Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg
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Die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg (HfJS) ist eine 1979 gegründete private, staatlich anerkannte Hochschule in Heidelberg. Sie wird vom Zentralrat der Juden in Deutschland getragen und durch Bund und Länder finanziert. Sie kooperiert eng mit der Ruprecht-Karls-Universität und steht Bewerbern jeder Konfession offen.
Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg (HfJS) | |
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Gründung | 1979 |
Trägerschaft | Zentralrat der Juden in Deutschland |
Ort | Heidelberg |
Bundesland | Baden-Württemberg |
Land | Deutschland |
Rektor | Werner Arnold |
Studierende | 102 (SoSe 2023)[1] |
Mitarbeiter | 49 (2022)[2] |
davon Professoren | 13 (2022)[2] |
Website | www.hfjs.eu |
Die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg (HfJS) existiert seit 1979. Sie wird vom Zentralrat der Juden in Deutschland getragen und durch Bund und Länder finanziert.
Aktueller Rektor ist seit dem 1. Oktober der Neuzeithistoriker Andreas Brämer.[3]
Bereits 1971 hatten der damalige Badische Landesrabbiner, Nathan Peter Levinson, und seine Ehefrau, die Judaistin Pnina Navè-Levinson, die Idee, eine Ausbildungsstätte für Rabbiner, Kantoren und Religionslehrer einzurichten. Das Institut sollte in der Tradition der „Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums“ in Berlin stehen und die jüdische Gelehrsamkeit in Deutschland wieder neu etablieren. Ein Jahr darauf beschloss der Oberrat der Israeliten Badens ein Memorandum, in dem Heidelberg als Sitz der Einrichtung und zugleich eine Kooperation mit der Ruprecht-Karls-Universität vorgeschlagen wurde. Der Zentralrat der Juden in Deutschland griff die Idee auf, beschloss aber, über die konfessionelle Ausrichtung hinaus einen wissenschaftlichen, für alle Interessierten offenstehenden Studiengang einzurichten und von einer Ausbildungsstätte für Rabbiner abzusehen.
1979 schließlich, nach einem Beschluss des Zentralrats der Juden in Deutschland, wurde die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg gegründet. Zum Gründungsrektor wurde der Rabbiner und Forscher auf den Gebieten der Geschichte der Juden und der Rabbinischen Literatur des Mittelalters Leon A. Feldmann bestellt.[4] Der Lehrbetrieb wurde mit anfangs 16 Studierenden aufgenommen. Als akademische Einrichtung konzipiert, ist es ihr erklärtes Ziel – damals wie heute – ihren jüdischen und nichtjüdischen Studierenden, „die Vielschichtigkeit und Faszination des Judentums zu vermitteln und wissenschaftliche Akzente zu setzen“. Zwei Jahre nach der Gründung folgte die staatliche Anerkennung, und 1995 erhielt die Hochschule das Promotionsrecht. Darüber hinaus ist sie seit 2007 Mitglied der Hochschulrektorenkonferenz und wurde 2009 durch den Wissenschaftsrat institutionell akkreditiert. Während des Aufbaus in den 1980er Jahren lehrten dort Professoren anderer Universitäten. Heute hat die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg elf Professuren und ebenso viele Assistenzstellen. Mit großer Bitterkeit urteilte Landesrabbiner Levinson 1996 in seinen Memoiren über die Hochschule für Jüdische Studien, sie sei ein „Rabbinerseminar für Christen“ geworden, zu keiner Zeit sei ernstlich eine Orientierung auf Rabbinerausbildung gelungen.[5]
Sie ist das europäische Kompetenzzentrum in ihrem Fach und dient als Ansprechpartner für Politik, Medien, Kirchen und Schulen. Die Jüdischen Studien werden heute in Heidelberg in einer Vielzahl von Teildisziplinen unterrichtet. Diese decken nicht nur den Kernbereich der Jüdischen Studien ab, sondern beziehen Kunst, Politik, Literaturen, Sprachwissenschaft, Religionslehre und Nahoststudien ein.
Die Hochschule bietet außerdem eine europaweit einzigartig intensive Sprachausbildung in allen Sprachstufen des Hebräischen und anverwandter Sprachen an. Die HfJS unterhält wissenschaftliche Beziehungen mit ausländischen Universitäten in Israel, Österreich und Schweden. Sie organisiert wissenschaftliche Tagungen und gibt eine wissenschaftliche Zeitschrift, die Trumah, heraus.
Dieser Lehrstuhl wurde im Jahr 2001 eingerichtet und befasst sich mit allen Facetten des europäischen Judentums von der Antike bis zur Gegenwart unter Einschluss der Diaspora europäischer Gemeinden in Übersee. Die Einrichtung des Lehrstuhls wurde vom Zentralrat der Juden in Deutschland beschlossen und soll in erster Linie der Ausbildung von Rabbinern für jüdische Gemeinden dienen.[6] Er wird finanziell von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung getragen.[7]
Die Schwerpunkte liegen bei Phasen politischer, sozialer und kultureller Transformation sowie bei den verschiedenen geistig-religiösen Bewegungen, wie sie für den wechselvollen Verlauf jüdischer Geschichte in Europa so charakteristisch sind. Ergänzend zu den regulären Lehrangeboten werden im Rahmen der Stiftungsprofessur regelmäßig Vorträge, Workshops, Konferenzen und andere Veranstaltungen durchgeführt. Ferner ist der Lehrstuhl für die Koordination von Studienprogrammen mit der Philosophischen Fakultät der Ruperto Carolina zuständig.
Der Lehrstuhl wurde 2001 eingerichtet und ist dem Gedenken an den langjährigen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis (1927–1999), gewidmet. Derzeitiger Lehrstuhlinhaber ist Johannes Heil.
Der vom Land Baden-Württemberg finanzierte Stiftungslehrstuhl beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit dem Staat Israel als Teil der Region des Vorderen Orients. Als Brückenprofessur zwischen der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg und der Universität Heidelberg richtet sich das Lehrangebot des Lehrstuhls grundsätzlich an alle Studierenden des Hochschulstandorts Heidelberg. Derzeitiger Lehrstuhlinhaber ist Johannes Becke.
Der Lehrstuhl wurde 2018 eingerichtet und wird jährlich mit einer Gastdozentur neu besetzt. Finanziell getragen wird er von der Lilli und Michael Sommerfreund-Stiftung.[8]
An der HfJS gibt es einen Hochschulrabbiner sowie ein Beth Midrasch, wodurch die Möglichkeit zu einer umfassend jüdischen Lebensführung gegeben ist.
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