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Museum in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Architekturmuseum der TUM ist ein universitäres, forschendes Museum zur Architekturgeschichte. Trägerin des Museums ist die Fakultät für Architektur der Technischen Universität München, unterstützt durch den Freundeskreis Architekturmuseum TUM.[1] Sie ist die weitaus größte Spezialsammlung von Architektursammlungen in der Bundesrepublik Deutschland. Gründungsdirektor des Architekturmuseums war Winfried Nerdinger. Ihm folgte am 1. Oktober 2012 Andres Lepik.
Die Ausstellungsräume des Architekturmuseums der TUM befinden sich in demselben Gebäude wie die Pinakothek der Moderne.
König Ludwig II. schenkte der neu gegründeten „Königlich Polytechnischen Schule“, der heutigen Technischen Universität, 1868 eine Sammlung architektonischer Entwürfe namens Lehrsammlung für die Architekturausbildung an der Neuen Polytechnischen Schule.[2] Diese diente als Lehrsammlung für die Architekturausbildung. Im durch Friedrich von Thiersch errichteten Neubau an der Gabelsbergerstraße erhielt die Vorbildsammlung 1916 eine große repräsentative Raumflucht, die das Zentrum der Architekturabteilung bildete.
Nachdem in der Lehre immer mehr von Originalzeichnung auf Lichtbilder und Glasnegative und die Entwürfe zudem sich immer mehr auf Konstruktion und Bautechnik konzentrierten, nahm die Bedeutung der Vorbildsammlung in den 1920er und 1930er Jahren zunehmend ab. Die Sammlung wandelte sich allmählich in ein Architekturarchiv und wurde als „Architektursammlung der Technischen Hochschule München“ vor allem als wissenschaftliche Forschungsstätte genutzt.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Bestände rechtzeitig ausgelagert, die Prunkräume wurden allerdings völlig zerstört. Nach Kriegsende erhielt die Architektursammlung keine Ausstellungsräume mehr, die Bestände lagerten komplett in Depots der Technischen Universität.
Seit der Gründung 1868 wurde die Sammlung kontinuierlich ausgebaut. Käufe und Stiftungen sowie Nachlässe wie der Theodor Fischers bauten die Sammlung immer weiter aus, so dass sie bereits vor dem Ersten Weltkrieg über die Funktion einer Vorbildsammlung hinausging und zur Architektursammlung mit Forschungs- und Sammlungsschwerpunkt wurde. Größere Neuerwerbungen waren die sogenannte „Gärtner-Sammlung“ 1884, die den geschlossenen Bestand an Zeichnungen Friedrich von Gärtners und seiner Schüler, unter denen vor allem Friedrich Bürklein, umfasst, die Übernahme der „Architekturgeschichtlichen Sammlung der Landeshauptstadt München“ 1970, die Übernahme der Architekturzeichnungen aus der Bibliothek des Deutschen Museums um 1970 sowie mit Unterstützung des Bundes der Freunde der Technischen Universität München der Erwerb der Architekturzeichnungen und Pläne u. a. von Georg von Hauberrisser, Christian Friedrich Leins, Friedrich Laves und Olaf Andreas Gulbransson.
Dennoch kam sehr bald der Wunsch nach neuen Ausstellungsräumen auf, um die Sammlung einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Daher wurde seit 1975 kontinuierlich und systematisch die wissenschaftliche Spezialsammlung in ein Archiv mit Museumsfunktionen umgewandelt. Die Technische Universität München konnte keine geeigneten Ausstellungsräume zur Verfügung stellen. 1977 wurde daher mit dem Münchner Stadtmuseum eine Zusammenarbeit vereinbart, bei der die Architektursammlung fast jährlich eine Ausstellung im Stadtmuseum konzipierte, das Stadtmuseum seinerseits dafür die Kosten für Ausstellung und Katalog übernahm. Somit konnten Teilbereiche der Sammlung sowie für einzelne Nachlässe der Bestand wissenschaftlich erarbeitet und in Ausstellungskatalogen publiziert werden. Diese Form der Zusammenarbeit war Vorbild auch für weitere Kooperationen mit anderen Museen.
Nachdem ein möglicher Neubau auf dem Gelände der früheren Türkenkaserne der Realisierung immer näher rückte, wurde die Architektursammlung 1989 in Architekturmuseum umbenannt. Mit den geometrischen Grundformen eines Dreiecks mit eingeschriebenem Quadrat, als architektonisches Zeichen für A und M, erhielt das Museum nun auch ein eigenes signifikantes Logo. Seit Eröffnung der Pinakothek der Moderne besitzt das Architekturmuseum der TUM dort eigene Ausstellungsräume. Es ist keine Dauerausstellung zu sehen, sondern es finden in unregelmäßigen Abständen wechselnde Ausstellungen statt.
Der enorme Bestand des Archivs ist das historische ‘Gedächtnis’ des Department of Architecture (ARC) der TUM School of Engineering and Design mit Dokumenten vom 16. Jahrhundert bis heute. Die Bestände wachsen durch die Übernahme von Nachlässen bedeutender Architekten kontinuierlich weiter an. Heute umfasst das größte Spezial- und Forschungsarchiv für Architektur in Deutschland circa 500.000 Zeichnungen und Pläne von annähernd 700 Architekten, über 100.000 Originalphotographien sowie eine Vielzahl an Modellen und Archivalien. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der deutschen Architektur vom 19. bis 21. Jahrhundert. Die Spannweite an Arbeiten namhafter Architekten reicht von Balthasar Neumann bis zu Le Corbusier und von Leo von Klenze bis Peter Zumthor.
Das Architekturmuseum der TUM und die Universitätsbibliothek der TUM haben mit der Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) seit Juni 2009 mit der Digitalisierung der Plansammlung des Archivs begonnen. Das DFG-Projekt zielt darauf ab, die wertvollsten Plan-Bestände des Architekturmuseums (etwa 40.000) zu sichern, ihre Verwaltung zu erleichtern und sie durch eine hochauflösende Digitalisierung, Erschließung und Online-Präsentation für Forschung, Lehre und Öffentlichkeit optimal zugänglich zu machen.
Das Museum zeigt ein breit gefächertes Programm wechselnder Ausstellungen. Bei der Vorbereitung nutzt das Architekturmuseum der TUM seine in Deutschland einzigartige Stellung als Hochschulinstitution mit Archiv und Ausstellungsräumen. Das Potential der Technischen Universität München sowie die Verbindung von Sammlung, Lehre und Forschung ermöglichen eine intensive interdisziplinäre Erarbeitung historischer und aktueller Themen aus allen Bereichen der Architektur. Einen vertiefenden Zugang bieten die vom Architekturmuseum der TUM herausgegebenen Kataloge.
Ausstellungen (Auswahl):
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