Gemeldet waren 370 Sportlerinnen und Sportler aus 42 Ländern.[1] Auf dem Programm standen 20 Wettbewerbe. Erstmals in der Geschichte des Bahnradsports wurde eine der ältesten Disziplinen, das Zweier-Mannschaftsfahren (Madison), auch von Frauen ausgefahren; bisher war diese Disziplin den Männern vorbehalten. Damit standen nun alle zehn Bahn-Disziplinen für Frauen und Männer auf dem Programm.[2]
Der Bund Deutscher Radfahrer hatte Quotenplätze in 19 Rennen. Im Zweier-Mannschaftsfahren verpassten die deutschen Athletinnen die Qualifikation. In dieser Disziplin wurde bisher für Frauen – anders als in einigen Ländern wie etwa Australien oder den Niederlanden – bisher in Deutschland, der Schweiz und Österreich noch keine Meisterschaft ausgerichtet. Im Sprint, im Keirin sowie im 1000- beziehungsweise 500-Meter Zeitfahren der Männer und Frauen starteten jeweils zwei Deutsche, ebenso in der Einerverfolgung der Männer.[3]British Cycling war der einzige Verband, dessen Fahrerinnen und Fahrer sich für alle Wettbewerbe qualifiziert haben.[3]
Die australische Mannschaft war die erfolgreichste mit insgesamt elf Medaillen, darunter drei goldene, gefolgt von Frankreich mit insgesamt fünf Medaillen. Zwei der drei Goldmedaillen für Frankreich gingen auf das Konto von Benjamin Thomas. Die russische Mannschaft holte ebenfalls dreimal Gold, alle in den Kurzzeitdisziplinen. Die deutsche Mannschaft errang zwei Goldmedaillen, beide gewonnen von Kristina Vogel, die damit erstmals in ihrer Laufbahn Doppelweltmeisterin wurde.
Erstmals Weltmeister im Keirin wurde der MalaysierAzizulhasni Awang, nach zehn Jahren in der Elite, in denen er zweimal Silber und zweimal Bronze auf der Bahn errungen hatte. Damit wurde er auch der erste Weltmeister aus Malaysia in einer olympischen Disziplin.[4] Dem Russen Denis Dmitrijew gelang nach vielen Jahren in der Weltspitze erstmals, den WM-Titel im Sprint zu gewinnen und ist der erste männliche Fahrer aus Russland, der in einer Kurzzeitdisziplin eine Einzelgoldmedaille gewann. Auch der Neuseeländer Ethan Mitchell schrieb für sein Land Radsportgeschichte, in dem er die erste Einzelmedaille im Sprint für Neuseeland gewann.[5] Die Belgierinnen Lotte Kopecky und Jolien D’hoore wurden in einem von Stürzen geprägten Rennen erste Weltmeisterinnen der Radsportgeschichte im Zweier-Mannschaftsfahren. Die Australierin Amy Cure gewann eine Silbermedaille in der Mannschaftsverfolgung sowie jeweils Bronze in Omnium und Zweier-Mannschaftsfahren und ist somit die erste Bahnradsportlerin, ob männlich oder weiblich, die bei Weltmeisterschaften Medaillen in sechs verschiedenen Disziplinen gewann.[6]
Die deutsche Fahrerin Gudrun Stock verbesserte den 19 Jahre alten deutschen Rekord von Judith Arndt in der Einerverfolgung über 3000 Meter von 3:34,420 Minuten auf 3:34,325 Minuten und belegte damit Platz neun.[7] Im Zeitfahren der Männer wurden zwei Silbermedaillen vergeben, da der TschecheTomáš Bábek und der Franzose Quentin Lafargue die 1000 Meter in derselben Zeit (1:01,048 min.) absolvierten.
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