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hessische Stadt im Wetteraukreis Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Butzbach ist eine Stadt im hessischen Wetteraukreis am nordöstlichen Übergang des Taunus zur Wetterau. Sie trägt seit dem 11. Januar 2011 die amtliche Zusatzbezeichnung Friedrich-Ludwig-Weidig-Stadt.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 26′ N, 8° 40′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Wetteraukreis | |
Höhe: | 198 m ü. NHN | |
Fläche: | 106,6 km2 | |
Einwohner: | 27.528 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 258 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 35510 | |
Vorwahlen: | 06033, 06081, 06085, 06447 | |
Kfz-Kennzeichen: | FB, BÜD | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 40 005 | |
LOCODE: | DE BZH | |
Stadtgliederung: | 14 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Schloßplatz 1 35510 Butzbach | |
Website: | stadt-butzbach.de | |
Bürgermeister: | Michael Merle (SPD) | |
Lage der Stadt Butzbach im Wetteraukreis | ||
Butzbach grenzt im Norden an die Gemeinde Langgöns (Landkreis Gießen), im Osten an die Stadt Münzenberg und die Gemeinde Rockenberg, im Süden an die Gemeinde Ober-Mörlen und die Stadt Usingen (Hochtaunuskreis) sowie im Westen an die Gemeinden Grävenwiesbach (Hochtaunuskreis) und Waldsolms (Lahn-Dill-Kreis).
Butzbach besteht aus den Stadtteilen Bodenrod, Butzbach (Kernstadt), Ebersgöns, Fauerbach vor der Höhe, Griedel, Hausen-Oes, Hoch-Weisel, Kirch-Göns, Maibach, Münster, Nieder-Weisel, Ostheim, Pohl-Göns und Wiesental.
Die Einwohnerzahlen der Stadtteile der Stadt Butzbach.
Stadtteil | Einwohner (2008) | Einwohner (2016)[3] | Tendenz |
---|---|---|---|
Butzbach | 12.227 | 12.884 | ↑ |
Nieder-Weisel | 2.512 | 3.419 | ↑ |
Griedel | 1.607 | 1.610 | ↑ |
Kirch-Göns | 1.418 | 1.443 | ↑ |
Pohl-Göns | 1.410 | 1.357 | ↓ |
Hoch-Weisel | 1.379 | 1.380 | - |
Ostheim | 1.082 | 1.033 | ↓ |
Fauerbach v. d. H. | 746 | 717 | ↓ |
Ebersgöns | 735 | 696 | ↓ |
Münster | 583 | 596 | ↑ |
Maibach | 438 | 449 | ↑ |
Bodenrod | 369 | 313 | ↓ |
Hausen-Oes | 351 | 380 | ↑ |
Wiesental | 188 | 172 | ↓ |
Ab etwa 90 n. Chr. wurde die Wetterau und damit auch Teile der Gemarkung des heutigen Butzbach Teil der römischen Provinz Germania superior. Diese wurde durch den Obergermanisch-Raetischen Limes, der Butzbach im Nordwesten schneidet, gegen das nicht-römische Germanien gesichert. Der Grenzwall ist heute UNESCO-Welterbe. Die Römer errichteten während ihrer fast 200-jährigen Herrschaft ein in unmittelbarer Nähe des heutigen Stadtzentrums gelegenes Kohortenkastell. In der Frühen Neuzeit trug es die Bezeichnung Hunneburg. Noch zur Mitte des 17. Jahrhunderts war es gut sichtbar und wurde fälschlicherweise für eine Burg des Hunnenkönigs Attila gehalten. Als billiger Steinbruch genutzt, wurden seine oberirdischen Reste im Laufe der Zeit abgetragen. Im Museum der Stadt befindet sich ein anschauliches Modell der Anlage, die größer war als die restaurierte Saalburg im Taunus. Neben der Hunneburg entstand zur Zeit Kaiser Trajans noch ein kleineres Kastell im „Degerfeld“. Es sollte den Handel zwischen dem Römischen Reich und den Gebieten jenseits des Limes sichern. Auch von diesem Kastell ist nichts mehr zu sehen.
Ab Beginn des 2. Jahrhunderts gab es westlich des Kohortenkastells eine Zivilsiedlung (Vicus), deren Name nicht überliefert ist. Sie lag zwischen den beiden Kastellen und erreichte beachtliche Ausmaße.
Bei Überfällen der Chatten und Alamannen im 2. bzw. 3. Jahrhundert wurden die Kastelle zerstört, aber immer wieder aufgebaut. Bis zur Aufgabe des Limes im Jahre 260 blieben beide Kastelle bemannt. Danach verfielen sowohl die Kastelle als auch die Siedlung.[4]
Die älteste erhaltene urkundliche Erwähnung von Butzbach als Botisphaden stammt aus dem Jahr 773. Historisch dokumentierte spätere Erwähnungen des Ortes (in Klammern das Jahr der Erwähnung) sind:[5] Botinesbach (768–778), Butisphaden (805–808), Buodesbach (821), Bvotesfad (10. Jahrhundert), Budesbah (zweite Hälfte 12. Jahrhundert) und Putzpach (1500).[6]
Der Ort befand sich im Hochmittelalter zunächst im Besitz der Reichsministerialen von Hagen-Münzenberg. Mit der Münzenberger Erbschaft von 1255 gelangte er an die Herren von Hanau, die es aber schon bald nach 1308 an die Herren von Falkenstein verkauften.[7] Philipp IV. von Falkenstein-Münzenberg bewog 1321 Kaiser Ludwig den Bayern, dem Ort Frankfurter Stadtrecht zu verleihen. Die neue Stadt wurde bald darauf mit Mauern, Wällen und Gräben befestigt. Die Verwaltung oblag einem Rat von 14 Ratmannen, der in einen älteren und einen jüngeren Rat aufgeteilt war.[8]
Mehrfach wurde die Stadtherrschaft über Butzbach vererbt oder veräußert: Von den Falkensteinern 1419 vererbt an Eppstein und weiter an Solms-Braunfels und Solms-Lich. 1478 erwarb die Landgrafschaft Hessen 1/4 von Butzbach von den Eppsteinern für 40.000 Gulden.[9] Danach war Ende des 16. Jahrhunderts die Herrschaft in drei Teile geteilt[10]:
Nach dem Tod des Grafen Christoph zu Stolberg gelangte dessen Anteil 1581 an Kurmainz, das ihn 1595 im Rahmen eines Vergleichs 1595 und gegen Zahlung von 26.000 Gulden an die Landgrafschaft Hessen-Marburg abtrat.[11] 1629 erwarb die Landgrafschaft ein weiteres Viertel von Solms-Lich und 1741 das letzte Viertel (nun die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt) von Solms-Braunfels.[12]
Aus einer älteren Wasserburg der Herren von Münzenberg oder der Falkensteiner südöstlich des Stadtkerns entstanden im ausgehenden Mittelalter und der frühen Neuzeit zwei Schlossbauten: Das größere Landgräfliche Schloss entstand unter Einbeziehung eines älteren Kerns. Die Grafen von Solms ließen im späten 15. Jahrhundert einen Fruchtspeicher zu einem Amtssitz oder einer Nebenresidenz erweitern, das sogenannte Solmser Schloss (bis 2004 Amtsgericht Butzbach).
1578 erließ die Stadtherrschaft ein Stadtrecht für Butzbach, das sich inhaltlich stark an das Solmser Landrecht anlehnte. Es galt als Partikularrecht bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, auch während der Zugehörigkeit von Butzbach zum Großherzogtum Hessen (Hessen-Darmstadt).[13] Erst zum 1. Januar 1900 trat das einheitlich im ganzen Deutschen Reich geltende Bürgerliche Gesetzbuch in Kraft und löste es ab.
Mit einer im Haus Hessen-Darmstadt vollzogenen Erbteilung wurde Butzbach von 1609 bis 1643 Residenzstadt der hessen-darmstädtischen Sekundogenitur Landgrafschaft Hessen-Butzbach. Deren Regenten, Philipp III., verdankt die Stadt den Ausbau des heutigen Landgrafenschlosses. In dem zugehörigen Lustgarten ließ er einen Planetenbrunnen mit vielfältigen Einstellmöglichkeiten von Sternzeichen, Sternbildern und Jahreszeiten anlegen. Da Philipp III. aber kinderlos starb, fiel Butzbach nach seinem Tod an Hessen-Darmstadt zurück. Das Residenzschloss wurde später als Kaserne genutzt, der Lustgarten beseitigt. Seit einiger Zeit besteht im Bereich des restaurierten Schlosses ein detailgetreuer Nachbau des Lustgartens.
Philipp III. bezog einen Teil seines Vermögens aus dem Abbau von Silber und Kupfer im Bergwerk Philippseck bei Butzbach-Münster. Dort ließ er auch das Schloss Philippseck als festungsartige Schlossanlage errichten, von dem aber fast nichts mehr erhalten ist.
Im Großherzogtum Hessen, dem Nachfolger der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, war Butzbach Sitz des Amtes Butzbach und nach Auflösung der Ämter 1821 bis 1829 kurzzeitig Kreisstadt. 1840 bis 2004 war die Stadt Sitz des Land- und Amtsgerichtes Butzbach. Im 19. Jahrhundert wurden Türme und Tore der mittelalterlichen Stadtbefestigung niedergelegt. In dem zur Kaserne umgewandelten ehemaligen Schloss, das Mitte des 19. Jahrhunderts „Chevaulegers-Kaserne“ hieß, war nun großherzoglich-hessisches Militär stationiert, nach dem Zweiten Weltkrieg Truppen der US Army.
Weiter befand sich im Stadtteil Kirch-Göns die Ayers-Kaserne, in der ebenfalls US-Soldaten stationiert waren. Das „Roman Way Housing“, ein Wohngebiet des amerikanischen Militärs mit mehr als 1000 Wohnungen, Geschäften, einer Schule und einem Krankenhaus, wurde im Oktober 2007 von der US-Army aufgegeben. Das Areal auf dem ehemaligen römischen Kastelldorf war bis Ende 2011 ungenutzt, seitdem wurde ein Teil der Gebäude abgerissen und durch Einfamilienhäuser ersetzt.
Die Stadt Butzbach richtete vom 1. bis 10. Juni 2007 den 47. Hessentag aus. Dabei wurden 1,1 Millionen Besucher gezählt.
Anlässlich des 220. Geburtstages von Friedrich Ludwig Weidig, dem Mitherausgeber des Hessischen Landboten, am 15. Februar 2011, wurde der Stadt Butzbach vom damaligen hessischen Innenminister Boris Rhein der Namenszusatz Friedrich-Ludwig-Weidig-Stadt verliehen.
Am 31. Dezember 1970 wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständigen Gemeinden Hoch-Weisel, Nieder-Weisel, Ostheim und Pohl-Göns auf freiwilliger Basis eingegliedert.[14] Am 1. Februar 1972 kamen Bodenrod und Philippseck (Zusammenschluss der Gemeinden Fauerbach vor der Höhe und Münster vom 31. Dezember 1970) hinzu. Griedel, Hausen-Oes, Kirch-Göns und Maibach folgten kraft Landesgesetz am 1. August 1972.[15] Als letzte Gemeinde kam Ebersgöns am 1. Januar 1977, ebenfalls kraft Landesgesetz zu Butzbach.[16][17] Für die Stadtteile Butzbach, Bodenrod, Ebersgöns, Fauerbach v. d. H., Griedel, Hausen-Oes, Hoch-Weisel, Kirch-Göns, Maibach, Münster, Nieder-Weisel, Ostheim, Pohl-Göns, und Wiesental wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher gebildet.[18]
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Butzbach 23.885 Einwohner. Darunter waren 1.621 (6,8 %) Ausländer, von denen 511 aus dem EU-Ausland, 801 aus anderen Europäischen Ländern und 309 aus anderen Staaten kamen.[19] Von den deutschen Einwohnern hatten 12,8 % einen Migrationshintergrund.[20] Die Einwohner lebten in 10.345 Haushalten. Davon waren 3.433 Singlehaushalte, 2.943 Paare ohne Kinder und 2.879 Paare mit Kindern, sowie 864 Alleinerziehende und 226 Wohngemeinschaften.[21]
Butzbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1834 | 2.247 | |||
1840 | 2.473 | |||
1846 | 2.738 | |||
1852 | 2.844 | |||
1858 | 2.495 | |||
1864 | 2.606 | |||
1871 | 2.617 | |||
1875 | 2.570 | |||
1885 | 2.832 | |||
1895 | 3.122 | |||
1905 | 4.258 | |||
1910 | 4.579 | |||
1925 | 5.285 | |||
1939 | 6.954 | |||
1946 | 8.019 | |||
1950 | 8.640 | |||
1956 | 9.285 | |||
1961 | 9.938 | |||
1967 | 10.316 | |||
1970 | 10.010 | |||
1973 | 21.388 | |||
1975 | 21.256 | |||
1980 | 21.274 | |||
1985 | 21.096 | |||
1990 | 21.096 | |||
1995 | 24.257 | |||
2000 | 24.954 | |||
2005 | 25.340 | |||
2010 | 24.971 | |||
2011 | 23.885 | |||
2015 | 25.557 | |||
2020 | 26.476 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [5]; Hessisches Statistisches Informationssystem[22]; Zensus 2011[19] Nach 1970 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte. |
Die evangelische Kirchengemeinde als größte Religionsgemeinschaft der Stadt feiert ihre Gottesdienste vorwiegend in der im 13. Jahrhundert entstandenen und um 1500 umgestalteten Markuskirche. Daneben verfügt die evangelische Gemeinde über das Haus Degerfeld mit dem Jugendtreff Café Kanne und einem multifunktionalen Gemeindezentrum, das Gemeindesaal, Familienzentrum und Kindertagesstätte beherbergt.[23] In der Stadt gibt es außerdem eine römisch-katholische Kirche (St. Gottfried), ebenfalls mit angeschlossenem Kindergarten.[24] Zur Pfarrei gehört eine weitere Kirche im Ortsteil Fauerbach. Evangelische und katholische Kirche betreiben gemeinsam die Ökumenische Diakoniestation Butzbach-Münzenberg.[25]
Am Schloss ist mit ihrem Gemeindezentrum die Evangelische Stadtmission Butzbach/Nieder-Weisel ansässig. In der Kernstadt existiert zudem eine Gemeinde der Neuapostolischen Kirche.
Im Mittelalter wurden 1332 erstmals jüdische Bewohner genannt. Nach der Verfolgung in der Pestzeit 1348/49 hört man 1371/72 wieder von Juden in der Stadt. Im Jahre 1384 wurde eine Synagoge (Betsaal) in Butzbach erwähnt. Die jüdischen Familien lebten insbesondere in der Judengasse (später Hirschgasse). Ihre Haupteinnahmequelle war die Pfandleihe. Doch hört man auch von einem jüdischen Arzt und von jüdischen Gelehrten. Von einer Vertreibung der Juden am Ende des Mittelalters ist nichts bekannt, doch zogen die meisten Juden Mitte des 15. Jahrhunderts aus der Stadt fort. Im 16. und 17. Jahrhundert lebten wiederum Juden in der Stadt, die hauptsächlich vom Kleinhandel, aber auch von Handwerken lebten. 1622 wurden fünf bis acht Familien gezählt, 1656 zehn Familien mit einem Rabbiner. Aus nicht bekannten Gründen verzogen die Familien nach einiger Zeit wieder aus Butzbach oder wurden ausgewiesen. Zu einem stärkeren Zuzug kam es erst wieder im 19. Jahrhundert. Um 1848 wurden 27 jüdische Einwohner (fünf Familien) gezählt. Da abzusehen war, dass weitere Familien folgten, erhielten sie wenig später die Genehmigung zur Gründung einer selbständigen Religionsgemeinde. Ein Betsaal konnte noch im August 1848 im Rathaus der Stadt eingerichtet werden. Im Jahre 1868 waren es 14 Familien. Durch Zuzug aus den Nachbardörfern – verstärkt nach der Zeit des Ersten Weltkrieges – und Zuzug einiger sogenannter Ostjuden wurden es etwa 40 Familien. Hauptsächlich verdienten die jüdischen Familienväter ihren Lebensunterhalt als Kaufleute (auch Schuhwarenhändler, Textilkaufleute), als Viehhändler, Landesproduktenhändler, Metzger, Tabakwarenhändler, als Uhrmacher oder Schuhmacher.
Eine Synagoge konnte am 20. August 1926 in der Wetzlarer Straße erbaut werden. Nach 1933 ist ein Teil der jüdischen Gemeindeglieder (1933: 148 Personen, d. h. 2,6 % der Gesamtbevölkerung) auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der Repressalien emigriert, viele von ihnen in die USA (80 Personen). Beim Novemberpogrom 1938 wurde nicht nur die Synagoge niedergebrannt, sondern auch jüdische Geschäfte und Wohnungen völlig verwüstet sowie jüdische Einwohner misshandelt. 1941 und 1942 wurden die letzten 18 jüdischen Personen aus Butzbach in Vernichtungslager deportiert und ermordet, weitere ehemalige Butzbacher Juden wurden von anderen Orten aus deportiert. Heute erinnern allein in der Butzbacher Kernstadt über 60 Stolpersteine an einige der Butzbacher Opfer des Holocaust.
Nach 1945 entstand keine jüdische Gemeinde mehr in der Stadt. Im Butzbacher Stadtteil Pohl-Göns befindet sich noch eine profanierte Synagoge. Jüdische Friedhöfe befinden sich in Butzbach, sowie in den Butzbacher Ortsteilen Hoch-Weisel, Nieder-Weisel, Pohl-Göns, Kirch-Göns und Griedel.
• 1961: | 6770 evangelische (= 68,12 %), 2711 katholische (= 27,28 %) Einwohner[5] |
• 2011: | 12.440 evangelische (= 52,8 %), 4160 katholische (= 17,7 %), 530 orthodoxe (= 2,2 %), 680 andersgläubig (= 2,9 %), 5590 sonstige[Anm. 1] (= 23,9 %) Einwohner[26] |
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[27] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[28][29][30]
Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |||
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 30,2 | 11 | 25,5 | 9 | 32,1 | 12 | 40,8 | 15 | 39,9 | 15 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 26,4 | 10 | 27,9 | 10 | 34,1 | 12 | 31,8 | 12 | 39,7 | 15 | |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 16,9 | 6 | 10,0 | 4 | 16,7 | 6 | 7,0 | 3 | 6,8 | 3 | |
UWG | Unabhängige Wählergemeinschaft Butzbach | 12,3 | 5 | 24,1 | 9 | 9,9 | 4 | 6,4 | 2 | — | — | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 8,9 | 3 | 12,5 | 5 | 7,2 | 3 | 8,5 | 3 | 6,5 | 2 | |
Linke | Die Linke | 5,3 | 2 | — | — | — | — | 3,1 | 1 | — | — | |
NPD | Nationaldemokratische Partei Deutschlands | — | — | — | — | — | — | 2,5 | 1 | — | — | |
PBI | Pro Bürger Interessen | — | — | — | — | — | — | — | — | 3,9 | 1 | |
FWG | Freie Wähler-Gemeinschaft Butzbach | — | — | — | — | — | — | — | — | 3,2 | 1 | |
Gesamt | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | ||
Wahlbeteiligung in % | 52,4 | 49,9 | 45,5 | 47,2 | 51,1 |
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Magistrats, dem in der Stadt Butzbach neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Stadtrat und acht weitere Stadträte angehören.[31] Bürgermeister ist seit dem 1. März 2007 Michael Merle (SPD), der bis dahin als Erster Stadtrat dem Magistrat angehörte. Sein Amtsvorgänger Oswin Veith (CDU) wechselte am 9. Oktober 2006 als Erster Kreisbeigeordneter zum Wetteraukreis. Michael Merle erhielt am 4. Februar 2007 in einer Stichwahl bei 46,90 Prozent Wahlbeteiligung 64,04 Prozent der Stimmen. Es folgten zwei Wiederwahlen, zuletzt im Oktober 2018.[32]
Im Jahre 1954 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus der Stadt Tepl im Egerland übernommen.
Der Bahnhof Butzbach liegt an der Main-Weser-Bahn zwischen Gießen und Friedberg im Bereich des Rhein-Main-Verkehrsverbundes. Der Bahnhof Butzbach Ost war Verwaltungssitz der Butzbach-Licher Eisenbahn AG, die heute in der Hessischen Landesbahn aufgegangen ist. Der Standort Butzbach spielt eine große Rolle im ÖPNV (Bus – HLB Hessenbus) und SPNV (Schiene – HLB Hessenbahn) in der Wetterau. Zum Fahrplanjahr 2024 wechselten die Buslinien FB-50 bis 58 von der HLB Hessenbus zur ESE Verkehrsgesellschaft mbH.[37]
Darüber hinaus gibt es im südlich der Kernstadt liegenden Stadtteil Ostheim sowie im nördlich der Kernstadt liegenden Stadtteil Kirch-Göns Bahnhöfe, die ebenfalls an der Main-Weser-Bahn liegen.
Direkte Autobahnanschlüsse bestehen an die Bundesautobahn 5 (Hattenbacher Dreieck–Weil am Rhein) und die Bundesautobahn 45 (Sauerlandlinie von Dortmund nach Aschaffenburg), die sich ganz in der Nähe bei Gambach kreuzen. Weiter ist Langgöns in der Nähe von Butzbach Ausgangspunkt der Bundesautobahn 485 zum Gießener Nordkreuz und Richtung Marburg und Kassel. Butzbach liegt außerdem an der Bundesstraße 3 zwischen Friedberg und Gießen.
Auf einem Straßenabschnitt der L 3053 zwischen Butzbach und Hausen wird in Medien und Internet von einer Gravitationsanomalie berichtet. Dort sollen Flaschen, Bälle und Autos ohne äußere Einwirkung den Berg hinauf rollen. Hierbei handelt es sich jedoch um eine optische Täuschung: Durch Messungen und Aussage des Straßenverkehrsamtes ist nachgewiesen, dass die Straße an dieser Stelle ein Gefälle aufweist.[38]
Durch das Stadtgebiet von Butzbach führen mehrere Radfernwege.
Etwa zwei Kilometer westlich des Stadtrandes liegt das Segelfluggelände Butzbach-Pfingstweide.
Butzbach war einst Sitz bekannter weltweit agierender Unternehmen wie BAMAG-MEGUIN, (Pintsch), PINTSCH-BAMAG und – daraus hervorgegangen – BAMAG-Verfahrenstechnik, die mittlerweile zerschlagen sind.
Eine Abteilung des Butzbacher Museums hat die Überschrift „Was Krupp in Essen, ist Butzbach in Hessen!“. Butzbach war ein bedeutender Industrie- und Gewerbestandort, der hauptsächlich auf Maschinenbau, Metallverarbeitung und Verfahrenstechnik ausgerichtet war, z. B. Anlagenbau wie: Chemieanlagen, Düngemittelherstellung, Lösemittelrückgewinnug, Gasaufbreitung, Trink-, Brauchwasser- und Abwasseraufbereitung, Dekontaminierung und z. B. Weichenbau der Voestalpine, Produktion von Maschinen für die Landwirtschaft, Schleifmitteltechnik, Verpackungsmaschinen, Messtechnik und Regelungstechnik.
Seit 1987 nimmt die Beschäftigtenzahl im produzierenden Gewerbe ab, dafür steigt die Zahl der Beschäftigten bei Dienstleistung und Handel. So hat zum Beispiel die Fa. Hess Natur ihren Firmenhauptsitz in Butzbach. Außerdem ist eine Regionalgesellschaft von Aldi Süd angesiedelt.
Seit 1919 ist das international tätige Apparate- und Anlagenbauunternehmen Buss-SMS-Canzler in Butzbach ansässig. Am 1. April 2019 feierte es sein 100-jähriges Firmenjubiläum.[40][41][42]
In Butzbach gibt es das Museum der Stadt Butzbach im Solms-Braunfelser Hof. Das Museum gibt u. a. Einblicke in die Butzbacher Industriegeschichte (Gerberei, Schuhmacherhandwerk und Nahrungsmittelproduktion).[43]
Butzbach liegt an der Deutschen Fachwerkstraße und an der Limes-Straße.
Der Soldatenfriedhof wurde gegen Kriegsende von der US Army angelegt. Auf ihm ruhen 519 Soldaten, davon 420 deutsche und 99 sowjetische und polnische Kriegstote. Die Deutschen waren im März 1945 in Hessen und im April in Westthüringen gefallen. Heute wird alljährlich auf dem Soldatenfriedhof die zentrale Gedenkfeier der Stadt Butzbach anlässlich des Volkstrauertages abgehalten.
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