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Film von Severin Fiala und Veronika Franz (2024) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Des Teufels Bad[4][5] ist ein österreichisch-deutscher Spielfilm von Veronika Franz und Severin Fiala aus dem Jahr 2024 mit Anja Plaschg, Maria Hofstätter und David Scheid.[4] Die Premiere erfolgte am 20. Februar 2024 im Rahmen der 74. Berlinale, wo der Film in den Wettbewerb um den Goldenen Bären eingeladen wurde[6] und Kameramann Martin Gschlacht mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde.[7] Am 2. August 2024 wurde der Film als österreichischer Kandidat in der Kategorie Bester internationaler Film für die Oscarverleihung 2025 ausgewählt.[8]
Film | |
Titel | Des Teufels Bad |
---|---|
Produktionsland | Österreich, Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2024 |
Länge | 121 Minuten |
Altersfreigabe | |
Produktionsunternehmen |
|
Stab | |
Regie | |
Drehbuch |
Historische Beratung: Kathy Stuart |
Produktion | |
Musik | Soap&Skin |
Kamera | Martin Gschlacht |
Schnitt | Michael Palm |
Besetzung | |
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In Österreich heiratet Mitte des 18. Jahrhunderts die junge Agnes den Bauern Wolf, verlässt ihr Heimatdorf und zieht zu ihrem Mann auf den abgelegenen Lizlfellner Hof, den Wolf mit seiner Mutter Gänglin bewirtschaftet. Allerdings fällt es ihr schwer, sich in der neuen Umgebung einzuleben, und auch in der Ehe fühlt sie sich unter Druck, nachdem sie nicht wie gewünscht schwanger wird.
Sie verliert zunehmend die Kontrolle über ihr Leben und sucht einen Ausweg, indem sie gesteht, ein kleines Kind ermordet zu haben. Die depressive Agnes möchte dafür hingerichtet werden, weil Suizid unweigerlich zur Verdammnis führen würde.[5][9]
Die Dreharbeiten fanden an 40 Drehtagen von November 2020 bis Jänner 2022 in Litschau in Niederösterreich und in Nordrhein-Westfalen statt.[4][5][10] Gedreht wurde unter anderem im Januar 2022 auf der Burgruine Neuenberg in der Nähe der Ortschaft Scheel in der Gemeinde Lindlar im Oberbergischen Land.[11] Für eine Hinrichtungsszene wurden im Dezember 2021 über 400 Komparsen und Kleindarsteller gesucht.[12] Das Hauptmotiv befindet sich in Josefsthal in der Gemeinde Litschau, der Hof der Schwiegermutter in Saaß.[13]
Produziert wurde der Film von der österreichischen Ulrich Seidl Film Produktion GmbH (Produzent Ulrich Seidl) in Koproduktion mit der deutschen Heimatfilm (Produzentin Bettina Brokemper). Den Vertrieb übernahm in Österreich Filmladen.[4][5][10] Unterstützt wurde die Produktion vom Österreichischen Filminstitut, vom Filmfonds Wien, von Filmstandort Austria (FISA) und vom Land Niederösterreich, dem Deutschen Filmförderfonds, der Film- und Medienstiftung NRW sowie Eurimages. Beteiligt waren der Österreichische Rundfunk, der Bayerische Rundfunk und Arte.[4][5][10][9]
Die Kamera führte Martin Gschlacht, die Montage verantwortete Michael Palm und das Casting Henri Steinmetz. Den Ton gestaltete Andreas Hildebrandt, das Sound Design Matz Müller, das Kostümbild Tanja Hausner, das Szenenbild Andreas Donhauser und Renate Martin und die Maske Judith Kröher Falch und Tünde Kiss-Benke.[10][4][5]
Hauptdarstellerin Anja Plaschg schrieb die Filmmusik.[14] Das Soundtrack-Album wurde Mitte März 2024 digital und am 12. April als physischer Tonträger veröffentlicht.[15]
Auf das Thema des mittelbaren Selbstmords oder indirekten Selbstmords kam das Regieduo über einen Podcast,[16] in dem die Historikerin Kathy Stuart[17] den mittelbaren Selbstmord als Weg anführte, das Kirchendogma zu umgehen. Stuart erstellte den Begriff „Suicide by Proxy“, um die Praxis zu erklären.[18][19] Später stellte sie historische Gerichtsprotokolle zur Verfügung.[20][21] Die Handlung orientiert sich an diesen historischen Quellen und an Barbara Zuber-Goldsteins Forschung zum sozialgeschichtlichen Umfeld.[21][22][23] Der Titel bezieht sich auf die Melancholie als „Bad des Teufels“.[24][25]
Die Premiere erfolgte am 20. Februar 2024 im Rahmen der 74. Berlinale, wo der Film in den Wettbewerb um den Goldenen Bären eingeladen wurde.[6] Österreich-Premiere war im Wiener Gartenbaukino,[26] der Kinostart in Österreich am 8. März 2024.[5][27] Im Juni 2024 wird der Film beim Tribeca Film Festival vorgestellt.[28] Der Kinostart in Deutschland ist am 14. November 2024 geplant.
Quelle | Bewertung |
---|---|
Rotten Tomatoes (Tomatometer) | 90 %[29] |
Christoph Petersen vergab auf filmstarts.de vier von fünf Sternen. Das Regieduo mische niederschmetterndes Depressions-Drama und horrorhafte Mittelalter-Ikonografie zu einem hammerharten Brett von einem Film.[30]
Maria Engler bewertete den Film auf cineman.ch mit zwei von fünf Sternen. Der Film sei vorhersehbar erzählt und biete außer einigen wenigen Schockmomenten wenig Spannung. Interessant werde es erst ganz zum Schluss. Obwohl die Hintergründe und verhandelten Themen hochinteressant seien, gelinge es nicht, die Aufmerksamkeit über die volle Laufzeit des Films zu fesseln. Die Charakterstudie sei einerseits schwer zu ertragen, gleichzeitig aber auch schnell redundant und dröge, die Hauptfigur bliebe zu blass.[31][32]
Im internationalen Kritikerspiegel des Branchenmagazins Screen International erhielt Des Teufels Bad 3,1 von 4 möglichen Sternen und belegte nach Aufführung von 17 der 20 Wettbewerbsfilme gemeinsam mit My Favourite Cake einen geteilten ersten Platz.[33]
Julia Schafferhofer vergab in der Kleinen Zeitung vier von fünf Punkten. Wie Anja Plaschg in der Titelrolle ihr seelisches Leid, ihre tiefschwarzen Gedanken und ihre Qualen spielerisch vor der Kamera übersetzt, sei umwerfend und beeindrucke nachhaltig.[34] Die österreichische Programmzeitschrift TV-Media bewertete den Film mit zwei von vier Punkten. Der Film sei düster und packend, komme aber nicht an Ich seh Ich seh heran.[35]
Die Religionswissenschaftlerin Kathrin Trattner besprach den religionshistorischen Hintergrund des Films: „Der Film befasst sich auf eindrückliche Art und Weise mit einem wenig bekannten historischen Phänomen. An der Schwelle zur Aufklärung, insbesondere ab 1650, häufen sich im deutschsprachigen Raum Fälle von dem, was Juristen des 18. Jahrhunderts als ‚mittelbaren Selbstmord‘ bezeichneten: Morde, die begangen werden, um die eigene Hinrichtung herbeizuführen und damit der ewigen Verdammnis eines direkten Selbstmordes zu entgehen. Besonders viele dieser über 400 dokumentierten Fälle betrafen Frauen, die Opfer waren oftmals Kinder.“[36]
Für Alexandra Wach (Filmdienst) zeichnet „das düstere Drama das Psychogramm einer verzweifelten Frau, die von einem rigiden Glaubenskodex in die Katastrophe getrieben wird". Diese altmeisterliche Vita dolorosa kosten die Regisseurinnen bis zum bitteren Ende einer verzweifelten, hochemotionalen Beichte aus. Als Vorlage dienten historische Gerichtsprotokolle, die ähnliche Fälle dokumentierten. Der überzeugend ausgestattete und gespielte Film droht durch Folk-Horror-Elemente bisweilen allerdings ins Groteske zu kippen."[37]
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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Diagonale 2024
Österreichischer Filmpreis 2024
Österreichischer Kandidat für den besten internationalen Film für die Oscarverleihung 2025[8]
Sitges Festival Internacional de Cinema Fantàstic de Catalunya 2024
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