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Sprachraum mit unvollständigen Lautverschiebungen nördlich der Mainlinie und östlich der Weser sowie südlich der Tiefebene Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die mitteldeutschen Dialekte zählen zur Sprachfamilie des Hochdeutschen. Mitteldeutsche sind in diesem Sinne die Bewohner des deutschen Sprachraums mit einer mitteldeutschen Mundart (Dialekt) und mit standarddeutscher Schriftsprache.
Im Mitteldeutschen, das im Gebiet zwischen der Benrather Linie im Norden und der Speyerer Linie im Süden gesprochen wird, erfolgte die hochdeutsche Lautverschiebung in weniger starkem Umfang als im Oberdeutschen. Diese Lautverschiebung betraf das Niederdeutsche und Niederländische nicht. Dieses mitteldeutsche Sprachgebiet umfasst das Gebiet der westmitteldeutschen sowie der ostmitteldeutschen Dialekte und reicht im Süden vom Elsass entlang der Mainlinie bis ins Erzgebirge und im Norden von Aachen über Nordhessen bis ins südliche Brandenburg. Dies steht in weitgehender Übereinstimmung mit der Besiedelung und Urbanisierung des mitteldeutschen Raums während des Mittelalters, die vor allem aus den mittelrheinischen und niedersächsischen Gebieten erfolgte.
Die Bezeichnung „mitteldeutsch“ entstand, als man die Dialekte im deutschen Sprachraum untersuchte.
Zuvor unterschied man nur zwischen oberländischer bzw. oberdeutscher und niederländischer bzw. niederdeutscher Sprache. Bei den Dialektuntersuchungen stellte man fest, dass die hochdeutsche Lautverschiebung, die den historisch auffälligsten Unterschied zwischen der oberländischen und der niederländischen Sprache ausmacht, in einem sehr breiten Streifen nur unvollständig geschehen ist. Aufgrund dieser und einiger anderer Merkmale begann man daher, den „Streifen“, der am Rhein sehr viel breiter ist als im Osten, als Übergangsgebiet zwischen dem Oberdeutschen und dem Niederdeutschen zu begreifen.
Die ostmitteldeutschen Dialekte (nördlich des Thüringer Waldes, östlich der Werra und südlich der Benrather Linie, also in großen Teilen des heute als „Mitteldeutschland“ bezeichneten Gebietes) sind dem Neuhochdeutschen von allen deutschen Dialekten am nächsten, wie der Sprachforscher Theodor Frings bewiesen hat. Die Dialekte im Gebiet zwischen Erfurt, Hof, Dessau-Roßlau und Dresden stimmen in vielen Merkmalen mit dem Neuhochdeutschen überein, so im Wortschatz, da die neuhochdeutsche Schriftsprache sehr stark auf Martin Luthers Bibelübersetzung zurückgeht, der die sächsische Kanzleisprache, die Sprache der Staatsbeamten des Kurfürstentums Sachsen, als Vorbild für die hochdeutsche Schreibung und Aussprache ansah und nutzte („Ich rede nach der sächsischen Kanzlei“). Diese war allerdings eine überregionale Ausgleichssprache und nicht identisch mit den gesprochenen Dialekten dieser Region. Eine ähnliche Ausgleichsfunktion übte lange Zeit das Prager Deutsch aus, das eine Vermittlerrolle zwischen ober- und mitteldeutschen Dialekten spielte.
Zum Mitteldeutschen zählen die westmitteldeutschen und die ostmitteldeutschen Mundarten des Dialektkontinuums mit folgenden Dialektgruppen:
Zum historischen Mitteldeutsch:
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