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Wort des Jahres (Deutschland)
sprachlicher Jahresrückblick in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Wort des Jahres wurde in der Bundesrepublik Deutschland erstmals 1971 und wird seit 1977 regelmäßig von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden als sprachlicher Jahresrückblick veröffentlicht und seit 1978 in der Zeitschrift Der Sprachdienst publiziert.[1] Seit 1991 wird zudem jährlich ein Unwort gewählt; von 2001 bis 2003 auch ein Satz des Jahres. Seit 2008 existiert zudem eine Ernennung zum Jugendwort des Jahres.
Ausgewählt werden nach Angaben der GfdS Wörter und Ausdrücke, die die öffentliche Diskussion des betreffenden Jahres besonders bestimmt haben, die für wichtige Themen stehen oder sonst als charakteristisch erscheinen („verbale Leitfossilien“ eines Jahres). Es geht nicht um Worthäufigkeiten. Auch ist mit der Auswahl keine Wertung bzw. Empfehlung verbunden.
Zwischen 1977 und 1999 war das deutsche Wort des Jahres zugleich das deutschsprachige Wort des Jahres. Da aber immer häufiger Wörter gewählt wurden, die einen reinen Deutschlandbezug hatten, begannen die anderen Länder des deutschsprachigen Raumes, ihre eigenen Wörter des Jahres zu wählen. In Österreich geschieht dies seit 1999, in Liechtenstein seit 2002 und in der Schweiz seit 2003.
Im Jahr 1999 wurden die für das 20. Jahrhundert als besonders bezeichnend angesehenen 100 Wörter des Jahrhunderts in verschiedenen Medien vorgestellt.
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Gesamtübersicht
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Wort des Jahres
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Unwort des Jahres
Das Unwort des Jahres wird seit 1994 jährlich von einer politisch und institutionell unabhängigen und ehrenamtlichen Jury bestimmt.[18]
Jugendwort des Jahres
Zusammenfassung
Kontext
Das Jugendwort des Jahres wird seit 2008 jährlich von einer Jury unter Leitung des Langenscheidt-Verlags aus 15 in einer Internet-Abstimmung nominierten Kandidaten ausgewählt.[19][20]
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Anglizismus des Jahres
Zusammenfassung
Kontext
Der Anglizismus des Jahres wurde von 2010 bis 2021 jährlich von der „Aktion Anglizismus des Jahres“ unter dem Gründer und Juryvorsitzenden Anatol Stefanowitsch aus Vorschlägen ausgewählt, die Leser auf der Webseite der Aktion einreichen konnten. Das Siegerwort musste dabei ganz oder teilweise aus dem Englischen stammen, im jeweiligen Jahr erstmals im allgemeinen Sprachgebrauch zu beobachten sein und in den Augen der Jury eine wichtige Lücke im deutschen Wortschatz füllen.[46] Die Aktion wollte damit zum besseren Verständnis von Lehnwörtern beitragen. Sie fand auch internationale Beachtung.[47] Im Jahr 2022 wurde ohne Angabe von Gründen kein Anglizismus des Jahres gekürt. Die Aktion wurde damit offenbar eingestellt.
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Das beste eingewanderte Wort
Im Jahr 2008 kürte eine Jury auf Initiative des Goethe-Instituts und des Deutschen Sprachrats hin das Wort „Tollpatsch“ zum besten eingewanderten Wort in der deutschen Sprache.[59] Es wurden über 3500 Wort-Vorschläge aus 42 Sprachen eingesandt. Die Initiative fand in der deutschsprachigen Presse durchweg eine positive Resonanz.[60] Matthias Wermke, Jury-Mitglied und Leiter der Dudenredaktion, äußerte, er glaube trotz solcher Importwörter nicht, „dass sich das Deutsche in 50 Jahren von der heute gesprochenen Sprache deutlich unterscheiden“ werde. Im deutschen Wortschatz habe es schon immer eingewanderte Wörter gegeben, und das Klagen über den Verfall der deutschen Sprache sei so alt wie die deutsche Sprache selbst.[61]
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Weitere Wörter des Jahres
In Deutschland fanden oder finden folgende weitere hier nicht aufgelistete Wort-Aktionen statt:
- Schönstes deutsches Wort (mit Abschnitt zum Schönsten bedrohten Wort)
- Plattdeutsches Wort des Jahres
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Literatur
- Jochen A. Bär (Hrsg.): Von „aufmüpfig“ bis „Teuro“. Die „Wörter der Jahre“ 1971–2002. Dudenverlag, Mannheim / Leipzig / Wien / Zürich (Thema Deutsch 4), 2003, ISBN 3-411-04201-X.
- Heidi Friemuth: Altenplage / Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz Deutsches Unwörterbuch. Gute Gesellschaft, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-9809429-6-6.
- Oliver Mayer: Das „Wort des Jahres“ im Kontext politischer und gesellschaftlicher Ereignisse. In: Studien zur deutschen Literatur und Sprache (Japanische Gesellschaft für Germanistik, Sektion Tokai). Nr. 43, 2011, S. 89–95. Volltext des Artikels.
- Wörter erzählen Geschichte. Ein zeitgeschichtliches Ratespiel der Worte des Jahres. Konzipiert und gestaltet von Studierenden der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg. Edition Büchergilde, Frankfurt am Main 2011. EAN 4260118010469.
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Weblinks
Einzelnachweise
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