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Automodell Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Alfa Romeo Stelvio (Typ 949) ist ein Fahrzeugmodell des italienischen Automobilherstellers Alfa Romeo im Marktsegment der Sport Utility Vehicles, das seit Januar 2017 verkauft wird. Er ist der erste SUV von Alfa Romeo.
Alfa Romeo | |
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Alfa Romeo Stelvio (2017–2022) | |
Stelvio | |
Produktionszeitraum: | seit 2017 |
Klasse: | SUV |
Karosserieversionen: | Kombi |
Motoren: | Ottomotoren: 2,0–2,9 Liter (147–382 kW) Dieselmotoren: 2,2 Liter (110–154 kW) |
Länge: | 4687–4702 mm |
Breite: | 1903 mm |
Höhe: | 1648–1693 mm |
Radstand: | 2818 mm |
Leergewicht: | 1735–2022 kg |
Bereits im Jahr 2003 stellte Alfa Romeo den Kamal als seriennahes Konzeptfahrzeug eines SUV auf dem Genfer Auto-Salon[2] auf Basis des 159 und des Brera vor (GM-Fiat-Premium-Plattform),[3] verfolgte die Entwicklung aber nicht weiter.
Der deutsche Ingenieur und damalige Alfa-Romeo-Chef Harald J. Wester veröffentlichte im Mai 2014 ein Konzeptpapier der Marke Alfa Romeo, in dem er eine geplante Modelloffensive für die folgenden Jahre zeigte. Darin waren auch zwei SUVs enthalten.[4]
Für das äußere Design war der italienische und damalige Designchef des Centro Stile Alfa Romeo Alessandro Maccolini verantwortlich.[5] Er entwarf auch den Alfa Romeo 4C.[6]
Produziert wird der Stelvio im FCA-Werk Cassino.[7]
Alfa Romeo stellte den Stelvio formal erstmals auf der LA Auto Show am 16. November 2016 öffentlich vor.[8] Der Name des Fahrzeugs bezieht sich auf das Stilfser Joch (italienisch Passo dello Stelvio), den höchsten Gebirgspass Italiens.
Seit dem 18. Januar 2017 kann der Stelvio in Deutschland bestellt werden, zunächst war er jedoch nur als First-Edition-Sondermodell zu Preisen ab 56.000 Euro erhältlich. Dieses beinhaltet nur den aus dem Alfa Romeo Giulia bekannten 206 kW (280 PS) starken Zweiliter-Ottomotor mit einem 8-Gang-Automatikgetriebe und Allradantrieb. Außerdem umfasst das Sondermodell Bi-Xenon-Scheinwerfer, Lederausstattung und eine Rückfahrkamera.[9]
Für das Modelljahr 2020 wurde der Stelvio überarbeitet. Die Materialien wurden im Innenraum aufgewertet, was vor allem an der überarbeiteten Mittelkonsole und dem neuen Gangwahlhebel aus Leder zu sehen ist. Gemeinsam mit der Lenkung wurde auch das Lenkrad überarbeitet. Eine neue Ausstattungsvariante Veloce Ti, die oberhalb der Veloce angelegt ist, wurde hinzugefügt sowie auch neue Farben.
Es wurden Assistenzsysteme ergänzt wie der aktive Spurhalteassistent, der bisher nur passiv wirkte, sowie eine Verkehrszeichenerkennung und ein Müdigkeitsassistent. Zusammen mit dem Stau- und Autobahnassistenten ist autonomes Fahren Level 2 möglich. Das Betriebssystem des Infotainments wurde komplett überarbeitet und ist nun auch über einen Touchscreen bedienbar. Für Smartphones gibt es jetzt eine induktive Ladestation, und es wurden viele Funktionen ergänzt wie z. B. Fernzugriff oder ein mobiler Hotspot.[10]
Beim Topmodell Quadrifoglio wurden die gleichen Überarbeitungen durchgeführt. Zusätzlich wurden die Heckleuchten in Rauchglasoptik eingefasst, und eine Auspuffanlage von Akrapovič ist auch optional erhältlich. Neue Außenfarben sowie rote oder grüne Sicherheitsgurte sind auch verfügbar.[11]
Ein Facelift erfolgte zum Modelljahr 2023. Wie auch bei der zeitgleich überarbeiteten Giulia werden fortan Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer verbaut, die sich im sogenannten 3+3-Design optisch an das neueste Modell Tonale annähern und an frühere Modelle wie den SZ oder 159 erinnern sollen. Die Wabenstruktur der Kühlergitter wurde verändert, und die seitlichen Lufteinlässe wurden nun auch optisch verdeutlicht. Die Rückleuchten, die ebenfalls mit LEDs ausgestattet sind, sind in Rauchglasoptik eingefasst, was bis jetzt nur beim Topmodell Quadrifoglio, seit der ersten Modellpflege, verfügbar war.
Im Innenraum findet sich nunmehr serienmäßig ein 12,3 Zoll großes digitales Kombiinstrument, das in drei verschiedenen Layouts konfigurierbar ist. Wiederum analog zum Tonale werden Over-the-Air-Updates angeboten und auf Wunsch auch die digitale Wartungshistorie per NFT-Technologie fälschungssicher aufgezeichnet. Zum Start wurden ein Zweiliter-Vierzylinder-Ottomotor mit Allradantrieb und 206 kW (280 PS) sowie ein 2,2-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit Allradantrieb und 154 kW (210 PS) angeboten.[12]
Im April 2023 wurde zum 100-jährigen Jubiläum des Quadrifoglio die überarbeitete Sportversion des Stelvio vorgestellt. Zusätzlich zu den genannten Neuerungen wurde das Fahrwerk leicht überarbeitet, das Torque Vectoring auf der Hinterachse durch ein mechanisches Sperrdifferential ersetzt und die maximale Leistung auf 382 kW (520 PS) erhöht. Zudem debütierte ein auf 100 Exemplare limitiertes Sondermodell Quadrifoglio 100° Anniversario.[13][14]
Der Stelvio basiert wie der Alfa Romeo Giulia auf der Giorgio-Plattform von FCA.[8]
Vorne besitzt das Fahrwerk eine Doppelquerlenkerachse mit halbvirtueller Lenkachse und besteht zu 80 % aus Aluminium. Jedoch handelt es sich um eine spezielle, von Alfa Romeo patentierte Konstruktion, die für ein extrem präzises und sofort ansprechendes Lenk- und Fahrgefühl sorgen soll. Hinten wird die eigens patentierte Radaufhängung „Alfa Link“ verwendet. Sie setzt sich aus einer Mehrlenkerachse mit viereinhalb Elementen zusammen und besteht zu 45 % aus Aluminium. Sie weist eine kompakte und spezielle Bauweise auf, die für ein sehr präzises und komfortables Fahrverhalten verantwortlich sein soll. Die Lenkung wird elektromechanisch unterstützt und hat eine Übersetzung von 12:1.[15][16]
Neben Hinterradantrieb wird der Stelvio auch mit einem „Q4“ genannten zuschaltbaren Allradantrieb angeboten. Der Frontantrieb wird durch ein elektrisch betätigtes Verteilergetriebe zugeschaltet, die für das System zuständige Elektronik verfügt über Sensoren für Längs- und Querbeschleunigung, Lenkwinkel oder Drehbewegungen um die Hochachse und erhält Informationen über die jeweiligen Raddrehzahlen. Der Frontantrieb wird erst bei Schlupf an der Hinterachse zugeschaltet. Das Gewicht des Allradantriebs „Q4“ beträgt inklusive der zwei zusätzlichen Antriebswellen und des im System befindlichen Öls weniger als 50 kg.[15][17]
Wie auch die Giulia ist der Stelvio mit dem Brake-by-Wire-Bremssystem MK C1 von Continental ausgestattet. Das elektrohydraulische Modul fasst die Funktionen und Bestandteile der Bremsbetätigung, des Bremskraftverstärkers sowie des Regelsystems ESP und ABS in einem Bauteil zusammen. Alfa Romeo selbst bezeichnet dieses System als „IBS“ (integriertes Bremssystem).[18] Laut Continental wird der Bremsdruck in 150 ms erreicht, was in etwa doppelt so schnell wie herkömmliche moderne Systeme ist. Weiterer Vorteil dieses Systems ist eine Gewichtsreduzierung von etwa 30 %.[19] Da es sich hier um eine elektrohydraulische Betätigung handelt, sind verschiedene Bremscharakteristiken je nach gewähltem Fahrmodus möglich.[20]
2.0 Turbo MultiAir Q4 | 2.9 V6 Quadrifoglio | ||||||||||
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Bauzeit | 04/2017–08/2018 | 09/2018–11/2020 | 11/2020–12/2022 | 01/2017–08/2018 | 09/2018–11/2020 | 11/2020–01/2024 | seit 01/2024 | 11/2017–08/2018 | 09/2018–11/2020 | 11/2020–04/2023 | seit 06/2023 |
Arbeitsverfahren | Viertakt | ||||||||||
Motorart | Ottomotor | ||||||||||
Motorbauart | Reihenvierzylinder | 90°-V6 | |||||||||
Motoraufladung | Twin-Scroll-Turbolader | Biturbo | |||||||||
Gemischaufbereitung | Direkteinspritzung | ||||||||||
Lastpunktverschiebung | – | Zylinderabschaltung | |||||||||
Motorbezeichnung | GME-T4 (Global Medium Engine) | 690T | |||||||||
Bohrung × Hub | 84,0 mm × 90,0 mm | 86,5 mm × 82,0 mm | |||||||||
Hubraum | 1995 cm³ | 2891 cm³ | |||||||||
max. Leistung bei min−1 | 147 kW (200 PS) bei 5000 | 147 kW (200 PS) bei 4500 | 206 kW (280 PS) bei 5250 | 375 kW (510 PS) bei 6500 | 382 kW (520 PS) bei 6500 | ||||||
max. Drehmoment bei min−1 | 330 Nm bei 1750 | 400 Nm bei 2250 | 600 Nm bei 2500 | ||||||||
Getriebe, serienmäßig | 8-Gang-Automatikgetriebe | ||||||||||
Antrieb, serienmäßig | Allradantrieb | ||||||||||
Beschleunigung, 0 bis 100 km/h in s |
7,2 | 5,7 | 3,8 | ||||||||
Höchstgeschwindigkeit in km/h |
215 | 230 | 283 | 285 | |||||||
Kraftstoffverbrauch nach EWG-Richtlinie, kombiniert in l/100 km |
7,0 | 7,9–8,0 | 7,0–7,7 | 7,0 | 7,9–8,0 | 6,9–7,4 | 8,3–9,2 | 9,0 | 9,8 | 10,0 | 11,8 |
CO2-Emission, kombiniert in g/km |
161 | 183–187 | 155–171 | 161 | 182–186 | 165–168 | 189–209 | 210 | 227 | 229 | 267 |
Abgasnorm nach EU-Klassifikation |
Euro 6 | Euro 6d-TEMP | Euro 6d | Euro 6 | Euro 6d-TEMP | Euro 6d | Euro 6e | Euro 6 | Euro 6d-TEMP | Euro 6d | Euro 6e |
Tankinhalt | 64 l |
2.2 Diesel | |||||||||
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Bauzeit | 05/2017–08/2018 | 09/2018–03/2020 | 04/2017–08/2018 | 09/2018–11/2020 | 11/2020–12/2022 | 02/2017–08/2018 | 09/2018–11/2020 | 11/2020–01/2024 | seit 01/2024 |
Arbeitsverfahren | Viertakt | ||||||||
Motorart | Dieselmotor | ||||||||
Motorbauart | Reihenvierzylinder | ||||||||
Motoraufladung | Turbolader | ||||||||
Gemischaufbereitung | Common-Rail-Einspritzung | ||||||||
Motorbaureihe | Fiat Pratola Serra modular engine (Family B engine) | ||||||||
Bohrung × Hub | 83 mm × 99 mm | ||||||||
Hubraum | 2143 cm³ | ||||||||
max. Leistung bei min−1 | 110 kW (150 PS) bei 4000 | 118 kW (160 PS) bei 3750 | 132 kW (180 PS) bei 3750 | 140 kW (190 PS) bei 3500 | 154 kW (210 PS) bei 3750 | 154 kW (210 PS) bei 3500 | |||
max. Drehmoment bei min−1 | 450 Nm bei 1750 | 470 Nm bei 1750 | 450 Nm bei 1750 | 470 Nm bei 1750 | |||||
Getriebe, serienmäßig | 8-Gang-Automatikgetriebe | ||||||||
Antrieb, serienmäßig | Hinterradantrieb | Allradantrieb | |||||||
Antrieb, optional | — | (Allradantrieb) | — | ||||||
Beschleunigung, 0 bis 100 km/h in s |
8,8 | 7,6 | 6,6 | ||||||
Höchstgeschwindigkeit in km/h |
198 | 210 | 215 | ||||||
Kraftstoffverbrauch nach EWG-Richtlinie, kombiniert in l/100 km |
4,7 | 5,3–5,5 | 4,7 (4,8) |
5,3–5,5 (5,7–6,1) |
5,5–5,7 | 4,8 | 5,7–6,1 | 5,5–5,7 | 6,0–6,6 |
CO2-Emission, kombiniert in g/km |
124 | 139–145 | 124 (127) |
139–145 (149–160) |
141–150 | 127 | 149–160 | 143–150 | 157–173 |
Abgasnorm nach EU-Klassifikation |
Euro 6 | Euro 6d-TEMP | Euro 6 | Euro 6d-TEMP | Euro 6d | Euro 6 | Euro 6d-TEMP | Euro 6d | Euro 6e |
Tankinhalt | 58 l + 16,1 l AdBlue Tankvolumen |
Im ersten Verkaufsjahr 2017 wurden in der Bundesrepublik 1688 Stelvio mit Allradantrieb neu zugelassen.[21]
2018 waren es 2561 Fahrzeuge mit Allradantrieb.[22]
2019 waren es 1956 Fahrzeuge mit Allradantrieb.[23]
2020 waren es 1513 Fahrzeuge mit Allradantrieb.[24]
2021 waren es 1490 Fahrzeuge mit Allradantrieb.[25]
2022 waren es 1399 Fahrzeuge mit Allradantrieb.[25]
2023 waren es 1860 Fahrzeuge mit Allradantrieb.[26]
Bis einschließlich Juni 2024 verfügten über 1353 neu zugelassene Fahrzeuge über Allradantrieb.[27]
Zulassungszahlen in Deutschland | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Gesamt: 14.415
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Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt[26] |
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