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deutsch-burkinabischer Architekt mit international tätigem eigenen Unternehmen in Berlin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Diébédo Francis Kéré (* 10. April 1965 in Gando, Obervolta)[1] ist ein burkinisch-deutscher[2] Architekt. Er betreibt in Berlin das international tätige Architekturbüro Kéré Architecture.
Typisch für Kérés Projekte ist die Verwendung lokaler Materialien, der Einsatz traditioneller Handwerkstechniken, insbesondere im Holzbau, sowie eine energiesparende, kostengünstige und nachhaltige Bauweise. Im Jahr 2022 wurde er mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet, der als renommiertester Preis in der Architektur gilt.[3] Er ist der erste Afrikaner und der dritte Deutsche, der die Auszeichnung erhielt.
Kéré hat dreizehn Geschwister, er wuchs in einem Dorf in Burkina Faso auf. Im Alter von sieben Jahren schickten ihn seine Eltern zu Verwandten in die nächste Stadt, damit er die Schule besuchen konnte. Er begann nach seiner Schulzeit eine Lehre, in der er in der traditionellen Bauweise seiner Heimat ausgebildet wurde. Mit 20 Jahren, 1985, führte ihn sein Weg dank eines Stipendiums der Carl-Duisberg-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Entwicklungsdienst nach Deutschland, wo er seine Schreinerlehre beendete und das Abitur an einer Abendschule machte. 1995 nahm er ein Architekturstudium an der TU Berlin auf. Bereits 2001, noch vor Abschluss seines Studiums, wurde er für den Entwurf und Bau einer Schule in seinem Heimatdorf mit dem hochdotierten Aga Khan Award for Architecture ausgezeichnet. Nach dem Studium gründete er 2004 sein eigenes Büro Kéré Architecture.
Er widmet sich vorrangig sozial und ökologisch nachhaltigen Architekturprojekten in Entwicklungsländern, angefangen bei seinem Heimatland Burkina Faso.
Außer mit dem Aga Khan Award for Architecture 2004 wurde Kéré 2009 mit dem Global Award for Sustainable Architecture, 2010 mit dem Swiss Architectural Award für die Erweiterung der Schule in Gando, 2011 mit dem Marcus Prize for Architecture der University of Wisconsin Milwaukee[4] und 2012 mit dem Holcim Global Award in Gold für das Projekt eines Gymnasiums in Gando ausgezeichnet.
Kéré ist der Architekt des Operndorf Afrika nach Ideen des Regisseurs Christoph Schlingensief. Im Mai 2012 besuchte der frühere Bundespräsident der Bundesrepublik Horst Köhler das Projekt, dessen Schirmherr er ist.[5] Kéré setzt sich auch dafür ein, dass die Dörfer seiner ersten Heimat ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen werden und versucht in dieser Sache zwischen den verschiedenen Auffassungen der Bewohner und der Unesco zu vermitteln.[6]
Kérés Arbeit wurde unter anderem im Museum of Modern Art, in der von Andres Lepik kuratierten Ausstellung Small Scale, Big Change. New Architectures of Social Engagement[7] präsentiert, neuerdings auch in Afritecture im Architekturmuseum der TU München. Im Winter 2016/2017 hat er im gleichen Museum die international erste Einzelausstellung seines architektonischen Gesamtwerkes Francis Kéré: Radically Simple präsentiert.[8] Er hat verschiedene Lehraufträge angenommen, u. a. an der Graduate School of Design der Universität Harvard.[9] Bis 2017 unterrichtete er an der Università della Svizzera italiana in Mendrisio.[10] Zum 1. Oktober 2017 wurde er auf die Professur „Architectural Design and Participation“ an die Technische Universität München berufen.[11] Zuletzt unterrichtete er an der Yale School of Architecture.[12] Im Oktober 2021 gab die Bauhaus-Universität Weimar bekannt, dass Kéré im Wintersemester 2021/2022 die Bauhaus-Gastprofessur innehaben wird.[13]
Kéré hat an verschiedenen Gruppenausstellungen teilgenommen u. a. 2011 an „Small scale big change“ im MOMA in New York und 2016, sowie 2018 an der Architekturbiennale in Venedig.[25]
2016 drehte der Schweizer Fotograf Daniel Schwartz den Dokumentarfilm Francis Kéré: An Architect Between & The Design Between Screening, der anschließend auf mehreren Architektur-Ausstellungen gezeigt wurde.[25]
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