Markt Hartmannsdorf

Marktgemeinde im Bezirk Weiz, Steiermark Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Markt Hartmannsdorf

Markt Hartmannsdorf ist eine Marktgemeinde mit 2996 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Rittscheintal in der Oststeiermark. Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk und Bezirk Weiz.

Schnelle Fakten Marktgemeinde, Wappen ...
Marktgemeinde
Markt Hartmannsdorf
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Markt Hartmannsdorf
Markt Hartmannsdorf (Österreich)
Markt Hartmannsdorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Steiermark Steiermark
Politischer Bezirk: Weiz
Kfz-Kennzeichen: WZ
Fläche: 29,30 km²
Koordinaten: 47° 3′ N, 15° 51′ O
Höhe: 331 m ü. A.
Einwohner: 2.996 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 102 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8311, 8312, 8261
Vorwahl: 03114
Gemeindekennziffer: 6 17 16
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Hauptstraße 157
8311 Markt Hartmannsdorf
Website: www.markthartmannsdorf.at
Politik
Bürgermeister: Roman Thomaser (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
    
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Markt Hartmannsdorf im Bezirk Weiz
Lage der Gemeinde Markt Hartmannsdorf im Bezirk Weiz (anklickbare Karte)AngerFloingGutenbergNaasRattenThannhausen
Lage der Gemeinde Markt Hartmannsdorf im Bezirk Weiz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Markt Hartmannsdorf von Südwesten
Markt Hartmannsdorf von Südwesten
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
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Gemeindegliederung

Zusammenfassung
Kontext

Zur Marktgemeinde gehören vier Katastralgemeinden (Fläche Stand 31. Dezember 2023[1]):

  • Hartmannsdorf (1.029,8 ha)
  • Oed (355,24 ha)
  • Pöllau bei Gleisdorf (864,05 ha)
  • Reith (680,46 ha)

Die Gemeinde gliedert sich in fünf Ortschaften und weitere Ortsteile (Einwohner Stand 1. Jänner 2024[2]):

  • Bärnbach (108)
  • Markt Hartmannsdorf (1546)
  • Oed (265)
  • Pöllau bei Gleisdorf (750)
    • Pöllau
    • Oberberglen
    • Widenwinkel
  • Reith bei Hartmannsdorf (327)
    • Reith
    • Reithgraben
    • Großegg

Eingemeindungen und Namensänderungen

  • Am 1. Juni 1951 wurden die Gemeindenamen von Oed und Reith in „Oed bei Gleisdorf“ bzw. „Reith bei Hartmannsdorf“ geändert.[3]
  • Am 1. Jänner 1952 wurde die ehemalige Gemeinde Oed bei Gleisdorf in Hartmannsdorf eingemeindet.[4]
  • Am 1. August 1964 wurde Hartmannsdorf die Bezeichnung „Marktgemeinde“ verliehen.[5]
  • Am 1. Jänner 1973 wurde der Gemeindename der Marktgemeinde Hartmannsdorf in „Markt Hartmannsdorf“ geändert.[6]
  • Am 1. Jänner 1976 wurden die ehemaligen Gemeinden Pöllau bei Gleisdorf und Reith bei Hartmannsdorf in Markt Hartmannsdorf eingemeindet.[7]

Nachbargemeinden

Zwei der neun Nachbargemeinden liegen im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld (HF), vier im Bezirk Südoststeiermark (SO).

Hofstätten an der Raab Sinabelkirchen Ilz (HF)
St. Margarethen an der Raab Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Ottendorf an der Rittschein (HF)
Eichkögl (SO) Edelsbach und Feldbach
(beide SO)
Riegersburg (SO)

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1232. Es gibt Zeugnisse einer frühgeschichtlichen Besiedlung in Form sogenannter „Keltengräber“. Hartmann, ein Ritter der 1138 errichteten Riegersburg, wird als Gründer genannt. Hartmannsdorf hieß bis 1922 „Windisch-Hartmannsdorf“. Das weist darauf hin, dass die im 12. Jahrhundert eingewanderten deutschen Siedler Reste einer dünnen slawischen Bevölkerung vorgefunden haben, die sich nur in versteckten Randlagen halten konnten. Hier sind im 12. Jahrhundert noch Reste eines Verbindungsweges vorhanden gewesen, nach denen die Dörfer ausgerichtet wurden. So setzte die deutsche Besiedlung im Herrschaftsgebiet der Riegersburg im Rittscheintal ein, wobei Hartmannsdorf im zweiten Viertel des 12. Jahrhunderts als Straßendorf längs des alten Verbindungsweges durch das Rittscheintal neu gegründet worden ist. Der alte Name Windisch-Hartmannsdorf bedeutet also nicht ein windisches Dorf, sondern vielmehr eine deutschsprachige Siedlung im windischen Gebiet.

Bevölkerungsentwicklung

Von 1990 bis 2011 waren sowohl die Geburtenbilanz als auch die Wanderungsbilanz positiv.[8]

Markt Hartmannsdorf: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2024
Jahr  Einwohner
1869
 
1.938
1880
 
2.215
1890
 
2.481
1900
 
2.417
1910
 
2.553
1923
 
2.531
1934
 
2.584
1939
 
2.405
1951
 
2.450
1961
 
2.395
1971
 
2.550
1981
 
2.536
1991
 
2.664
2001
 
2.857
2011
 
2.947
2021
 
2.975
2024
 
2.996
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Hartmannsdorf
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Die Kapelle Ulrichsbrunn mit Quelle unter der Kapelle
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Kloster der Grazer Schulschwestern
  • Katholische Pfarrkirche Hartmannsdorf hl. Radegundis
  • Ulrichsbrunn ist eine Wallfahrtskapelle mit einer Quelle circa zwei Kilometer außerhalb des Ortes gelegen. Das Wasser der Quelle soll Augenleiden heilen. Das Gebiet rund um die Kapelle ist Quellschutzgebiet, die Quelle ist ein wichtiger Teil der Trinkwasserversorgung für den Ort. Nach dem Buch „s'Marterl“ von Stjepan Drvoderic besagt eine Legende, dass vor sehr langer Zeit, dort wo heute die Ulrichsbrunnkapelle steht, eine ganze Stadt errichtet war, welche jedoch im von der Quelle aufgeweichten Boden versunken sein soll. Weiters soll ein Wanderer, der in Vollmondnächten die Kapelle aufsucht, immer noch die aus dem Boden herausragende Kirchturmspitze sehen können. Sollte der Unglückliche jedoch die Kirchturmspitze berühren, so wird er laut Legende in die versunkene Stadt hinab gezogen, und muss dort für immer verweilen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Zusammenfassung
Kontext

Die Landwirtschaft (Obst, Mais, Kürbis) dominiert. Es gibt einige Kleingewerbe- und Dienstleistungsbetriebe, die auch den Gewerbepark als Betriebsstandort nutzen.

Verkehr

Bildung

In Markt Hartmannsdorf gibt es drei Schulen: Volksschule, Neue Mittelschule (NMS) (ca. 300 Schüler) und die Musikschule Ilz/Markt Hartmannsdorf. Die Volksschule wurde 2007 mit dem höchsten steiermärkischen Schulpreis, dem Pädagogischen Panther ausgezeichnet.[11]

Politik

Zusammenfassung
Kontext
Die Wikipedia wünscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort.

Motiv: Gemeindeamt/Rathaus der Gemeinde

Falls du dabei helfen möchtest, erklärt die Anleitung, wie das geht.
BW

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder. Die Mandatsverteilung nach den Gemeinderatswahlen zeigt die Tabelle:[12]

Weitere Informationen Jahr, ÖVP ...
JahrÖVPSPÖFPÖGrüneNEOS
2000[13]11-31-
2005[13]10311-
2010[14]10311-
2015[15]10-32-
2020[12]10-221
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Bürgermeister
  • 1991–2008 Anton Freiberger (ÖVP)
  • 2009–2024 Otmar Hiebaum (ÖVP)[16]
  • seit 2024 Roman Thomaser (ÖVP)

Gemeindepartnerschaften

  • Lánycsók, Ungarn; seit 1993[17]

Wappen und Flagge

Hartmannsdorf erhielt 1959 ein Gemeindewappen. Es ist abgeleitet von der Äbtissin und Pfarrpatronin der Hl. Radegundis. Diese Heilige wurde mit zwei Wölfen und einer Krone als Beigaben dargestellt.

Die heraldische Beschreibung (Blasonierung) des Wappens lautet:[18]

„In von Blau und Silber geviertem Schild in Feld 1 der goldene obere Teil eines Bischofstabes, in 4 eine goldene Krone; in den silbernen Feldern 2 und 3 ein blauer, rot bezungter Wolfskopf.“

Die Gemeindeflagge hat zwei Streifen in den Farben Blau-Weiß mit dem Wappen.[19]

Thumb

Das 1976 eingemeindete Pöllau bei Gleisdorf hatte seit 1966 ein Wappen: „In einem von Rot und Silber gespaltenen Schild vorn ein silbernes Malteserkreuz, hinten ein schwarzer geflügelter Greifenfuß.“

Persönlichkeiten

Ehrenbürger der Gemeinde

  • 1988: Rupert Wieser-Holper (* 1928 in Knittelfeld), langjähriger Feuerwehrkommandant, Gemeinderat
  • 2004: Peter Simonischek (* 1946 in Graz; † 2023 in Wien), Schauspieler
  • 2009: Anton Freiberger (* 1956 in Hartberg), Bürgermeister von Markt Hartmannsdorf (1991–2008)[20]

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

Literatur

  • Hermann Zoller: Chronik Markt Hartmannsdorf. Markt Hartmannsdorf 2003[21]
  • Hermann Zoller: Chronik Krieg und Nachkriegszeit Markt Hartmannsdorf, Die 30iger Jahre – Das nationalsozialistische Regime – Die Zeit des 2. Weltkrieges – Die unmittelbare Nachkriegszeit. Markt Hartmannsdorf 2011[22]
Commons: Markt Hartmannsdorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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