Scratch (Bahnradsport)

Disziplin im Bahnradsport Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Scratch ist eine Disziplin des Bahnradsports. Sie gehört zu den Ausdauerdisziplinen und wird sowohl als eigenständiger Wettbewerb als auch im Rahmen des Omniums betrieben. Sieger ist, wer als Erster die festgelegte Distanz beendet.

Regeln

Die Regeln von Scratch-Rennen sind in Abschnitt 3.2 § 11 des UCI-Regelwerks festgehalten. Die Fahrer beginnen gemeinsam im Massenstart, die zurückzulegende Distanz beträgt bei den Männern und Frauen 10 Kilometer, bei Junioren und Juniorinnen 7,5 Kilometer. Fahrer können während des Rennens versuchen, einen Rundengewinn zu erzielen, also das Hauptfeld zu überrunden. Im Ziel werden die Fahrer zuerst nach der Anzahl gefahrener Runden und dann nach Zieleinlauf klassiert. Wer eine Runde aufs Hauptfeld verliert, muss das Rennen verlassen.

Entwicklung

Scratch-Rennen sind häufig stark von der Taktik geprägt. Hierbei ist oft von entscheidender Bedeutung, sich einen Rundenvorsprung zu erkämpfen. Früher hieß diese Disziplin „Malfahren“ („Mal“ = Zielstrich).

Der Scratch wurde 2002 als Disziplin bei Bahnradsport-Weltmeisterschaften eingeführt, bei Männern und Frauen zugleich. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die Distanzen normiert, die zuvor je nach Maßgabe des Veranstalters zwischen 5 und 20 Kilometer variieren konnte.[1] Die Regeländerung von 2002 legte die Distanzen auf 15 Kilometer bei den Männern, 10 Kilometer bei den Frauen und Junioren und 7,5 Kilometer bei den Juniorinnen fest.[2]

Seit 2006 ist Scratch mit wechselnden Distanzen Teil des Omniums (siehe dort). Europameister im Scratch werden seit 2014 ermittelt. Auch in der seit 2021 bestehenden UCI Track Champions League wird Scratch ausgefahren, wenngleich über eine kürzere Distanz von 5 Kilometern.[3]

2025 wurden die Distanzen der männlichen Kategorien verkürzt, so dass sie nunmehr für beide Geschlechter identisch sind: 10 Kilometer in der Elite und 7,5 Kilometer für Junioren.[4]

Paracycling

Scratch wird auch im Paracycling betrieben, in der Klasse C (Rennräder).[5] Der Scratch ist hier Einzelwettbewerb und zugleich Bestandteil des Omniums. Die Entfernung beträgt einheitlich 10 Kilometer. Bis 2024 waren es für Männer 15 Kilometer.[6] Das Reglement ist ansonsten dasselbe. Bei geringer Teilnehmerzahl können die Rennen mehrerer Leistungsklassen kombiniert werden, es werden aber getrennte Ranglisten für jede Leistungsklasse aufgestellt.

Ergebnisse bei Bahnradsport-Weltmeisterschaften

Männer

Weitere Informationen Jahr, Gold ...
Jahr Gold Silber Bronze
2002Schweiz Franco MarvulliVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Tony GibbDeutschland Stefan Steinweg
2003Schweiz Franco MarvulliFrankreichFrankreich Robert SassoneSudafrika Jean-Pierre van Zyl
2004Neuseeland Greg HendersonNiederlandeNiederlande Robert SlippensArgentinien Walter Pérez
2005Danemark Alex RasmussenNeuseeland Greg HendersonBelgien Matthew Gilmore
2006FrankreichFrankreich Jérôme NeuvilleArgentinien Ángel Darío CollaGriechenland Ioannis Tamouridis
2007Hongkong Wong Kam PoNiederlandeNiederlande Wim StroetingaPolen Rafał Ratajczyk
2008Belarus Aljaksandr LissouskiNiederlandeNiederlande Wim StroetingaDeutschland Roger Kluge
2009FrankreichFrankreich Morgan KneiskyArgentinien Ángel Darío CollaOsterreichÖsterreich Andreas Müller
2010Danemark Alex RasmussenKolumbien Juan ArangoJapanJapan Kazuhiro Mori
2011Hongkong Kwok Ho TingItalienItalien Elia VivianiFrankreichFrankreich Morgan Kneisky
2012Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ben SwiftSudafrika Nolan HoffmanNiederlandeNiederlande Wim Stroetinga
2013Irland Martyn IrvineOsterreichÖsterreich Andreas MüllerAustralienAustralien Luke Davison
2014RusslandRussland Iwan KowaljowIrland Martyn IrvineHongkong Cheung King-lok
2015Deutschland Lucas LißSpanienSpanien Albert TorresVereinigte StaatenVereinigte Staaten Bobby Lea
2016SpanienSpanien Sebastián MoraMexiko Ignacio PradoSchweiz Claudio Imhof
2017Polen Adrian TeklińskiDeutschland Lucas LißVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Christopher Latham
2018Belarus Jauhen KaraljokItalienItalien Michele ScartezziniAustralienAustralien Callum Scotson
2019AustralienAustralien Sam WelsfordNiederlandeNiederlande Roy EeftingNeuseeland Thomas Sexton
2020Belarus Jauhen KaraljokItalienItalien Simone ConsonniSpanienSpanien Sebastián Mora
2021FrankreichFrankreich Donavan GrondinBelgien Tuur DensGroßbritannienBritish Cycling Rhys Britton
2022Kanada Dylan BibicJapanJapan Kazushige KubokiNiederlandeNiederlande Roy Eefting
2023Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich William TidballJapanJapan Kazushige KubokiBelgien Tuur Dens
2024JapanJapan Kazushige KubokiDanemark Tobias HansenFrankreichFrankreich Clément Petit
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Frauen

Weitere Informationen Jahr, Gold ...
Jahr Gold Silber Bronze
2002Tschechien Lada KozlíkováAustralienAustralien Rochelle GilmoreRusslandRussland Olga Sljussarewa
2003RusslandRussland Olga SljussarewaAustralienAustralien Rochelle GilmoreNiederlandeNiederlande Adrie Visser
2004Kuba Yoanka GonzálezKanada Mandy PoitrasRusslandRussland Olga Sljussarewa
2005RusslandRussland Olga SljussarewaAustralienAustralien Katherine BatesUkraineUkraine Ljudmyla Wypyrajlo
2006Kolumbien María Luisa CalleKanada Gina GrainRusslandRussland Olga Sljussarewa
2007Kuba Yumari GonzálezKolumbien María Luisa CalleNiederlandeNiederlande Adrie Visser
2008NiederlandeNiederlande Ellen van DijkKuba Yumari GonzálezAustralienAustralien Belinda Goss
2009Kuba Yumari GonzálezGroßbritannienBritish Cycling Elizabeth ArmitsteadAustralienAustralien Belinda Goss
2010FrankreichFrankreich Pascale JeulandKuba Yumari GonzálezAustralienAustralien Belinda Goss
2011NiederlandeNiederlande Marianne VosAustralienAustralien Katherine BatesGroßbritannienBritish Cycling Danielle King
2012Polen Katarzyna PawłowskaAustralienAustralien Melissa HoskinsBelgien Kelly Druyts
2013Polen Katarzyna PawłowskaMexiko Sofía ArreolaRusslandRussland Jewgenija Romanjuta
2014Belgien Kelly DruytsPolen Katarzyna PawłowskaRusslandRussland Jewgenija Romanjuta
2015NiederlandeNiederlande Kirsten WildAustralienAustralien Amy CureKanada Allison Beveridge
2016GroßbritannienBritish Cycling Laura TrottNiederlandeNiederlande Kirsten WildKanada Stephanie Roorda
2017ItalienItalien Rachele BarbieriGroßbritannienBritish Cycling Elinor BarkerBelgien Jolien D’hoore
2018NiederlandeNiederlande Kirsten WildBelgien Jolien D’hooreDanemark Amalie Dideriksen
2019GroßbritannienBritish Cycling Elinor BarkerNiederlandeNiederlande Kirsten WildBelgien Jolien D’hoore
2020NiederlandeNiederlande Kirsten WildVereinigte StaatenVereinigte Staaten Jennifer ValentePortugal Maria Martins
2021ItalienItalien Martina FidanzaNiederlandeNiederlande Maike van der DuinVereinigte StaatenVereinigte Staaten Jennifer Valente
2022ItalienItalien Martina FidanzaNiederlandeNiederlande Maike van der DuinGroßbritannienBritish Cycling Jessica Roberts
2023Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jennifer ValenteNiederlandeNiederlande Maike van der DuinNeuseeland Michaela Drummond
2024NiederlandeNiederlande Lorena WiebesVereinigte StaatenVereinigte Staaten Jennifer ValenteNeuseeland Ally Wollaston
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Einzelnachweise

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