Hessentag
jährliche Festveranstaltung des deutschen Bundeslandes Hessen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Hessentag ist eine jährliche Festveranstaltung des deutschen Landes Hessen zur Darstellung verschiedener Regionen Hessens. Im Rahmen einer meist zehntägigen Veranstaltungswoche von Freitag bis zum übernächsten Sonntag präsentiert sich das Land den Besuchern mit Schwerpunkt auf kulturellen Darstellungen und Ausstellungen. Der Hessentag ist das älteste und größte Landesfest in Deutschland.





Der 61. Hessentag fand 2024 in Fritzlar im Schwalm-Eder-Kreis statt.
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Die Hessentage wurden im Jahr 1961 durch den damaligen hessischen Ministerpräsidenten Georg-August Zinn ins Leben gerufen. Ziel der Veranstaltung war zunächst, Alteingesessene und Zuwanderer zusammenzubringen und den zahlreichen Heimatvertriebenen und Flüchtlingen ein Gefühl für ihre neue Heimat zu verschaffen. Aber auch Hessen selbst hatte einen Nachholbedarf in Sachen Zusammengehörigkeitsgefühl, war das Land doch erst im Jahr 1945 durch Entscheidung der Hauptsiegermächte des Zweiten Weltkriegs aus Gebieten entstanden, die 400 Jahre mehr oder weniger miteinander zu tun und getrennte Entwicklungen genommen hatten. Georg-August Zinn verstand es, die verschiedenen deutschen Landsmannschaften in Hessen und mit den Hessen zu integrieren. Getreu dem Motto Zinns: „Hesse ist, wer Hesse sein will“.
Im Mittelpunkt stand die Präsentation des Brauchtums, insbesondere die große Vielfalt an Trachten, die es in Hessen gibt, sowie die Trachten der Neubürger, die nach 1945 nach Hessen gekommen sind. Seit 1971 wird jeweils ein Hessentagspaar gekürt, das den Hessentag repräsentiert.
Die Dauer der Hessentage hat sich seit den Anfängen verändert. Bis 1971 waren es lediglich drei Tage, seit dem 12. Hessentag in Marburg neun Tage, und seit dem 30. Hessentag in Fulda sind es stets zehn Tage.
Hessentag heute
Zusammenfassung
Kontext
Seit den Anfängen hat der Hessentag viele Wandlungen erfahren. Heute verbindet der Hessentag Kultur, Brauchtum und modernen Lebensstil. Konzerte internationaler Popgruppen gehören mittlerweile ebenso selbstverständlich zum Veranstaltungsprogramm wie die Landesausstellung. Die Landesausstellung ist in mobilen Messehallen untergebracht, dort finden sich Stände der Landesregierung, des Landtags, der Landtagsfraktionen, diverser Landesbehörden und Organisationen, Verbände und Vereine. Regionen stellen sich ebenfalls, meist aus touristischem Blickwinkel, vor.
Jedes Jahr kommen regelmäßig über eine Million Besucher zum Hessentag – nicht nur aus Hessen. Beim Hessentag in Baunatal im Jahr 1999 wurden erstmals mehr als eine Million Besucher gezählt, Spitzenreiter ist bisher Kassel mit 1.830.000 Besuchern beim Hessentag 2013. Weitere Hessentage mit mehr als einer Million Besuchern waren Dietzenbach (2001), Butzbach (2007), Langenselbold (2009), Stadtallendorf (2010), Oberursel (2011), Wetzlar (2012), Bensheim (2014). und zuletzt Rüsselsheim (2017)[1].
Aus finanziellen Gründen gab Alsfeld die Ausrichtung des 50. Hessentages 2010 zurück. Er wurde deshalb in Stadtallendorf durchgeführt. Der Hessentag 2013 sollte ursprünglich in Vellmar stattfinden, musste dort jedoch ebenfalls aus finanziellen Gründen abgesagt werden.[2] Als Alternative wurde Kassel ausgewählt, das neben dem Hessentag auch sein 1100-jähriges Jubiläum feierte.
Im Festumzug des Hessentags 1993 in Lich marschierten die tags zuvor bei den X. Internationalen Feuerwehrsportwettkämpfen des Weltfeuerwehrverbandes CTIF in Berlin gekürten Weltmeister im Löschangriff der Freiwilligen Feuerwehr Beselich-Obertiefenbach.[3]
Veranstaltungsorte
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Geplante Veranstaltungsorte
lfd. Nr. | Zeitraum | Ort | Motto |
62. | 13. bis 22. Juni 2025 | Bad Vilbel[22] | Wir bringen Hessen auf die Bühne[23] |
63. | 12. bis 21. Juni 2026 | Fulda[17] | FD – Foll hessisch![24] |
Literatur
- Ewald Grothe: Kassel Lexikon. Hrsg.: Stadt Kassel. Band 1. euregio Verlag, Kassel 2009, S. 266 f.
- Hans Sarkowicz: Das große Fest der Hessen – Die Geschichte der 50 Hessentage seit 1961. Hrsg.: Roland Koch. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-7973-1232-7.
Weblinks
Commons: Hessentag – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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