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Das Zen-Glossar erläutert häufig verwendete Begriffe und ihre Zusammenhänge aus dem japanischen Zen- , dem chinesischen Chan- und dem vietnamesischen Thiền-Buddhismus.
Regenzeit-Retreat, ursprünglich in Indien die Zeit während der Monsunzeit, in der Nonnen und Mönche in einem Tempel oder Kloster intensiv praktizieren. Der Begriff bedeutet wörtlich „friedliches Verweilen“ und ist die japanische Übersetzung des Sanskrit-Wortes „vârsika“. Der Brauch geht auf die Zeit des historischen Buddha zurück, der sich mit seinen Anhängern während der jährlichen Monsunzeit niederließ, da die buddhistische Mönchsregel (Vinaya) das Reisen während der Regenzeit verbot. Heute hält die japanische Sangha das Sommer-Retreat als eines von zwei jährlichen Retreats ab. Während der Klausur halten sich die Mönche und Nonnen streng an die monastischen Zen-Regeln (shingi) und konzentrieren sich auf Zazen. Im Japanischen heißen die Klausuren „ge-ango“ (Sommerklausur) oder „u-ango“ (Regenklausur). Dōgen Kigen beschreibt die Tradition des Sôtô für das Ango im neunundsiebzigsten Kapitel des Shōbōgenzō, genannt „Ango“.
Agyō
Schriftliche oder mündlichen Kommentare des Zen-Meisters zu einem Kōan.
Eine buddhistische Vereinigung, die 1970 von Taisen Deshimaru gegründet wurde. Bei der Gründung der Vereinigung verfolgte er das Ziel, die Praxis und die Lehren des Zen den Menschen in Europa zugänglich zu machen.[1] Die AZI ist heute die größte zen-buddhistische Gruppe in Europa[2] und ihr gehören weltweit, vor allem aber in Europa, mehr als rund 200 Dōjōs und Zengruppen an.
Bedeutet im Deutschen „Blumengirlanden-Sutra“, wird nach der chinesischen bzw. japanischen Lesung oft auch als Huayan (Hua-yen)-Sutra oder Kegon-Sutra bezeichnet und ist eines der umfangreichsten buddhistischenMahayana-Sutras. Es wurde ursprünglich in Sanskrit verfasst. Das Sutra hatte großen Einfluss in China und gelangte später auch nach Japan (Kegon-shū) und Korea (Hwaeom jong). Innerhalb des koreanischen Zen dem Seon spielt das Avatamsaka-Sutra bis heute eine große Rolle.
Vietnamesische Schule (Trúc-Lâm-Schule) des Zen-Buddhismus (Thiền), die auf den Lehrer Lieu Quan (der Asket des Bambuswaldes) zurückgeht, der Anfang des 14. Jahrhunderts Buddhismus lehrte.
Banka
Die Abendzeremonie stellt eine von drei Perioden des rituellen Singens dar, welche gemeinsam mit den Morgen- und Mittagszeremonien täglich in einem Zen-Kloster abgehalten werden. Die Abendzeremonie findet vor Dämmerung in der Haupthalle (Butsuden) statt und umfasst das Singen verschiedener Sutras. In der Literatur wird sie zudem als „Banka Fugin“ bezeichnet.[3] Abendzeremonie siehe Chôka
Bedeutet im Deutschen näherungsweise Aufzeichnungen des türkisblauen Felsens und ist eine Sammlung von 100 Kōan in 10 Faszikeln (Hefte) aus der Blütezeit des chinesischen Chan-Buddhismus der Song-Dynastie (960–1279). Die Sammlung gilt als Klassiker der Zen-Literatur, mit Beispielen u. a. von dem 1. Patriarchen des Zen-Buddhismus Bodhidarma und Yunmen, von dem der Spruch „Nichi nichi kore kōjitsu“ – „Tag um Tag ist guter Tag“ stammt.
Bodaishin im Japanischen oder Bodhichitta im Sanskrit ist in der buddhistischen Lehre, das Streben nach Erleuchtung (Bodhi), die selbstlose Entschlossenheit, das Ziel der Erleuchtung nicht aus Eigennutz, sondern zum Wohle aller Wesen zu erlangen. Das Wort Bodhichitta setzt sich aus den Wörtern Bodhi und Citta ‚Geist‘, ‚Emotion‘, ‚Gedanke‘ zusammen und wird daher mit ‚Erleuchtungsgeist‘ oder ‚Geist der Erleuchtung‘ übersetzt.
Dieses Sanskritwort, das im Deutschen mit „Erwachen“ und „Erleuchtung“ übersetzt wird, bezeichnet im Buddhismus einen Erkenntnisprozess, der auf dem von Buddha gelehrten Heilsweg von zentraler Bedeutung ist. Das Wort stammt von einer Sanskrit-Wurzel, von der sich auch „Buddha“ (wörtlich „der Erwachte“) ableitet. Innerhalb des Zen gibt es zwei unterschiedliche Lehrmeinungen: die von Bodhi als spontaner, plötzlicher Erfahrung (z.B. Hui Neng) und die von der allmählichen meditativen Selbstvollendung (z.B. Shenxiu).[4] Aber auch die spontane Erfahrung ist kein einmaliger Vorgang, durch den die endgültige Erkenntnis in absoluter Vollständigkeit erlangt wird, sondern alle Meister haben ihre gewonnene Einsicht über Jahrzehnte vertieft, oft auch bei anderen Meistern. Die Vorstellung, eine blitzartige „Erleuchtung“ erlangen zu können oder gar zu wollen, ist nach diesen Lehren der ruhigen, geduldigen meditativen Übung abträglich und bewirkt eher das Gegenteil.
Ist ein häufig rezitierter Text im chinesischen und japanischen Buddhismus, insbesondere im Zen und wird im Deutschen auch die Vier bedeutsame Gelübde genannt. Im tibetischen Buddhismus ist das Bodhisattva-Gelübde Grundlage für die Mahayana-Praxis. Es ist Ausdruck und Bestärkung des Bodhisattva-Geistes (bodhicitta) und motiviert zur täglichen Praxis von Mitgefühl und Weisheit, zur praktischen Umsetzung im Alltag zum Wohle aller fühlenden Wesen.
oder Erleuchtungstag (japanisch Shaka-Jōdō-e, kurz: Jōdō-e) ist ein Gedenktag im Mahayana-Buddhismus, der an die Erleuchtung von Shakyamuni Buddha unter dem Bodhi-Baum im Jahre 525 v. Chr. erinnert. Nach dem chinesischen Kalender wird der Erleuchtungstag am achten Tag des zwölften Mondes und nach japanischer und Zen Tradition am 8. Dezember begangen.
Kann im Deutschen mit ,buddhistische Glocke‘, ‚hängende Glocke’, ‚große Glocke’, oder ‚Riesenglocke‘ übersetzt werden und bezeichnet in buddhistischen Klöstern in Japan Glocken, die die Mönche zur Rezitation rufen und die Tageszeiten angeben. Sie haben keinen Klöppel, sondern werden von außen an einem tsukiza (Schlagsockel) genannten verstärkten Bereich mit einem Holzbalken (shumoku, „Schlagholz“), der an Seilen hängt, angeschlagen.[5] In neuerer Zeit wurden die Glocken zu einem Symbol für Weltfrieden.
Bokuseki, zu Deutsch „Tuschspur“, ist eine Form der japanischen Kalligraphie (Shodō). Sie wurde von Zen-Mönchen als spezieller Zenga-Stil entwickelt. Die Tuschspuren sind Ausdruck eines intensiv erlebten Augenblicks. Bei den Bokuseki-Praktizierenden verwirklicht sich in jeder Tuschspur Zen und die Zazen-Praxis ist auch Ausdruck der Zazen-Erfahrung des Einzelnen, die sich in einer körperlich-künstlerischen Handlung veranschaulicht.
Die Buddha-Natur oder buddha-dhātu in Sanskrit, ist in weiten Teilen des Mahayana-Buddhismus[6], insbesondere im chinesischen Chan und im japanischen Zen, sowie im tibetischen Vajrayana[7] die universelle, immanente Fähigkeit und Potenz von Lebewesen, zu Buddhas zu werden.
Bedeutet im Deutschen in etwa „Teeweg“[8] oder „japanische Teezeremonie“, auch bekannt als „Teeritual“, steht in ihrer zugrunde liegenden Philosophie dem Zen nahe. Es ist eine in ihrem Ablauf bestimmten Regeln folgende Zusammenkunft und eine meditative Übung des konkreten Im-Augenblick-Seins. In ritualisierten Abläufen werden scheinbar alltägliche Handlungen wie die Bereitung und der Genuss von Tee mit großer Achtsamkeit ausgeführt, wobei Körper, Geist und Atmung zu einer Einheit werden und Gast und Gastgeber sich in Harmonie miteinander verbinden. Die Teezeremonie vermittelt tiefe Stille und Frieden mitten in der Alltäglichkeit. Beim verwendeten Tee handelt es sich um so genannten Matcha, fein gemahlenen Grüntee. Um dem Gast die Möglichkeit zur inneren Einkehr zu bieten, findet die Zusammenkunft in einem bewusst schlicht eingerichteten Teehaus statt.
Eine in China durch Synthese mit Daoismus und Konfuzianismus entstandene Linie des Mahayana-Buddhismus. Das chinesische Wort (chán) leitet sich vom Sanskritwort Dhyāna ab, das zunächst als Chan’na (chánnà) ins Chinesische übersetzt wurde und „Zustand meditativer Versenkung“ bedeutet. Auch wenn die Ursprünge des Buddhismus in Indien liegen, ist der Chan-Buddhismus religionsgeschichtlich als eine genuin chinesische Entwicklung anzusehen, wobei insbesondere deutliche Einflüsse des Daoismus erkennbar sind. Der Legende nach von Bodhidharma zwischen 480 und 520 n. Chr. begründet; weitere Verbreitung durch Mönche nach Vietnam (Thiền), Korea (Seon) und Japan (Zen).
Chôka
Morgenzeremonie – eine von drei Perioden des rituellen Gesangs, die täglich in einem Zen-Kloster abgehalten werden. Die Morgenzeremonie findet vor Sonnenaufgang in der Haupthalle (Butsuden) statt. Dabei werden verschiedene Sutren und andere Gebete gesungen. Chôka wird auch als Chôka fugin bezeichnet.[9] Abendzeremonie siehe Banka
Besagt im Deutschen „großer Buddha“ und bezeichnet verschiedene große japanische Buddha-Statuen, beispielsweise die Statue im Tempel Tōdai-ji oder der rund 100 Meter hohe Ushiku Daibutsu.:
Daijô
„Großes Fahrzeug“ ist die japanische Übersetzung von Mahayana, einer der beiden Hauptrichtungen des Buddhismus. Der Mahayana-Buddhismus ist in ganz Ostasien verbreitet und umfasst viele verschiedene Schulen und Praxisstile, darunter auch Zen.[10]
Das Sanskritwort bedeutet Gabe, Almosen, Spende, Geschenk. Im Dāna wird jedoch mehr gesehen als nur das Geben von materiellen Dingen. So bezeichnet Dāna im Buddhismus allgemein etwas, das gegeben oder geschenkt wird, ohne eine Gegenleistung zu erwarten oder auch nur zu erhoffen. Darüber hinaus bedeutet dana das Verschenken von Energie und Weisheit an andere.
Wörtlich heißt es „die Schule oder Linie von Bodhidharma“, einem indischen Mönch, der Zen im sechsten Jahrhundert von Indien nach China gebracht hat. Der Name wird verwendet, um die Zen-Schule im Allgemeinen oder die Lehren des Zen-Buddhismus zu bezeichnen. In anderen Zusammenhängen bezieht er sich auf eine kurzlebige Schule des Zen, die von dem Mönch Dainichim Nônin in Japan gegründet wurde.bezeichnet.[11] War eine Schule des frühen Zen-Buddhismus in Japan, die im Deutschen auch als „Bodhidharma-Schule“ bezeichnet wird. Sie entstand in der Kamakura-Zeit (1185/1187–1333) und hörte später auf, als eigenständige Schule zu existieren. Ein Teil von ihr ging im Rahmen ihrer Verfolgung fast vollständig in der damals noch jungen Sōtō-shū auf und dominierte diese zeitweise.[12]
Das Denkō-roku („Aufzeichnung des Mönches Keizan über die Weitergabe des Lichts“) enthält eine Sammlung von Ereignissen, welche die Dharma-Übertragung in der Sotolinie von Mahakashyapa bis Dōgen Zenji schildern. Das Denkō-roku wurde von dem japanischen Meister Keizan Jōkin, der nach Dōgen Zenji als der bedeutendste Zen-Meister der Soto-Schule gilt, aufgezeichnet und gilt als eine der bedeutendsten Schriften des Soto-Zen.
Dharma-Übertragung bedeutet wörtlich „Weitergabe des Gewandes“. Es ist ein Begriff aus dem Chan- oder Zen-Buddhismus. Damit wird beschrieben, dass ein Zen-Meister einem Schüler die Erlaubnis gibt, seine Nachfolge anzutreten.
Das japanische Wort bedeutet auf Deutsch „Einzelbesuch“ womit die Begegnung mit dem Meister unter vier Augen, im Rinzai-Zen und im Westen teilweise auch im Soto-Zen, gemeint ist.[13][14] Die besprochenen Inhalte unterliegen, wie bei der christlichen Beichte, der absoluten Vertraulichkeit. Dokusan ist eine der tragenden Säulen der Zen-Übung. Häufig dient das Dokusan der Bearbeitung von Kōans und der Überprüfung des Übungsfortschritts des Praktizierenden.[15] Dokusan unterliegt einem ritualisierten Ablauf, die Rituale unterscheiden sich je nach Schule. siehe auch Sanzen.
oder auch: Drei Kostbarkeiten, dreifache Edelsteine, Drei Schätze[16][17] bezeichnen im Buddhismus, den Lehrer (Buddha), die Lehre (Dharma) und die Gemeinschaft der Praktizierenden (Sangha). Indem jemand Zuflucht zu diesen Drei nimmt, bezeugt er seine Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Buddhisten und gilt als Buddhist.
Heißt tim Deutschen annähernd „Tempel des ewigen Friedens“ und ist ein buddhistischesKloster in Japan. Es ist wie Sōji-ji eines der beiden Hauptklöster in der Linie des Sōtō-Zen und wurde 1243 von Dōgen gegründet.
Symbol der japanischen Kalligrafie, welches in enger Verbindung mit dem Zen-Buddhismus steht. Das japanische Wort hat im Deutschen die Bedeutung „Kreis“. Es symbolisiert Erleuchtung (Bodhi), Stärke, Eleganz, das Universum und die Leere (Mu). Im Zen stellt das Malen des Ensō einen Moment dar, in dem das Bewusstsein frei ist und Körper und Geist nicht in ihrem Schaffensprozess eingeschränkt werden. Das Ensō zeigt den Zustand des Geistes im Augenblick des Erschaffens. Einige Künstler praktizieren das Zeichnen des Ensō täglich als spirituelle Übung.[18][19][20]
(von althochdeutsch: arliuhtan „erleuchten“, mittelhochdeutsch: erliuhtunge „Aufleuchten“, „Erleuchtung“; lateinisch: illuminatio), auch Illumination, bezeichnet eine religiös-spirituelle Erfahrung, bei der ein Mensch sein Alltagsbewusstsein überschritten hat und eine dauerhafte Einsicht in eine – wie auch immer ausgeprägte – gesamtheitliche Wirklichkeit aus Immanenz und Transzendenz erlangt. Im heutigen allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter „Erleuchtung“ gewöhnlich eine plötzliche Erkenntnis oder Eingebung. Im Buddhismus hat der Begriff des Erwachens (sanskrit: bodhi) eine zentrale Bedeutung. Er findet sich in den Wörtern „Buddha“ („der Erwachte“) und „Bodhisattva“ wieder. Bodhi kommt von der Sanskrit-Wurzel budh, die „aufwachen, erkennen, wahrnehmen, verstehen“ bedeutet. Als deutsche Übersetzung wird jedoch auch in buddhistischer Literatur sehr häufig „Erleuchtung“ gewählt, auch wenn dies der Etymologie weniger entspricht.[21]
Bedeutet im Deutschen „Buddhas Berg des Lichtes“ und ist ein chinesisch-buddhistischer Orden der Chan-Tradition. Der Orden gehört zum durch Linji Yixuan begründeten Linji zong (Rinzai-shū) und hat eine internationale Bekanntheit erreicht. Der Orden gründet und leitet weltweit Tempel und Gruppen unter seinem Namen. Der Hauptsitz der Organisation, ist das größte buddhistische Kloster in Taiwan und die Organisation ist eine der größten Wohlfahrtsorganisationen in Taiwan.
Die Fuke-Shū war eine mehr oder weniger lose Bewegung innerhalb des japanischen Zen-Buddhismus, die bis zu ihrem Verbot in der letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts existierte. Der Großteil der Lehre der Fuke-shū bestand offensichtlich so gut wie kaum im Studium irgendwelcher Schriften. Eine zentrale Bedeutung kam der Musik mit der japanischen Bambuslängsflöte (Shakuhachi) zu. Die Schule erlaubte ein freies Umherziehen und war ein Auffangbecken für Laien die keinen festen Platz in der feudalen japanischen Gesellschaftsordnung hatten.
Der japanische Begriff entstammt der Zen-Lehre[22] und bezeichnet eine innere Tätigkeit gegenüber äußeren Widrigkeiten. Die japanisch-amerikanischen Internierten im Zweiten Weltkrieg übten Gaman, um gesellschaftliche Ausgrenzung, Bedrängnis und Demütigung durchzustehen. Diese verinnerlichte Haltung wurde oft von Nicht-Japanern als mangelnde Initiative falsch verstanden.[23][24][25] Der Begriff Gaman bedeutet in der modernen japanischen Sprache „Geduld und Beharrlichkeit“.
Gaki im Japanischen und „Hungergeist“ im Deutschen sind eifersüchtige und gierige Geister, die zur Strafe mit einem unstillbaren Hunger nach einer bestimmten Substanz verflucht wurden. Traditionell handelt es sich bei dieser Substanz um etwas Erniedrigendes wie menschliche Leichen oder Exkremente. Gaki können nach japanischer Vorstellung durch Erinnerungen und Opfer, Segaki, aus ihrem bedauernswerten Zustand befreit werden.
Bezeichnet im japanischen Buddhismus eine grundlegende Grußgeste (Mudra) und bedeutet wörtlich „zusammengefügte Handflächen“, Geste des Grußes und Respektes, der Dankbarkeit oder der Verehrung, bei der die Handflächen auf Gesichtshöhe zusammengeführt werden. Gasshō wird im Zen beim Betreten der Zendō (Zen-Halle), vor dem Zazen und je nach Zenlinie auch bei anderen Ritualen benutzt und signalisiert zusätzlich den Respekt vor der Übung. Diese Geste schafft von selbst Einheit und Harmonie.[26]
Ein 1980 gegründeter Zen-Tempel in der Nähe von Blois in Frankreich und einer der europäischen Haupttempel der Sōtō-Schule des Zen-Buddhismus.[27] Sein vollständiger Name ist Zendonien Tai Sei Bukkyo Dai Ichi, was soviel bedeutet wie: „Haupt-Soto-Dojo des Westens für die Lehre des Buddha“. Der Tempel wird auch als „La Gendronnière, der Haupttempel des Zen im Westen“ oder Schloss ohne Furcht bezeichnet.[28][29] La Gendronnière ist ein Schloss und ein Gebäudekomplex in einem Wald am Rand der Sologne gelegen, im Loire-Tal, 15 Kilometer südlich von Blois (Frankreich).
Diese traditionelle japanische Gedichtform, gilt als die kürzeste Gedichtform der Welt und besteht regelhaft aus drei Wortgruppen (oder Zeilen) mit 5 – 7 – 5 Lauteinheiten (oder Silben). Das (oder der) Haiku ist immer gegenständlich und spiegelt einen ganz präsenten Moment, so dass es erst im jeweiligen Lesen und Nacherleben, also Vergegenwärtigen, ganz wird. Hierin liegt eine große Nähe zum Zen, das seinen Fokus ganz auf das Gegenwärtigsein richtet. Zu den bedeutendsten Haiku-Dichtern zählen Matsuo Bashō (1644–1694), Yosa Buson (1716–1783), Kobayashi Issa (1763–1827) und Masaoka Shiki (1867–1902).
Han
Bedeutet wörtlich im Deutschen „Brett“ und ist ein in Zen-Klöstern und – Dojos gebräuchliches hölzernes Brett, das geschlagen wird, um die Praktizierenden zum Zazen und zu Zeremonien zu rufen.
Herz-Sutra oder Sutra der höchsten Weisheit in deutscher Sprache und Hannya Shingyō in Japanisch gehört zu den bekanntesten buddhistischen Mahayana-Sutras. Es gehört zu den kürzesten der Prajnaparamita-Texte und gilt als ihre Essenz. Es wurde als „der am häufigsten verwendete und rezitierte Text in der gesamten Tradition des Mahayana-Buddhismus“ bezeichnet.[30]
Hishiryō wird häufig als „Nicht-Denken“, „das dem Denken Unermeßliche“ und „Denken aus dem Grunde des Nicht-Denkens“ übersetzt. Es beschreibt einen Zustand im Zen-Buddhismus, insbesondere in der Sōtō-Schule, in dem die letzte Wirklichkeit jenseits des Denkens erfahrbar wird. Dabei geht es darum, das rationale und analytische Denken abzulegen und ein universelles Bewusstsein zu erlangen, das über Raum und Zeit hinausgeht. Dieser Aspekt wird im Zen-Buddhismus als zentrales Element der Sōtō-Schule geübt. Hishiryō beschreibt zusammen mit Shikantaza („nur Sitzen“) die beiden wichtigsten charakteristischen Leitsätze des Zen-MeistersDōgen Zenji für die Praxis des Zazen. Das wichtigste Quellenwerk, welches die Praxis des Hishiryō beschreibt, ist das Shōbōgenzō.
Der Holzfisch wird auf Japanisch: mokugyo bezeichnet und gehört zu den Schlitztrommeln. Wie der praktisch baugleiche Tempelblock und der einfachere Holzblock ist der Holzfisch durch einen Schlitz oder eine runde Bohrung teilweise ausgehöhlt. Er wird in verschiedenen Mahayana-Traditionen des Buddhismus vor allem in Japan, China, Korea und Vietnam als Begleitinstrument bei Rezitationen verwendet. Im Zen/Chan-Buddhismus wird er auch als Signal zum Beginn und zum Ende einer Meditationseinheit verwendet und im Amitabha-Buddhismus auch als Begleitung zu Amitabha-Gesängen.
Eine Form buddhistischer Meditation in den Lehren des chinesischen Chan, des koreanischen Seon und des japanischen Rinzai. Hua Tou lässt sich ungefähr mit 'Wort Haupt', 'Kopf der Rede' übersetzen oder genauer übertragen als „Punkt hinter dem das Sprechen sich selbst erschöpft“.[31] Ein Hua Tou kann ein kurzer Satz oder ein einzelnes Wort sein, der in der Meditation als Subjekt verwendet wird, um den Geist zu fokussieren.
Das Inkin ist eine Stiel-Glocke, die in ihrer Form und Funktion einer Klangschale auf einem Stiel entspricht. Sie wird verwendet, um den Beginn und das Ende von Abschnitten des Zazen anzuzeigen oder Rezitationen einzuläuten.[32][33]
(japanischJukai, koreanischSugye) bezieht sich auf die öffentliche Ordinationszeremonie, bei der ein Laienanhänger des Zen-Buddhismus bestimmte buddhistische Gebote empfängt. Die Einzelheiten der Zeremonie sind von Land zu Land und von Schule zu Schule des Buddhismus sehr unterschiedlich.:
Ishin Denshin
Übertragung von Geist zu Geist oder von Herz zu Herz. Ein Ausdruck für die wahre Weitergabe des Dharma von Meister zu Schüler und von Generation zu Generation. Das Konzept des Ishin Denshin ist eine wichtige Grundlage des Zen. Die Zen-Praxis geht davon aus, dass ein Mensch, der erleuchtet ist, diese Erfahrung auf einen anderen Menschen übertragen kann. Dabei geht es nicht darum, dass der eine dem anderen etwas beibringt, sondern dass sie sich in ihren Gedanken und ihrer Wahrnehmung miteinander verbinden. Der eine Schüler erfährt die Wahrheit des Dharma intuitiv, und der Meister erkennt das an. Obwohl sie keine konkreten Lehren austauschen, teilen sie die Erfahrung des Dharma.[3]
Das Jōtō Shōgakuron ist ein „Traktat über die Erlangung vollkommener Erleuchtung“ und enthält in drei Abschnitten a) einen Bericht über die Geschichte des Zen-Buddhismus von den sieben Buddhas der Vergangenheit bis zum 50. Patriarchen Zhuoan Deguang, b) eine Glosse über „Der Geist selbst ist Buddha“ (sokushin zebutsu) eine zentrale Doktrin der Daruma-shū und c) eine Passage über weltliche Vorteile und magische Kräfte.[34]
(Bodhisattva-Gelübde) ist der japanische Name eines buddhistisches Initiations-Ritual. Das Bodhisattva-Gelübde ist Ausdruck und Bestärkung des Bodhisattva-Geistes (bodhicitta oder Bodaishin) und motiviert zur täglichen Praxis von Mitgefühl und Weisheit, zur praktischen Umsetzung im Alltag zum Wohle aller fühlenden Wesen.
Bezeichnet die Gemeinschaftsregeln der Zen-Übenden (Sangha), zu deren Einhaltung sich die Praktizierenden freiwillig verpflichten. Die Kai sind eine Sammlung von Vorschriften, die sich aus dem achtfachen Pfad der buddhistischen Lehre ableiten. Es handelt sich nicht um Gebote, wie dieser Begriff etwa im Christentum verstanden wird. Die Kai sollen nur eine gewisse Richtung für die eigenverantwortliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Handeln in einer konkreten Situation vorgeben. Daher wird nicht die imperative Form verwendet.
Titel für einen Erzabt des Hauptklosters einer Zen Linie (Zen-shū). Er ist das nominelle Linienoberhaupt und residiert im Haupttempel. Aufgrund seines Ansehens geht sein Einfluss über die repräsentative Funktion hinaus. Diese Position und das Kanchō-System wurden 1872 von der japanischen Regierung gegründet.[35] Der Titel wird auch für das Oberhaupt einer Kampfsportschule verwendet.[36]
Bedeutet in etwa „Selbsterkenntnis“ oder „Erkenntnis der eigenen Natur“ und ist eine spirituelle Erfahrung in der Zen-Tradition. Der Begriff bezeichnet eine erste Erleuchtungserfahrung, in der der Erwachte seine eigene wahre Natur oder Buddhanatur erkennt. Kenshō wird auch oft mit „Selbst-Wesen-Schau“ übersetzt, was bedeutet, dass man die wahre Natur seines Seins und damit alles Seiende erkennt. Die Aufgabe des Praktizierenden besteht darin, diesen Bewusstseinszustand in sein tägliches Leben zu übertragen.
Kenshō Jōbutsuron
Das Kenshō Jōbutsuron ist ein „Traktat über die Schau der eigenen Natur und der direkten Erlangung der Buddhaschaft“[37] und eine Lehrschrift der Daruma-shū.
Bedeutet im Deutschen „trockene Landschaft“ bzw. „ausgetrocknete Landschaft“ und ist ein japanischer Steingarten, eine Sonderform des japanischen Gartens. Diese umgangssprachlich häufig auch Zengarten genannte Gartenform wird auch als „Trockengarten“ oder „Trockenlandschaftsgarten“ bezeichnet, da sie lediglich aus Kies, Steinen und Felsbrocken besteht. Mit Ausnahme von Moos werden keine Pflanzen verwendet. Wasser ist durch wellenförmige Strukturen in Kies- oder Sandflächen angedeutet. Sowohl das Rechen dieser Felsengärten durch Zen-Mönche als auch die Betrachtung der Kare-san-sui gilt im Zen-Buddhismus als Teil der Meditation.
Keisaku oder im Sōtō-ZenKyōsaku, ist ein Stock, mit dem im Zen Training während längerer Sitzperioden den Übenden zwei bis drei Schläge auf die Schultern (Schultermuskel) gegeben werden. Dieser Stock der Warnung, manchmal auch als Aufweckstock, oder Stock des Mitgefühls bezeichnet, dient dazu, dem Übenden zu helfen, Unkonzentriertheit, Unachtsamkeit, Schläfrigkeit und Verspannung, die bei längerem Zazen auftreten, zu überwinden.
Gehmeditation zwischen den Sitzmeditation-Perioden. Kinhin ist die Meditation im Gehen oder das Gehen in Achtsamkeit und Bewusstheit, die insbesondere im Zen nach der Meditation im Sitzen (Zazen), praktiziert wird. Die Praxis des achtsamen Gehens kann bis auf den historischen Buddha zurückverfolgt werden.
Kōans sind im chinesischen Chan-Buddhismus und im japanischen Zen-Buddhismus eine Art kurze Anekdote oder Sentenz, die eine beispielhafte oder lehrreiche Handlung oder eine pointierte Aussage eines Zen-Meisters, sehr selten auch eines Zen-Schülers, darstellt. Der Zen-Meister verwendet ein Kōan im persönlichen Gespräch (Dokusan) mit seinem Schüler, das im Anschluss an eine Zazen-Sitzung stattfindet. An der Reaktion des Schülers erkennt der Meister den Grad seiner Erkenntnis. Der Ablauf und die Pointen dieser Anekdoten erscheinen dem Laien oft völlig paradox, unverständlich oder sinnlos.
Das Wort ist vom japanischen Ku „Mund“ und sen „Unterweisung“ abgeleitet und ist die Unterweisung des Meisters an die Schüler während des Zazen.[38][39]
Bedeutet auf Deutsch „Weg des Bogens“ und ist eine japanische Kunst des Bogenschießens. Sie zeichnet sich durch einen langsamen, meditativen Bewegungsablauf, die traditionelle, zeremonielle Bekleidung und die Handwerkskunst des Bambusbogens und der Bambuspfeile aus. Beim Abschuss des Pfeils sollte der Schütze idealerweise „Mushin“ erreichen, also den „Nicht-Geist“. Das heißt, er sollte absichtslos und ganz im „Hier und Jetzt“ sein. Diese Praxis macht den „Weg des Bogens“ zu einer Zen-Kunst.
Eine Zen-Gemeinschaft, die in koreanischer Tradition steht, jedoch hauptsächlich in westlichen Gesellschaften aktiv ist.[40][41] Die Schule wurde 1983 von dem aus Korea stammenden Zen-Meister Seung Sahn gegründet und unterhält heute knapp 100 Zentren auf der ganzen Welt, mit Schwerpunkt in den USA, Europa und Asien.[42]
Der Sankrit–Begriff Laṅkāvatāra-sūtra, bedeutet zu Deutsch etwa: „Sūtra über die Ankunft (Buddhas) in Lankā“. Lankā wiederum ist ein Begriff für einen mythologischen Ort, der in etwa dem heutigen Sri Lanka entspricht. Das Sutra ist eines der wichtigsten Sutras des Mahāyāna-Buddhismus. Traditionell wird es als wörtliche Überlieferung des historischen Buddha angesehen.
Im Zen-Buddhismus bedeutet „Leerheit“, im Japanischen Ku und im Sanskrit Shunyata, die Abwesenheit einer inhärenten, unabhängigen Existenz in allen Dingen. Alles ist voneinander abhängig und beeinflusst sich gegenseitig, d.h. nichts existiert für sich allein. Dieser Gedanke wird im Hannya shingyo mit dem Satz „Form ist Leerheit und Leerheit ist Form“ ausgedrückt, was darauf hinweist, dass scheinbare Realität und Leerheit untrennbar miteinander verbunden sind. Leerheit ist also kein nihilistisches Nichts, sondern ein Zustand des Potentials, aus dem alles entstehen kann.
Die 'Aufzeichnungen des Linji', auf Japanisch: Rinzai-roku, ist ein Standardwerk der Zen-Literatur und entstand in der Zeit nach dem Tod des Meisters in mehreren Fassungen, von denen einige noch erhalten sind.
Der Lotossitz wird im Sanskrit padmāsana oder kamalāsana, und umgangssprachlich auch Lotussitz genannt,[43][44] ist eine Sitzhaltung, in der in den fernöstlichen Religionen (Hinduismus und Buddhismus) seit alters her die Meditation ausgeübt wird, und eine der klassischen Sitzhaltungen des Zen und des Yoga.
Eines der einflussreichsten und meistverehrten buddhistischen Mahāyāna-Sūtras. Es ist die Hauptschrift, auf deren Grundlage die Tiantai-, Tendai-, Cheontae- und Nichiren-Schulen des Buddhismus gegründet wurden. Es ist auch für andere ostasiatische Schulen, wie z. B. Zen, von Bedeutung.
Das japanische Wort bedeutet im Deutschen „Teufelswelt“ und bezeichnet im Zen eine Halluzination oder Illusion, die meist während der Meditation auftritt. Diese können bildhaft sein oder andere Sinneseindrücke umfassen, wie beispielsweise ein verändertes Körpergefühl. Makyōs können die Meditation erheblich stören und eine Behinderung auf dem Weg zum Erwachen oder der spirituellen Praxis darstellen.
Ein zu Pulver vermahlener Grüntee, der in der vom japanischen Zen und chinesischen Chan geprägten japanischen Teezeremonie (chadō) verwendet wird und wortwörtlich „gemahlener Tee“ bedeutet. Matcha wurde traditionell in buddhistischen Klöstern hergestellt und auch zum Großteil dort konsumiert. Aus dieser Tradition entwickelte sich das Teeritual.
Bedeutet im Deutschen Wasserraum und ist die Bezeichnung für den Vorbereitungsraum in einem japanischen Teehaus (chashitsu) oder an einem anderen Ort, an dem die japanische Teezeremonie durchgeführt wird. Der Bereich, an dem Teezeremonien im Freien vorbereitet werden, heißt auch mizuya. Die Bezeichnung Mizuya kann sich auch auf Reinigungsbecken in Schreinen und Tempeln beziehen, genauso auf Schränke in Küchen.
Mokusō bedeutet auf Deutsch „ruhiges Denken“. Es ist eine Art Meditation, die in japanischen Kampfkünsten wie Aikidō, Jūdō und Karate vor und nach dem Training praktiziert wird. Dabei sollen die Trainierenden den Alltag hinter sich lassen und sich geistig auf das Training vorbereiten.
Der japanische Begriff entspricht dem chinesischen wú und ist ein Wort, das im Deutschen ungefähr mit nicht(s) oder ohne übersetzen werden kann. Es wird typischerweise als Vorsilbe (Präfix) verwendet, um die Abwesenheit von etwas anzuzeigen. Jedoch gibt es das Wort Mu auch für sich allein genommen.
Chán-Buddhist der in der Tradition der Rinzai-Schule ausgebildet wurde die von Linji Yixuan gegründet wurde. Er wurde bekannt als Herausgeber und Kommentator der 48-Koan umfassenden Sammlung Die torlose Schranke (Mumonkan)[45]. Das zu den ersten (Koan)-Sammlungen gehört.[46]
Bezeichnet in den japanischen Kampfkünsten einen Bewusstseinszustand und ist eine Abkürzung von mushin no shin, einem Zen-Begriff, der mit „Gewahrsein ohne Gewahrsein“ übersetzt werden kann. Mushin wird erlebt, wenn der Geist eines Menschen während des Kampfes oder im Alltag frei von Ärger, Angst oder Ego ist. Es gibt keine diskursiven Gedanken und Urteile, so dass die Person völlig frei ist, zu agieren und auf einen Gegner zu reagieren, ohne zu zögern und ohne von Gedanken gestört zu werden. In diesem Zustand verlässt sich die Person auf ihre natürliche, erlernte Reaktion oder auf das, was sie intuitiv fühlt. Man könnte sagen, dass der Verstand mit sehr hoher Geschwindigkeit arbeitet, aber ohne Absicht, Plan oder Richtung.[47]
Nichi nichi kore kōjitsu auch gelesen als Nichi-nichi kore kōnichi, ist ein im heutigen Japan populäres Sprichwort und bedeutet: „Tag um Tag ein guter Tag“ oder „Jeder Tag ist ein guter Tag“. Das englischsprachige Digitale Wörterbuch des Buddhismus[48] gibt beide Lesarten für diese Phrase an[49]. Aber auch die Lesart Hibi kore kōjitsu ist in Japan verbreitet. Das Sprichwort wurde von einigen modernen Zen-Meistern, insbesondere von Kōdō Sawaki und seinem Schüler Taisen Deshimaru[50] dargelegt und u.a. von dem Komponisten John Cage im Westen populär gemacht. Nihon Daruma-shū siehe Daruma-shū
Ein Motiv aus der chinesischen Tradition des Chan-Buddhismus. In der am weitesten verbreiteten Variante auch Zehn Ochsenbilder genannt, in anderen Varianten sind es nur fünf, sechs oder acht Bilder. Die ursprüngliche Variante bestand aus einem kurzen Vers mit illustrierenden Holzschnitten. Sie beschreiben bzw. illustrieren den spirituellen Weg eines typischen Zen-Buddhisten.[51]
Eine ehemalige Schule des chinesischen Chan-Buddhismus, die in der Tang-Dynastie neben der Nordschule von Shenxiu und der Südschule von Huineng in Erscheinung trat. Die Lehre der Ochsenkopfschule war stark vom Prinzip des Mittleren Weges der Sanlun zong, aber auch von der mächtigen Tiantai zong beeinflusst. Zum Synkretismus der Ochsenkopfschule gehörte auch die Namensanrufung des Buddhas Amitabha.
Die historisch und nach Größe der Anhängerschaft dritte der noch existierenden japanischen Schulen des Zen-Buddhismus. Daneben existieren die Richtungen Sōtō-shū und Rinzai-shū.
Ōryōki oder Hatsutara ist eine kontemplative, ritualisierte Form des gemeinsamen Essens. Ōryōki kann mit „dem Anlass angemessen“ übersetzt werden. Außer im klösterlichen Rahmen wird diese Form der Meditation auch bei Sesshins oder Retreats praktiziert. Die Teilnehmer sind angehalten, mit vollkommener Achtsamkeit zu speisen.
Japanischer Titel des Zen-Buddhismus, der mehrere Bedeutungen haben kann. Unter anderem verweist der Titel auf einen hochrangigen oder sehr tugendhaften Mönch, einen religiösen Lehrer oder auf einen Priester, der einen Tempel leitet und auch der Würdename von Bodhidharma.
Meist mit „Weisheit“ übersetzt. Gemeint ist eine umfassende Weisheit, die alle Dinge und Erscheinungen des gesamten Universums durchdringt. Prajñā existiert demnach bereits, bevor das menschliche Bewusstsein alle Daseinsformen wahrnimmt und in Begriffe zu fassen versucht. Prajñā wird nach buddhistischer Lehre intuitiv und unmittelbar erfahren, wenn sich Körper und Geist im Zustand des Gleichgewichts befinden und die Vorstellung der Trennung von Subjekt und Objekt im Samadhi überwunden ist. Um diesen Zustand zu erreichen, werden im Zen-Buddhismus Sitzmeditation (Zazen) und Gehmeditation (Kinhin) praktiziert.
Im Buddhismus sind die Pāramitās die sogenannten transzendenten Tugenden, die ans andere (para) Ufer (mita) der Weisheit, also zum Erwachen (Satori), führen. In der Mahayana-Tradition, wird von sechs Pāramitās und manchmal vor allem im Theravada auch von zehn Pāramītas, gesprochen.
(aus prajna: „Weisheit“ und paramita: wörtl. „anderes Ufer“ im Sinn von „Transzendenz/Vollkommenheit“, also: „transzendente/vollkommene Weisheit“) bezeichnet im Mahayana-Buddhismus die Höchste der sechs Paramitas (transzendenten Tugenden), die den Pfad eines Bodhisattvas zum Nirwana charakterisieren.
Traditionelles japanisches Gewand, das von Buddhisten der Zen-Schulen, die die Gebote erhalten haben, um den Hals getragen wird.[52] Das Rakusu besteht aus 16 oder mehr Stoffstreifen, die normalerweise von einem Schüler während der Vorbereitungszeit auf seine Zeremonie zum Empfang der Gebote (Jukai) oder zur Laienordination zusammengenäht werden.
Eine wichtige Zen-Praxis. So werden z.B. buddhistische Sutras mehrmals täglich gemeinsam, rhythmisch, mit kräftiger Stimme und tiefer Konzentration rezitiert. Im japanischen Zen handelt es sich fast immer um altchinesische Texte mit japanischer Aussprache (sino-japanisch). Die japanischen Silben verweisen nicht nur den europäischen Praktizierenden auf sein eigenes Denken und Bewusstsein und lassen keine Ablenkung in das diskursive Denken des scheinbaren Verstehens von Worten zu. Die Rezitation wird häufig von Instrumenten wie der Mokugyo (einer Holztrommel mit Schlitz), Klangschalen und Taikos begleitet.
Die Aufzeichnungen des Linji im Deutschen und Linji lu im Chinesischen, ist ein Standardwerk der Zen-Literatur und entstand in der Zeit nach dem Tod des Meisters in mehreren Fassungen, von denen einige noch erhalten sind.
Eine von Myōan Eisai im Jahre 1191 in Japan eingeführte Lehrtradition des Zen-Buddhismus die auf eine der großen Schulen des chinesischen Chan, die Linji zong und deren Gründer Linji Yixuan (9. Jhd.) zurückgeht. Die Rinzai-shū ist nach der Sōtō-shū heute die zweitgrößte der drei Zen-Schulen in Japan.
Titel für besonders erfahrene, autorisierte Lehrer im Zen-Buddhismus. Rōshi bedeutet übersetzt so viel wie alter Lehrer oder alter Meister und bezeichnet eine Person, die eine Zen-Gemeinschaft (Sangha) spirituell unterweist. Im Rinzai-Zen wird der Begriff streng verwendet und gilt nur für Personen, die die Dharma-Übertragung (Inka Shōmei) erhalten haben. Im Sōtō-Zen und im christlichen Zen (z.B. Sanbo-Kyodan) wird der Begriff lockerer verwendet, was insbesondere in den Vereinigten Staaten und Europa der Fall ist.
Rôhatsu
Rôhatsu heißt auf Japanisch der achte Tag des zwölften Mondmonats. Ein Rôhatsu-Sesshin dauert vom ersten Tag des zwölften Mondmonats bis zum achten Tag. Das Rôhatsu-Sesshin erinnert an das Erwachen von Buddha. Die Buddhisten glauben, dass dies am Rôhatsu stattfand. Die Mönche und Nonnen wollen so entschlossen sein wie Buddha, der sich mit dem Ziel des Erawchens zur Meditation niederließ und dieses Ziel erreichte. In der letzten Nacht des Sesshins bleiben die Teilnehmer die ganze Nacht auf. Sie tun dies, um Buddha nachzuahmen, der die ganze Nacht über meditierte und mit der Morgendämmerung erwachte.[53]
Samadhi bedeutet im Deutschen „Versenkung, Sammlung“ oder wörtlich „fixieren, festmachen, Aufmerksamkeit auf etwas richten“ und ist ein Begriff des Hinduismus, Buddhismus, Zen, Jainismus, Sikhismus und anderer indischer Lehren. Samadhi bezeichnet einen Bewusstseinszustand, der über Wachen, Träumen und Tiefschlaf hinausgehen und in dem das diskursive Denken aufhören soll. Es wird als ein völliges Aufgehen in dem Objekt beschrieben, über das meditiert wurde.
Im Zen-Buddhismus die Bezeichnung für das meditative Arbeiten das ebenso zum vollkommenen Gewahrsein führen kann wie die Übung des Zazen. Traditionell ist Samu die Mitwirkung an der körperlichen Arbeit, die zur Aufrechterhaltung des Zen-Klosters notwendig ist.[54][55] Der Überlieferung nach wurde dies von Baizhang Huaihai betont, dem die Aufstellung eines frühen Regelwerks für die klösterliche Disziplin des Chan (chinesisches Zen) zugeschrieben wird.[56] Da die Zen-Mönche Landwirtschaft betrieben, half ihnen dies, die Große chinesische Anti-Buddhistische Verfolgung besser zu überstehen als andere Klöster, die mehr auf Spenden angewiesen waren. Aus diesem Text stammt der bekannte Spruch „Ein Tag ohne Arbeit ist ein Tag ohne Essen“.[57]
Sanpai
Drei Verbeugungen oder Niederwerfungen zum Zeichen der Ehrerbietung bei allen Handlungen, wobei man sich ganz auf den Boden (gotai tôchi) niederwirft. Die dreimalige Verbeugung steht für die drei Arten von Handlungen, die der Körper, die Sprache und der Geist ausführen. Mönche und Nonnen machen das normalerweise vor und nach dem Rezitieren der Sutren bei den Morgen- und Nachmittagszeremonien und bei anderen Gelegenheiten.[58] Im Wort Sanpai bedeutet, san „sich beteiligen“ (gleichgeschrieben mit der literarische Schreibung der Zahl Drei 参san) und pai „Niederwerfung“. Die Niederwerfungen, bringen die tiefe Achtung und Dankbarkeit körperlich zum Ausdruck.[59]
Sanzen
Das Aufsuchen eines Zen-Meisters zur Unterweisung. In der Rinzai-Schule wird der Begriff oft gleichbedeutend mit dem Wort Dokusan, für die privaten Gespräche der Schüler mit dem Zen-Meister. Wörtlich bedeutet Sanzen „Meditation praktizieren“. Bei der Begegnung mit dem Meister unter vier Augen, kann es sich um Zazen oder die Kontemplation eines Kôan unter der Anleitung eines Zen-Meisters beinhalten.[58]
(wörtlich: „Tee-Etikette“)[60] bezeichnet eine japanische Teezeremonie im Zen-Buddhismus, bei der die gemeinsam Praktizierenden im Dōjō grünen Tee zu Beginn eines Meditationstags oder zwischen zwei Meditationsabschnitten einnehmen. Sarei ist eine Achtsamkeitsübung als Teil der Zen-Übung in der Rinzai-Schule und geht auf den Zen-Meister Eisai zurück, der auch den Tee aus China nach Japan brachte.[61]
Die Erkenntnis der universellen Natur des Daseins, auch Urgrund oder Buddha-Natur genannt. Es ist das Hauptmotiv des Zen-Buddhismus und kann nur durch persönliche Erfahrung verstanden werden. Auch wenn Satori nach der heute vorherrschenden Lehrmeinung blitzartig und unerwartet eintritt, geht dem Satori-Ereignis in der Regel eine jahrelange Vorbereitungspraxis, meist durch Zazen, voraus. Nach einigen Lehrmeinungen wird Satori auch mit Zazen gleichgesetzt.
Bedeutet im Deutschen „richtig sitzen“ oder Fersensitz, wird jenen Zazen-Übenden als Sitzhaltung empfohlen, denen es nicht möglich ist, die so genannte „Lotos-Haltung“ einzunehmen. Im Seiza sitzt man kniend auf den Fersen, den Spann auf dem Boden, rechte über linke große Zehe, den Rücken gerade aufgerichtet. Die Seiza-Sitzhaltung kann für Ungeübte nach einer Weile schmerzhaft werden und wird im „Fernen Osten“ als die geeignetste Sitzhaltung für die Meditation angesehen.
Bedeutet wörtlich „Versammlung oder Konzentration des Geistes“ und ist eine intensive Zeit konzentrierter Zen-Meditation. Es findet in einem Zen-Kloster oder an einem anderen Ort des Rückzugs statt, wobei bedeutend intensiver Zazen praktiziert wird als in der täglichen Zen-Praxis. Das Programm eines Sesshins ist gekennzeichnet durch häufige und ggf. längere Meditationsperioden. Je nach Schule werden die Mahlzeiten ebenfalls in der Zazen-Haltung während eines Sesshin eingenommen. Längere Sitz-Perioden werden durch Kinhin (Gehmeditation) unterbrochen. Das praktizierte Schweigen dient der Konzentration und Nicht-Ablenkung.
Seon
Der koreanische Zen heißt Seon und wurde in der späten Silla-Periode (7. bis 9. Jahrhundert) nach Korea übertragen, als koreanische Mönche begannen, nach China zu reisen, um die sich neu entwickelnde Chan-Tradition von Mazu Daoyi zu lernen. Sie gründeten die ersten Seon-Schulen Koreas.
Die Shakuhachi ist eine japanische Bambuslängsflöte, die sich zu einem Meditationsinstrument zenbuddhistischer Mönche der Shuke-Schule (Fuke-shū), entwickelte. Die Flöte erfuhr, durch die wandernden Bettelmönchen der Fuke-shū, eine starke Veränderung in ihrem Gebrauch. So galt die shakuhachi nicht mehr als Musikinstrument (gakki), sondern wurde zu einem religiösen Werkzeug (hōki) und bildete den Mittelpunkt von Meditationsübungen. Der Gebrauch der Flöte war streng begrenzt: Man durfte sie weder in Konzerten spielen, noch war es einem Außenstehenden gestattet, ihr Spiel zu hören. Allein ihr Gebrauch als „geistliches Werkzeug“ war zugelassen, denn nur durch das Spiel der shakuhachi war es den Mitgliedern dieser Zen-Schule möglich, zur Erleuchtung zu gelangen. Die von den Fuke-Mönchen (komusō) komponierten Stücke werden unter dem Begriff honkyoku zusammengefasst und bilden bis heute die am meisten verehrte shakuhachi-Musiktradition.[62]
Shaolin ist der Name eines buddhistischen Mönchsordens in China sowie seiner Mitglieder und des Ursprungskloster des Ordens, das in der Provinz Henan im Herzen Chinas liegt. Es ist berühmt für seinen Kampfkunststil Shàolínquán oder in Deutsch „Faust der Shaolin“, besser bekannt als „Shaolin Kung Fu“. Das Kloster gilt auch als die Geburtsstätte des historischen chinesischen Chan-Buddhismus, des Vorläufers des japanischen Zen, des koreanischen Seon und des vietnamesischen Thien. Den Namen Shaolin-Tempel tragen daneben auch eine Reihe anderer Klöster in der Volksrepublik China, Korea (Sorim), Indochina und Japan (Shorinji).
Schlüsselbegriff in der Sōtō-Tradition des Zen-Buddhismus, der im Deutschen meist mit „Nur Sitzen“ übersetzt wird. Er bezieht sich auf die in dieser Schule praktizierte Form der Sitzmeditation (siehe Zazen). Dabei soll der Übende seine Aufmerksamkeit nicht auf ein konkretes Objekt wie den Atem oder das Durchdringen eines Kōans richten, sondern „einfach sitzen“. Shikantaza beschreibt zusammen mit Hishiryō die beiden wichtigsten charakteristischen Leitsätze Dogens für die Zazen-Praxis. Der Begriff taucht erstmals bei Dōgen (1200–1253), dem Begründer der Sōtō-Schule, auf. Er steht in engem Zusammenhang mit der Lehre von der „stillen Erleuchtung“ (japanisch 默照禅 mokushō zen). Beide Begriffe sind zentral für das Selbstverständnis der Sōtō-Schule, die sich damit insbesondere von der Rinzai-Schule und der dort praktizierten Kōan-Meditation (japanisch看話禪kanna zen)abgrenzt.
(deutsch lit.: „Die Schatzkammer des wahren Dharma-Auges“) ist das Hauptwerk des japanischen Zen-Meisters Dōgen, das er zwischen 1231 und 1253 (seinem Todesjahr) verfasste. Das Shōbōgenzō ist die zentrale Schrift für die Praktizierenden des Sōtō-Zen. Eine über die Schule des Sōtō-Zen in Japan hinausgehende Bedeutung erlangte die Schrift im 20. Jahrhundert, nachdem der Philosoph Watsuji Tetsurō (1889–1960) sie in seiner 1924 erschienenen Abhandlung Shamon Dōgen (dt. „Der Mönch Dōgen“) als Produkt des „ursprünglich japanischen Denkens“ bezeichnet hatte und sie „aus den Fängen der Sekte (des Sōtō-Zen)“ entreißen wollte. In der Folge wurde das in diesem Werk vorgetragene Denken von zahlreichen japanischen Denkern neu beleuchtet.[63]
Shôbôgenzô Zuimonki
Dôgen Kigen hat seinen Schülern viele Vorträge und Anweisungen gegeben. Diese wurden von Koun Ejô, einem seiner Schüler, aufgeschrieben und veröffentlicht. Dôgen hielt die Vorträge zwischen 1235 und 1237. Er war damals am Kôshô-ji in der Gegend von Kyoto. Das Zuimonki ist in der Sôtô-Schule sehr beliebt. Es ist das früheste japanische Beispiel für die Zen-Gattung der „aufgezeichneten Sprüche“ (Jap.: goroku), die zuerst in China entwickelt wurde.
Shuso
Shuso (japanisch für „Oberster Mönch“) ist der Titel eines Zen-Schülers, der in dieser Funktion eine Übungszeit (Sesshin) leitet. Der Shuso ist der Übende, in dessen „Geist des Weges“ (jap.: Dôshin) der Meister besonderes Vertrauen setzt.
Shuso hossenshiki
Bezeichnet im Zen die Begegnung oder den Austausch zwischen zwei Praktizierenden als Mittel, ihr Verständnis der Natur der Wirklichkeit auszudrücken und zu vertiefen. Der Austausch kann verbal, durch Gesten oder Bewegungen oder durch eine Kombination von allen dreien erfolgen. Der Austausch ist weniger eine philosophische Debatte als vielmehr eine Manifestation oder Offenbarung des intuitiven Verständnisses der religiösen Wahrheit durch den Einzelnen. Die Aktivität weist gewisse Ähnlichkeiten mit der Praxis des Mondo auf. In der Shuso hossen-Zeremonie wird der Hauptmönch (Shuso) von anderen Schülern und Lehrern in der Öffentlichkeit verbal auf sein Wissen über die buddhistischen Lehren geprüft. Die Hossenshiki-Zeremonie, auch als „Dharma-Kampf“ bekannt, ist ein wichtiges Ritual in der Sōtō-Zen-Tradition. Dabei erneuern Nonne und Mönch ihr Engagement im Dharma und bekräftigen es öffentlich. Diese Zeremonie findet während des Ango statt, einer intensiven Trainingsperiode. Dabei wird der „Shuso“ (Hauptmönch) von anderen Schülern und Lehrern öffentlich befragt. So testen sie sein Wissen über den Dharma.
Neben dem Eihei-ji der zweite Haupttempel der japanischen Zen Linie Sōtō-shū. Ehemals ein Shingon-Tempel wurde der Sōji-ji nach Einsetzung von Keizan Jōkin als Abt 1321 zu einem Zentrum der Sōtō-shū.
Richtung des Chan- und Zen-Buddhismus. Mit ca. 14.700 Tempeln und 8 Millionen Anhängern ist die Sōtō-Schule neben der Rinzai-shū und der Ōbaku-shū die größte der drei japanischen Hauptrichtungen des Zen und eine der größten Gemeinschaften des Buddhismus in Japan überhaupt. Die Sōtō-Schule sieht ihre beiden Gründerväter in dem chinesischen Chan-Patriarchen Tōzan Ryōkai (chin.: Dongshan Liangjie) und seinem Schüler Sōsan Honjaku (chin.: Caoshan Benji), von deren Namen sich der Name der Schule ableitet (chin.: Caodong). Die Sōtō-Schule ist eine Vereinigung mit einer modernen Verfassung, die den Anforderungen der modernen japanischen Verfassung von 1949 entspricht.
Sōtō-Zen-Buddhistische Vereinigung
Die große Mehrheit der nordamerikanischen Sōtō-Priester hat sich 1996 zur Soto Zen Buddhist Association zusammengeschlossen. Obwohl die Soto Zen Buddhist Association institutionell unabhängig von der japanischen Sōtō-Schule ist, arbeitet sie eng mit ihr zusammen. Auf ihrer Versammlung im Jahr 2010 verabschiedete die Zen-Vereinigung ein Dokument zur Würdigung der weiblichen Linie in der Zen-Tradition. Weibliche Vorfahren aus Indien, China und Japan, die bis zu 2.500 Jahre zurückreichen, können künftig in den Lehrplan, die Rituale und die Ausbildung westlicher Praktizierender einbezogen werden.
Die japanische Bezeichnung für einen Vortrag des Zenlehrers im Dōjō oder beim Sesshin. Nicht das Erklären oder Verstehen der Dinge stehen dabei im Vordergrund, sondern das „Zeigen und Erfahren des Dharma“. In den Teishōs befasst sich der Lehrer mit den Inhalten des Zen. Der Vortrag wird frei und spontan gehalten. Er ist oft kraftvoll oder lustig, dramatisch und anfeuernd. Er soll sowohl intellektuell als auch spirituell die Erkenntnis der Schüler vertiefen.
Unsui oder kōun ryūsui ist ein spezifischer Zen-Begriff und bedeutet auf Deutsch „Wolke und Wasser“. Die Zen-Mönche zogen während ihrer Zen-Ausbildung wie Wolken und Wasser von Ort zu Ort, ohne eine Spur zu hinterlassen. Gleichmütig und nirgends verweilend wanderten sie von Kloster zu Kloster, wo sie jeweils nur eine Nacht blieben.
Bedeutet annähernd im Deutschen Die torlose Schranke und ist eine Sammlung von 48 klassischen Kōan, die im 13. Jahrhundert von Meister Wumen Huikai (japanisch: Mumon Ekai; 1183–1260) zusammengestellt wurde. Jedes Kōan wurde von Wumen durch einen Kommentar und einen Vers ergänzt.
Traditionelles japanisches Sitzkissen, das im Zen zur Sitzmeditation (Zazen) verwendet wird. Der Name bedeutet „Sitz aus Rohrkolben“‚ dessen Fasern in China, dem Ursprungsland des Zafus, als Rohstoff dienten. Der Bezug ist meist aus festem Baumwollstoff, in traditionellen Zendōs von dunkler oder schwarzer Farbe. Das Kissen ist traditionell mit Kapok gefüllt, westliche Varianten auch mit Dinkel- oder Buchweizenspreu.
Meditationsmatte, auf die bei der Zen-Meditation das Zafu gelegt wird. Die im Zen verwendete Form des Zabuton ist eine quadratische Matte, die dazu dient, Knie und Knöchel abzufedern, während das Zafu den übrigen Körper stützt und polstert.[65]
Besagt im Deutschen balancierter Geist und ist ein Begriff aus den vom Zen inspirierten japanischen Kampfkünsten (Budō). Zanshin bezeichnet einen körperlich-geistigen Bewusstseinszustand erhöhter Wachsamkeit, Achtsamkeit, Aufmerksamkeit und Konzentration, nicht nur, aber insbesondere in Kampfsituationen, auch nach einem erfolgreichen Angriff.[66]
Eine Sitzmeditation, die meistens die Hauptpraxis der zen-buddhistischen Tradition ist. Diese soll Körper und Geist zur Ruhe bringen und wird in betont aufrechter, stabil in sich selbst ruhender Körperhaltung geübt. Durch die Haltung, Beobachtung der Atmung und Konzentration kommt der Gedankenstrom zur Ruhe. Zazen kann im Lotossitz (Kekka-Fuza), im halben Lotossitz (Hanka-Fuza), im sogenannten Burmesischen Sitz oder im Fersensitz (Seiza) durchgeführt werden. Hilfsmittel sind im Zen das Sitzkissen (Zafu) mit der darunter liegenden Matte (Zabuton). Sitzschemel oder Meditationsbank werden ebenfalls genutzt. Die Hände werden häufig im sogenannten Meditations-Mudra knapp unterhalb des Nabels gehalten und die Augen sind meist offen oder halboffen. Während es im Sōtō-Zen üblich ist, mit dem Gesicht zur Wand zu sitzen, sitzen die Meditierenden im Rinzai-Zen mit dem Rücken zur Wand.
Zazengi
„Handbuch der Zen-Meditation“, ist der japanische Titel eines der zahlreichen Handbücher, die korrekte Zazen-Praxis beschreiben. Der Titel bezieht sich meist auf das Zuochan Yi, einen chinesischen Zen-Text, der im Chanyuan Qinggui (jap. Zennen Shingi) des chinesischen Zen-Meisters Changlu Zongze erscheint. Er wird auch als Kurztitel für Dôgens Fukanzazengi verwendet, das ein Kapitel des Shôbôgenzô bildet. Dôgens Abhandlung basiert auf dem früheren Werk von Changlu Zongze.
Japanischer Ehrentitel für berühmte Zen-Meister, der meist posthum verliehen wird.
Zen-Kunst
Die Zen-Kunst entwickelte eine Reihe von Ausdrucksformen, wie beispielsweise: Schreibkunst (Shodō), Zen-Gartenkunst, Tuschezeichnungen (Sumi-e) oder Dichtkunst (Haiku). Ihnen gemeinsam ist das Bestreben die „Essenz“ der Erscheinungsformen der Welt, in nicht-dualistisch Form, zu repräsentieren. Der Schaffensakt eines Kunstwerkes ist dabei vielmehr religiöse Praxis als die Kreation eines Kunstobjektes und damit ein Ausdruck des Strebens nach Erleuchtung (japanisch Satori, siehe auchBodhi) im Moment. Auf dieser Basis bildeten sich auch weitere Formen der Praxis, wie die Kunst des Blumensteckens (Ikebana), die Teezeremonie (Sadō) oder das Bogenschießen (Kyūdō). Letztlich kann in dieser Sichtweise jede Tätigkeit als eine Kunst mit sowohl ästhetischer wie auch spiritueller Bedeutung betrachtet werden.
Bi-Yän-Lu. Aufzeichnungen des Meisters vom Blauen Fels. Koan-Sammlung, aus dem Chinesischen übersetzt, kommentiert und hrsg. v. Ernst Schwarz, München 1999, ISBN 3-466-20443-7, S. 24f, 254, 311.
Michael Zimmermann: Wie die Lehre von der Buddhanatur entstand. In: Tibet und Buddhismus. April Mai Juni, 2006 Heft 77, S.20–24 PDF 2,3kB; 5 Seiten@1@2Vorlage:Toter Link/www.tibet.de(Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven)Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf www.tibet.de
Rebecca Corbett:Cultivating Femininity: Women and Tea Culture in Edo and Meiji Japan. 1. Auflage. University of Hawaii Press, Honolulu 2018, ISBN 978-0-8248-7840-5, S.125,164,185,189, doi:10.2307/j.ctv3zp062.1, JSTOR:j.ctv3zp062.1 (englisch, Vorschauin der Google-Buchsuche [abgerufen am 11.April 2023] Begriff „chadō“): “[…] In his letter, known as “The Basic Idea of the Way of Tea” (Chado no geni’i), Gengensai rejected that tea was an entertainment […]”
David L. Preston:The Social Organization of Zen Practice: Constructing Transcultural Reality. Cambridge University Press, 1988, ISBN 0-521-35000-X, S.25.
Beispiel: Buchtitel Santideva: Eintritt in das Leben zur Erleuchtung Eugen Diderichs Verlag, München 1997. (Original: Bodhicaryvatara, aus dem Sanskrit übersetzt von Ernst Steinkellner). – Dalai Lama: Der Friede beginnt in dir. Herder Verlag, Freiburg 1998. (Ins Deutsche übersetzt von Corinna Chung, Sabine von Minden und Khyentse Jigme Rinpoche).
Mark I. West (Hrsg.):The Japanification of Children’s Popular Culture. From Godzilla to Miyazaki. Scarecrow Press, Lanham, Md. 2009, ISBN 978-0-8108-5121-4, S.4 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Brian Niiya:Japanese American History. An A-to-Z Reference from 1868 to the Present. Facts On File, New York 1993, ISBN 0-8160-2680-7, S.143 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Helen J. Baroni:Kanchô. In: The Illustrated Encyclopedia of Zen Buddhism. The Rosen Publishing Group, Inc, New York 2002, ISBN 0-8239-2240-5, S.175 (books.google.de).
Mumon Eikai, ins Deutsche übersetzt von Ludwigis Fabian und Peter Lengsfeld:Mumonkan – Die torlose Schranke, Zen-Meister Mumons Koan-Sammlung. Mit einer Einleitung von Hugo M. Enomiya Lassalle. 1. Auflage. Kösel, München 1989, ISBN 3-466-20308-2 (englisch).