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deutsche Tischtennis Bundesliga (TTBL) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Im deutschen Tischtennis ist die Tischtennis-Bundesliga (TTBL) bei den Herren und die 1. Bundesliga (1. BL) bei den Damen die höchste Spielklasse. Die 2. Bundesliga (2. BL) ist die zweithöchste Spielklasse bei den Herren und bei den Damen.
In der TTBL wird der Meister im K.-o.-System unter den vier besten Mannschaften der regulären Saison ermittelt. Sowohl in der TTBL als auch in der 1. Bundesliga spielen zehn Mannschaften (Saison 2014/15). Darunter gibt es für Herren und Damen eine 2. Bundesliga mit ebenfalls jeweils zehn Mannschaften. Bis zum Ende der Saison 2013/14 war die 2. Bundesliga in zwei Staffeln aufgeteilt.
Unterhalb der 2. Bundesliga gibt es für Herren und Damen die zweigleisige 3. Bundesliga mit jeweils einer Staffel für Nord- und einer Staffel für Süddeutschland.
Vereine der Tischtennis-Bundesliga der Herren in der Saison 2023/2024 |
In der Spielzeit 2023/24 spielen folgende elf Vereine in der Tischtennis-Bundesliga:
In der Spielzeit 2023/24 spielen folgende acht Vereine in der 1. Bundesliga:
Am 1. Dezember 2012 entwarf der DTTB-Bundestag eine neue Struktur der oberen Spielklassen, die sowohl bei den Damen als auch bei den Herren einheitlich ist und ab der Saison 2014/15 in Kraft trat:[6][7]
In der 2. und 3. Bundesliga besteht eine Mannschaft aus vier Aktiven, in der Regionalliga treten bei den Herren Sechser- und bei den Damen Viererteams an.
Erstmals stand im Mai 1962 das Thema „Bundesliga“ auf der Agenda, als sich in Frankfurt am Main der DTTB-Sportausschuss und die Sportwarte trafen. Aus Kostengründen wurde die Bundesliga vorerst abgelehnt.[8] In den folgenden Jahren wurde in Fachkreisen intensiv das Für und Wider diskutiert. Umstrittene Themen waren insbesondere die erwarteten Mehrkosten (weitere Reisen), die Zuschauerresonanz sowie die Frage, ob eine Mannschaft aus vier oder sechs Spielern bestehen sollte.
Bis 1966 waren vier Oberligen (Gruppen Süd, Südwest, Nord, West) die höchste deutsche Spielklasse. Im Juli 1965 wurde auf der Bundeshauptversammlung auf Borkum die Schaffung der Bundesliga beschlossen, im August 1965 legte der DTTB-Sportausschuss in Hannover fest, nach welchem System die Bundesligaplätze in der ersten Saison vergeben werden sollten.
Die 1. Bundesliga für Herren wurde in der Saison 1966/67 eingeführt und bestand aus acht Mannschaften mit je sechs Spielern. Qualifiziert waren die Meister der vier Oberligen. Die restlichen vier Plätze wurden in einem Relegationsturnier ausgespielt, an dem die Oberliga-Mannschaften auf den Plätzen zwei bis vier teilnahmen. (Ausführlichere Darstellung in Tischtennissaison 1965/66). Somit startete die Bundesliga am 10. und 11. September 1966 mit folgenden Mannschaften:
Der Deutsche Tischtennis-Bund DTTB leistete für diese Mannschaften einen Fahrtkostenzuschuss.[9] Spielleiter war Jupp Schlaf.
Die vier Oberligen waren daraufhin zweitklassig.
Häufig wechselte der Spielmodus. In der nächsten Saison 1967/68 wurde die Anzahl der Mannschaften um zwei auf zehn erhöht. Ab 1984/85 wurden Absteiger und Meister in einer Playoff-Runde ermittelt (siehe Play-off-System TT 1984).[10] Ab 1986/87 wurde nur noch die Meisterschaft in einer K.-o.-Playoffrunde ausgespielt (siehe Play-off-System TT 1986). Da es wegen der Weltmeisterschaft 1989 Terminprobleme gab, wurde 1988/89 die Play-off-Runde nach dem einfachen K.-o.-System (ohne Rückspiel) ausgetragen.[11]
1989/90 spielten nur noch die ersten vier Mannschaften in einer Play-off-Runde: 1 gegen 4 sowie 2 gegen 3 kämpften in einem Hin- und Rückspiel, die Sieger bestritten das Endspiel (ohne Rückkampf).[12] 1990/91 wurde die Mannschaftsstärke in der 1. BL auf vier Spieler reduziert (unterhalb der 1. BL spielten weiterhin Sechser-Mannschaften)[13] mit der Idee, die Dauer eines Mannschaftskampfes zu verkürzen und somit attraktiver für Fernsehübertragungen zu werden. Ein Jahr später wurde das Endspiel im Modus Best-of-Three durchgeführt, d. h., es fand ein Hin- und Rückspiel und bei Bedarf ein Entscheidungskampf statt.[14]
1994/95 wurde die 1. Bundesliga auf zwölf Mannschaften aufgestockt, danach wieder auf zehn Mannschaften reduziert. 1997/98 spielten die fünf besten Mannschaften in einer Play-off-Runde den Meister aus, gegen den Abstieg kämpften die restlichen fünf Mannschaften in einer Play-down-Runde. 1998/99 traten sechs Mannschaften in der Play-off-Runde an. Diese Saison konnte nur mit neun Mannschaften bestritten werden, da sowohl der 1. FC Bayreuth als auch der SV Plüderhausen der 2. BL Süd auf den Aufstieg verzichteten.[15] In der Saison 2000/2001 wurde das Playoff-System ausgesetzt, ein Jahr später erneut eingeführt. Dabei erreichten die beiden Tabellenersten direkt das Halbfinale. Im Viertelfinale mussten sich der Dritte (gegen den Sechsten) und der Vierte (gegen den Fünften) qualifizieren.[16] Seit 2002/03 besteht die Playoff-Runde nur noch aus vier Teams.[17]
Seit der Saison 2007/08 hieß die 1. Tischtennis-Bundesliga der Herren Deutsche Tischtennis Liga (DTTL).
Zur Saison 2008/09 wurden die beiden Bundesliga-Vereine TTC Frickenhausen und Müller Würzburger Hofbräu zu TTC Müller Frickenhausen/Würzburg zusammengelegt. Ebenso wurde ein neues Spielsystem, das DTTB-System, eingeführt, dabei wird nur auf einem Tisch, mit drei Spielern pro Mannschaft, gespielt.
Mit der Saison 2011/12 wurde die Liga in TTBL umbenannt und die Mannschaftskämpfe nach dem Championsleague-System ausgetragen.[18] Für die Saison 2018/19 wurde die Wiedereinführung des Doppels mit dem DTTB-System (zuletzt 2010/11 in Benutzung) beschlossen.[19]
Im November 2010 spaltete sich die DTTL vom Deutschen Tischtennis-Bund DTTB ab und machte sich – nach dem Vorbild anderer Sportarten – als TTBL Sport GmbH selbständig.
Die Konzentration auf eine Liga rief Sponsoren und Firmengruppen auf den Plan. Zu den Pionieren gehörte der TTC Calw, der in der Saison 1977/78 als TTC Jägermeister Calw antrat. Es folgten beispielsweise SSV Heinzelmann Reutlingen, TTC Simex Jülich, TTF LIEBHERR Ochsenhausen u. a. Diese Sponsoren ermöglichten die Verpflichtung internationaler Spitzenspieler, etwa Dragutin Šurbek, Desmond Douglas, Andrzej Grubba, Mikael Appelgren, Wladimir Samsonow, Jan-Ove Waldner und viele mehr.
Der Einsatz vieler Ausländer war zu jeder Zeit umstritten. Kritiker bemängelten, dass zu wenig deutsche Nachwuchsspieler eine Chance erhalten, an der Spitze mitzuspielen. Daher führte der DTTB ab der Saison 1982/83 die Regelung ein, dass jeder Verein nur noch maximal einen Ausländer einsetzen darf. Diese Regelung wurde später wieder aufgehoben. Ab 1993/94 dürfen in einer Sechsermannschaft maximal zwei Ausländer mitwirken, davon muss jedoch mindestens einer EG-Ausländer sein.[20]
1981 wurde eine vierteilige 2. Bundesliga (BL), 1988/89 eine zweigeteilte 2. BL als Unterbau eingeführt.[21] Hier besteht eine Mannschaft aus sechs Spielern. Die Regionalliga wurde durch die 2. BL zur dritthöchsten Klasse degradiert.
Die „Gründungs-Mannschaften“ der zweiteiligen 2. BL 1988/89:
Auf der Bundeshauptversammlung im Juli 1965 wurde die Einführung der Damenbundesliga für die Saison 1967/68 beschlossen.[22] Tatsächlich startete eine zweigeteilte Bundesliga mit Dreier-Mannschaften erst 1972/73, und zwar mit folgenden Vereinen:
Gruppe Süd/Südwest | Gruppe Nord/West |
---|---|
Post SG Stuttgart aus Oberliga Süd | VfL Osnabrück |
DJK Schwäbisch Gmünd aus Oberliga Süd | TTC Ramsharde |
SG Siemens Erlangen aus Oberliga Süd | Kieler TTK Grün-Weiß |
MTV Stuttgart aus Oberliga Süd | Post SV Düsseldorf |
Gießener SV aus Oberliga Südwest | TTVg Weiß-Rot-Weiß Kleve |
TTC Olympia Koblenz aus Oberliga Südwest | DSC Kaiserberg |
PSV Kaiserslautern aus Oberliga Südwest | TTG Remscheid |
CfT Sinzig aus Oberliga Südwest | TSC Berlin-Neukölln[23] |
Ab 1975/76 wurde diese einteilig und mit Vierer-Mannschaften durchgeführt. 1988/89 schrieb der DTTB vor, dass die Mannschaften nach Spielstärke aufzustellen sind. Ab der Saison 1992/93 wurde eine Playoff-Runde ausgespielt: Die ersten vier Mannschaften ermittelten in einem Hin- und Rückspiel den deutschen Mannschaftsmeister.[24]
In der Saison 1994/95 wurde das Spielsystem vom Werner-Scheffler-System umgestellt auf das Paarkreuzsystem und somit dem System der Herrenmannschaften angeglichen.[25]
Ab der Saison 2008/09 wurde in der 1. Bundesliga das DTTB-System für Dreiermannschaften eingeführt, die 2. BL spielte weiterhin mit Vierermannschaften. Seit 2010/11 bilden die Damen in der 1. BL wieder Vierermannschaften. Am Dreiersystem wurde kritisiert, dass eine einzige Spielerin einen Mannschaftskampf alleine entscheiden kann.[26]
1981 wurde eine vierteilige 2. Bundesliga eingeführt. 1988/89 startete die zweigeteilte 2. Bundesliga mit folgenden Mannschaften:
Gruppe Süd | Gruppe Nord |
---|---|
TV Großen-Linden | Kieler TTK Grün-Weiß |
TSG 1900 Zellertal | TuS Holtriem |
DJK RW Finthen | TuS Vahr-Bremen |
ATSV Saarbrücken | ASV Berlin |
KSV Hessen Kassel | TuS Glane II |
MTV Stuttgart | Weiß-Rot-Weiß Kleve |
SpVgg Neckarsulm | Bayer 05 Uerdingen |
Rot-Weiß Klettham-Erding | SSV Union Hagen |
MTV Ingolstadt | TTG Lülsdorf-Rheidt |
VfL Sindelfingen | TTC Horst-Emscher |
In der Saison 1990/91 wurde eine 1. und 2. Herren-Bundesliga mit jeweils einer Nord- und Südgruppe für Rollstuhlfahrer eingerichtet. Unterhalb dieser Bundesliga wurde eine vierteilige Regionalliga geschaffen. Gespielt wird mit Zweiermannschaften.[27]
Seit dem Saisonstart 2023/24 werden alle Spiele der Tischtennis Bundesliga live auf Dyn übertragen.[28]
Als ein bedeutendes Problem erwies sich der sehr große Abstand bezüglich der Spielstärke zwischen der 1. und 2. Bundesliga. Aufsteiger in die 1. Bundesliga mussten sich erheblich verstärken, um im Oberhaus bestehen zu können. Dies bedeutete oft, dass Aktive der Aufstiegsmannschaft ausgemustert wurden oder gar die gesamte Mannschaft ersetzt wurde. Oft verzichteten aufstiegsberechtigte Vereine wegen des finanziellen Mehraufwandes auf den Aufstieg. Als Folge bestand mehrfach die Gefahr, dass sich nicht genügend Teams bereit erklärten, im Oberhaus anzutreten. So konnten Mannschaften auf Abstiegsplätzen „am grünen Tisch“ mehrmals den Abstieg vermeiden. Ein gravierendes Beispiel ist die Saison 2011/12. Hier genehmigte der DTTB-Bundestag der Damenmannschaft des Klubs Leutzscher Füchse Leipzig, als Tabellenvierter der zweiten Bundesliga aufzusteigen. Damit erreichte man statt der geplanten zehn Teams in der 1. BL wenigstens neun aktive Vereine.[29] Da am Ende der Saison 2022/23 der TTC Neu-Ulm seine Mannschaft aus der Herren-Bundesliga zurückzog, aber kein Verein aus der 2. BL aufsteigen wollte, wird die Saison 2023/24 nur mit 11 Mannschaften bestritten.[30]
Es gab verschiedene Ansätze, den Leistungsunterschied zwischen den beiden Spielklassen zu verringern. So experimentierte man im Laufe der Jahre mit der Anzahl der Spieler einer Mannschaft – Sechser-, Vierer- oder Dreiermannschaften – und beschloss 2013 die Einführung einer eingleisigen zweiten Bundesliga (siehe Abschnitt Neue Struktur seit 2014).
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