Weg, an dem sich Skulpturen befinden Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Skulpturenwege (auch Kunstwanderwege) sind Spazier- oder Wanderwege, an denen sich zahlreiche, eigens für diesen Ort entworfene Skulpturen befinden. Als künstlerisches Konzept stehen Skulpturenwege der Land Art nahe. Bei der Anlage von Skulpturenwegen wird versucht, Kunstwerke und Landschaft in einen Einklang zu bringen, um so den ästhetischen Genuss zu vergrößern.
In den letzten Jahren entstanden besonders im deutschsprachigen Raum zahlreiche Skulpturenwege. Neben ästhetischen Gesichtspunkten stehen häufig auch wirtschaftliche und touristische Interessen der jeweiligen Kommunen.
Im Unterschied zum Skulpturengarten wird jedoch kein Eintrittsobolus verlangt und sie sind meist keiner Institution angegliedert.
Häufig werden die Skulpturen während eines Bildhauersymposiums gemeinsam von den Künstlern gestaltet.
Baden-Württemberg
Der Besigheimer Skulpturenpfad in Besigheim wurde 2003 zum 850-jährigen Bestehen Besigheims angelegt. Seit 2011 umfasst er mehr als zwanzig Werke.
Die Skulptour Bietigheim-Bissingen wurde in den frühen 1980er Jahren begonnen. Vor allem auf öffentlichen Plätzen und in Parkanlagen entstand eine Sammlung von mehr als 35 zeitgenössischer Skulpturen und Plastiken auch international renommierter Künstler.
Der Besinnungsweg Fellbach wurde 1999 gegründet. Er umfasst bisher 7 von 12 geplanten Skulpturen. Ihnen sind Themen und Zitate aus Literatur, Religion und Philosophie zugeordnet.
Der Wein-Panorama-Weg in Heilbronn wurde durch die dauerhafte Aufstellung von zahlreichen Skulpturen zu einem Skulpturenweg umgestaltet.
Der Skulpturenweg Kaiserstuhl-Hohentengen ist ein grenzüberschreitendes Projekt, das auf einem Rundweg am Hochrhein die Gemeinden Kaiserstuhl AG, Weiach und Glattfelden (Schweiz) sowie Hohentengen am Hochrhein (Deutschland) verbindet. An der Wegstrecke befinden sich zehn Skulpturen.[2]
Der Kirchheimer Kunstweg in Kirchheim unter Teck umfasst seit 2004 eine Sammlung zeitgenössischer Werke deutscher und internationaler Künstler in der Innenstadt und einem Teilort.
Der Lörracher Skulpturenweg in Lörrach wurde zwischen 1986 und 1991 als Rundgang im Stadtzentrum angelegt. Er führt zu mehr als zwanzig Werken deutscher und internationaler Künstler.
Skulpturenmeile Mannheim umfasst seit 1994 eine Sammlung von mehr als 60 modernen und aktuellen Werken, die in der Innenstadt aufgestellt sind.
Der Pfinztaler Skulpturenweg ist seit 2001 geöffnet. 23 Künstler stellen auf dem Weg aus. Der Skulpturenweg in Kleinsteinbach bringt nicht nur Kunst in den Ort, sondern auch die Natur mitten im Ort den Menschen näher. In regelmäßigen Abständen finden organisierte Führungen statt.[3]
Der Kunstweg am Reichenbach ist ein Skulpturenweg bei Gernsbach im Nordschwarzwald. In einem Landschaftsschutzgebiet erstreckt er sich über 3,2km zwischen Hilpertsau, Weisenbach und Reichental. Seit 2006 wurden mehr als 25 Skulpturen und Land Art Werke installiert.
Der Kunstpfad Universität Ulm wurde 1989/90 auf dem Universitätsgelände Oberer Eselsberg eingerichtet. Er umfasst über 60 Skulpturen auch international renommierter Künstler.
Skulpturenallee „Paare“ beim Naturfreundehaus Strümpfelbach, initiiert von Karl Ulrich Nuss – mit 10 bronzenen Skulpturen.[6]
Der Skulpturenweg Niederalfingen-Neuler befindet sich im Krähenbach- und Schlierbachtal südlich von Neuler und umfasst in insgesamt 4 Abschnitten über 80 Skulpturen.[7]
Skulpturenweg Walberla, 2,4 Kilometer lang, 10 Skulpturen von 10 bayrischen Künstlern, nordöstlich von Erlangen.
Die Fränkische Straße der Skulpturen ist ein Rundweg um die Gemeinde Litzendorf (bei Bamberg) mit 20 Skulpturen von Künstlern aus Deutschland und dem europäischen Ausland. 1994 begann der Bildhauer und Grafiker Ad Freundorfer mit den ersten Bildhauersymposion. Seither finden in unregelmäßigen Abständen Bildhauersymposien statt.
Berlin
Zur 750-Jahr-Feier Berlins im Jahr 1987 und im Zusammenhang des Kulturhauptstadtsjahres 1988 wurde zwischen Rathenau- und Wittenbergplatz die temporäre Ausstellung Skulpturenboulevard mit sieben Großskulpturen und Installationen eingerichtet. Drei der Skulpturen stehen noch an ihrem ursprünglichen Platz.
Menschenlandschaft Berlin ist ein 1987 installiertes Kunstprojekt in Berlin-Kreuzberg. Es handelt sich dabei um einen Skulpturenweg, der vom Schlesischen Tor zum May-Ayim-Ufer führt und dabei sieben Bildhauer-Kunstwerke enthält. Entstanden ist das Projekt bei einem Bildhauer-Symposium.
Steine ohne Grenzen ist seit 2001 ein fortlaufendes politisch motiviertes Skulpturenprojekt. Die Begründer sind die Bildhauer Rudolf J.Kaltenbach und Silvia Fohrer. In Berlin ist das größte Teilstück zu sehen mit 120 mittel- und großformatigen Skulpturen auf den Flächen der Rieselfeldlandschaft Hobrechtsfelde zum Barnim, eine etwa 21km durchgängige Wegstrecke. Ein weiterer Standort ist Berlin-Mitte, Matthäikirchplatz, mit 5großformatigen Skulpturen. Die Wegstrecke verbindet sich im deutschen Netzwerk mit den Standorten Bad Belzig, Teltow, Brück und Bernau. Seit 2012 ist sie Teilstück der Straße des Friedens.
Der Skulpturenweg Aarbergen verbindet thematisch alle Ortsteile Aarbergens miteinander. Auf der Wegstrecke werden 11 Skulpturen von verschiedenen Künstlern gezeigt.[11]
Skulpturenweg Burg Schlitz-Görzhausen: rund 1,5 Kilometer langer Wanderweg zwischen der Burg Schlitz und Görzhausen mit über 20 Skulpturen
Niedersachsen
Am Rundweg Bewegte Steine bei Brelingen in der Region Hannover vermitteln zehn Skulpturen Einblicke in die eiszeitliche Entstehung des Brelinger Berges. Das Projekt „Bewegte Steine“ verknüpft den klassischen Skulpturenweg mit einem geologischen Erlebnispfad.
Der Skulpturenpfad Damme, der sich im Zentrum der Stadt befindet, besteht zurzeit aus 44 Skulpturen an 37 Standorten.[13]
Skulpturenmeile Goldenstedt: Im Bereich des Ortszentrums von Goldenstedt sind zwölf Skulpturen (Stand: Juni 2014) aufgestellt, von denen die meisten von Uwe Oswald angefertigt wurden.[14]
Die Skulpturenmeile Hannover ist ein etwa 1.500m langer Straßenzug in Hannover mit acht Skulpturen, überwiegend aus Metall. Die sehr unterschiedlichen Arbeiten befinden sich überwiegend auf der grünen Mittelinsel einer vierspurigen und stark befahrenen Straße.
Die Hasetaler Kunstroute verläuft entlang dem Radfernweg Hase-Ems-Tour von Bersenbrück nach Meppen. In jeder der sieben Städte und Gemeinden, durch die die Hase in diesem Abschnitt fließt, ist mindestens eine Skulptur in der Nähe des Flusses aufgestellt.
Skulpturenufer Hude: Auf einer 1,4 Hektar großen Wiese am Huder Bach sind ca. 40 öffentlich zugängliche Werke des Bildhauers Wolf E. Schultz ausgestellt. Die Anlage besteht seit 1992.
Skulpturenweg Lamspringe–Bad Gandersheim als Radweg auf der ehemaligen Nebenbahnstrecke Kreiensen-Hildesheim zwischen Lamspringe und Bad Gandersheim auf 12km Länge. Dieser Skulpturenweg ist das südliche Teilstück des 47km langen Radwegs zur Kunst, der in Sarstedt an der Mündung der Innerste in die Leine beginnt, über Hildesheim, Bad Salzdetfurth, Bodenburg und Lamspringe führt und in Bad Gandersheim endet.
Kunstwegen ist ein Netzwerk von Skulpturenwegen zwischen dem deutschen Nordhorn (Landkreis Grafschaft Bentheim) und dem niederländischen Zwolle (Provinz Overijssel), das seit Anfang der 1980er Jahre entstand und sich hauptsächlich entlang der Vechte erstreckt. Mehr als 60 Kunstwerke werden durch ein Wegenetz von etwa 140km Länge verbunden.
Der Skulpturenpfad „See Sicht“ verläuft am Ostufer des Dümmers von der Ferienhaussiedlung Eickhöpen (Gemeinde Lembruch) nach Hüde. In seinem Nordabschnitt ist er teilweise streckengleich mit dem Skulpturenpfad „Die Sicht“.[15]
Der Skulpturenpfad „Die Sicht“ beginnt am Diepholzer Schloss und endet am Dümmer-Museum in Lembruch. Der erste Abschnitt wurde im Juni 2014 fertiggestellt. Die meisten Objekte befinden sich im Mittelabschnitt des Pfades am Ufer der Wätering unweit der Bundesstraße 51, von wo aus einige von ihnen zu sehen sind. Im Jahr 2016 wurde der Pfad bis Lemförde verlängert. Vor allem entlang dem Ostufer des Dümmers wurden weitere Skulpturen aufgestellt. In seinem Südabschnitt ist der Skulpturenpfad „Die Sicht“ teilweise streckengleich mit dem Pfad „See Sicht“.[16]
Der Skulpturenpfad Wald-Weg-Zeichen im Friedeholz der Stadt Syke besteht seit 2001 als Verbindungsweg zwischen dem Kreismuseum Syke und dem Syker Vorwerk – Zentrum für zeitgenössische Kunst. Er setzt sich aus sieben hölzernen Installationen unterschiedlicher Künstler zusammen.
Der 2018 eröffnete rund 16 km lange Skulpturenweg Warpe ist ein Rundweg in Warpe mit neun Kunstwerken von elf Künstlerinnen und Künstlern.
Der Klangwald (10 Stationen mit Skulpturen und Installationen von Horst Rellecke) auf dem Rundwanderweg im Arnsberger Wald/westlich der B 229 beim „Torhaus“ (südlich-westlich des Möhnesees).
Rundwanderweg der Holzbildhauer-Kunst Gelbachtal besteht aus einem großen Rundwanderweg (ca. 14km) und kleinen Rundwanderweg (ca. 7,5 km) an denen Holzskulpturen verschiedener Künstler zu sehen sind. <rev></rev>
Steine an der Grenze nennt sich eine Skulpturenstraße entlang der deutsch-französischen Grenze auf den Höhen des Saargaues. Sie ist Teilstück der Straße des Friedens und umfasst z.Zt. 31 Plastiken (2008).
Sachsen
Skulpturenpfad zwischen Herrnhut und Großhennersdorf, hier werden entlang eines in der Landschaft gelegenen Wanderweges an 16 Stationen Kunstwerke zu christlichen Themen präsentiert.[19]
In Lichtenstein/Sa., 1996 Austragungsort der ersten Sächsischen Landesgartenschau, wurde 2009/2010 ein Skulpturenpfad installiert. 15 Kunstwerke – überwiegend aus Holz können beim Rundgang entdeckt werden. Ein Großteil entstand während Holzbildhauersymposien im Daetz-Centrum, einer weltweit einzigartigen Ausstellung internationaler Holzbildhauerkunst, die zugleich Ausgangs- bzw. Endpunkt der Route ist. Der Pfad verbindet die Innenstadt Lichtensteins mit dem Schlosspalais.[20]
Thüringen
Am Rande des Nationalparks Hainich wurde zwischen Behringen und Hütscheroda/Wüstung Heßwinkel ein Skulpturenwanderweg von zwölf Kilometer Länge und ein Skulpturenpark eingerichtet. Jedes Jahr findet hier ein Bildhauersymposium statt.
Seit 2009 entsteht ein Skulpturenweg im Kurpark und um den Burgsee in Bad Salzungen.
Der Pummpälzweg verbindet Eisenach mit der Kurstadt Bad Salzungen, die hier aufgestellten etwa 30 Skulpturen und Holzschnitzarbeiten wurden von Schülern der Holzschnitzerschule Empfertshausen geschaffen.
Seit 1996 bestehenden Kunstwanderweg in der Nähe von Kleinbreitenbach, der durch regelmäßige Symposien mit internationalen bildenden Künstler erweitert wird.[21]
In Walhorn, unweit von Aachen befindet sich seit Mai 2022 ein 3 Kilometer langer Skulpturenweg, der Teil des europäischen Skulpturenweges ist. Sieben europäische Künstler fertigten jeweils ein Kunstwerk aus lokalem Aachener Blaustein.[22]
Großbritannien
Die Cambridge Sculpture Trails bestehen aus einer Kombination von drei Skulpturenwegen, auf denen etwa 60 Skulpturen aufgestellt sind.
Italien
Vom Südtiroler Skulpturenwanderweg ist momentan ein etwa 18 Kilometer langer Abschnitt bei Lana fertiggestellt, an dem sich 21 Kunstwerke befinden. Eine Verlängerung in die benachbarten Gemeinden ist geplant.
Die „ArteNatura Route“ als Teil des Projekts „Arte Sella“ im Val di Sella bei Borgo Valsugana in der Region Trentino-Südtirol ist ein ca. 3km langer Skulpturenweg mit über 20 Kunstwerken verschiedener Künstler unterschiedlicher Nationalitäten.[23]
Kroatien
Auf der Halbinsel Istrien befindet sich die 6 Kilometer lange Glagolitische Allee zwischen Roč und Hum. Elf Denkmäler entlang der Allee erinnern an wichtige historische Stationen in der Entwicklung des altslawischen Schriftgutes.
In Pöttsching befindet sich der Weg zu den „Skulpturen in der Landschaft“. Einige der von internationalen Künstlern ursprünglich im Rahmen des Bildhauersymposion St. Margarethen erschaffenen Skulpturen wurden hier im Heimatort von Karl Prantl aufgestellt.
In Prigglitz können die Objekte der „Kunst in der Landschaft“ von Johannes und Charlotte Seidl erwandert werden.
Unesco-Welterbestadt Bamberg – Internationaler Skulpturenweg von Stettin bis Villach, veranstaltet von Bernd Goldmann im Auftrage der Diözese Bamberg und des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia 2007.
Bernd Goldmann und Simon Kuchlbauer (Hrsg.):Raum – Licht – Maß, Skulptur auf neuen Wegen zur Transzendenz. Hirmer Verlag, München 2008, ISBN 978-3-7774-4555-7.
Skulpturenpfad (Mementodes Originals vom 10. August 2020 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.weinstadt.de auf der Webseite von Weinstadt
Unbekannte Überschrift.In:presseanzeiger.de.ArchiviertvomOriginal(nicht mehr online verfügbar)am16.August 2009;abgerufen am 16.März 2024.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.presseanzeiger.de