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Kanadische Fluggesellschaft Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Air Canada mit Sitz in Montreal ist die größte kanadische Fluggesellschaft sowie Gründungsmitglied der Luftfahrtallianz Star Alliance.
Air Canada | |
---|---|
IATA-Code: | AC |
ICAO-Code: | ACA[1] |
Rufzeichen: | AIR CANADA[1] |
Gründung: | 1965 (1937 als Trans-Canada Airlines) |
Sitz: | Montréal, Kanada |
Drehkreuz: | |
Heimatflughafen: | Montréal |
IATA-Prefixcode: | 014 |
Leitung: | Michael Rousseau (Präsident & CEO)[2] |
Mitarbeiterzahl: | 30.500[3] (2022) |
Umsatz: | CAD 16,556 Mrd.[3] (2022) |
Fluggastaufkommen: | 36,1 Mio.[3] (2022) |
Allianz: | Star Alliance |
Vielfliegerprogramm: | Air Canada Altitude Aeroplan |
Flottenstärke: | 205 (+ 89 Bestellungen) |
Ziele: | national und international |
Website: | www.aircanada.com |
Am 10. April 1937 wurde die Trans-Canada Air Lines (kurz TCA) als Tochterunternehmen der staatlichen Eisenbahngesellschaft Canadian National Railway (kurz CNR) mit Sitz in Winnipeg gegründet. Die Aufnahme des Flugbetriebs erfolgte am 1. September desselben Jahres zwischen Vancouver und Seattle mit einer Lockheed 10A. Auf dem ersten dieser fünfzigminütigen Linienflüge beförderte man zwei Passagiere und Briefpost. Erste transkontinentale Postflüge zwischen Vancouver und Montreal wurden 1938 aufgenommen. Ab April 1939 erfolgten auch Personenbeförderungen auf dieser Strecke.[4]
Der Unternehmenssitz wurde 1949 nach Montreal verlegt, später folgten auch die Wartungseinrichtungen dorthin. Dieser Umzug bedeutete für das westliche Kanada einen bedeutenden wirtschaftlichen Schicksalsschlag. Trans-Canada Airlines führte 1953 als erste Fluggesellschaft der Welt ein rechnergesteuertes Reservierungssystem ein.[5] Um die Bedeutung als nationale Fluggesellschaft Kanadas zu verdeutlichen, nutzte das Staatsunternehmen ab März 1959 erstmals den Namenszusatz Air Canada zu Werbezwecken in Europa.[6] Am 1. Juni 1964 wurde Air Canada zum offiziellen Namen der Gesellschaft, wobei die Namensänderung im Außenauftritt allerdings in Schritten erfolgte.[7] Ab dem 1. Januar 1965 nutzte das Unternehmen den neuen Namen Air Canada auch nach außen sichtbar im Markenauftritt. In den späten 70er Jahren wurde die Canadian National Railway umstrukturiert und Air Canada teilweise privatisiert.
1983 tätigte Air Canada ihre erste Großbestellung bei Airbus, als man 34 Airbus A320 bestellte; seitdem war Air Canada lange Zeit Stammkunde bei Airbus, mehrere Exemplare der Airbus-A320-Familie wurden nachbestellt, und man baute eine Langstreckenflotte bestehend aus Airbus A330/A340 auf. 1987 führte Air Canada als erste Fluggesellschaft überhaupt ein allgemeines Rauchverbot ein.[5] 1989 wurde Air Canada vollständig privatisiert. 1994 führte Air Canada eine radikal umgestaltete Bemalung der Flotte ein und schaffte das Drei- zugunsten eines Zweiklassensystems ab. Elektronische Tickets führte man 1995 ein.
1997 gründete Air Canada zusammen mit Lufthansa, Thai Airways, SAS Scandinavian Airlines und United Airlines mit der Star Alliance die erste und bis heute größte Luftfahrtallianz.
Im Januar 2001 übernahm Air Canada Kanadas zweitgrößte Fluggesellschaft Canadian Airlines. Dadurch stieg Air Canada zur weltweit zwölftgrößten kommerziellen Fluggesellschaft auf. Trotz dieser Erfolge litt man, wie fast alle Fluggesellschaften zu dieser Zeit, an den weltpolitischen Folgen des 11. Septembers, und auch auf Grund anderer Schwierigkeiten drohte 2003 die Zahlungsunfähigkeit. Man begab sich am 1. April 2003 unter Insolvenzschutz, den man 18 Monate später am 30. September 2004 verlassen konnte. In dieser Zeit wurde die Gesellschaft radikal umstrukturiert und auch eine Neuausrichtung der Flottenbeschaffung beschlossen. Neuer Eigentümer der Fluggesellschaft wurde die neugegründete ACE Aviation Holdings.
Am 31. Oktober 2004 führte Air Canada den letzten Flug mit einer Boeing 747-400 durch; sie wurde durch kleinere Airbus A340 ersetzt. Es erfolgte eine Großbestellung über 18 Boeing 777 und 14 Boeing 787 für die Langstreckenflotte; damit war die Tradition, bei Airbus zu bestellen, Geschichte. Diese Bestellung wurde 2007 noch erhöht. Im Juli 2008 wurden die letzten bestellten A340-600 storniert.[8]
Im April 2009 übernahm Calin Rovinescu als CEO der Airline. 2013 wurde Air Canada's Strategie des systematischen Überbuchens enthüllt, welches mehrere Passagiere auf denselben Sitzplatz zuwies und somit zu Buchungsproblemen führte, drängte die kanadische Regierung zur Einrichtung eines „Passagiergrundgesetzes“.[9]
2014 votierten die Piloten der Air Canada mit einer 84-%-Mehrheit für einen zehnjährigen Vertrag für die Lösung von Streitangelegenheiten durch Schlichtung und Mediation.
2016 unterschrieb Air Canada einen Vertrag mit dem Flugzeughersteller Bombardier, um die bestehenden Embraer 190 durch neue Airbus A220-300 zu ersetzen.
Im Februar 2017 bekamen die Maschinen der Air Canada zum Anlass des 80. Geburtstags der Airline sowie dem 150. Jubiläum der kanadischen Könfoderation eine neue Retro-Bemalung in schwarz und rot. Die Bemalung wurde direkt auf drei neue Boeing 787-9 aufgebracht.
Air Canada hat ebenso Bestellungen für insgesamt 61 Boeing 737 MAX aufgegeben, welche ab Oktober 2017 ausgeliefert werden sollen.[10]
Die Fluggesellschaften Air BC, Air Ontario, Air Nova und Canadian Regional Airlines fusionierten im Januar 2002 zu der Regionalgesellschaft und dem Tochterunternehmen der Air Canada: Air Canada Jazz (ICAO:ARN; IATA:QK; Callsign: Transcan). Air Canada Jazz bediente hauptsächlich ein großes Netz innerhalb Kanadas. Zu den über 85 Zielen der Gesellschaft zählten unter anderem: Toronto, Vancouver, Montréal, Calgary, Halifax, Yellowknife, Victoria, Prince Albert, Yarmouth, Regina, Kenora, Comox, Repulse Bay, Saskatoon, Timmins, Winnipeg und Whitehorse in Kanada sowie Seattle, Chicago und Fairbanks in den USA. Air Canada Jazz war somit eine der größten Regionalfluggesellschaften der Welt.
2006 verkaufte Air Canada ihre Anteile an Air Canada Jazz, diese befindet sich heute unter dem Namen Jazz Aviation im Besitz der Chorus Aviation Inc., führt aber unter dem Namen Air Canada Express nach wie vor Regionalflüge für Air Canada durch.[11]
Air Canada Jetz wurde am 31. Oktober 2001 als hundertprozentiges Tochterunternehmen der Air Canada gegründet. Der ehemalige Präsident der Air Alliance, Robert Perrault, war von Anfang an Leiter dieses Unternehmens. Zurzeit wird die Airline von Alain Boudreau geleitet. Während der NHL-Saison 2006–2007 wurden die Mannschaften der Vancouver Canucks, der Calgary Flames, der Edmonton Oilers, der Ottawa Senators, der Canadiens de Montréal und der Toronto Maple Leafs mit Flugzeugen der Air Canada Jetz transportiert. Für die Saison 2008 wurde zusätzlich noch die Mannschaft der Boston Bruins befördert. Außerdem transportiert Jetz auch noch die NBA-Mannschaft Toronto Raptors. In den Jahren 2005 und 2006 beförderte Jetz unter anderem die irische Rockband U2 während ihrer Vertigo-Tour, die Rolling Stones auf ihrer Nordamerika-Tour und viele weitere bekannte Gruppen und Geschäftsleute.
Im Dezember 2012 gab Air Canada die Gründung einer neuen Charterfluggesellschaft mit dem Namen Air Canada Rouge bekannt. Die Billigfluggesellschaft fliegt Urlaubsziele in Europa, Mexiko, der Karibik und den USA an. Die Flotte besteht (Stand Juli 2023) aus 20 Airbus A319-100, 5 Airbus A320 und 17 Airbus A321-200.[12]
Air Canada bedient neben Zielen innerhalb Kanadas auch Ziele in anderen Ländern Amerikas sowie in Afrika, Asien, Europa, Australien und Neuseeland.[13]
Im deutschsprachigen Raum werden Frankfurt, München, Wien und Zürich angeflogen.[13]
Air Canada unterhält Codeshare-Abkommen mit folgenden Fluggesellschaften[14] (Star-Alliance-Mitglieder sind mit * gekennzeichnet):
Mit Stand Juli 2024 besteht die Flotte der Air Canada aus 205 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 11,8 Jahren:[15]
Flugzeugtyp | Anzahl | bestellt[16][17][18] | Anmerkungen | Sitzplätze[19] (Executive/Eco+/Eco) |
Durchschnittsalter |
---|---|---|---|---|---|
Airbus A220-300 | 33 | 27 | neun inaktiv; Auslieferungen bis 2027 | 137 (12/-/125) | 3,3 Jahre |
Airbus A319-100 | 5 | wird ausgemustert | 120 (14/-/106) | 27,4 Jahre | |
Airbus A320-200 | 18 | einer inaktiv | 146 (14/-/132)150 (8/-/142) | 22,2 Jahre | |
Airbus A321-200 | 17 | zwei inaktiv | 184 (8/-/176)190 (16/-/174) | 20,0 Jahre | |
Airbus A321XLR | 30 | Auslieferung zwischen 2025 und 2029 (+ Kaufrecht für 10 weitere Flugzeuge);[20][18] mit Pratt & Whitney PW1000G[21] | –offen– | ||
Airbus A330-300 | 20 | zwei inaktiv; drei waren vorübergehend aufgrund der COVID-19-Pandemie in Kanada zum Frachtflugzeug umgebaut[22] | 285 (-/30/255)
297 (32/24/241) |
17,6 Jahre | |
Boeing 737 Max 8 | 40 | 13 | eine inaktiv; + 18 Optionen (auch Boeing 737 Max 9); Air Canada einigte sich mit Boeing auf eine Entschädigung wegen des Groundings und stornierte die Boeing 737 Max 9 Bestellung[23] | 169 (16/-/153) | 5,5 Jahre |
Boeing 767-300ERF | 8 | zwei inaktiv; Frachtflugzeuge der Air Canada Cargo | Fracht | 23,6 Jahre | |
Boeing 777-200LR | 6 | eine inaktiv | 300 (40/24/236) | 16,7 Jahre | |
Boeing 777-300ER | 19 | 400 (40/24/336) 450 (28/24/398) |
14,0 Jahre | ||
Boeing 787-8 | 8 | 255 (20/21/214) | 9,8 Jahre | ||
Boeing 787-9 | 31 | 1 | eine inaktiv | 298 (30/21/247) | 7,1 Jahre |
Boeing 787-10 | 18 | + 12 Optionen[24] | -offen- | ||
Gesamt | 205 | 89 | 11,8 Jahre |
Weitere Flugzeuge werden durch Jazz Aviation, einer eigenständigen Nachfolgerin der ehemaligen Air-Canada-Tochtergesellschaft Air Canada Jazz, und der Sky Regional Airlines unter dem Namen Air Canada Express betrieben.
Einige Flugzeuge von Air Canada sind mit einem System zur Internetnutzung an Bord des Anbieters Gogo ausgestattet, wodurch auch während eines Fluges, zurzeit aber nur innerhalb der USA, das Surfen im Web gegen Gebühr möglich ist. Die Versorgung von Kanada mit diesem Dienst ist laut Angaben des Herstellers gerade im Aufbau.[25]
Flugzeugtyp | Luftfahrzeugkennzeichen | Bemalung[15] | Zeitraum | Bild |
---|---|---|---|---|
Airbus A220-300 | C-GNBN | "Trans-Canada Air Lines (TCA)" | seit März 2021 | |
Airbus A330-300 | C-GHLM C-GEGI C-GEGP C-GOFV C-GXZD C-FDHG |
„Star Alliance“ | GHLM: seit Dezember 2007 GEGI:seit September 2019 GEGP: seit Oktober 2019 GOFV: seit Juni 2023 GXZD: seit Mai 2023 FDHG: seit Mai 2024 |
|
C-GEFA | "Proudly contributing to climate research" | seit September 2023 | ||
Boeing 777-300ER | C-FITW | "Go Canada Go" | seit Mai 2024 | |
Boeing 787-9 | C-FVLX | "Disney Wish / Le Souhait" | seit November 2023 | |
C-FVNB | "Congratulations / Félicitations" | seit April 2024 |
Zuvor betrieben Trans-Canada Air Lines und Air Canada u. a. folgende Flugzeugtypen:[26]
Von 1938 bis zur Umbenennung 1964 kam es bei Trans-Canada Air Lines zu 14 Totalverlusten von Flugzeugen. Dabei gab es insgesamt 252 Todesopfer.[27]
Anschließend verlor die umbenannte Air Canada bis Dezember 2016 weitere zehn Flugzeuge, wobei 139 Menschen ums Leben kamen.[28] Auszüge:
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