SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH

staatliches Verkehrsunternehmen des Landes Baden-Württemberg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) ist ein öffentliches Verkehrsunternehmen, das Eisenbahnstrecken, Schienenpersonen- und Güterverkehr sowie Busverkehr betreibt. Die SWEG ist Mitglied im Deutschlandtarifverbund.[5]

Schnelle Fakten Basisinformationen, Unternehmenssitz ...
SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH
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Basisinformationen
Unternehmenssitz Lahr/Schwarzwald
Webpräsenz sweg.de
Bezugsjahr 2022[1]
Eigentümer 95 % Land Baden-Württemberg, 2,5 % Landkreis Sigmaringen, 2,5 % Zollernalbkreis
Rechtsform GmbH
Geschäftsführung Tobias Harms (Vorsitzender)
Thilo Grabo
Betriebsleitung Matthias Laber (EBL)
Verkehrsverbund diverse
Mitarbeiter 1800[1]
Umsatz 197,0 Mio.[1]dep1
Linien
Spurweite 1435 mm (Normalspur)
Eisenbahn Bad Krozingen – Staufen – Münstertal

Freiburg (Breisgau) – Elzach Riegel/Malterdingen – Endingen – Breisach Riegel Ort – Gottenheim Achern – Ottenhöfen Biberach – Oberharmersbach Bühl – Stollhofen Eyach – Hechingen Hechingen – Gammertingen Engstingen – Sigmaringen Sigmaringendorf – Hanfertal Balingen (Württ.) – Schömberg Hüfingen Mitte – Bräunlingen Stockach – Stahringen[2]

Anzahl Fahrzeuge
Lokomotiven 6 Diesellokomotiven für Güterverkehr
Triebwagen 180 davon 103 Regio-Shuttle RS1
12 Talent 3
33 LINT 54[3][4]
27 Mireo Plus B
Omnibusse 470[1]
Statistik
Fahrgäste 76 Mio.[1]
Fahrleistung >3 Mio. Zugkilometer (HzL)
Länge Liniennetz
Eisenbahnlinien 210 kmdep1
Buslinien 2600 kmdep1
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Geschichte

Am 10. Dezember 1962 wurde in Ettlingen die Südwestdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft mbH (SWEG) vom Land Baden-Württemberg als Auffanggesellschaft für die von der Stilllegung bedrohten süddeutschen Strecken der privaten Deutsche Eisenbahn-Betriebsgesellschaft (DEBG) gegründet. Nachdem die DEBG ihre zehn noch in Baden-Württemberg betriebenen Bahnen an die neue Gesellschaft veräußert hatte, nahm diese am 1. Mai 1963 mit folgenden Bahnen den vollen Geschäftsbetrieb auf:

Am 1. Oktober 1971 vereinigte das Land Baden-Württemberg die ebenfalls in seinem Eigentum befindliche Mittelbadische Eisenbahnen (MEG) mit der SWEG und wandelte diese in die Südwestdeutsche Eisenbahnen Aktiengesellschaft mit Hauptsitz in Lahr/Schwarzwald um. Dadurch kamen folgende MEG-Strecken und Buslinien zur SWEG:

Da inzwischen der Omnibusbetrieb einen größeren Anteil am Gesamtbetrieb erlangt hatte, erfolgte im Jahr 1984 die Änderung der Firma in Südwestdeutsche Verkehrs-AG, wobei die bisherige Abkürzung „SWEG“ beibehalten wurde. Dem Gewinn von Ausschreibungen bzw. der freihändigen Vergabe von Nahverkehrsleistungen durch das Land Baden-Württemberg an die Ortenau-S-Bahn und Breisgau-S-Bahn stehen verlorene Ausschreibungen über Leistungen auf der Wiesentalbahn (in Kooperation mit den Basler Verkehrsbetrieben, Vergabe an die Schweizerischen Bundesbahnen) bzw. auf der Badischen Schwarzwaldbahn (in Kooperation mit der SBB GmbH, Albtal-Verkehrs-Gesellschaft und der HzL, Vergabe an die Schwarzwaldbahn GmbH, eine 100-Prozent-Tochter der Deutschen Bahn) gegenüber. Mit der Auflösung der Ortenau-S-Bahn GmbH 2014 übernahm die SWEG Personenverkehr deren Zugleistungen auf der Renchtalbahn, der Bahnstrecke Hausach–Schiltach, der Bahnstrecke Eutingen im Gäu–Schiltach im Abschnitt Freudenstadt–Schiltach und der Bahnstrecke Appenweier–Strasbourg, mit der Auflösung der Breisgau-S-Bahn GmbH 2017 jene auf der Breisacher Bahn und der Elztalbahn. Anfang Oktober 2016 gliederte das Unternehmen die Eisenbahninfrastruktur aufgrund eisenbahnrechtlicher Vorgaben in die SWEG Schienenwege GmbH aus.[6]

Zum 1. Januar 2018 fusionierte die SWEG Südwestdeutsche Verkehrs-Aktiengesellschaft mit der Hohenzollerischen Landesbahn, die schon seit Juni 2000 einen personengleichen Vorstand hatte, zur SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG.[7] Diese änderte Anfang Oktober 2021 die Gesellschaftsform und firmiert seither als SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH.[8] Im November 2021 wurde bekannt, dass die SWEG das im Schutzschirm-Insolvenzverfahren befindliche Eisenbahnverkehrsunternehmen Abellio Rail Baden-Württemberg mit rund 360 Beschäftigten und der Betriebswerkstatt in Pforzheim zu einem Preis von etwas mehr als 5 Millionen Euro kauft.[9] Die Übernahme erfolgte zum 1. Januar 2022. Die von Abellio betriebenen Verkehrsleistungen werden mit einem neuen Verkehrsvertrag für zwei Jahre[veraltet] fortgeführt, welcher der SWEG die volle Kostendeckung garantiert. In diesem Zeitraum werden die betreffenden Verkehrsleistungen neu ausgeschrieben, wobei die SWEG auch ein Angebot abgeben kann.[10] Im Februar 2022 wurde Abellio Rail Baden-Württemberg in SWEG Bahn Stuttgart umbenannt.[11] Im Oktober 2022 entschied sich der Aufsichtsrat aufgrund eines Konflikts mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer gegen eine dauerhafte Übernahme der SWEG Bahn Stuttgart und somit für einen möglichen Verkauf bis spätestens Ende 2023.[veraltet][12]

Von Januar bis Juni 2022 war der Winfried Hermann, Landesverkehrsminister, Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats.[13] Seit der Saison 2024/25 ist die SWEG Hauptsponsor des Fußballvereins Karlsruher SC.[14] Das millionenschwere Sponsoring des hauptsächlich in öffentlicher Hand stehenden Unternehmens stieß auf Kritik, vor allem aus der Fraktion der FDP Baden-Württemberg im Landtag von Baden-Württemberg.[15]

Verkehrsbetrieb

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Bombardier Talent 2 der SWEG (2013)
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Bombardier Talent 3 der SWEG (2021)
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Mireo Plus B der SWEG am Bahnhof Zell am Harmersbach (2024)
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Mercedes-Benz Citaro der SWEG (2023)

Mittlerweile liegt der Geschäftsschwerpunkt auf dem Betrieb von Buslinien vornehmlich im Landesteil Baden. Die Betriebsführung erfolgt durch regionale Verkehrsbetriebe mit zugeordneten Busleitstellen.[16]

Eisenbahninfrastruktur

Die SWEG Schienenwege GmbH (SSG) betreibt als Eisenbahninfrastrukturunternehmen folgende Strecken mit einer Gesamtlänge von 210 Kilometern (km) in drei Teilnetzen:[6]

SWEG-Netz

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Regio-Shuttle der SWEG in Oberharmersbach (2017)

Von April 2017 bis Ende November 2019 wurde die Kaiserstuhlbahn in drei Abschnitten ausgebaut und elektrifiziert.[18]

HzL-Netz

Seit dem 26. Juni 2018 gehört auch die Infrastruktur der ehemaligen Hohenzollerischen Landesbahn AG zur SWEG Schienenwege GmbH.[6]

Infrastruktur EVU seehäsle

Ehemals HzL

Beteiligungen und Tochterunternehmen

Tochterunternehmen

Folgende Tochtergesellschaften befinden sich im Besitz der SWEG:[19]

  • SWEG Schienenwege GmbH, Lahr (Beteiligung 100 %)
  • NVW Nahverkehr Mittelbaden Walz GmbH, Kuppenheim (100 %)
  • Ortenau-Regio-Bus GmbH, Offenburg (100 %)
  • TRAPICO GmbH, Lahr (100 %)
  • Offenburger Stadtbus – Schlüsselbus GmbH, Offenburg (100 %)
  • SWEG Bus Region Baden-Württemberg GmbH (100 %)
  • FBBW – Fahrzeugbereitstellung Baden-Württemberg GmbH, Lahr (Beteiligung 90 %)
  • Regio Verkehrsgesellschaft Oberrhein GmbH, Hartheim (RVO, Beteiligung 50 %)
  • SWEG Bahn Stuttgart, Stuttgart (100 %, übernommen am 1. Januar 2022 als Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH, umbenannt am 18. Februar 2022)
  • SWEG Bus Rheinmünster GmbH, Rheinmünster (seit Ende 2021)[20]
  • SWEG Bus Karlsruhe GmbH, Karlsruhe (seit Dezember 2021)[21]
  • SWEG Bus Tübingen GmbH, Dußlingen (seit Juli 2024)[22]

Die ehemaligen Tochterunternehmen Ortenau-S-Bahn GmbH (OSB) und Breisgau-S-Bahn GmbH (BSB) wurden komplett auf die Muttergesellschaft verschmolzen, lediglich die Namen blieben als Marke erhalten.

Beteiligungen

Die SWEG und die Hohenzollerische Landesbahn (HzL) halten Anteile an der Fahrzeugbereitstellung Baden-Württemberg GmbH (FBBW).

Commons: SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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