weltweit erster offizieller LGBTIQ-Filmpreis auf einem A-Festival (1987-) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Teddy Award ist der weltweit erste offizielle LGBTIQ-Filmpreis auf einem A-Festival. Aus dem Panorama hervorgegangen, wird der queere Preis seit 1987 in den Kategorien Kurz-, Dokumentar- und Spielfilm an Filme mit schwul-lesbischem bzw. Transgender-Hintergrund aus dem gesamten Berlinale-Programm vergeben.[1] Er wird am Vorabend der Verleihung des Goldenen Bären verliehen. Ab 2025 berechtigt die Auszeichnung mit dem Teddy Award - Bester Dokumentar-/Essayfilm zur Teilnahme am Wettbewerb um einen Oscar.
1987 wurde aus einer Idee eines schwul-lesbischen Filmpreises der Teddy geboren. Er erhielt seinen Namen als Referenz zum Hauptpreis der Berlinale, dem Goldenen Bären. Als Jury benannten Wieland Speck und Manfred Salzgeber Fachleute, „die alle Filme gesehen hatten“, und gaben der Gruppe den Namen International Gay & Lesbian Film Festival Association (IGLFFA).
Als Gründungsidee wurde gemeinsam formuliert, dass der Teddy über die Homo-Szene hinaus wirken und schwul-lesbischen Filmen die allgemeine und professionelle Medienwirksamkeit verschaffen solle, die ihnen bisher versagt geblieben war.
Der erste Teddy Award ging an Pedro Almodóvar für den Krimi Das Gesetz der Begierde mit dem damals noch fast unbekannten Antonio Banderas und an Gus Van Sant (für zwei Kurzfilme). Beide kannte man damals fast noch nicht. Kurz darauf waren die beiden Weltstars.[2]
1990 gab es die erste große Verleihungs-Gala im SchwuZ (Schwulenzentrum) mit rund 400 Gästen, veranstaltet von BeV StroganoV und den Mitarbeitern des schwulen Buchladens Prinz Eisenherz.
Im Jahr 1992 erkannte das Organisationskomitee der Berlinale den Preis offiziell an und nahm ihn in die Liste der Berlinale-Preise mit auf.
1997 wurde der gemeinnützige Förderverein Teddy e. V. gegründet. Dieser Förderverein sammelt das ganze Jahr über Gelder für die Teddy-Award-Veranstaltung sowie für Preisgelder und leistet Öffentlichkeitsarbeit. Auch die Teddy-Jury hat sich verändert: Seit 1997 besteht sie aus neun (jährlich wechselnden) Personen, die Filmfestivals in aller Welt organisieren oder sich anderweitig um den „queeren Film“ verdient gemacht haben.
Veranstaltungsorte waren ab 1997 das Haus der Kulturen der Welt, das Tempodrom, das Kino International, der Flughafen Berlin-Tempelhof, die Komische Oper Berlin, 2016 zum Jubiläum die STATION-Berlin und 2017 das Haus der Berliner Festspiele.
2016 gab es bei der Berlinale ein Jubiläums-Film-Programm zu 30 Jahre Teddy Award und Rosa von Praunheim drehte zu diesem Anlass die Dokumentation Welcome All Sexes über die Geschichte des Teddy Awards.
Für 2023 wurde die Volksbühne als Ort für die Teddy-Award-Preisverleihung ausgewählt, als Moderator Brix Schaumburg.[3]
Ab 2025 berechtigt die Auszeichnung mit dem Teddy Award - Bester Dokumentar-/Essayfilm zur Teilnahme am Wettbewerb um einen Oscar.[4]
Die neue Festival-Intendantin Tricia Tuttle bekräftigt im Gespräch mit Filmjournalist Dieter Oßwald die Wichtigkeit der Auszeichnung: "Der Teddy Award ist auch fast 40 Jahre später noch sehr wichtig. Er hatte damals großen Einfluss und trägt immer noch dazu bei, queeres Kino sichtbar zu machen. Viele bedeutende Filmemacher*innen wie Pedro Almodóvar oder unser diesjähriger Jury-Präsident Todd Haynes haben den Teddy gewonnen, und der Preis ist ein unverzichtbarer Teil der Geschichte des Festivals. Wir werden ihn weiterhin bewahren und entwickeln, da er zu unserem Erbe gehört."[5]
Es gibt drei verschiedene Preiskategorien:
Die Teddy-Jury entscheidet sich manchmal auch zu einer lobenden Erwähnung (Preis der Jury) und der Teddy e. V. vergibt den Special-Teddy für ein künstlerisches Lebenswerk.
Die heutige Preis-Statue ist ein Teddy aus Bronze, welcher auf einem Berliner Pflasterstein sitzt. Die Figur des Teddys basiert auf einer Zeichnung des schwulen Comiczeichners Ralf König, die Statue selbst wurde dreidimensional von der Schmuckdesignerin Astrid Stenzel (Schwermetall, Berlin) realisiert.
2020 wird erstmals der Teddy Activist Award in „Anerkennung des Lebens und des Mutes so vieler Aktivisten, die für den anhaltenden Kampf von sexuellen und geschlechtsspezifischen Minderheiten auf der ganzen Welt gekämpft und sogar ihr Leben gegeben haben“ verliehen.[6]
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