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98. Austragung der Tour de France Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Tour de France 2011 war die 98. Austragung des wichtigsten Etappen-Radrennens der Welt. Sie begann am 2. Juli 2011 auf der Passage du Gois im Département Vendée und endete am 24. Juli 2011 traditionsgemäß auf der Avenue des Champs-Élysées in Paris.
98. Tour de France 2011 | |
Rennserie | UCI WorldTour |
Austragungsland | Frankreich Italien |
Austragungszeitraum | 2. bis 24. Juli 2011 |
Etappen | 21 |
Gesamtlänge | 3430 km |
Starterfeld | 198 aus 30 Nationen in 22 Teams (davon 167 im Ziel angekommen) |
Sieger | |
Gesamtwertung | 1. Cadel Evans 86:12:22 h 2. Andy Schleck + 1:34 min 3. Fränk Schleck + 2:30 min |
Teamwertung | Team Garmin-Cervélo |
Verlauf | |
← Tour de France 2010 | Tour de France 2012 → |
Cadel Evans | 86:12:22 h (39,788 km/h) | |
2. | Andy Schleck | + | 1:34 min
3. | Fränk Schleck | + | 2:30 min
4. | Thomas Voeckler | + | 3:20 min
5. | Samuel Sánchez | + | 4:55 min
6. | Damiano Cunego | + | 6:05 min
7. | Ivan Basso | + | 7:23 min
8. | Tom Danielson | + | 8:15 min
9. | Jean-Christophe Péraud | + 10:11 min |
10. | Pierre Rolland | + 10:43 min |
Mark Cavendish | 334 P. | |
2. | José Joaquín Rojas | 272 P. |
3. | Philippe Gilbert | 236 P. |
Samuel Sánchez | 108 P. | |
2. | Andy Schleck | 98 P. |
3. | Jelle Vanendert | 74 P. |
Pierre Rolland | 86:23:05 h | |
2. | Rein Taaramäe | + | 0:46 min
3. | Jérôme Coppel | + | 7:53 min
Team Garmin-Cervélo | 258:18:49 h | |
2. | Leopard Trek | + 11:04 min |
3. | AG2R La Mondiale | + 11:20 min |
Jérémy Roy |
Mit einer Gesamtdistanz von 3430 km war sie rund 200 km kürzer als die Tour de France 2010 und umfasste 21 Etappen. Wie zuletzt im Jahr 2008 begann die Rundfahrt nicht mit einem Prolog-Zeitfahren, sondern mit einer regulären Etappe.[1] Neben dem Mannschaftszeitfahren rund um Les Essarts am zweiten Renntag, sah der Tourverlauf in diesem Jahr nur ein Einzelzeitfahren vor.
An der Tour de France 2011 nahmen wie üblich 22 Teams mit jeweils 9 Fahrern teil. Darunter befanden sich nach dem Reglement des Weltradsportverbands UCI für Rennen der UCI WorldTour die 18 ProTeams. Darüber hinaus hatte der Veranstalter ASO von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, vier Professional Continental Teams einzuladen. Die 198 Fahrer stammten aus insgesamt 30 Nationen, darunter Deutschland mit 12, die Schweiz mit 4 und Österreich mit einem Starter. Frankreich stellte mit 45 Fahrern – wie seit Jahren – das größte nationale Kontingent.
Mit 39 Jahren und 14 Tourstarts war Jens Voigt (LEO) der älteste Fahrer im Teilnehmerfeld. Der US-Amerikaner George Hincapie (BMC) trat 2011 bereits zu seiner 16. Tour de France an und stellte damit den Teilnahme-Rekord von Joop Zoetemelk ein. Anthony Delaplace (SAU) war mit 21 Jahren der jüngste Starter. In die Nachwuchswertung fielen in diesem Jahr alle Fahrer ab Jahrgang 1986, insgesamt waren es 39, was wie im Vorjahr etwa ein Fünftel des Pelotons ausmachte.[2]
Eine detaillierte Starterliste mit einem Überblick über die Nationalitäten, Erfolge und Ausstiege der einzelnen Fahrer und Teams während der Tour de France 2011 findet sich auf der separaten Seite → Fahrerfeld 2011.
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Im Kampf um die Gesamtwertung wurde im Vorfeld der Tour de France mit einem Zweikampf zwischen dem Vorjahressieger Alberto Contador (SBS) und Andy Schleck (LEO), 2010 Zweiter und insgesamt dreimaliger Sieger der Nachwuchswertung, gerechnet. Chancen auf eine Podiumsplatzierung wurden vor allem Cadel Evans (BMC) und dem Sieger des Critérium du Dauphiné, Bradley Wiggins (SKY), zugesprochen, die mit guter Vorbereitung in die Tour starteten. Aufgrund ihrer Platzierungen im Vorjahr standen auch Samuel Sánchez (EUS), Jurgen Van Den Broeck (OLO), Robert Gesink (RAB) und Christopher Horner (RSH) auf der Liste der Favoriten auf den Gesamtsieg. Deutsche Hoffnungsträger waren Tony Martin (HTC) sowie Andreas Klöden (RSH) und Linus Gerdemann (LEO), die in der Vorabplanung ihrer Teams jedoch nur Helferrollen einnahmen.
Die Hauptanwärter auf das Grüne Trikot des Punktbesten waren der Weltmeister Thor Hushovd (GRM), Titelverteidiger Alessandro Petacchi (LAM) und Mark Cavendish (HTC), der 2010 fünf Etappen gewinnen konnte. Tom Boonen (QST) wurden nach seiner Rückkehr zur Tour de France ebenso gute Chancen auf einen Sieg im Massensprint zugetraut wie den Deutschen Gerald Ciolek (QST) und André Greipel (OLO) sowie dem Norweger Edvald Boasson Hagen (SKY).
Dem Klassikerspezialisten Philippe Gilbert (OLO), der zum Start der Rundfahrt die Fahrerwertung der UCI WorldTour anführte, traute man mindestens einen Tagessieg auf einer mittelschweren Etappe zu. Die Franzosen Sylvain Chavanel (QST), der bei der Tour de France 2010 zum aktivsten Fahrer gekürt worden war, Sandy Casar (FDJ), Thomas Voeckler (EUC) und ebenso der Spanier Juan Antonio Flecha (SKY), die sich in den Vorjahren häufig in Fluchtgruppen gezeigt hatten, galten als aussichtsreiche Anwärter auf einen Ausreißersieg.
Dem einzigen ehemaligen Gewinner des Gepunkteten Trikots im Touraufgebot, Anthony Charteau (EUC), wurden höchstens Außenseiterchancen zugesprochen, seinen Triumph zu wiederholen. Damit war die Bergwertung – auch angesichts des neuen Reglements – vor Tourbeginn völlig offen.[4]
Der Streckenverlauf für die Tour de France 2011 wurde am 19. Oktober 2010 von Tourdirektor Christian Prudhomme in Paris präsentiert. Da der Etappenplan keinen Prolog umfasste, war das seit einigen Jahren übliche Abschlusszeitfahren am vorletzten Renntag das einzige Einzelzeitfahren dieser Tour de France. Allerdings war für 2011 wieder ein Mannschaftszeitfahren vorgesehen. Der Streckenplan beinhaltete darüber hinaus zehn Flachetappen, drei bergige Etappen sowie sechs Hochgebirgsetappen mit vier Bergankünften. Insgesamt waren 23 Anstiege der Kategorien 2, 1 und HC zu bewältigen. Der Col du Galibier wurde angesichts des 100-jährigen Jubiläums der ersten Alpenpassüberquerung zweimal befahren.
Nach dem „Grand Depart“ am 2. Juli im Département Vendée, bei dem das Starterfeld die Passage du Gois überquerte, führten die Etappen der ersten Rennwoche auf überwiegend flachen Terrain durch die Bretagne und die Normandie. Mit einer Distanz von 226,5 km erfolgte am 7. Juli der längste Teilabschnitt dieser Auflage.
Die achte Etappe führte das Peloton ins Zentralmassiv, wo vor dem ersten Ruhetag zwei mittelschwere Bergetappen ausgetragen wurden. Nach zwei weiteren Flachetappen im Süden Frankreichs, erreichte die Tour in der zweiten Hälfte der zweiten Woche die Pyrenäen. Unter anderem erfolgte eine Bergankunft auf dem Plateau de Beille. Von Limoux, einer von 15 debütierenden Etappenstädten, ging es auf der 15. Etappe an der Mittelmeerküste entlang nach Montpellier.
Die dritte Woche umfasste vier Alpenetappen. Die 18. Etappe startete im italienischen Pinerolo und endete auf dem Col du Galibier in einer Höhe von 2.645 Metern, der höchsten Zielankunft in der Geschichte der Tour de France. Schon am Tag darauf fand die nächste Bergankunft auf der Tourlegende L’Alpe d’Huez statt.
Das abschließende Einzelzeitfahren wurde rund um Grenoble ausgetragen. Die letzte Etappe begann wie üblich nahe Paris und endete mit der mehrmaligen Umrundung der Champs-Elysées.[5]
Um die Spannung im Kampf um das Grüne Trikot des Führenden in der Punktewertung und das Gepunktete Trikot für die Bergwertung zu erhöhen, gab es bei der 2011er Auflage der Tour de France Änderungen im Regelwerk:[6]
In der dritten Tourwoche wurde 2011 an das 100. Jubiläum der ersten Überquerung des Alpenpasses Col du Galibier erinnert. Die Aufnahme des Galibiers ins Programm der Tour de France 1911 ging auf eine Initiative des Tourbegründers Henri Desgrange zurück, der seit Jahren bei der regelmäßigen Überquerung des Galibier durch die Vergabe des Souvenirs Henri Desgrange an den ersten Fahrer auf der Passhöhe geehrt wird. Der Pass wurde aufgrund des Jubiläums im Jahr 2011 sowohl während der 18. (in Form einer Bergankunft), als auch während der 19. Etappe befahren.[8]
Da sich 2011 der Tour-Sieg des Franzosen Gustave Garrigou zum 100. Mal jährte, wurde dieses Jubiläum auf der 10. Etappe in dessen Heimatort Vabre-Tizac besonders gefeiert.[9]
Am 20. Juli kam die Tour nach Italien. Anlass war der 150. Jahrestag der Unabhängigkeit Italiens.[10]
Die Tabelle zeigt den Führenden in der jeweiligen Wertung bzw. die Träger der Trikots oder Rückennummern am Ende der jeweiligen Etappe an.
Anmerkungen zur Tabelle:
167. und Letzter der Gesamtwertung („Lanterne Rouge“) der Tour de France 2011 war Fabio Sabatini vom Team Liquigas-Cannondale. Er beendete die Tour mit einem Rückstand von 3:57:43 Stunden.
Am 11. Juli 2011 gab die UCI bekannt, dass der Russe Alexander Kolobnew vom Team Katjuscha anhand einer Dopingprobe vom 6. Juli positiv auf die Einnahme des Diuretikums Hydrochlorothiazid getestet wurde, das häufig zur Maskierung anderer Doping-Substanzen benutzt wird.[11] Die Analyse der B-Probe bestätigte den Dopingbefund, woraufhin Kolobnew von Katjuscha suspendiert wurde.[12]
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