Technische Universität Wien
Universität in Österreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Technische Universität Wien (kurz TU Wien) ist Österreichs größte naturwissenschaftlich-technische Forschungs- und Bildungseinrichtung und bildet mit der TU Graz und der MU Leoben den Verbund Austrian Universities of Technology (TU Austria) mit mehr als 42.000 Studenten, 460 Millionen Euro Bilanzsumme und 8.800 Mitarbeitern.[5]
Technische Universität Wien | |
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Motto | Technik für Menschen |
Gründung | 1815 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Wien |
Bundesland | Wien |
Land | Österreich |
Rektor | Jens Schneider[1] |
Studierende | 26.228 (WS 2021/22)[2] |
Mitarbeiter | 5.406, davon 4.125 wissenschaftliche Mitarbeiter (2020)[3] |
davon Professoren | 200 |
Jahresetat | 399,0 Mio. EUR (2021)[4] Drittmittel: 82,1 Mio. € |
Netzwerke | TIME, CESAER |
Website | www.tuwien.at |
Die heutige Technische Universität wurde 1815 als k.k. Polytechnisches Institut von Kaiser Franz I. von Österreich mit dem Ziel gegründet, Ingenieure für das Militär, Bergbau- und Bauingenieure auszubilden. Erster Direktor war Johann Joseph von Prechtl. Am 6. November 1815 wurde das k.k. Polytechnische Institut feierlich eröffnet, am folgenden Tag die Vorlesungen aufgenommen. 47 Studenten wurden von drei der geplanten acht Professoren unterrichtet. Die Grundsteinlegung für das Gebäude am Karlsplatz erfolgte am 14. Oktober 1816. Im Herbst 1818 konnte das Institut in das nach dem Entwurf von Joseph Schemerl von Leythenbach errichtete neue Gebäude übersiedeln. 1872 wurde das Polytechnische Institut in die Technische Hochschule umgewandelt. 1901 wurde der Hochschule das Promotionsrecht verliehen.[6] Ab 1919 durften Frauen inskribieren. 1975 wurde die Technische Hochschule in Technische Universität umbenannt.[7]
Ab der Mitte der 1970er Jahre wurde auf den ehemaligen Freihausgründen (Wiedner Hauptstraße 8–10) nach Plänen der Architekten Alexander Marchart und Roland Moebius das Institutsgebäude „Freihaus“ errichtet. Die Dachgleiche fand 1979 statt, jedoch der Bezug verschob sich, weil „Nachplanungen“ und Behördenauflagen umfangreiche Änderungen verursachten.[8] Im Anschluss wurde das unmittelbar nördlich situierte Bibliotheksgebäude der TU Wien (Wiedner Hauptstraße 6) nach Plänen der Architekten Justus Dahinden, Reinhard Gieselmann, Alexander Marchart sowie Roland Moebius errichtet und 1987 eröffnet.[9]
Mit dem Inkrafttreten des Universitätsgesetzes 2002 (UG 2002) erlangte die TU Wien die Vollrechtsfähigkeit. Sie wird seither von einem Rektor und vier Vizerektoren gemeinsam mit dem neu geschaffenen Universitätsrat geleitet. Die Satzung der Universität und den Wahlvorschlag für den Rektor erstellt der Senat.
Die TU Wien gliedert sich in acht Fakultäten[10] sowie zahlreiche Dienstleistungseinrichtungen.
Bis Ende 2003 waren die Fakultäten für Informatik, Mathematik und Geoinformation, Physik und Technische Chemie in der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät (TNF) – von 2001 bis 2003 als Fakultät für Technische Naturwissenschaften und Informatik (TNI) – vereinigt.
Das Studienangebot umfasst 53 Studiengänge (18 Bachelor-, 31 Master-, ein Lehramts- und drei Doktoratsstudien). Seit dem Wintersemester 2006 werden alle Studien, mit Ausnahme des verbleibenden Lehramtsstudiums, entsprechend der europaweit gültigen Bologna-Architektur im Bachelor-Master-System angeboten. Im April 2012 wurde beschlossen, ab dem Wintersemester 2012/13, vier der fünf angebotenen Lehramtsstudien zu streichen.[11]
Darüber hinaus bietet die TU Wien einige Weiterbildungs-Lehrgänge[12] an:
An der TU Wien gibt es derzeit Zulassungsbeschränkungen für Informatik-Studien. Mit Wintersemester 2013/14 hätte es in den Studienfeldern Architektur und Raumplanung sowie Informatik nach Wunsch des damaligen Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung (BMWF) Zugangsregelungen geben sollen. Die vom Ministerium festgelegte Mindestzahl anzubietender Studienplätze war jedoch zu hoch und nicht an den realen Kapazitäten ausgerichtet. Deshalb hatte das Rektorat entschieden, keine Aufnahmeverfahren durchzuführen. Die Entscheidung bedeutete, dass die TU Wien weiterhin unbeschränkten Zugang zu allen Studien gewährte, nicht jedoch über unbeschränkte Plätze verfügte.[13] 2016 wurden Aufnahmeverfahren für Informatik-Studien eingeführt und die Zahl der Studienplätze auf 581 pro Studienjahr beschränkt.[14][15]
Die meisten Gebäude der TU Wien befinden sich im Stadtzentrum am Karlsplatz, im 4. Wiener Gemeindebezirk, in der Nachbarschaft vieler bedeutender Kulturdenkmäler (Karlskirche, Wien Museum, Musikverein, Künstlerhaus, Secession).
Anfang 2006 wurde über einen Standortwechsel innerhalb Wiens nach Aspern und einen damit verbundenen Neubau als geschlossene Campusuniversität diskutiert. Im Juni entschied sich jedoch das Rektorat nach einer ausführlichen Debatte mit dem Personal und den Studenten für eine Verdichtung am bestehenden Standort im 4. Wiener Gemeindebezirk anstatt einer Umsiedelung.[16]
Die vier großen Standorte sind:[17]
Weitere Standorte sind:
Im Dezember 2024 wurde bekanntgegeben, dass die TU einen Standort am geplanten Bildungscampus in Hainburg erhalten soll.[25]
2010 wurde von der TU Wien gemeinsam mit der Technischen Universität Graz sowie der Montanuniversität Leoben der Verein „TU Austria“ gegründet. Diese Kooperation repräsentierte 43.000 Studenten, 440 Millionen Euro Bilanzsumme und 8.600 Mitarbeiter. Stand April 2021: 43.800 Studierende, 5300 Graduierte pro Jahr und 10.200 Mitarbeiter.[26]
Die TU Wien ist Mitglied der österreichischen Plattform Industrie 4.0.[27] Vertreter der TU Wien bringen sich dort unter anderem zum Thema Normung ein.[28] Seit 2017 betreibt die TU Wien auch eine Pilotfabrik zu Industrie 4.0 in der Seestadt Aspern, die produzierende Unternehmen bei digitalen Themen unterstützen soll.[29]
In der Funktionsperiode 1. März 2018 bis 28. Februar 2023 setzte sich der Universitätsrat wie folgt zusammen: Veit Sorger (Vorsitzender, bis August 2021[30]), Sabine Herlitschka (stellvertretende Vorsitzende), Johanna Stachel, Barbara Oberhauser, Heribert Nacken, Christof Sommitsch, Marianne Kusejko.[31][32] Am 21. Oktober 2021 wurde Peter Oswald zum Vorsitzenden gewählt, Veit Sorger schied nach Ablauf seiner zehnjährigen Amtszeit im August 2021 aus dem Universitätsrat aus.[30]
Für die Funktionsperiode 2023 bis 2028 wurde Peter Oswald erneut zum Vorsitzenden gewählt, stellvertretende Vorsitzende wurde Johanna Stachel. Weitere Mitglieder wurden Iris Filzwieser, Martin Gerzabek, Heribert Nacken, Barbara Oberhauser und Andrea Reithmayer.[33]
Die TU Wien Academy for Continuing Education (ACE) ist die zentrale Institution der TU Wien für postgraduale Weiterbildung. Bereits seit 2005 werden Techniker, Fach- und Führungskräfte sowie Hochschulabsolventen weitergebildet. Das Angebot erstreckt sich über verschiedene Masterprogramme, Universitätslehrgänge sowie Kompaktprogramme in den Bereichen Immobilien, Management, Engineering und Nachhaltigkeit. Seit September 2020 wird die ACE von Wolfgang H. Güttel vom Institut für Managementwissenschaften der TU Wien geleitet.
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