteil der Stadt Homberg, Bezirk Kassel, heute Homberg (Efze), auf freiwilliger Basis eingegliedert.[5][6] Für Hülsa, wie für die in der Kreisstadt Homberg (Efze) eingegliederten ehemals selbständigen Gemeinden (Stadtteile), wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[7]

Bevölkerung

Zusammenfassung
Kontext

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011, in Hülsa 456 Einwohner. Darunter waren 9 (= 2,0 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 99 Einwohner unter 18 Jahren, 171 zwischen 18 und 49, 90 zwischen 50 und 64 und 99 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 180 Haushalten. Davon waren 42 Singlehaushalte, 57 Paare ohne Kinder und 60 Paare mit Kindern, sowie 21 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 39 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 105 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]

Einwohnerentwicklung

Niederhülsa

Quelle: Historisches Ortslexikon[3]
 1555/56:12 Hausgesesse
 1587:14 Hausgesesse.
 1639:15 Ehepaare.
 1742:18 Häuser
Weitere Informationen Niederhülsa: Einwohnerzahlen von 1772 bis 1956 ...
Niederhülsa: Einwohnerzahlen von 1772 bis 1956
Jahr  Einwohner
1772
 
104
1800
 
?
1834
 
193
1840
 
195
1846
 
205
1852
 
191
1858
 
181
1864
 
183
1871
 
162
1875
 
187
1885
 
201
1895
 
174
1905
 
195
1910
 
202
1925
 
185
1939
 
185
1946
 
286
1950
 
256
1956
 
191
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [3]
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Oberhülsa

Quelle: Historisches Ortslexikon[4]
  1555/56:36 Hausgesesse
 1575/85:48 Hausgesesse
 1639:15 verheiratete, 7 verwitwete Hausgesesse
 1742:40 Häuser
 1747:66 Hausgesesse.
Weitere Informationen Oberhülsa: Einwohnerzahlen von 1772 bis 1956 ...
Oberhülsa: Einwohnerzahlen von 1772 bis 1956
Jahr  Einwohner
1772
 
232
1800
 
?
1834
 
266
1840
 
344
1846
 
381
1852
 
354
1858
 
348
1864
 
347
1871
 
362
1875
 
335
1885
 
341
1895
 
308
1905
 
286
1910
 
290
1925
 
251
1939
 
258
1946
 
379
1950
 
332
1956
 
267
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [4]
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Hülsa

Hülsa: Einwohnerzahlen von 1961 bis 2015
Jahr  Einwohner
1961
 
426
1967
 
452
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
456
2015
 
574
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [9]; Zensus 2011[8]; Stadt Homberg (Efze)[1]

Historische Religionszugehörigkeit

In Nieder und Ober-Hülsa waren im Jahr 1861 alle Einwohner evangelisch-reformiert und ab 1885 alle Einwohner als evangelisch registriert.

Politik

Für Hülsa besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Hülsa) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern.[7] Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat Hülsa 41,77 %. Alle Kandidaten gehörten der Liste „Dorfgemeinschaft Hülsa“ an.[10] Der Ortsbeirat wählte Gert Freund zum Ortsvorsteher.[11]

Einzelnachweise

Literatur

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