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belgische Radrennfahrerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lotte Kopecky (* 10. November 1995 in Rumst) ist eine belgische Radsportlerin. Sie ist die dominierende Radrennfahrerin ihres Landes auf Bahn und Straße seit Mitte der 2010er Jahre, zweifache Weltmeisterin im Straßenrennen (2023, 2024) und mehrfache Weltmeisterin auf der Bahn.
Lotte Kopecky (2024) | |
Zur Person | |
---|---|
Geburtsdatum | 10. November 1995 |
Nation | Belgien |
Disziplin | Straße/Bahn (Ausdauer) |
Fahrertyp | Sprinterin (Straße) |
Körpergröße | 170 cm |
Renngewicht | 66 kg |
Zum Team | |
Aktuelles Team | SD Worx |
Funktion | Fahrerin |
Internationale Team(s) | |
2012–2014 2015–2020 2021 2022– |
Sport Vlaanderen Lotto Soudal Ladies Liv Racing Team SD Worx |
Wichtigste Erfolge | |
| |
Letzte Aktualisierung: 25. September 2024 |
Lotte Kopecky begann mit dem Radsport im Alter von neun Jahren, als ihr Bruder Seppe (1993–2023) Cyclocrossrennen bestritt und sie seinem Vorbild folgte.[1] Es folgte der Besuch einer Topsportschool, an der sie Unterricht und Training miteinander verbinden konnte. Da Cyclocross nicht olympisch ist, konzentrierte sie sich bald auf den Bahn- und den Straßenradsport.[2]
2010 errang Kopecky ihre ersten nationalen Titel, als sie belgische Jugend-Meisterin in der Einerverfolgung auf der Bahn sowie im Einzelzeitfahren auf der Straße wurde. 2013 wurde sie Junioren-Europameisterin in Verfolgung und Punktefahren.
2016 wurde Lotte Kopecky für die Straßen-Wettbewerbe der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro nominiert. Im Einzelzeitfahren sowie im Straßenrennen war sie mit 20 Jahren die jüngste Starterin. Nach einer Alleinfahrt an der Spitze über 65 Kilometer mit einem zeitweisen Vorsprung von bis zu vier Minuten belegte sie Platz 45 im Straßenrennen; dadurch war sie anderthalb Stunden prominent im Fernsehen zu sehen. Im Zeitfahren wurde sie 21.[3] Im selben Jahr holte Kopecky ihren ersten Titel in der Elite, als sie gemeinsam mit Jolien D’hoore bei den Bahn-Europameisterschaften die Goldmedaille im erstmals für Frauen ausgetragenen Zweier-Mannschaftsfahren gewann. Im Jahr darauf errangen die beiden Sportlerinnen gemeinsam den WM-Titel in dieser Disziplin.
2018 gewann Kopecky eine Etappe der Lotto Belgium Tour und deren Punktewertung, in der Gesamtwertung belegte sie Rang drei. Im folgenden Jahr gewann sie gemeinsam mit Jolien D’hoore beim Lauf des Bahnrad-Weltcups in Cambridge das Zweier-Mannschaftsfahren. Auf der Straße wurde sie 2020 und 2021 zweifache belgische Meisterin im Straßenrennen sowie im Einzelzeitfahren. 2020 gewann sie eine Etappe des Giro d’Italia Donne, 2021 die Gesamtwertung der Lotto Belgium Tour. Auf der Bahn wurde sie 2021 Weltmeisterin im Punktefahren.
Zur Saison 2022 wechselte Kopecky zum Team SD Worx, wo sie ihr bis dahin erfolgreichstes Jahr absolvierte. Sie gewann im Zweiersprint vor Annemiek van Vleuten die Strade Bianche und damit ihr erstes Eintagesrennen der UCI Women’s WorldTour und kurz darauf die Flandern-Rundfahrt.[4] Bei Paris-Roubaix Femmes belegte sie Rang zwei. Sie wurde belgische Zeitfahrmeisterin und entschied eine Etappe der Vuelta a Burgos für sich. Im September des Jahres belegte sie bei den Weltmeisterschaften im Straßenrennen Platz zwei. Auch auf der Bahn war sie erfolgreich: Sie wurde Europameisterin im Ausscheidungsfahren und schließlich zweifache Weltmeisterin im Ausscheidungsfahren sowie mit Shari Bossuyt im Zweier-Mannschaftsfahren.
Im Februar 2023 wurde Kopecky Bahneuropameisterin im Ausscheidungsfahren und gewann rund zwei Wochen später auf der Straße das WorldTour-Rennen Omloop Het Nieuwsblad. Bei den Strade Bianche wurde sie im Zweiersprint durch ihre Teamkollegin Demi Vollering geschlagen.[5] Sie wiederholte ihren Vorjahressieg der Flandern-Rundfahrt, indem sie sechs Kilometer vor dem Ziel ihre letzten Begleiterinnen abschüttelte.[6] Sie gewann durch einen Angriff kurz vor dem Ziel die hügelige 1. Etappe der Tour de France Femmes 2023[7] und verteidigte die Gesamtführung bis zur vorletzten Etappe mit Bergankunft am Col du Tourmalet, bei der sie Tagessechste wurde und die Führung an Vollering verlor. Sie beendete die Rundfahrt nach dem dritten Rang im Abschlusszeitfahren auf Platz zwei der Gesamtwertung und als Gewinnerin der Punktewertung. Zwei Wochen darauf gewann sie die Weltmeisterschaften im Straßenrennen in Glasgow.
Bei den Bahnradsport-Europameisterschaften 2024 im Januar des Jahres wurde sie zweifache Europameisterin, indem sie die unmittelbar nacheinander ausgetragenen Rennen des Punkte- und Ausscheidungsfahrens gewann; im Zweier-Mannschaftsfahren gewann sie mit Katrijn De Clercq zudem Silber. Anfang Februar gewann sie bei ihrem ersten Straßenrennen der Saison, der UAE Tour, die Etappe auf den Dschabal Hafit und die Gesamtwertung, womit sie sich nach dem sechsten Platz am Tourmalet endgültig auch als Bergfahrerin etablierte. Im April 2024 gewann Kopecky die vierte Austragung des Straßenrennens Paris–Roubaix Femmes.[8]
Im Juli 2024 wurde Kopecky für die Teilnahme an den Olympischen Spiele 2024 in Paris nominiert, zum Start auf der Bahn wie auf der Straße.[9] Im olympischen Einzelzeitfahren landete sie dabei auf dem sechsten Rang; gut eine Woche später holte sie im Straßenrennen Bronze. Im Omnium-Wettbewerb auf der Bahn wurde sie Vierte.
Im Herbst des Jahres gewann Kopecky den Europameistertitel im Zeitfahren vor Heimpublikum bei den Straßenradsport-Europameisterschaften 2024.
2020, 2021 und 2022 wurde Lotte Kopecky mit der Flandrienne-Trofee ausgezeichnet.[10]
2023/24
2024
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