Das ehemalige Doppelhaus Chasa Jaura wurde im 17.Jahrhundert erbaut.
Daten über der Freitreppe und im Dachstuhl zeugen von einem Umbau in den Jahren 1724 bis 1727. Eine Restaurierung erfolgte von 1970 bis 1973 unter der Leitung von Iachen Ulrich Könz,[4] eine Teilrestaurierung in den Jahren 1999 bis 2001.[5] Zeitweise diente es als Gemeindehaus.[6] Anstelle der früheren Scheune ist heute ein Ausstellungs- und Vortragssaal eingerichtet.[7]
Haus
Der Bau verfügt über einen zweigeschossigen polygonalenErker mit dreigliedrigen Fenstergruppen. Aufgemalt sind Wappen der Drei Bünde und Wappen der Familie Capol aus der Umbauzeit im 18.Jahrhundert. Die bemalte Putzdekoration stammt aus dem Jahr 1724.[5]
Museum
Dauerausstellung
Die Sammlung illustriert die frühere bäuerliche und handwerkliche Lebensweise der Talbevölkerung. Originale Möbel und Gerätschaften finden sich in Stube, Schlafkammer und Küche sowie in einer Alpkäserei.[8]
Hammerschmiede
Im früheren Viehstall, im Keller des Hauses ist eine original erhaltene Hammerschmiede wiederaufgebaut. Diese war ursprünglich 1884 in Valchava eingerichtet worden.[9] Während dreier Generationen wurde sie von einer Familie Largiadèr betrieben. Nach ihrer Stilllegung Mitte des 20. Jahrhunderts wurde sie in ihre rund 250 Einzelteile zerlegt und mittels Massstabzeichnungen und Fotografien dokumentiert.
Die Schmiede verfügt über ein Tiefschlächtiges Wasserrad, mit Durchmesser von 2,24Metern.[10][anm 1] Ihre Holzteile sind allesamt aus Lärche gefertigt.[11] Die Wasserradwelle, zwei Hammerwerke und ein Schleifstein lassen sich hier besichtigen. Der Blasebalg und ein Luftzeugungsfass (Wassertrommelgebläse[12]) für die ebenfalls aufgebaute Esse sind, samt den Schmiedewerkzeugen, zu sehen.
Es ist diese noch die einzige solche Anlage im Kanton und eine von nur 15 in der ganzen Schweiz erhaltenen.[10] Ein durch Adolf Gähwiler erstelltes Modell der Hammerschmiede von Valchava findet sich im Bergbaumuseum Davos.[13]
Sonderausstellungen
Es gibt saisonale Wechselausstellungen, die jeweils einzelnen Exponenten der zeitgenössischen bildenden Kunst gewidmet sind. Deren Werke werden zur Hauptsache nicht in separaten Räumen, sondern innerhalb der Sammlung ausgestellt. Dadurch tritt altes Volksgut in Dialog mit den Ausdrucksformen der Gegenwart. Teilweise werden die Objekte eigens für die Ausstellungen konzipiert.[14]
Bibliothek
Institutionell mit dem Haus verbunden ist die 1984 gegründete Biblioteca Chasa Jaura. Diese Bibliothek der Talschaft umfasst mehrere tausend Bände. Sie befindet sich heute in einem anderen Gebäude, im Gemeindesaal.[15]
Sie beherbergt unter anderem den Nachlass des Romanisten Heinrich Schmid.[16] Auch befinden sich als Nachlass von Giovannes Mathis Manuskripte von einzelnen seiner Werke hier.[17]
Das Museum Chasa Jaura ist im saisonalen Betrieb, während des Sommerhalbjahres geöffnet. Als Kuratorin wirkte von 1989 bis 2014 Inge Blaschke. Sie erhielt 2002 für ihr Wirken einen Anerkennungspreis des Kantons Graubünden: «In Anerkennung ihrer innovativen Arbeit als Kuratorin und Leiterin des Museums Chasa Jaura, dem sie neue Impulse verleiht und so das kulturelle Leben der Val Müstair und des Kantons Graubünden anregt und bereichert.»[19]
1998: Fö e flamma: Historische und moderne Heizsysteme.[33]
Sagen aus dem Münstertal.Biblioteca Chasa Jaura, Valchava 1986. (= Band1 der Schriftenreihe der Biblioteca Chasa Jaura.)
Hans-Peter Schreich-Stuppan: Münstertaler Orgeln.Biblioteca Chasa Jaura, Valchava 1986. (= Band2 der Schriftenreihe der Biblioteca Chasa Jaura.)
Georg Jenny: Das Gemeindehaus wird zum Museum: Museum Val Müstair, Chasa Jaura in Valchava. Biblioteca Chasa Jaura, Valchava 1986. (= Band3 der Schriftenreihe der Biblioteca Chasa Jaura.)
Guido Magnaguagno: Willy Reber – von Valbella nach Valchava und Trun. Ausstellung Museum Chasa Jaura Valchava, 6.April bis 6.Mai 2012 / Museum Sursilvan, Trun, 14.April bis 26.Mai 2012. Museum Chasa Jaura, Valchava 2012.
Iso Camartin: JacquesGuidon – der Künstler von Zernez. Eine Festschrift zum 80.Geburtstag von JacquesGuidon, mit Ansprachen von Romedi Arquint und Andreas Klaeui. Anlässlich der Ausstellung, Museum Chasa Jaura Valchava, 2.Juli bis 13.Oktober. Museum Chasa Jaura, Valchava 2011.[34]
Iso Camartin: Die Enge, die Weite. Rita Ernst. Zur Ausstellung «Konstruktive Weite.» Mit einem Text von Wita Noack. Museum Chasa Jaura, Valchava 2013. (Deutsch, Rätoromanisch)
Milana Herendi (Hrsg.): Das Ende der Ränder. Leporello zur Ausstellung von Beat Zoderer, mit einem Text von Gerhard Mack.[35] Museum Chasa Jaura, Valchava 2010.
Uwe Wieczorek: Das Schlüsselloch im Museum Chasa Jaura Valchava: Jürgen Partenheimer, mimesis – return. Anlässlich der Ausstellung. (Übers. ins Romanische: Lia Rumantscha.) Museum Chasa Jaura, Valchava 2009.[36]
Inge Blaschke, Anita Gaudenz, Jürg Goll und Matthias Wetter: Collecziun Erich Valär. Sammlungskatalog. Hrsg. von der Chasa Jaura, Cumischiun Valär. Valchava 1990. (Rätoromanische und deutsche Ausgabe.)
David Coulin: Valchava. Das Museum Chasa Jaura im Münstertal. In: Du, Juli/August 2006, ISBN 978-3-03717-026-7. S.10.[37]
Max Kettnaker: Hausinschriften: Darstellung und Interpretation einer Alltagskultur im Engadin, im Münstertal und im oberen Albulatal. Verlag Bündner Monatsblatt, Chur 1989, ISBN 3-905241-00-5. S.237, 281.
Kunstführer durch die Schweiz. Band 2. Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Bern 2005, ISBN 978-3-906131-96-2. S.265.
Robert Luzzi (Hrsg.): Chasa Jaura. Lyrik und Prosa (Erstveröffentlichungen) der Münstertaler Autoren Carl Fasser, Chatrina Filli, Tista Murk, Padrot Nolfi, Barun da Rancogna und Claudia Taverna-Huder. Titelgrafik von Constant Könz. W.Roth, Thusis 1972. (rätoromanisch)[38]
Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden. Band V. Birkhäuser, Basel 1943. S.392.
Max Kettnaker: Hausinschriften – Darstellung und Interpretation einer Alltagskultur im Engadin, im Münstertal und im oberen Albulatal. Verlag Bündner Monatsblatt, Chur 1989, ISBN 3-905241-00-5. S.281.
Die Mühlenliste Schweiz hingegen nennt Sta. Maria als Herkunftsort. (Mühlenliste Schweiz, 2009. (Mementodes Originals vom 31. Juli 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.muehlenfreunde.ch Bei der Vereinigung Schweizer Mühlenfreunde abgerufen am 26.Juni 2013. (PDF, 33KB.))
Mühlenliste Schweiz, 2009. (Mementodes Originals vom 31. Juli 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.muehlenfreunde.ch Bei der Vereinigung Schweizer Mühlenfreunde abgerufen am 26.Juni 2013. (PDF, 33KB.)
Adolf Gähwiler. In der Neuen Bündner Zeitung, September 1964. Zitiert in: Hans Krähenbühl: Eisen, Schmiede und Hammerschmieden. Kap. 4: Die Hammerschmiede von Valchava. In: Bergknappe. Mitteilungen des Vereins der Freunde des Bergbaues in Graubünden. Nr. 49, 3/1989, 13.Jahrgang. Davos, August 1989. S.15–17. Online (PDF; 2,5MB) (Memento vom 7. April 2014 im Internet Archive), auf der Website des Bergbauvereins Silberberg Davos, abgerufen am 3.Juli 2013.
Siehe dazu: Willfried Epprecht: Über Wassertrommelgebläse im früheren Bergbau. Mit Ergänzung zur Hammerschmiede von Valchava. durch Adolf Gähwiler. In: Bergknappe. Mitteilungen des Vereins der Freunde des Bergbaues in Graubünden. Nr. 47, 1/1989, 13.Jahrgang. Davos, Februar 1989. S.25 Online (Memento vom 7. April 2014 im Internet Archive) (PDF; 2,4MB) auf der Website des Bergbauvereins Silberberg Davos abgerufen am 3.Juli 2013.
Bergknappe, Mitteilungen des Vereins der Freunde des Bergbaues in Graubünden, Nr. 47, 1/1989. Davos 1989. S.15. Online (Memento vom 7. April 2014 im Internet Archive) (PDF; 2,4MB), auf der Website des Bergbauvereins Silberberg Davos abgerufen am 27.Juni 2013.
Gefördert mit einem Projektbeitrag der UBS Kulturstiftung. Siehe Geschäftsbericht 2011 der UBS Kulturstiftung, S.25. (Mementodes Originals vom 7. April 2014 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ubs.com (PDF, 3.7MB.) Bei der UBS abgerufen am 26.Juni 2013.
Uwe Wieczorek: Jürgen Partenheimer im Museum Chasa Jaura. In: Die Macht der Fiktion: ein Literatur-Spezial.Du – die Zeitschrift der Kultur, Nr.299, September 2009. S.116–117. Auf der Website des Künstlers, abgerufen am 24.Juni 2013. ( jurgenpartenheimer.com PDF, 332KB.)
Gisela Kuoni: Zuoz: Not Vital in der Chesa Madalena und im Museum Chasa Jaura. In: Kunstbulletin. 10/2003. (kunstbulletin.ch (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)) Abgerufen am 2. Juli 2013.
Inhaltsangabe@1@2Vorlage:Toter Link/www.du-magazin.com(Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Website der DU Kulturmedien AG, abgerufen am 25.Juni 2013.